Beiträge von Javik

    Bei mir ist es so, dass ich nicht will, dass (ohne explizite Erlaubnis) mit den Hunden gearbeitet wird. Das sind aber Dinge die ein normaler Sitter auch echt nicht braucht.

    Bei Tricks und Alltagskommandos ist es mir relativ egal. Relativ deswegen, weil es einfach davon abhängt ob derjenige zumindest halbwegs mit Hunden kann und derjenige halt wenigstens halbwegs wissen sollte was die Kommandos bedeuten.

    Ich hatte erst gestern wieder eine Diskussion mit meinem Nachbarn, weil der absolut nicht einsehen wollte, dass mein Hund sein "Pfötchen" ganz hervorragend befolgt hat und es nur anders gelernt hat als sein Hund. Und ausgerechnet Baldur ist halt ein Hund den jegliche Unzufriedenheit mit seiner Arbeit schwer trifft und der super unsicher wird, wenn er denkt er macht es richtig (was er in dem Fall auch gemacht hat) und dann die Rückmeldung bekommt, dass das falsch war. Sowas muss einfach nicht sein.

    Oder diese "aus" Ruferei, wenn der Hund was nicht machen soll. Ja, das bedeutet halt etwas loslassen, nicht etwas unterlassen.

    Ich meine, dass die, wenn sie mit meinen Hunden Ball spielen, denen Kommandos geben und die Hunde die selbst auflösen dürfen um dann den Ball zu holen und nicht sauber abgeben müssen. Geschenkt, das können sie differenzieren. Aber was komplett anderes fordern als man möchte und dann den Hund schimpfen, wenn der alles richtig macht, finde ich halt unfair.

    Dass ein Sitter seine Hausregeln durchsetzen darf und sich nicht vom Hund auf der Nase rumtanzen lassen muss, hätte ich jetzt als selbstverständlich angesehen. Das würde ich auch als Sitter, außer in Spezialfällen, ganz selbstverständlich machen. Vor allem wenn man kostenlos, oder super billig sittet, muss man sich ja echt nicht von dem Hund das Leben schwer machen lassen.

    Hier kommt es drauf an wie dringend die Hunde müssen. Aber normalerweise kommen sie, zumindest für ein kurzes Lösen, mehr oder weniger sofort raus. Der Morgen-/Mittagspaziergang kommt dann wenn es passt/ich Lust habe.

    Wir haben hier keine festen Zeiten und Tagesabläufe, entsprechend ist das alles eher bedürfnisorientiert.

    Heute waren wir jetzt zB gerade zum Lösen draußen, aber da haben die Herren nur lustlos das Bein gehoben, bisschen getröpfelt und sind dann freiwillig zurück ins Bett. Wir sind aber auch erst um 3 ins Bett gegangen und sie waren von ca. 19 Uhr bis kurz vor 3 Uhr draußen. Da müssen die jetzt natürlich noch nicht groß. Gassi gehen wir dann irgendwann in ein paar Stunden, da haben wir jetzt alle noch nicht richtig Lust zu.

    Die kaputten Rassen sind, bezogen auf die Rassen, Einzelfälle :ka:

    Du zählst zB 13 Rassen auf. Das sind aber mit Nichten die die komplett kaputt sind, sondern da sind durchaus welche dabei die nur vereinzelt Probleme haben (mal wieder ganz klassisch der DSH, in der LZ was läuft denn da falsch? Und auch in der Hochzucht, sind es ja bei Weitem nicht alle Züchter, also wirklich bei Weitem nicht). Trotzdem eben nur 13 Rassen, das sind 3,7% aller Rassen.

    Mir ist klar, dass du mehr aufzählen kannst, wenn du alle Rassen nimmst bei denen irgendwas falsch läuft bzw. in der Vergangenheit falsch lief (wobei letztere mMn eher ein positives Beispiel sind), aber mein Punkt ist, selbst wenn du die Anzahl verdreifacht bist du bei läppischen 10%. Sehr weit weg von einer Mehrheit oder gar einem "(fast) alle".

    Mir ging es eben einfach nur darum, dass manche in der Diskussion es so hingestellt haben, als wären (fast) alle Rassen belastet und das ist schlicht und ergreifend falsch.

    Also 5-10% sind in der Statistik, vor allem wenn es um Sterblichkeit geht, schon ganz ganz weit weg von Einzelfällen. Stell dir mal vor, du kaufst ein Auto, und der Autohersteller sagt dir, ja, bei 5-10% unserer Modelle haben wir nach wenigen Jahren tödliche Unfälle. Aber das sind Einzelfälle, im Großen und Ganzen sind wir kompetente Autohersteller. Airlines mit 5-10% Abstürzen. Impfungen mit 5-10% Mortalität. Also da bewegen wir uns auf jeden Fall in Größenverhältnissen, in denen wir ein ernstzunehmendes strukturelles Problem haben.

    Dein Kommentar geht inhaltlich an meinem vorbei.

    Und das ist genau das Problem: Bereinigt um das, was nach persönlicher Definition eigentlich nicht einberechnet werden sollte, weils nicht den eigenen Gütekriterien entspricht, wirds schwer, eine Studie aufzusetzen. Jedenfalls eine Studie, die mit öffentlichen Mitteln finanziert wird

    Außer dem letzten Absatz, habe ich meine persönliche Meinung nicht eingebracht. Und ich habe sie genau deswegen mit zwei Leerzeilen abgetrennt. Ich persönlich finde das Thema halt schlicht und ergreifend zu komplex um es nur in zwei Gruppen zu unterteilen. Oder, wenn es nur zwei Gruppen sein sollen, würde ich da andere Grenzen ziehen. Rein theoretisch versteht sich, praktisch ist mir absolut bewusst, dass meine bevorzugte Unterteilung noch schwerer ist, als die die in den Studien vorgenommen wurde.

    Wenn man die Studien reinrassig vs. Mischling beim Thema Verbandszucht nutzen will, ist es aber nunmal grundlegend relevant ob die reinrassigen Hunde auch wirklich im Verband gezogen wurden oder eben nicht. Vermehrerhunde, egal wie reinrassig sie genetisch sind, sind nunmal eben keine Verbandshunde.

    Ansonsten, ganz genrell, sollte man sich der möglichen Fehler und Probleme bei den Daten mit denen man arbeitet halt einfach bewusst sein. Das macht die gewonnenen Erkenntnisse ja nicht unbedingt wertlos, aber man sollte die Limits dieser Aussagen realisitsch einschätzen.

    So arbeitet man nunmal mit wissenschaftlichen Studien. Man sucht Fehler und versucht sie zu demontieren und je stärker man scheitert, desto höher schätzt man ihre Aussagekraft/Wahrheitsgehalt ein. Alle modernen Theorien sind deswegen allgemein anerkannt, weil niemand sie (bisher) widerlegen konnte (mit Gründen die nicht widerlegt werden konnten). Aber es bleiben Theorien, weil sie eben nicht direkt bewiesen werden können, sondern der "Beweis" nur ist, dass man (noch) nicht in der Lage war, ihre Falschheit zu beweisen. So funktioniert das System und es funktioniert ganz gut so. Zumindest bis die Medien und breite Masse dran kommt...
    Und es gibt bei den hier genannten Studien nunmal, wie bei den meisten, einige Probleme, gerade auch in Hinsicht auf unsere Diskussion (die ja nunmal auch nicht exakt die Fragestellung der Paper trifft). Einige Punkte könnte man klären, wenn man mit den Autoren direkt reden würde. Würde ich auch tun, wenn ich professionell damit arbeiten wollen würde, nicht aber nur für einen Forenthread.

    Meine Kritik ist also kein "Hihihi, ich habe da einen Fehler gefunden, also ist alles doof, alles Mist, in die Tonne damit!", ich zeige lediglich ein paar Dinge auf die mir beim groben Überfliegen auffallen und die man bedenken muss, wenn man mit den Ergebnissen arbeiten will.

    Ich habe da jetzt nur mal kurz quer gelesen und ich hätte zB da wieder ein Problem mit dem Thema Daten.

    Es wird nie definiert was man als purebred ansieht, aber da die eine Studie sagt, dass geschätzte 75% der Hunde im UK reinrassig sind, nehme ich mal stark an, dass damit auch die Vermehrerhunde zählt. Außer dort läuft alles anders als hier. Es wäre halt schon wichtig zu definieren wo diese Hunde eingerechnet werden, wenn wir über Verbandszucht reden.

    Gerade sowas wie Retro-Möpse und Blue Brindle Frenchies. Die sind extrem krank und es gibt davon momentan aufgrund der hohen Beliebtheit sehr viele Individuen. Heißt, dass die das Potential haben die Wage in die ein oder andere Richtung zu kippen, je nachdem wo man sie einrechnet. Da aber, wie gesagt, von 75% reinrassigen Hunden geredet wird, fürchte ich, dass es da auch so lief, dass alles reinrassig ist, was nicht eindeutig für den Laien als Mischling zu erkennen ist (bzw. was nicht in den TA-Datenbanken als solche angegeben sind). Und das ließe dann vermuten, dass man für die Verbandszucht eigentlich genau das gegenteilige Urteil erwarten dürfte.

    Dann sind alle keine Studien die wirklich versuchen einen echten Querschnitt der Hundepopulation zu erfassen, sondern die Daten irgendwo abgreifen. Heißt, da spielen noch andere Faktoren mit rein. Die erste Studie hat zB auf Tierarztdaten zurückgegriffen. Das ist schonmal recht gut, aber in Anbetracht ,dass es ja eine Studie gibt, die besagt, dass Rassehunde öfter zum TA gebracht werden als Mischlinge, sind diese Daten und deren Aussagekraft, dann eben eingeschränkt.


    Außerdem kommen viele der Studien aus dem UK. Korrigiert mich wenn ich falsch liege, bin gerade zu faul zu recherchieren, aber ich habe den UKC in meinem Kopf als minderseriösen Verband abgespeichert. Ich weiß aber nicht mehr warum, also kann auch anders sein. Kann es sein, dass die auch alles als reinrassig anerkannt haben was nicht bei drei auf den Bäumen ist?


    Ich persönlich tue mich auch sehr, sehr schwer mit "die" Verbandszucht. Es gibt gute RZV und es gibt Schlechte. Die Mitteln sich gegenseitig.

    Rein logisch würde ich mal tippen, dass die Hunde aus guter Verbandszucht die Gesündesten sind, die Mischlinge breit gestreut in der Mitte liegen und die schlechte Verbandszucht dann die krankesten Hunde hervorbringt. In dem Fall zu sagen, dass Mischlinge und reinrassige Hunde gleichauf sind finde ich extrem schwer. Rechnerisch richtig, aber... ja....

    Und das haben zb für mich Labradoodles und so ein Mix wäre auch meine Wahl, wenn ich mir einen Welpen kaufen würde, weil ich persönlich Labradoodles genau als diese Begleithunde erlebt habe. Für alles zu haben und trotzdem "nur" Durchschnitt.

    Und wo ist da der Vorteil ggü nem Standardlabbi oder Pudel?

    Ist das nicht etwas einfach gedacht?

    Ich meine, die Züchter sind doch die Experten. Wie betriebsblind kann man sein, um nicht zu erkennen, welche Probleme die Rassezucht mit sich bringen kann?

    Der Zuchtexperte züchtet Problemfälle und der Kunde soll so informiert sein, dass er diese Problemfälle als solche erkennt und nicht mehr nachfragt?

    Die meisten Züchter sind sehr weit von Experte entfernt. Oft kann man schon froh sein, wenn sie die Genetik zumindest bis Mendel verstehen.

    Davon abgesehen, mal ganz allgemein: Ein Experte zu sein ist kein Garant dafür immer richtig zu liegen und jeder "Experte" der behauptet keine Fehler zu machen hat entweder ein erhebliches Problem mit der Selbstreflektion, lügt oder ist sehr weit von dem Wissensstand eines Experten entfernt.

    Die kaputten Rassen sind, bezogen auf die Rassen, Einzelfälle :ka:

    Du zählst zB 13 Rassen auf. Das sind aber mit Nichten die die komplett kaputt sind, sondern da sind durchaus welche dabei die nur vereinzelt Probleme haben

    https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.p…odul=3&ID=21557

    Ich verlinke noch mal den Rückert-Artikel.

    Meiner Ansicht nach haben alle Rassen, deren genetischer Inzuchtkoeffizient die rote Linie erreicht oder überschreitet, ein erhebliches Gesundheitsproblem. Das sind nicht nur viele, sondern leider auch viele als Begleithund geeignete und beliebte Rassen. Es handelt sich bei diesen Rassen immer um Geschwisterverpaarung oder Inzestzucht. Die Daten sind, soweit ich weiß, aus England, aber bevor ich eine solche Rasse durch Welpenkauf unterstützen würde, möchte ich durch Tests nachgewiesen haben, dass das Inzuchtniveau in der Zucht weniger hoch ist.

    Ja, das Bild ist halt so winzig, dass man darauf bestenfalls ein lustiges Rasseraten machen kann...

    Davon abgesehen wäre es interessant wo er diese Grafik her hat, in dem Artikel den er als Quellenangabe (sowohl im Text, wie auch auf dem Bild) angibt ist die nämlich nicht drin. Und damit ist sie einfach wertlos, da man keine Aussage darüber treffen kann was die Datengrundlage dafür war.

    Dazu passen auch die Aussagen des Artikels nur rudimentär zu seinen Aussagen.

    Sowas ist wissenschaftlich gesehen, im positivsten Fall, wenn er aus Versehen (zweimal!) den falschen Artikel zitiert, als schlampig zu bezeichnen, man könnte aber auch deutlich harschere Worte dafür finden. Meine Meinung von Rückert und seinen Aussagen hat jetzt gerade jedenfalls einen ordentlichen Dämpfer erhalten.

    Dazu kommt, dass ein erhebliches gesundheitliches Problem, anhand des gesundheitlichen Zustandes einer Population beurteilt wird, nicht an dem gentischen Zustand. Das eine hängt zwar unter anderem auch mit dem anderen zusammen, ist aber bei Weitem nicht das Gleiche. Mehr kann man beim besten Willen nicht sagen ohne sich die Rassen anzusehen und die eben mit dem gesundheitlichen Zustand der Population abzugleichen. Und natürlich ohne zu wissen wo diese Grafik überhaupt her ist.

    Aber auch so würde das meinen Punkt untermauern, es sind weniger Rassen die die rote Linie überschreiten als die die es nicht tun. Also auch hier, nicht der Großteil, nicht (fast) alle.

    Davon abgesehen, du hast meine Beitrag aber schon bis zum Ende gelesen oder? Letzter Satz...

    „Schwarze Schafe“ klingt so niedlich nach Einzelfällen.

    Die kaputten Rassen sind, bezogen auf die Rassen, Einzelfälle :ka:

    Du zählst zB 13 Rassen auf. Das sind aber mit Nichten die die komplett kaputt sind, sondern da sind durchaus welche dabei die nur vereinzelt Probleme haben (mal wieder ganz klassisch der DSH, in der LZ was läuft denn da falsch? Und auch in der Hochzucht, sind es ja bei Weitem nicht alle Züchter, also wirklich bei Weitem nicht). Trotzdem eben nur 13 Rassen, das sind 3,7% aller Rassen.

    Mir ist klar, dass du mehr aufzählen kannst, wenn du alle Rassen nimmst bei denen irgendwas falsch läuft bzw. in der Vergangenheit falsch lief (wobei letztere mMn eher ein positives Beispiel sind), aber mein Punkt ist, selbst wenn du die Anzahl verdreifacht bist du bei läppischen 10%. Sehr weit weg von einer Mehrheit oder gar einem "(fast) alle".

    Mir ging es eben einfach nur darum, dass manche in der Diskussion es so hingestellt haben, als wären (fast) alle Rassen belastet und das ist schlicht und ergreifend falsch.


    In diesem System ist doch keine noch gesunde Rasse durch die Regeln vor dem Niedergang geschützt.

    Dieses System soll Mindestanforderungen sicherstellen. Für den Rest sind die einzelnen RZV zuständig.

    Und bei den verschiedenen RZV gibt es durchaus einige mit Anforderungen die den "Niedergang" der Rassen verhindern. Ich möchte zB sehen wie sämtliche dem JGHV angeschlossenen Rassen (und das sind einige) untergehen können. Und ich erweiterte das Niedergehen sogar auf die Funktionalität, also nicht nur dass die Rassen so nicht wirklich kaputt gehen können, sondern sogar noch uneingeschränkt arbeitsfähig bleiben. Die magische Komponente lautet Arbeitsprüfung.

    Heißt nicht, dass da alles perfekt ist. Ich moniere hier ja zB immer wieder, die farbliche Trennung meiner Rassen als unnötig. Aber gesund und leistungsfähig sind die Hunde trotzdem durch die Bank.

    Nochmal ganz deutlich: Ich habe nur kritisiert, dass es hier bei manchen so klang als wäre ein Großteil oder gar (fast) alle Rassen kaputt oder zumindest belastet. Das ist schlicht und ergreifend falsch. Es gibt schlechte RZV und richtige Katastrophen, aber eben auch viele Gute. Gegen den Rest habe ich gar nichts gesagt. Ich bin ja auch für modernere Standards, offene Zuchtbücher und v.a. die Abschaffung der reinen Showzucht.