Aber ich weiß nicht wo wir einsparen sollen. Lernen muss er ja, Kommandos sind uns sehr wichtig, wir wollen einen gut erzogenen Hund, was bei großen Hunden wichtig ist. Wäre es ein kleiner Hund wäre es ja egal, aber ein unerzogener Bernhardiner ist kein Spaß.
Jeder Hund gehört erzogen. Dafür braucht es aber nicht notwendigerweise Sitz oder Platz.
Das Problem ist, dass du mit dem Stress gerade wichtige Grundlangen eher kaputt machst anstatt sie zu fördern. Impulskontrolle, Ruhe, Entspannung.
Stell es dir mal vor du bist draußen unterwegs, mit dem ausgewachsenen Bernhardiner an einer kurzen 2m Leine und vor euch passiert irgendwas spannendes wo der Hund hin will. Was hilft dir mehr? Wenn der Hund wie ein Irrer hin springt und du ihn mit einem Platz (hoffentlich) rechtzeitig bremsen kannst oder wenn er von vorneherein nicht groß reagiert?
Was ich damit sagen will, Kommandos sind nur ein kleiner und relativ unwesentlicher Teil der Erziehung. Legt lieber saubere Grundlagen und die beiden wichtigen Kommandos Rückruf und Abbruch und dann gehen die anderen Kommandos nicht nur schnell, sondern auch relativ unproblematisch.
Und gerade dieses enspannte in sich ruhen ist es ja, was die großen Rassen, trotz ihrer Größe, relativ einfach zu händeln macht.
Die Spaziergänge sind, bis auf den großen zu Mittag alle an der Leine. Leinenführigkeit üben wir von Tag 1, das ist das aller aller wichtigste bei sehr großen und schweren Hunden. Stellt euch vor, der kann nicht richtig an der Leine laufen?
Ja, stimmt. (Und wie die meisten hier muss ich mir das nicht vorstellen, sondern hatte das Missvergnügen bei solchen Situationen live dabei zu sein.)
ABER du scheinst das Baby dabei zu vergessen. Du bist alleine darauf fokussiert was du von dem Kleinen erwartest, aber achtest nicht darauf, was du dabei von ihm verlangst und was er bieten kann.
Leinenführigkeit ist anstrengend, sehr anstrengend. Da sind in dem Alter selbst die 5 Minuten Pipirunden schon zu viel. Diesen 10-20 Minuten Spaziergang aber schön zu laufen, kein Wunder, dass der Kleine danach schon durch ist. Und das noch zusätzlich zu dem Training das eh schon zu viel und v.a. zu lang ist.
Manchmal ist weniger mehr und viel hilft viel gilt selten. Wenn du an der Leine nur Frust erzeugst und den Welpen überforderst wird es eher nur noch schlimmer, weil Leine laufen dann schon ohne externen Frust schon frustrierend ist. Jetzt überleg mal was bei so einem überforderten, gefrusteten Hund passiert, wenn da noch externe Frust drauf kommt und v.a. ein Opfer auf das es sich entladen kann.