Beiträge von Javik
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Genau, heutzutage wächst der Milchkarton schließlich am Kühlfachbaum, deswegen ist die Sorge der Wolf könnte die Kuh holen total abstrakt geworden.....
Wir wissen doch denke ich beide gut genug, dass der Großteil unserer Milch eben nicht von der Weide und glücklichen Kühen kommt oder? Und weder du noch ich noch der Großteil der Leute hier weiß jetzt nicht mehr ein noch aus, weil die Kuh mit Kalb in unserem Garten gerade durch den Wolf da draußen bedroht ist. Das ist mein Punkt. Vor sehr langer Zeit war das ne ganz andere existentielle Kiste als heutzutage.
Und natürlich werden Kinder heute mal im Auto geboren aber das ist halt eher die Ausnahme als die Regel. Vor 400 Jahren sah das schon ein bisschen anders aus denke ich. Und das war mein Punkt. Den Lifestyle damals und heute kann man eigentlich nicht mehr vergleichen und heran ziehen für eine solche Diskussionen.
Ja wir müssen über Maßnahmen reden, absolut. Aber die Begründung, dass wir uns verteidigen müssen wie anno dazumal ist halt nicht so wirklich standhaft.
Wie gesagt, ich gebe dir in dem was du sagen wolltest nicht unbedingt Unrecht, nur wie du es gesagt hast. Es sind nunmal gerade die Weidetierhalter die jetzt leiden.
Aber mal im Ernst, ich persönlich habe hier keine Angst vor dem Wolf. Ich freue mich auch über die Bilder auf den Wildkameras. Wir haben hier aber nur wenige, sehr scheue Wölfe. Viele Menschen wissen wahrscheinlich nicht einmal, dass er überhaupt da ist.
Ich habe Argos deswegen aber nie richtig beigebracht weiträumig zu stöbern. Ich hatte anfangs auch immer wieder den Gedanken hier noch einen Stöberhund einziehen zu lassen, werde ich aber nicht tun. Der Wolf ist nicht der einzige Grund, aber tatsächlich sehr wohl einer der Gründe. Aber gut, das betrifft die meisten Menschen ja nicht.
Das Problem das ich aber durchaus sehe ist, dass Mensch und Wolf in Konkurrenz leben. Bisher bekommen dass nur einige wenige zu spüren. Aber dem Wolf geht es hier gut, er vermehrt sich ganz hervorragend. Und es wird immer enger. Und je enger es wird, desto mehr kommt eben der Konkurrenzfaktor ins Spiel.
Ja, ich denke durchaus, dass wenn man den aktuellen Kurs weiter steuert, wird irgendwann etwas passieren. Ich habe da jetzt keine Angst, dass es mich treffen wird, ich bin auch absolut nicht dafür, dass der Wolf deswegen (fast) komplett verschwinden soll oder so, aber ich denke nicht, dass die Ängste komplett irrational sind, WENN es weiter geht wie bisher. Ich sehe da einfach einen gefährlichen Kurs, aus vielen Gründen gefährlich, deswegen kritisiere ich ihn.
Wir haben hier nunmal nicht den Platz für eine unbegrenzte Anzahl an Wölfen und ja, der Wolf sollte lernen, dass Menschen gefährlich sind und man sich von ihnen fern halten sollte. Das ist zum Wohle aller Beteiligten.
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Ich nehme deinen Beitrag mal als Aufhänger für alle Beiträge in dieser Richtung:
1. Ich war diejenige die die alte Erzählungen, nicht nur Märchen, auch Fabeln usw., eingebracht hat. Und wie ich deutlich geschrieben habe, ging es nicht darum diese 1:1 als Fakten zu nehmen, sondern darum, dass man daran absehen kann welches Bild der Wolf bei den Menschen hatte. Und das ist eindeutig, nämlich böse. Es gibt in den Fabeln ja mehrere Raubtiere, auch große, aber "böse" und zwar als so ziemlich einzige und beständige Eigenschaft wird eben nur den Wolf zugeschrieben. Er hatte also eindeutig ein mieserables Image damals. Und das kann sicher nicht davon, dass man sich so entspannt in Ruhe gelassen und respektiert hat.
Nein, das stimmt doch nicht, siehe Spikes Beitrag. Das Image eines Tieres ist sehr kulturabhängig, und je nach Kulturkreis hat der Wolf kein eindeutig miserables Image, im Gegenteil.
Man kann so ziemlich alles ad absurdum führen, wenn man die Parameter nur ausreichend ausweitet.........
Darf ich daran erinnern, dass es in dem Beitrag auf den ich da geantwortet hatte darum ging, das Mensch und Wolf hierzulande doch früher auch gut klar kamen und man einfach zu diesem Zustand zurück kehren sollte? Möglicherweise ist es also nicht abwegig, dass sich meine Antwort genau auf diese Situation bezog?
Wir sind hier in Deutschland. Unsere Erzählungen stammen von einer Kultur die in erster Linie sesshafte Weidetierhalter waren. So, jetzt nenne mir eine Erzählung aus einem solchen Kulturkreis in der der Wolf nicht der Feind ist.
Natürlich ist das in Jägerkulturen anders, da ist man sich keine Konkurrenz und natürlich gebührt einem anderen erfolgreichen Jäger Respekt. Total logisch. Genauso logisch, wie die Tatsache, dass Weidetierhalter und Wolf nicht ganz so auf einer Linie lagen, um es vorsichtig auszudrücken. Wir sind hier aber nunmal seit vielen tausenden von Jahren keine Jägerkultur mehr und ihre Geschichten haben wir längst verloren. Sowas ist also als Einblick in die Gedankenwelt UNSERER Vorfahren komplett irrelevant.
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Du hast die Gefahr behauptet, dass die nicht mehr gejagten Wölfe bald Menschen als Beute jagen werden und das mit ihrer Rolle im Märchen begründet.
Ich nehme deinen Beitrag mal als Aufhänger für alle Beiträge in dieser Richtung:
1. Ich war diejenige die die alte Erzählungen, nicht nur Märchen, auch Fabeln usw., eingebracht hat. Und wie ich deutlich geschrieben habe, ging es nicht darum diese 1:1 als Fakten zu nehmen, sondern darum, dass man daran absehen kann welches Bild der Wolf bei den Menschen hatte. Und das ist eindeutig, nämlich böse. Es gibt in den Fabeln ja mehrere Raubtiere, auch große, aber "böse" und zwar als so ziemlich einzige und beständige Eigenschaft wird eben nur den Wolf zugeschrieben. Er hatte also eindeutig ein mieserables Image damals. Und das kann sicher nicht davon, dass man sich so entspannt in Ruhe gelassen und respektiert hat.
2. Der Mensch ist für den Wolf keine Beute. Er ist, genau wie unsere Hunde übrigens, Konkurrenz. Das ist eine andere Beziehung.
Nicht jeder (tödliche) Angriff durch ein Tier ist beutemotiviert.
und wer hat keinen Supermarkt erreichbar, so dass er auf die Milch der eigenen Kuh tatsächlich so angewiesen ist wie damals?
Genau, heutzutage wächst der Milchkarton schließlich am Kühlfachbaum, deswegen ist die Sorge der Wolf könnte die Kuh holen total abstrakt geworden.....
OT:
Davon abgesehen finde ich deine Ansichten unserer Vorfahren etwas komisch. Hab sicher auch die ein oder andere Geburt auf dem Acker, aber das war garantiert alles andere als normal. So wie heute auch noch Kinder auf dem Klo oder im Auto geboren werden, will sie zu schnell und unerwartet kommen. Aber unsere Vorfahren waren keine Barbaren, wo Frauen bis die Wehen zu stark wurden arbeiten mussten und man die dann einfach auf dem Feld liegen ließ.
(Ja, ich weiß was du sagen wolltest, und du hast damit sicher nicht ganz unrecht, aber die Beispiele sind einfach... ähm... ja.... schlecht gewählt. Gerade eben das mit den Kühen, wo es doch gerade erst um Verständnis untereinander ging.)
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Mal rein aus Interesse: Gibt es hier irgendwen, der Folgendes nicht unterschreiben würde?
Wolf ja, aber nicht so wie es aktuell läuft.
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Ich glaube zwar nicht, dass es das Gleiche war, aber wenn ich Transekte fahre, sprich mit Mikrofon auf dem Dach die örtliche Fledermausaktivität aufzeichne, dann fahre ich auch maximal 30 km/h. Schneller geht nicht, wegen Störgeräuschen am Mikro durch den Fahrtwind und ist auch nicht Sinn der Sache.
Da schalte ich teilweise auf Landstraßen auch den Warnblinker an um früher als Verkehrshindernis erkannt zu werden oder auch so als Hinweis, dass ich nicht vor habe demnächst zu beschleunigen und überholen entsprechend angeraten ist.
Hin und wieder bilde ich mir da auch ein, das Fluchen des anderen Autofahrers bis in mein Auto zu hören.
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Oh, das hätte ich überlesen:
und ja ich kennen geschichten wo der wolf nicht böse ist.ein buch gint es sogar von elli h. radinger
der wolf am fenster....
ich sagte alte Erzählungen. Du hast ja davon geschrieben, dass es früher besser war, der Wolf leben durfte und wir alle soo gute Freunde waren.
Das Buch ist von 2014. Also auch knapp 200 Jahre nach der Ausrottung. Es ist aktuelle Literatur und spiegelt den aktuellen Zeitgeist (oder Propaganda). Nicht ganz das was als nützliche, historische Quelle taugt um die Ansichten unserer Vorfahren, die mit dem Wolf tatsächlich leben mussten, abzuschätzen, meinst du nicht?
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ich äußere mich mal nicht groß zu deinem beitrag
Klar.... Der stört beim romantisch vor sich hinträumen, verstehe ich schon. Ich hätte auch lieber ein rosa Regenbogenland in dem wir alle in Harmonie und Liebe leben.
Gibts aber nunmal nicht.
wo lebst du das die meisten landwirte kleinbauern sind?
das ist wohl nur noch an wenigen orten in deutschland so.
oder ab wann ist ein kleinbauer für dich klein?
Ich sagte Nebenerwerbsbetriebe und das ist klar definiert, hat mit meinen persönlichen Ansichten also nichts zu tun. Die machen deutschlandweit über die Hälfte aller Betriebe aus. Liegt also wohl eher nicht nicht an meinem Wohnort...
Nur hat das mit dem Inhalt meines Beitrags nichts zu tun. Aber das ist wahrscheinlich der Grund warum du genau darauf eingehst und auf den Rest nicht. -
Du wirfst da ziemlich viel in einen Topf. Ironischerweise sind es nämlich gerade die Massentierhalter die sich nicht beschweren. Warum auch? Deren Tiere stehen ja geschützt in den Anlagen (Ställe will ich es gar nicht nennen), da kommt der Wolf nicht rein. Und nicht jeder Landwirt hier in D ist Massentierhalter, im Gegenteil, das meiste sind kleine Nebenerwerbshöfe mit wenigen Tieren, die sowieso schon nur überleben können, weil man nebenbei noch wo anders arbeitet.
Heißt, ironischerweise fördert das aktuelle Wolfmanagement (auch hier, es gibt einen Unterschied zwischen Kritik am Wolf und Kritik am aktuellen Wolfsmanagement) also die industrielle Massentierhaltung.Dazu kommt, dass der Wolf hier schon seit vielen, vielen Jahrhunderten nicht mehr willkommen war. Man hatte nur nicht die Möglichkeiten ihn auszurotten. Sobald das möglich war, hat der Mensch es auch getan. Ich möchte mal darauf hinweisen, dass der letzte (der letzte, das ist also schon das Ende der systematischen Ausrottung) Wolf 1839 erlegt wurde, also vor gut 200 Jahren. Es ist also jetzt kein aktueller Zeitgeist oder etwas was nur der postindustrielle Mensch getan hat und davor waren wir alle ganz große Wolfsfreunde. Schau dir die Quellen, die Realität, soweit wir sie heute noch nachvollziehen können, doch mal an. Alleine wie viele alte Erzählungen kennst du heute noch mit dem "bösen Wolf"? Wahrscheinlich einige. Und wie viele mit einem "guten Wolf"? Ich tippe mal auf Null.
Und nein, große Raubtiere werden überall wo Menschen in großer Dichte beieinander Leben hart bejagt, wurden sie auch immer. Die waren immer eine Bedrohung und ein Nahrungskonkurrent und werden vom Menschen nicht in der Nähe der Siedlungen geduldet. was übrigens absolut natürliches Verhalten ist, jedes andere wehrhafte Tier macht das genauso. Die sind nur nicht so... effizient und weit verbreitet wie wir Menschen.
Dort wo man große Raubtiere gewähren lässt, ist genug Platz um sich aus dem Weg zu gehen. Denn nirgends auf der Welt dulden Menschen große Raubtiere in der Nähe ihrer Siedlungen wenn sie die Möglichkeiten haben diese zu töten. Weiter weg ja, kein Problem, aber nicht in der Nähe. Und genau das ist das Problem. Das Verhältnis von Anzahl der Tiere zum vorhandenen Platz. Schau mal die Wolfsdichten in den Ländern an die ihn gewähren lassen. Dort wird er 1. bejagt (nicht zu Ausrottung, sondern zur Bestandsregulierung) und 2. sind diese Dichten viel, viel geringer als hier in D. Deswegen, das Problem ist nicht der Wolf, das Problem ist das Wolfsmanagement.Und ja, auch der Luchs richtet Schaden an. Aber, 1. sehr viel weniger und lokaler, denn, im Gegensatz zum Wolf, der Luchs kommt mit den Menschen nicht so gut klar, lebt nicht so eng am Menschen und kann sich nicht so gut ausbreiten. Und 2., und ich kann das gar nicht oft genug wiederholen, das was aktuell beim Wolf läuft ist kein Artenschutz, das ist Lobbyarbeit. Deswegen ist er in den Medien, deswegen genießt er höheren Schutz als alle anderen Tierarten die den gleichen Schutzstatus haben. Er genießt den Schutz von Geld und "Likes" und der ist in der Praxis sehr viel mehr Wert als der unseres Naturschutzgesetzes. Wobei, genießen wahrscheinlich der falsche Begriff ist. Er wird instrumentalisiert und entsprechend geht es auch nicht um dessen Wohlbefinden.
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Ich verstehe jetzt nicht was das, außer der Verwendung des gleichen Wortes, mit meinem Kommentar zu tun hat.
Ist zumindest einer, der betroffen ist und sich nicht so anstellt.
Mhm, und genau das hat mit meiner Aussage eben nichts zu tun.
Meine Aussage war, frei übersetzt, "Manche Leute haben leicht reden, sie sind schließlich nicht betroffen und werden es auch nie sein."
Da steht nichts von wegen pro- oder contra-Wolf, da steht nichts von wegen, dass sich irgendwer überhaupt anstellt und vor allem steht da nirgends, dass jeder der unter den Nebenwirkungen zu leiden hat, Wölfe so sehr hasst, dass er zuschaut wie ein Jungtier langsam verreckt, noch nicht einmal, dass ausgemachte Wolfsgegner sie so sehr hassen.
Das hat nichts, wirklich nichts, damit zu tun, dass ich angekreidet habe, dass es sehr einfach (und absolut in Mode) ist, großzügig Probleme zu akzeptieren, von denen man sicher sein kann, dass sie nur andere betreffen.
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Und ja, ich habe noch nie von jemandem der echte Nebenwirkungen zu spüren bekommen hat gehört, dass die die es tun sich nicht so haben sollen. Da stehe ich zu der absoluten Formulierung.
Die Wölfe können für den Mann sicher existenzbedrohend sein. Dennoch hat er ihnen geholfen anstatt sich zu freuen über 5 Wölfe weniger. Das verstehe ich unter Miteinander.
Ich verstehe jetzt nicht was das, außer der Verwendung des gleichen Wortes, mit meinem Kommentar zu tun hat.