Beiträge von Javik

    Ich würde sagen, in Hinblick auf deine jagdlichen Pläne: Hol dir einen alten Geländewagen.

    Du wirst Kratzer von Zweigen drin haben, je nachdem wo du wohnst auch Steine, du wirst offroad fahren, je nachdem auch mal wo gegen kommen, du wirst extremst dreckige Hunde haben (und zwar in Gegenden wo du den Anhänger vergessen kannst), du wirst dreckig sein und früher oder später wird dann eventuell auch mal was Blutiges im Auto liegen, weil du es im Korb aus welchen Gründen auch immer nicht transportieren kannst oder der Fuchs ausläuft oder du was Kleines geschossen hast. Gerade als Frau willst du dein Auto dann vielleicht auch noch modifizieren, mit einer Winde oder ähnliches usw. usf.

    Ich bin vorhin auf einer sehr schleimigen Pfütze in meiner ausgerutscht und sehr elegant zu Boden gegangen nachdem ich den Hunden ihr Futter fertig gemacht habe.

    Als mir damals die Leute gesagt haben, dass Große Münsterländer sehr wasserfreudig sind, habe ich mir da was anderes drunter vorgestellt. :ugly:

    Aber war es bei euch allen wirklich so, dass ihr in der ersten Woche mit eurem ersten Hund alles toll fandet? Weil wenn ja, dann bin ich vielleicht echt kein Hundemensch. Ich finde z.B. Spaziergänge gerade nicht besonders schön. Sie sind anstrengend, weil ich auf tausend Sachen achte, die mir vorher nie aufgefallen sind, mein Kopf rattert, ich bin in vielen Situationen unsicher, was jetzt zu tun ist, und eigentlich dauernd unter Strom. Ich fühle mich richtig erschlagen von der ersten Woche, nicht erfüllt.

    Mein Freund ist übrigens gar nicht gestresst, er spricht mir gut zu, er sagt er liebt den Hund, ist mega optimistisch, zählt mir die Fortschritte auf. Deshalb zweifle ich auch gerade, ob einfach mit mir was falsch ist. Ich fühle mich total antriebslos und entscheidungsunfähig und jede Kleinigkeit bringt mich zum Heulen.

    Naja, das ist alles auch eine Frage der äußeren Umstände. Du fängst halt auch auf einem extra schweren Level an.

    Ich käme zB im Traum nicht drauf in einer Großstadt einen Hund zu halten (ich würde allerdings in eben jenen Großstädten nichtmal begraben sein wollen, geschweige denn dort wohnen). Ich finde es schon eine Zumutung wenn ich mal einen Tag lang meinen Vater besuche und dort (ganz am äußersten, grünen Rand von Berlin) ein- oder zweimal Gassi gehen muss. Mache ich eigentlich nur noch spät nachts, wenn wir auf den Feldern dann alleine sind.

    Dazu kamen die ersten Hunde alle als Welpen (alle außer einem auch vom Züchter und selbst der eine war halt einer der damals üblichen Bauernhofmischlinge).

    Ich meine, jetzt mit meinem Jagdhund sehe ich auf Spaziergängen auch viel mehr als mit den Hunden davor. Das genieße ich ich, es ist spannend. Aber mehr Wildtiere und deren Spuren zu entdecken ist ja auch wieder etwas anderes als den Stress der Großstadt nochmal neu aus einem anderen Blickwinkel zu erleben.

    Und da ist die Reaktion des Hundes auf die Umwelt noch nicht einmal mit eingerechnet. Durch die Natur schlendern entspannt die Hunde, sie werden nicht noch zusätzlich durch die vielen Eindrücke gepusht.

    SherlyH  @Langstrumpf

    Es ging um das "JEDER". Groß geschrieben, ohne jegliche Einschränkungen.

    Ich finde auch, dass es unter den in mehrfacher Hinsicht suboptimalen Bedingungen hier nicht verwunderlich ist, wenn der Hund da auch reagiert, heftig reagiert. Aber dieser Hund hier ist ja nicht jeder Hund. Es gibt mehr als genug Hunde wie als Welpen aus optimalen Bedinungen in optimale Bedingungen kommen und es da nur noch eine Charakterfrage ist ob man überhaupt irgendwas merkt. Und selbst "irgendwas merken" ist, eine ganz andere Größenordnung als "durch den Wind".

    Und ich finde das relevant, wenn man einen Hund aus und/oder in suboptimale Bedingungen holt. Also, dass man sich klar macht, dass hier etwas eben nicht normal läuft, sondern man dem Rechnung tragen muss.

    Ganz ehrlich, ich glaube, du wärst mit jedem Hund anfangs überfordert gewesen, weil du völlig falsche Vorstellungen hattest. JEDER Hund muss sich erst mal eingewöhnen und ist anfangs durch den Wind.

    Könnt ihr mal aufhören es als normal darzustellen, dass ein Hund anfangs komplett fertig mit der Welt ist?

    Und selbst auf normalem, moderaten Level, es gibt Hunde die brauchen etwas und werden unsicher, es gibt Hunde da merkt man gar nichts.

    Und wie sieht es mit der Empathie mit dem Ersthalter hier aus, dessen Ahnungslosigkeit man, Mal wieder, ausgenutzt hat und ihm so eine Katastrophe aufs Auge gedrückt hat?

    Schlafentzug fällt nicht umsonst unter Folter, der Terror den der Hund sonst so verursacht ist auch keine Kleinigkeit. Und ja, es ist aus Sicht des Hundes durchaus verständlich, dass er sich so verhält, das macht es aber nicht okay.

    Und, ganz wichtig, das wäre NICHT mit jedem anderen Hund genauso.

    Unsere Hündin ist jagdlich extrem interessiert, ebenso jagt sie Schatten und Blätter. Durch das Jagen von Schatten und Blättern sind wir nun zusätzlich bei einer Verhaltenspsychologischen Tierärztin, die sich mit der Bauchspeicheldrüse auch gut auskennt.

    Erziehung? Klingt wie ein ganz normaler jagdlich interessierter Hund (was man bei einem Jagdhundmischling auch erwarten sollte), der keine entsprechende Erziehung und Auslastung bekommt und deswegen auf jeden Bewegungsreiz reagiert. Für sowas braucht es keinen Fachtierarzt.

    Vielleicht kann das durch das Thema mit der Bauchspeicheldrüse schlimmer werden, aber das ist definitiv nicht der Grund dafür. Und wenn ihr da homöopathisch rumdoktert, kann das ja auch nicht sonderlich schlimm sein. Oder wird hier die Gesundheit Ideologien untergeordnet?