Hm, okay. Es sollte einfach nur motivieren, auch etwas "Frustrationstoleranz" zu haben und die Flinte nicht zu früh ins Korn zu werfen. Manchmal sind die Probleme auch einfach zu lösen. Meine Hebamme ist einfach dafür und hat mir ein wenig vorab den Druck rausgenommen, dass es manchmal Geduld braucht und ich auch einfach die richtigen Leute an meiner Seite brauche, die einem das nicht zu schnell ausreden und erfahrenen Support leisten. Allen voran übrigens auch der Vater, der die "Hebammen-Gedulds-Mantras" immer wiederholt statt der frustrierten Frau einen Gefallen zu tun und Fläschchen und Milch im Supermarkt zu besorgen.
Die Vorteile von Muttermilch sind einfach so groß, dass Fläschchen weder zeitlich noch qualitativ (und finanziell) eine Alternative ist, die man zu "leichtfertig" nehmen sollte.
Keine Ahnung wie es bei mir wird. Mir persönlich hat es zumindest andersrum den Druck genommen.
Das sagt sich leicht, wenn das Baby nur am brüllen vor Hunger ist. Da liegen die Nerven schnell blank, egal wie entspannt man vorher war.
Jede Frau ist anders.
Manche wollen sich da durchbeissen, andere werden davon psychisch krank.
Ja natürlich sollte man versuchen zu stillen, schlicht weil es das gesündeste ist.
Aber es gibt nunmal Frauen die nicht stillen können. Die leiden, wenn sie über Wochen entzündete Brustwarzen haben und für die der Schmerz eben zu gross ist.
Wenn da also "der frustrierten Frau einen Gefallen zu tun und Fläschchen und Milch im Supermarkt zu besorgen" der Mutter hilft, dann ist das auch richtig so.
Die Aufklärung, dass es dauern kann bis das Stillen richtig funktioniert, es verschiedene Möglichkeiten gibt und man nicht alleine damit ist ist völlig richtig und wichtig.
Ich finde es aber genauso wichtig, dass da keine Vorwürfe gemacht werden oder mit sich selbst verglichen wird, wenn sich eine Frau für die Flasche entscheidet. Denn so gesund die Muttermilch natürlich auch ist, all die Flaschenkinder die ich kenne sind nicht weniger gesund erwachsen geworden.
Und man darf auch nicht vergessen, dass es für viele sehr schlimm ist, wenn sie nicht stillen können, da helfen die "guten Ratschläge" dann überhaupt nicht.
Mir ist das alles zum Glück völlig egal. Entweder ich habe Milch und es klappt oder es gibt Milchpulver. Entweder ich kann spontan gebären oder es gibt einen Kaiserschnitt. Hauptsache das Kind und man selbst ist gesund, gerade auch psychisch!
Eine gesunde Mutter ist mMn das aller Wichtigste.