@Kathl91
Hört sich etwas an wie Welpenblues. Die haben viele mal.
Entspann dich erstmal.
Zuerst mal würde ich eine gute Welpenstunde empfehlen. Nicht für die Kleine, sondern für dich, damit du deine Fragen jemandem stellen kannst der dich und den Hund sieht.
Ansonsten hast du jetzt ein Baby Zuhause da ist halt einfach Einfühlungsvermögen und Flexibilität gefragt. Also falls dein Zeitplan wirklich ein fester Plan ist, hau den in die Tonne, ist eh zu viel Programm, das Baby bestimmt den Zeitplan. Du musst einfach ein Gefühl für die Kleine entwickeln, dann geht es ganz einfach. Denn perfekt geht eh nie, also versuch eher die größten Patzer zu vermeiden. Das ist erfolgversprechender und weniger frustrierend.
Ich finde es übrigens extrem grausam einem Baby (egal ob Mensch, Hund, Katze oder sonst was) die gewünschte Aufmerksamkeit zu versagen. Die fordern das ja nicht zum Spaß. Wie kommt man auf so eine Idee? Was soll der arme Tropf dabei lernen?
Mach dir mal klar was du gerade machst. Stell dir vor es wäre ein menschliches Baby oder, falls das für dich einfacher ist, du selbst die schwer verletzt im Wald liegt und die Rettungskräfte dich dann so behandeln. Das gilt übrigens auch fürs Thema alleine sein, vielleicht verhilft es dir zu mehr Geduld zu verstehen wie extrem viel Vertrauen du einforderst, wenn du sie nur 5 Minuten alleine lässt. Und wie böse du das Vertrauen mit deiner Einkaufsaktion verletzt hast.
Bevor du kommst mit: "aber ich habe gelesen...." Ja stimmt, aber da geht es um ältere Hunde, die zumindest schon ihre richtigen Zähne im Maul haben.
Ansonsten zum Thema Alleine bleiben:
Einfach weiter trainieren. Das geht anfangs sehr zäh und sollte auch mit voller Absicht möglichst langsam und sorgfältig aufgebaut werden, weil es eben auch darum geht Vertrauen aufzubauen und nicht nur um das Alleinseinan sich. Das zahlt sich später doppelt und dreifach aus.
Sowas wie mal eben einkaufen fahren ist halt Mist (Vertrauensbruch), und wenn du die Türe geöffnet hast als sie gebellt hat gleich dreimal (Erfolgserlebnis). Da kann es durchaus sein, dass du das jetzt zu spüren bekommst, aber du weißt ja wem du dafür auf die Finger hauen kannst...
So oder so, jetzt bleibt dir nur üben, üben, üben, Alleinebleiben ist Fleißarbeit. Es hilft zu üben wenn die Kleine gerade müde ist, schläft, frisst oder mit Knabberzeug oder Spielzeug abgelenkt ist usw. Man darf durchaus etwas schummeln.
Hauptsache sie findet es nicht schlimm, dass du weg bist. Und dann bau die ersten ca. 30 Minuten ganz sorgfältig und kleinschrittig auf, das kann ruhig mehrere Wochen dauern, danach kann man meist problemlos recht zügig steigern. Falls du irgendwann merkst es funktioniert nicht schnell genug, nicht hetzen, sondern lieber noch ein paar Wochen einen Hundesitter. Werdet ihr wohl eh brauchen, sonst wird das mit der Stubenreinheit schwer. Warum habt ihr sie eigentlich so jung geholt, wenn ihr nur so kurz Zeit habt?
Ich weiß, die Worte sind teils etwas harsch, aber es ist nicht böse gemeint. Man merkt halt, dass dir irgendwie komplett das Gefühl für das winzige Lebewesen fehlt. Vielleicht bist du auch so gestresst, weil du es selbst merkst. Also arbeite erstmal etwas mehr an dir als am Hund.