Beiträge von Javik

    Du kennst die Lösung doch schon. Deine Hundeschule ist schlecht, oder zumindest nicht das Richtige für euch, der Übungsaufbau zu pauschal und großschrittig.
    Mein erster Lösungsschritt wäre also ein anderer Trainer (der sollte nämlich spätestens zeitgleich mit dir merken, dass der Hund überfordert ist und ihm zu viel abverlangt wird) und ggf auch zumindest ein paar Einzelstunden zur Schadensregulierung.


    Generell: Hör mehr auf deinen Hund als irgendwelche Menschen. Gerade Rassen wie BCs rebellieren auch in der Pubertät quasi garnicht. Verweigerung wegen Frust, Unsicherheit, Überforderung usw ist wieder ganz was anderes.

    @Murmelchen

    Da ich vor habe mir in dem nächsten zwei Jahren definitiv einen Zweithund zu zu legen, stellt sich bei mir die Frage ,,Deutscher Schäferhund oder Malinois?"

    Das ist der Eingangssatz, im Rest vom Eingangspost gäbe es aber noch mehr zitierenswertes.


    Ich sehe hier nur, "ich will irgendwann in ein paar Jahren einen Zweithund und träum da jetzt schon etwas rum. Mali fände ich toll, was meint ihr dazu?"


    Wie gesagt, ich kann den Frust sehr gut verstehen, aber ihn über der TE abzuladen war unfair. Vor allem weil es bei einigen Posts ja nichtmal mehr ums Thema Mali ging, sondern sich an Formulierungen aufgehangen wurde.
    Ein Forum ist dazu da Fragen zu beantworten und sich auszutauschen, natürlich kommen manche Dinge immer und immer wieder, wenn man nur Neues fragen dürfte wäre das Forum tot. Wenn man das nicht immer wieder durchkauen will, sollte sich halt einfach zurückhalten. Du warst vor einigen Jahren bei dem Thema ja auch noch nicht so aggressiv...


    Ich habe nie gesagt, dass es gesagt wurde, das war meine höchsteigene fanatasievolle Interpretation des ein oder anderen Kommentars... Die kann ich dir aber gerne zitieren.

    Ich muss das alles alleine lernen, mir hilft niemand, es wird nur auf mich eingedroschen, aber bitte, macht nur.

    Und das, ganz ehrlich, ist ein Armutszeugnis an dieses Forum.


    Ich kann den Frust vieler hier absolut verstehen, aber deswegen sind Anfänger eben Anfänger, weil sie es nicht besser wissen.
    Hier wurde gefragt und der Rat (kein Mali) wurde schnell und einfach angenommen. Was will man denn mehr? Aber nein, ab ca. Seite 3 wurde es wirklich unangenehm hier zu lesen...


    Seid doch lieber froh, dass gefragt wurde (und zwar wirklich gefragt und nicht nur die eigene Meinung bestätigt werden sollte) und nicht einfach gehandelt. Seid doch um jede dumme naive Frage froh, da kann man jemandem ganz einfach viel wichtiges Wissen vermitteln oder auch viele Dummheiten verhindern, da haben alle Betroffenen was von. Besser als immer nur die Scherben hinterher aufzusammeln. Stellt euch vor jeder (angehende) Ersthundehalter würde alle dummen Fragen die ihm im Kopf rumschwirren wirklich stellen, wie viel Hunde- und Menschenleid man verhindern könnte.


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    Und an die TE, doch bitte frag weiter. Auch wenn es manche hier nicht wahr haben wollen, niemand hier ist als allwissender, perfekter Malihalter vom Himmel gefallen. Man kann das (fast) alles lernen, ob man dann immernoch einen Mali will ist eine andere Sache. Und so oder so, viel Wissen ist immer hilfreich.


    Ich persönlich würde dir empfehlen dir mit deinem jetzigen Hund mal diverse Sportarten oder ggf sogar richtige Ausbildungen anzuschauen und zu schauen was Spaß macht. Denn das schöne an DSH (ich zähle den Weißen da jetzt mal eiskalt dazu) ist, dass man mit ihnen alles machen kann, vielleicht nicht auf hohem Niveau, aber reinschnuppern kann man in alles.
    Eine Aufgabe kann, richtig aufgebaut, auch deinem Hund mit seinen Unsicherheiten helfen.

    @Golden_Atreju
    Danke für diesen langen und extrem interessanten Beitrag.


    Dass Mali und BC hier nicht die Rasse der Wahl sind ist relativ klar, aber es ging mir einfach um den Typ Hochleistungsarbeitshund.


    Das ist natürlich wirklich deutlich mehr als ich dachte.
    Kann das eigentlich dann jeder Hund lernen, also theoretisch wahrscheinlich schon, aber praktisch?
    Also gerade die Anpassung an die Atmung ist ja doch eine Initiative des Hundes und fordert einiges an Anpassung.


    Und was macht man dann in der Ausbildung? vorsichtig sein üben, "tricksen" und Erfahrung sammeln?

    Hallo zusammen,


    ich hatte heute beim Morgengassi das ungemeine Vergnügen einen unerwünschten Vortrag darüber zu hören, dass Arbeitsrassen ja arbeiten müssen um ausgelastet zu sein und es ein Unding ist die anders zu halten. Von einer Frau mir Therapiehund...
    Ich hoffe das bekommt jetzt keiner in den falschen Hals, aber ich bin den ganzen Tag schon am grübeln, weil das in meinem Kopf nicht ganz zusammen passt.
    Ich habe in meinem Kopf da ein Bild von einem Labbi der sich entspannt und geduldig in die Ecke setzt, oder neben jemanden legt und einfach da ist, oder sich eben anfassen und streicheln lässt. Dass das für den Hund durchaus auch viele Eindrücke und entsprechend ermüdend sein kann, glaube ich gern. Aber wenn ich mir vorstelle, dass ein Hund vom Kaliber Mali oder BC davon ausgelastet sein soll... wie gesagt, in meinem Kopf passt das irgendwie nicht ganz.


    Naja, jedenfalls ist mir aufgefallen, dass ich nicht wirklich Ahnung habe was ein Therapiehund überhaupt macht (machen kann), auch was man da in 2 Jahren Ausbildung so macht und wäre euch dankbar, wenn ihr meine Wissenslücke schließen würdet.


    Ich rede nicht von Assistenzhunden, da die in diesem Unterforum ja auch beheimatet sind.

    @Co_Co Ich meinte das exakt so wie ich es geschrieben habe....
    Es würde mich interessieren wie sie sich meine Erziehung vorstellt... und du auch bei dem was du schreibst. Denn ihr geht ziemlich eindeutig von einer ganz anderen Situation aus.


    Nur fürs Protokoll, meine Taschen quellen beim Gassi über vor Futter (immer, nicht nur wegen dem Junghund), Spielzeug und dem ganzen Mist. Der halbe Spaziergang ist Suchspiel und was mir gerade an Dummheiten einfällt, da einfach nur meine Kilometer abspulen mir auch zu blöd ist. Ich quieke, ich hampel rum, ich mache mich zum Affen usw, was glaubst du wie ich es bisher geschafft einen pubertierenden Junghund von anderen Hunden und Wild abzurufen?


    ABER der Rückruf ist für mich so mit das essentiellste Kommando überhaupt, weil ich an der Leine gehen hasse wie die Pest, ich finde die Schlepp am Boden schon ne Zumutung. Und was der Kleine gerade demonstriert sind eben die Grenzen der rein positiven Erziehung, nämlich wenn Futter, Beute, Party usw nicht stark genug sind und der Hund andere Interessen vorschiebt.
    Deswegen gilt für den Rückruf Zuckerbrot und Peitsche. Er ist rein positiv aufgebaut und selbst mein Alter, bei dem es für mich einfach selbstverständlich ist, dass er kommt, bekommt immernoch jedesmal zumindest irgendeine Belohnung. Aber ich fordere ihn eben auch ein, wenn der Hund gerade nicht will. Es ist im Interesse aller potentiell Beteiligen, dass meine Hunde kommen wenn ich rufe und nicht wenn sie Lust haben.
    Beim Rest können sie wegen mir meutern, dann schneiden sie sich ins eigene Fleisch und kriegen halt keine Belohnung, mir Wurst... Aber nicht beim Rückruf.

    Hier wurde zum Thema Ressourcen ja schon einiges gesagt. Ich möchte nur noch eine Kleinigkeit anmerken, da du ressourcenorientierten Hunden ja das gute Sozialverhalten absprichst. Mein Alter würde mit sehr sehr hoher Wahrscheinlichkeit jeden fremden Hund angehen der ihm das Spielzeug wirklich wegnehmen will. Mein Kleiner darf das problemlos, da kommt er dann höchstens zum Petzen zu mir. Ist halt das Rudel und nicht irgendein Fremder. Wieso sollte er auch mit Fremden teilen, ich verstehe ihn da durchaus, würde ich auch nicht machen.


    Zum Thema spielen. Das ist jetzt halt die Frage wie es wirklich aussieht. Das könnte natürlich mobbing sein, das nicht erkannt wird, oder auch absichtlich ignoriert.


    Oder es sind einfach Hunde die grober spielen. Meine sind beispielsweise auch Kragen- und Haxenbeißer und der Begriff raufen passt zum Spiel hier deutlich besser, zumal noch lautstark gebellt und geknurrt (und geniest) wird. Das wirkt auf Menschen mit ruhig spielenden Hunden natürlich befremdlich.
    Durch die sehr unterschiedlichen Rassen gibt es eben auch Unterschiede im Sozielverhalten. Meine Schäferhündin hat zB Labbis gehasst und regelmäßig gedeckelt. Die sind halt respektlos und unverschämt ohne die Anstandsregeln zu beachten in uns reingeknallt. Die wurden gewarnt, haben das missachtet und haben dafür eins drüberbekommen.
    Aus Sicht des Labbibesitzers sah das wohl so aus: Sein lieber, verträglicher Hund rennt mit freundlicher Kontaktabsicht und eindeutiger Spielabsicht hin und der böse Schäferhund geht grundlos auf ihn los.
    Mit körperlich veränderten Hunden, wie viele Falten, kurze Nasen, fehlende Rude usw kann es zu ähnlichen Kommunikationsproblemen kommen.
    Sowas sollte man als HH aber eigentlich wissen....

    Du lässt ihn also manchmal bei Hundebegegnungen frei und manchmal nicht? Das ist ein starkes Mittel zur Konditionierung. Unvorhersehbare, aber immer mögliche Belohnung, das verstärkt gezeigtes Verhalten enorm.


    Leichter könnte es sein ein Ritual einzubauen, nachdem der Hund weiß, dass er immer darf oder nie darf. Also etwas, dass ihm früher Feedback auf seine Erwartung gibt.

    Zuerst mal, danke für den superlangen interessanten Text.


    Ich lasse ihn laufen wenn ich kann, was hier selten genug ist (obwohl wir täglich einiges an Hunden sehen). Wenn er beim Spaziergang einmal im Monat an einen anderen Hund ran kommt ist das schon viel. Ich kann an einer Hand abzählen wie oft er in seinem Leben beim Gassigehen mit anderen wirklich spielen konnte (Koda natürlich ausgenommen).
    Natürlich nutze ich dann die Gunst der Stunde. Noch einmal kurz ein einfaches Kommando und als Belohnung darf er flitzen.
    Hoffentlich wird es im Sommer besser....



    Ich hab die gegenteilige Erfahrung gemacht. Grisu-bedingt hatten die letzten 3 Welpen/Junghunde hier herzlich wenig Hundekontakte auf Spaziergängen. Feste Hundefreunde, ihr Rudel und den Hundeplatz, aber Spaziergänge waren/sind eher kontaktfreie Zone. Joey hätte durchaus gewollt, aber ich hatte eher den Eindruck, ihr fiel es so viel leichter, zu wissen, es gibt schlicht keinen Kontakt. Also auch kein Grund, sich aufzuregen. Aber Vorraussetzung ist wohl schon, dass der Hund regelmäßig Kontakt zu bekannten Hunden hat und sich auch ohne andere Hunde austoben kann.

    Das ist aber genau das Problem, wir haben hier keine festen Hundefreunde (v.a. keine die noch mit ihm rumtollen würden), beim Training ist Spiel unerwünscht, da gibt es kein davor oder danach. Ich habe ein paarmal jemanden dazu gekriegt noch 10 Minuten zu bleiben, aber das auch eher vereinzelt. Es bleibt also nur Koda als wirklicher Kontakt und einen alten Hund finde ich deutlich zu wenig für einen jungen Hund.
    Ich bin eigentlich selbst jemand der nicht traurig ist wenn es in seinem Gassigebiet keine anderen Menschen gäbe, aber das was Baldur derzeit an sozialen Kontakten hat ist eindeutig zu wenig für einen jungen Hund.


    Hunde überlegen sich immer, wovon sie mehr haben. Du kannst natürlich den Weg wählen, ihm Fehlverhalten zu verleiden (Strafen, verstecken, körperlich werden etc.) und über die Schleppleine verhindern, dass er sich dem entziehen kann. Aber ein Hund ist nicht doof, er lernt dann eben auch, wie und wann er sich eben doch entziehen kann. Er arbeitet mit dir zusammen, weil er muss und in dem konkreten Moment keine Alternative sieht, nicht weil er will...
    Ich nähere mich dem genau umgekehrt: wie kann ich erreichen, dass mein Hund es total toll findet, etwas mit mir zu machen, sich freut, wenn ich ihn anspreche... Mein Fokus ist ganz anders, nicht auf das Fehlverhalten und Gehorsam ausgelegt, sondern auf Aufmerksameit und Freude am Gemeinsamen.


    Ich frage mich gerade etwas wie du denkst, dass ich meinen Hund erziehe....

    Genau auf so einen Moment hoffe ich ja auch! Nur traue ich mich einfach seit der Aktion bei welcher sie einfach ohne Rücksicht auf Verluste weggesprintet ist nicht mehr, sie abzuleinen. Es gibt immer IRGENDETWAS das gefährlich werden könnte oder wo sie hinsprinten könnte. Das Training mit an mir orientieren läuft aktuell sehr gut - und auch in die Schleppleine wird eigentlich nicht mehr gebrettert. Ich werd da wohl auch einfach irgendwann mal über meinen eigenen Schatten springen müssen sonst verfestigt sich das Ganze auch zu sehr.
    Das mit den Hundebegegnungen: Wie reagiert Baldur denn?
    Ich dachte am Anfang total naiv: Je mehr desto besser und habe daher auch Leinenbegegnungen zugelassen. Und tue es auch heute teilweise aus diversen Gründen noch :tropf: . Mittlerweile ist mir aber klar, dass sie einfach unbedingt zu jedem Hund hinwill und deshalb wird gebellt und sich in die Leine gehängt -und ich habs zu einem Stück gefördert... :dead: :fear: . Denke das Motto "mehr davon" kann klappen, wenn man es richtig angeht - was ich im Alltag nicht immer ganz leicht finde.

    Naja, wir sind da nicht zufällig vorbeigelaufen und Koda hatte an dem Tag auch nicht zufällig recht viele Freiheiten um sich da richtig reinzusteigern :pfeif:
    Bei meinem Elternhaus gibt es in der Nähe eine größere Felderfläche zwischen Fluss und Wald, in deren Mitte (bei ein paar einzelnen Bäumchen) ein geschlossener Hochsitz steht. Dort ist es sehr einsam, viele Wildspuren, aber in jede Richtung mindestens 100-150 m freie Sicht. Als ich dann endlich mal wieder bei meinen Eltern war....


    Von deiner Beschreibung her würde ich tippen genau wie deine. Er dreht halt vor Begeisterung total hoch.
    Das Problem ist, dass viele Hunde hier eh schon an der Leine laufen und Kontakt eindeutig nicht erwünscht und der Rest ist zu alt oder zu übersensibel (Mensch und/oder Hund) für einen kläffenden, sich überschlagenden Junghund. Dabei spielt er sehr schön und lieb, wenn jemand seine wilden Jagdspiele mitspielt.
    Was er bräuchte wäre einfach ein oder zwei andere Hunde mit ähnlichem Spielverhalten mit denen ich hin und wieder Gassi gehe. Aber die habe ich bei uns in der Umgebung noch nicht gefunden. Bzw es gibt wohl eine Gassigruppe die sich unter der Woche mittags trifft, aber da kann ich nunmal zu der Zeit nur sonntags und am Wochenende.


    Bei uns gibt es an der Leine generell keinen Kontakt, das ist zum einen auch vom Umfeld nicht gewünscht und zum anderen macht es einem nur das Leben schwer. Ich habe das bei Koda damals eingeführt und für gut befunden, da der nach einer Weile selbst wusste, dass er eh nicht hin darf.