Beiträge von Javik

    Wenn ich das richtig seh sind die altdeutschen Hütehunderassen mehr oder weniger Farbschläge , würde es nicht Sinn machen die alle zu einer Rasse zusammen zu fassen ? Geht doch angeblich darum, das die Hunde an Schafen arbeiten können und nicht um "Schönheit"

    Es gibt keine Altdeutschen Hütehundrassen. Es gibt den Altdeutschen Hütehund mit diversen Regional- und Farbschlägen. Und mindestens die Farbschläge werden munter miteinander gekreuzt.

    Wie geht es einem jagdlich ausgebildeten Hund, wenn er dann doch nicht jaglich eingesetzt wird?

    Welche Ersatzbeschäftigung braucht so ein Hund dann?

    Kommt drauf an. Wovon reden wir? Schweißhund? Vorsteher? Deutsch oder englisch? Retriever? Terrier?

    Und für was wurde der Hund ausgebildet?

    Grundsätzlich halt das was man mit einem Jagdhund in Nichtjägerhand macht. Kann gut gehen. Kann eine Katastrophe sein. Kommt u.a. drauf an warum der Hund nicht eingesetzt wird und wie der Hund drauf ist.

    Oke, aber ihr wollt mir ja wohl nicht sage dass ihr eure Hunde anfangs zu allen hochspringen lassen habt ohne irgend wie zu Reagieren🤔

    Selbstverständlich nicht. Ich verbiete es und unterbinde es zusätzlich körperlich bis der Hund in der Lage ist das Verbot selbständig einzuhalten. Punkt.

    Es gibt einen Unterschied zwischen einem positiven Trainingsaufbau über Belohnung usw. und dem Hund niemals irgendwelche Regeln, Gebote und Grenzen zu setzen die ihm vielleicht nicht in den Kram passen.

    Find es auch nicht die beste sache stehen zu bleiben bis sie wieder lust hat weiter zu gehen, aber kann sie ja schlecht hinterher ziehen wenn die aufmerksamkeit voll und ganz wo anders ist.

    Öhm doch, kannst du.

    Einfach weiter gehen, sich gar nicht um die anderen Leute oder den Hund kümmern und nicht anhalten. Es gibt keinen Grund anzuhalten, ihr geht jetzt, das sollte deine Körpersprache auch ausstrahlen.

    Du kannst, bevor sich die Leine strafft, eine kurze Warnung geben "weiter" oder sowas und wenn der Hund reagiert belohnen. Aber wenn nicht, dann wird er halt ein oder zwei Schritte mitgezogen bis er freiwillig weiter mit läuft.

    Wenn du einen Hund wirklich erziehen willst wirst du früher oder später an den Punkt kommen wo "bitte, bitte" nicht reicht. Wenn du die Aufmerksamkeit mit Leckerlies bekommst, super. Aber wenn nicht, dann ist die Alternative nunmal nicht den Hund schalten und walten zu lassen bis er wieder ein Leckerlie abholen will. Dazu ist die Leine u.a. da. Dazu muss man nicht laut werden, oder gewalttätig oder den Hund am Hals einen 5-fachen Salto schlagen lassen. Aber kein Hund trägt einen Schaden davon, wenn sich die Leine bei Schrittgeschwindigkeit strafft. Und ER ist es der die Leine strafft. Stehen bleiben wenn du gehst ist nichts anderes als losrennen wenn du stehen bleibst. Da würdest du die Leine ja (hoffentlich) auch nicht einfach loslassen, nur damit ja kein Zug auf die Leine kommt.

    Das Zauberwort hier ist, wie Gassifan sagt, Selbstbewusstsein.

    Du hast einen Junghund der seit 4 Tagen bei euch ist. Was erwartest du?

    Junghund bedeutet eine gewisse Selbständigkeit und Interesse an der Außenwelt. Es ist eben KEIN Welpe mehr. Die Zeit in der nur "Mami" für das Baby existiert ist nunmal vorbei. Die Zeit in der gefühlt jeder einzelne Tag etwas Neues bringt ist übrigens auch schon rum, so lange sind 12 Tage also nicht.

    Und warum sollte der Hund nach nur 4 Tagen an dir hängen? 4 Tage, der weiß noch nicht einmal, dass er jetzt bei euch wohnt. Er wurde gerade erst frisch herum gereicht. Wo ist der Unterschied zwischen dir und den anderen fremden Menschen aus Sicht des Hundes?
    Du hast außerdem noch keinerlei Erziehung in den Hund investiert (und bei einer Abgabe im dem Alter wette ich, dass davor auch nicht viel mit Erziehung und Bindungsarbeit war), wo soll das was du dir wünschst also herkommen?

    Aber es ist doch recht stressig (nicht übertrieben) 10 min zu stehen bis es weiter geht um 10 sek später der nächsten Person zu begegnen wo das spiel von vorne anfängt.

    Dann bleib halt nicht stehen. :ka:

    Das ist halt dann der Punkt an dem Erziehung und Führung anfängt.

    Das ist das was jetzt kommen muss und durchaus auch das was der Hund sich langfristig von dir wünscht und erwartet. Führung. Könnte übrigens auch mit ein Grund sein, warum er lieber zu anderen Menschen läuft, wenn du ihm das nicht bietest.

    Der Lappi, mit dem ich mit spazieren gehen durfte, war mMn schon sehr gut und bewusst erzogen und schon älter. Da habe ich in meinem Kopf natürlich noch ein zwei Schippen Hüteverhalten draufgelegt bei anderen. Aaaaber da muss ich einfach andere kennenlernen.

    Naja, was heißt denn für dich Hüteverhalten?

    Ich habe hier ja zB einen Altdeutschen. Beide Eltern an der Herde, der Großteil der Geschwister an der Herde.
    Man merkt natürlich, dass er anders spielt, anders durch die Welt geht usw. als die Jagdhunde. Aber das was die meisten sich unter Hüteverhalten vorstellen, also die typischen fehlgeleiteten Verhaltensweisen wie in die Fersen hacken, irgendwas treiben/kontrollieren/maßregeln wollen, "der Blick" vom BC, zeigt der nicht. Nie, auch in der Vergangenheit nicht, da stecken also keine übermenschlichen Erziehungkünste o.ä. meinerseits dahinter.

    Was ich damit sagen will ist, dass das nicht so mathematisch funktioniert ala Hütehund = "Normal"hund + 2 Schippen Hüteverhalten. Ich denke also du kannst dich da durchaus drauf verlassen, dass das was du da gesehen hast das ist was du in etwa bekommen würdest, wenn du einen Lappi nehmen und halbwegs ordentlich erziehen würdest.

    Natürlich denkt das auch nicht jeder, dass man nur viel Wissen braucht und dann geht's gut. Man brauch ggf. auch Trainer, Hundeschule, Informationen aus erster Hand und auch das Gespräch mit Haltern und Züchter um zu schauen ob so ein Hund zu einem passt.

    Eher einfach passende Bedingungen. Die meisten Arbeitsrassen sind ja nicht "für Fortgeschrittene" weil sie schwer zu händeln wären, sondern weil die meisten HH sie verbiegen wollen (müssen) ohne Ende um dann als Begleit- oder bestenfalls noch als Sporthunde geführt zu werden. Dazu braucht es halt dann entweder Skill.... oder man holt sich eine besser passende Rasse.

    So nen Deppen hatte ich auch mal. Joggt uns im Wald entgegen, ich ruf Spuk auf dem Wegrand ins Stopp, er bleibt auch direkt stehen und der Idiot rennt frontal auf den Hund zu, so dass ich das Kommando auflösen musste, damit Spuk ausweichen kann, bevor der Typ ihn anrempelt. Gefragt, ob er noch alle Latten am Zaun hat, pöbelte er mich an, er wolle genau da lang, wo der Hund steht, weil der Rest vom Waldweg (nach mehreren Regentagen) zu matschig wäre. Nee, is klar, der halbe Quadratmeter, auf dem mein Hund steht, ist sauberer und trockener als der ganze Rest. :roll:

    So jemandem bin ich auch schonmal begegnet. Hunde an die Seite beordert, Hunde ins Platz beordert..... Kommando gerade eben noch rechtzeitig aufgelöst bis der :fluchen: -Typ sie umgerannt hätte. Dabei hat eh nur der Kopf in den Weg geragt.

    Er wollte da lang (genau, erst mittig joggen und dann musste er die Kurve aufgrund seiner extrem hohen Geschwindigkeit am äußersten Außenrand nehmen) und Hunde haben ihm gefälligst auszuweichen. Wenn ich meine Hunde nicht kontrollieren kann, soll ich sie gefälligst abgeben.

    Ich frag mich echt was in deren Hirn vor geht und wir erbärmlich deren Leben sein muss, dass sie meinen fremde Passanten drangsalieren zu müssen.