Alles anzeigenEin zuverlässiger Rückruf basiert fast immer darauf, dass der Hund überhaupt nicht auf die Idee kommt, dass es die Option "nicht gehorchen" gibt. Wenn der Hund diese Option kennenlernt, kann es eben sein, dass man (für immer) ein Problem hat oder es sich zumindest sehr, sehr viel schwerer macht.
Und es gibt nunmal auch eigentlich kein Kommando bei dem man so sehr davon abhängig ist, dass der Hund darauf hört. Sitz, Platz, nein, all das kann ich zur Not erzwingen, wenn der Hund bei mir ist, aber wenn er es nicht ist und er eben auch nicht kommt, hat man einfach keinerlei Handhabe auf den Hund einzuwirken.Rückruf ist bei mir mit Abbruch und einem Stop (vorzugsweise Platz), das Kommando wo ich wirklich absolut und immer darauf bestehe, egal wie und warum.
Das ist interessant.
Also ich habe schon die praktische Erfaheung gemacht, dass vom jungen Hund der Rückruf ignoriert wurde. Da hab ich mir halt überlegt, wie ich in der konkreten Situation reagiere. Ich hab mir aber eher nicht gedacht: "Scheisse, jetzt hab ich mir den Rückruf für immer versaut."
Auch jetzt kommt es noch vor, dass Kaya den Rückruf nicht sofort befolgt. Trotzdem finde ich, dass wir einen funktionierenden Rückruf haben.
Immer sofort mit maximalem Speed
beim ersten Rufen/Pfiff halte ich für einen sehr hohen Anspruch, von dem ich Pi mal Daumen behaupten würde, dass ihn mindestens 90% der Hunde, die ich im RL treffe, nicht erfüllen.
Vielleicht wird ja auch der RR zur Führung und Kontrolle überbewertet?
Bei einem Flat würde ich mir da auch nicht denken "oh verdammt, für immer versaut", ist ja aber nicht jede Rasse so führig. Ich würde mir aber, wie bei meinen, denken "Na toll, das kostet mich jetzt Wochen..."
Und ja, ich habe sehr hohe Ansprüche, aber keine Unmöglichen. Und als Belohnung bekommen meine Hunde eben auch maximale Freiheiten und ich auch.
Und komm, es ist ja nun weder Geheimnis noch eine Neuigkeit, dass der Großteil der Hunde da draußen keinen Pfifferling hört wenns drauf an kommt.
Und zum Thema Führung und Kontrolle wird überbewertet: Nein. 90% mag ja vielen reichen, aber genau deswegen gibt es auch immer wieder Ärger, Thema BuS, nervige HH, ausweitung der Leinenpflichten. Weil 90% eben im Endeffekt auch nur heißt, "wenn es gerade nichts besseres zu tun gibt geht es meistens gut".
Und ich versichere dir, wenn du mal körperlich angegriffen wurdest und dein DSH mit Beißvorgeschichte los startet... und dann auf Kommando perfekt ins Platz fällt und nicht passiert außer einem Schreck und ein paar blauen Flecken. Dann wirst du diese zusätzlichen 10% extremst zu schätzen wissen und 90% eben nicht mehr als ausreichend erachten. Es ruft sich übrigens auch sehr viel angenehmer die Polizei, wenn man zu 100% im Recht ist und einem absolut nichts angelastet werden kann.
Meine Ansprüche kommen ja nicht von ungefähr. Ich habe sie weil ich weiß, dass es möglich ist, weil ich gerne entspannt ohne Leine gehe (ohne dann der nervige HH oder Wilderer zu sein), weil ich gerne mit meinen Hunden arbeite und vor allem, weil ich gerne mal Hunde habe bei denen ein solcher Gehorsam auch nötig ist und weil ich in den Jahren mehr als genug Situationen hatte in denen mir oder dem Hund das den Allerwertesten gerettet hat.