Beiträge von Javik

    Dann gibt es ja sicherlich Unterschiede zwischen großen, aber schlanken, funktionalen Hunden (Windhunde) und Rassen, die groß UND schwer sind.

    Da ich ja eh gerade am schauen war, habe ich mal nach ein paar Windhunden gesucht. Ich würde meine Hand jetzt nicht für die Qualität meiner Quellen ins Feuer legen und es gab eine sehr große Streuung, aber so ganz grob scheint man da auch von 10-14 Jahren ausgehen zu dürfen.

    Anderes Beispiel: Berner. Wenn die spezifische Krebsneigung wegen Größe und Gewicht ist, warum hat das, keine Ahnung, frei erfunden, der Akbash nicht?

    Beim Berner würde ich dagegen stellen, dass die deutschen Vorsteher genauso groß werden und die sind im Großen und Ganzen fit wie ein Turnschuh, durchschnittliche Lebenserwartungen, soweit ich das gerade gegoogelt habe, bis 15 Jahre und nicht selten auch im zweistelligen Alter noch jagdlich geführt, zumindest eingeschränkt.

    Das Problem ist halt man weiß nie wirklich wie ein Hund wäre, wenn er einen anderen Halter gehabt hätte. Klar, bei Halterwechsel kann man das so bisschen sehen, aber man kann nie exakt wissen wie ein Hund gewesen wäre wenn er zu einem bestimmten Zeitpunkt einen anderen Halter gehabt hätte.

    Und grundsätzlich, es ist nie nur eine einzige Sache. Der Charakter hat Einflus, die Erfahrungen haben Einfluss, die Situation hat Einfluss, der Halter hat Einfluss, die Tagesstimmung hat Einfluss usw. Es ist ein Zusammenspiel aus vielen Dingen.

    ich lese hier immer wieder mal das ihr jagdliche "probleme" über gehorsam regelt

    dazu wäre eine genauere angabe sinnvoll...

    was versteht sich da unter gehorsam ?

    wie fordert ihr das ein?

    Mh, das ist halt auch eine Frage des Hundetyps.
    Bei Baldur, Altdeutscher Hütehund, mache ich das ausschließlich über den Gehorsam. Das war einfach "nein", immer und von Anfang an, ohne wenn und aber. Jegliches Interesse am Wild war immer "nein". Das geht den einfach gar nichts an. Da gibt es auch kein "darf schauen" oder "darf schnüffeln" das geht den einfach nichts an. Und das war von Welpenbeinen an immer so. Und er beachtet es eben auch gar nicht. Okay, seit Argos' Jagdtrieb voll da ist schaut er bisschen mit, aber das ist schon auch ganz klar eher ein mit Argos mitmachen als, dass da eigenes Interesse am Wild da wäre.

    Bei Argos ginge das nicht. Anderer Typ Hund. Und das obwohl Vollgebrauchsjagdhunde ja auch vergleichsweise stark über den Gehorsam geführt werden.

    Und zum Thema wie ich es durchgesetzt habe, Training ab Tag 1 (Hund kennt nichts anderes), aktiv auf den Hund schauen, vorausschauend Gassi gehen und bei Bedarf schnell reagieren, teilweise Schleppleine dran und potentiell auch Strafe. Wobei ich sagen muss, dass ich bei jedem Hund den ich von Welpenbeinen an sauber aufgezogen habe, kaum Leine und Strafe nötig war.
    Ich muss auch ganz ehrlich sagen, jeder bei dem der Hund so im Trieb steckt, dass der nicht ansprechbar ist und der dann da mit Samthandschuhen dran geht, anstatt dem Hund einfach mal klar und deutlich zu sagen "lass den Sch..." auf eine Art und Weise die in das triebumnebelte Hirn dringt, ist schon irgendwo auch selbst Schuld, wenn das dann ewig dauert oder überhaupt nicht funktioniert. Kein Hund trägt einen Schaden davon, wenn er lernen muss, dass es Grenzen gibt und er Dinge einfach nicht darf. :ka:

    meistens sind ja hunde die im jagdmodus sind in ihrer "eigenen welt" und eher selten ansprechbar oder empfänglich für soche ansagen.

    Nö, tatsächlich so gar nicht. Mein Jagdhund ist, gerade wenn er jagt, ganz hervorragend ansprechbar. Ich darf nur keinen Schwachsinn erzählen.

    und gerade junghunde sind ja nicht immer schon so im gehorsam gefestigt das man das geraxde in solchen situationen zuverlässig abrufen kann.

    Wenn nicht klappt Leine. Wo ist das Problem? :ka:
    Ansonsten wäre hier mein Tipp eben zu schauen ob was anderes nicht besser funktioniert. Es hat zB einen Grund warum man Jagdhunde stoppt und nicht abruft. Mein Jagdhund ist oft nicht abrufbar. Aber ich kann ihn sehr zuverlässig stoppen.

    ich kann mir vorstellen das viele halter,gerade mit jungen hunden die ihren jagdtrieb erst ab einem bestimmten alter so richtig zeigen,bei solchen aussagen oft an sich und ihrem verhältnis zum hund zweifeln.

    das finde ich sehr schade,denn jeder hund ist ein individium ,nicht für jeden paßt das ganz normale 0815 training.

    Naja, der Trick ist halt, dass man pauschal davon ausgeht, dass der Hund Jagdtrieb haben wird, ihn von Welpenbeinen an so arbeitet (und sichert) als wäre Jagdtrieb ein echtes Thema und das "Übel" an der Wurzel packt und sauber uns systematisch ausrottet bevor es zu keimen beginnt. Schaden tuts nicht, aber der potentielle Nutzen ist immens.
    Und, da gebe ich dir absolut Recht, man weiß (hoffentlich) was man da für einen Hund hat und wie man dem an Besten bei kommt. Wie gesagt, Baldur arbeite ich rein über den Gehorsam, Argos anders. Gut, kommt natürlich auch wegen der jagdlichen Schiene, aber selbst rein privat geführt würde ich den anders führen. Dem kann ich das Wild nicht verbieten. Aber ich kann dem Vorsteher beibringen gut zu freezen, ich kann dem Vorsteher beibringen, dass sein Job nur anzeigen ist, ich kann dem Vorsteher beibringen, dass er mir auch Wechsel gerne zeigen darf und auch in welche Richtung die gehen, aber nicht ihnen ohne Erlaubnis zu folgen, ich kann dem Hund von Anfang an beibringen, dass es absolut und unter keinen Umständen okay ist den Weg ohne Erlaubnis zu verlassen und ich kann die Bedürfnisse des Hunde so befriedigen, dass er nicht vor Drang platzt. (Hat mein Hund fürs Gassi übrigens auch so gelernt.)
    Also vereinfach der "Schäferhund" hat gelernt, dass Jagen komplett verboten ist, der Jagdhund hat gelernt, dass ich vorgebe wann und nach welcher Methode gejagt wird. An den Hund angepasstes Training.
    Aber ich muss ehrlich sagen ich würde da so pauschal Hunde nicht als Individuum sehen, die grobe Kategorie in die eine Rasse fällt reicht in den meisten Fällen einem zu sagen welche Lösung wahrscheinlich den besten Erfolg bringen wird.

    klar,jemand der schon lange im jagdlichen bereich mit seinem hund unterwegs ist oder sport in dieser richtung ausübt,kann das leicht sagen.... hilft nur dem der gerade das problem hat nicht weiter....

    Was heißt hier leicht sagen. Klar, "erzieh deinen Hund" ist leicht zu sagen aber die Theorie dahinter ist nunmal auch einfach. Aber das heißt ja nicht, dass es leicht ist es zu tun oder jemandem der das so einfach sagt, denkt dass sowas in 10 Minuten abgefrühstückt werden könnte. Gerade wenn man die Erfahrung hat weiß man ja viel viel Arbeit da rein fließt. Soweit ich das hier so überblicke sind die Probleme entweder in den Hunden selbst (eben Nervenschwäche usw.) oder, dass die Leute sich selbst das Leben schwer machen, weil sie nicht bereit sind auch nur ein einziges Mal die Samthandschuhe auszuziehen... oder zu unwissend oder auch faul um eben ordentlich zu üben.

    Es heißt hier ja zB immer, dass wenn der Hund einmal jagen war, dass es dann richtig schwer wird und bei Jagderfolg nahezu unmöglich den danach nochmal laufen zu lassen. Nun, mein Hund darf das ja regelmäßig und erfolgreich. Wir diskutieren nach jeder DJ Saison wieder (und werden das wohl auch zukünftig immer tun müssen) wie das nochmal mit dem Gehorsam war. Aber der Punkt ist nunmal, es geht. Also doch, ich finde das hilft jemandem mit einem ähnlich gelagerten Problem. Denn 1. zeigt es, dass sowas durchaus geht und 2. kann ich sagen wie es funktioniert... Und es ist nunmal echt nicht schwer. Wobei ich mir sicher bin, dass es nicht für jeden Hund so funktioniert. Da muss man halt dann den eigenen Hund kennen.

    Eine Rasse die mit 6 Jahren einfach so tot umfällt -> keine Quälen,

    1. Die Ansicht teile ich nicht.

    2. Das ist aber ja nicht so - die sind ja nicht fit und gesund und BUMM, plötzlich tot.

    1. Steht dir natürlich frei. Aber tot zu sein ist keine Qual. Wie auch? Man fühlt nichts mehr, es ist halt einfach vorbei. Nochmal, ich sage nicht, dass bei sowas kein Handlungsbedarf besteht. Nur, dass man sowas unter einem anderen Namen tun sollte. Es hat andere Ursachen, andere Dynamiken, andere Probleme und sollte daher eben anders gehandhabt werden.

    2. Ich habe für diese hypothetische Rasse definiert, dass sie einfach tot umfällt.....

    Der Flat hat ja zB auch ein hohes Krebsrisiko, das macht ihn aber nicht zu Qualzucht.

    Aber ein hohes Krebsrisiko führt zu einer hohen Wahrscheinlichkeit von schrecklichen Schmerzen und einem frühen Tod. Das SIND Qualen - und es ist (wie du ja auch schreibst) absolut notwendig, das zu ändern.

    Kann man das nicht ändern, sollte man die Zucht beenden.

    Ich habe nicht gesagt, dass das keine Qual ist, sondern, dass da nicht absichtlich drauf gezüchtet wurde. Das sind für mich die beiden Kriterien die erfüllt sein müssen. Es heißt Qualzucht, Qualen und systematische Zucht auf die Qualen (bzw. ein Merkmal, das direkt und logisch dafür sorgt).

    Bei den Brachies wollen die Züchter, egal was sie erzählen, genau diesen deformierten Hund. Kein Flat-Züchter will, dass sein Hund Krebs hat oder ein Merkmal das direkt und logisch an das Krebsrisiko gekoppelt ist. Sowas ist dann eine kranke Rasse (wenn eine Krankheit signifikant oft vorkommt), aber keine Qualzucht.

    Daher auch hier, siehe 1., andere Dynamiken, es braucht eine andere Herangehensweise und sollte daher nicht unter dem gleichen Banner laufen


    Wenn man immer alles in einen Begriff inkludiert und diesen so breit wie möglich fasst, dann kommt sowas bei raus wie wir immer wieder sehen. Es passiert nicht wirklich was und was passiert geht mit wehenden Fahnen am Ziel vorbei.

    Damit hilft man niemanden, man schadet allen nur wenn man so schlampig Wischi-Waschi arbeitet.

    Nehmen wir an man hätte bei sämtlichen rechtlichen Diskussionen, Papern, Verordnungen wirklich ausschließlich gegen die massivst leidenden Qualzuchten also Frenchy, Mops usw. geschossen. Das wäre sooo viel einfacher das rechtssicher und sauber zu formulieren, damit sowas durch geht und dann auch durchzusetzen. Es käme viel weniger Widerstand gegen sowas, wie wenn man zB den Pudel und seine Vibrissen mit aufnimmt und v.a. nimmt man die Möglichkeit das Ganze auf Nebenschauplätze abzulenken. Usw. Denn das ist es doch was passiert. Und die ganze Zeit sind die Halter und Produzenten von den wirklich massiv betroffenen Rassen fein raus und die lachen sich entspannt ins Fäustchen.

    Und der breiten Bevölkerung kannst du sowas auch nicht so gut klar machen, also geht es eben immer noch auch nicht über die soziale Schiene das auszumerzen.

    Also ganz ehrlich ich finde es völlig egal aus welchem Grund Riesenrassen früher sterben. Kein Hund sollte ein großes Risiko haben nur 6/7/8 Jahre alt zu werden.

    Es ist aber nunmal nicht alles was man nicht befürwortet Qualzucht.

    Eine Rasse die mit 6 Jahren einfach so tot umfällt -> keine Quälen, eine Rasse bei der die Hunde, wie einige brachycephale Rassen, nach Jahre langem Leid absichtlich hinzugezüchteter Merkmale langsam krepiert -> Qualzucht, tja und jetzt hier die Diskussion was ist wenn das Leid, sprich der Schmerz, da ist (was es ja zB beim Osteosarkom ist), aber eben nicht absichtlich drauf gezüchtet wurde. Der Punkt Absicht ist ja nunmal relevant bei dieser Frage. Und ich finde eben auch, dass dieser Punkt gegeben sein muss. Der Flat hat ja zB auch ein hohes Krebsrisiko, das macht ihn aber nicht zu Qualzucht.

    Heißt NICHT, dass das okay ist oder man nichts dagegen tun muss. Aber es ist eine andere Baustelle..

    Was ich diese Saison mit Abstand am Schlimmsten finde, ist dass ICH so viele Zecken auf mir finde. Als nicht angebissen, aber ich fühle mittlerweile echt schon Phantomkrabbeln. Das ist so dermaßen widerlich!

    Ich sehe jetzt das Problem bei der angedachten Lösung nicht. Der Kleine kann von der Zeit mit der erwachsenen Hündin wahrscheinlich noch profitieren, dass er Fremdbetreuung lernt ist auch nicht schlecht und wenn es mit der Nachbarin nicht klappt oder er mit 8 Monaten unerwarteterweise noch keine 5-6 Stunden schafft, dann hast du ja scheinbar mindestens zwei Backup Möglichkeiten und zur Not lassen sich sicher noch mehr davon finden. Solche Situationen kommen mit Hund immer wieder mal, wenn du sowas komplett vermeiden willst, dann bleibt nur auf den Hund verzichten... und das unnötigerweise.

    Ich würde dir nur raten gleich mit dem alleine bleiben anzufangen. Also während deines Urlaubs schon. Nicht lange, aber zum Briefkasten und den Müll rausbringen, mehrmals am Tag, dass er sich gar nicht erst daran gewöhnt 24/7 Menschen um sich zu haben. Kennt er vom Züchter ja auch nicht.

    Und was den Züchter angeht, der hat Hunde, der kennt das Problem ja selbst. Immerhin zeigt es, dass du dich kümmerst und er ist ja nur Plan B oder C, also ist es auch nicht sonderlich aufdringlich.