Beiträge von Mia10

    Hallo zusammen,

    ich habe eine Verhaltensfrage, konnte aber den Sammelthread dazu leider nicht finden, daher habe ich einen neuen erstellt. Falls meine Frage da doch mit rein soll, wäre es schön, wenn einer der Mods sie entsprechend verschieben könnte.

    Ich frage mich eigentlich schon seit wir Tinka bei uns haben, ob sie ein unsicherer Hund ist, oder eher doch mit einem großen Ego ausgestattet. Ob sie aus Unsicherheit andere Hunde anpöbelt oder doch auch mal rumprollt. Je nach Verhalten tendiere ich mal eher zur einen, mal zur anderen Seite.

    Als wir sie bekommen haben, hat sie Menschen und Fahrzeuge angebellt und Hunde schon auf 20 m Entfernung angepöbelt. Immer schön mit nach vorne gehen und laut bellen. Letzteres tut sich heute noch manchmal, es ist aber wesentlich besser unter Kontrolle.

    Wenn sie im Freilauf auf fremde Hunde zukommt (was ich inzwischen nicht mehr zulasse), baut sie sich erst auf (Körper nach vorne gerichtet) und schaut, prescht dann in gerader Linie los, bellt und fängt dann, bei dem Hund angekommen, an zu fiddeln. Bei bekannten Hunden rennt sie auch oft in gerader Linie drauf zu, bellt aber nicht, rennt dann dran vorbei und fängt oft direkt an zu schnüffeln dort, wo der andere Hund vorher war.

    Bei Leinenbegegnungen (die ich inzwischen auch nur noch selten zulasse), fiddelt sie auch oft, auch wenn sie den anderen Hund gut kennt und es mit den beiden im Freilauf gut klappt. Wenn wir uns mit einer anderen Hündin samt Besitzerin treffen, mit der wir ziemlich oft Gassi gehen und wir am Treffpunkt auf sie zugehen, wird Tinka auch sofort hektisch. Da bin ich mir auch nicht sicher, ob sie sich jetzt freut die zu sehen, oder ob auch das eigentlich fiddeln ist.

    Das Fiddeln zeigt ja eigentlich Unsicherheit. Aber warum ist ihre Körpersprache vor dem Losrennen so aufrecht nach vorne ausgerichtet? Macht sie das um den anderen Hund zu verscheuchen? Allerdings nimmt ihr das eigentlich keiner ab.

    Stehenbleiben und/oder Knurren tut sie übrigens nie, sie wird immer hektisch.

    Wenn sie einen Hund kennengelernt hat, lässt sie sich wiederum erstaunlich viel gefallen. Da sucht sie dann bei mir Schutz, wenn ihr etwas zu viel wird, wehrt sich aber i.d.R. nicht selbst.

    Außerdem markiert sie viel und scharrt oft. Wenn sie aufgeregt ist, scharrt sie öfter (Übersprung?). Das hatte ich bisher immer als selbstsicher verstanden (wurde so auch von den Hundetrainern gesagt, bei denen ich bisher war/bin). Als ich vor einigen Monaten das erste Mal in einer neuen Hundeschule war, kamen wir auf den Platz auf dem schon einige anderen Hunde samt Besitzern rumstanden und sie stellt sich in die Mitte und scharrt, so nach dem Motto "schaut her, jetzt bin ich auch hier".

    Nun habe ich gerade in einem anderen Thread gelesen, dass das viele Markieren/Scharren überhaupt kein Anzeichen für Selbstsicherheit, sondern im Gegensatz dazu für Unsicherheit ist.

    Somit wäre sie doch unsicher. Aber warum will sie dann unbedingt beim Gassi immer vorlaufen? Ist das der Kontrolletti in ihr? "Die Alte hat das alles nicht unter Kontrolle und daher muss ich mich kümmern, dass uns keiner überfällt?" Kann sie mir nur in manchen Situationen vertrauen, aber nicht generell?

    LG, Mia

    Vorab, ich habe keine Ahnung von AL-Labbies. Allerdings habe ich selbst einen reizoffenen Hund, der schnell hochdreht. Ich bin seeeehr froh, dass wir direkt an der Feldmark wohnen und ich die normalen Gassis fernab der Zivilisation bestreiten kann. Wenns hoch kommt, treffen wir hier beim Gassi mal 5 Hunde, sehr oft aber auch garkeinen. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste jeden Tag an einer gut frequentierten Uferpromenade mit vielen freilaufenden (?) Hunden spazieren gehen, wird mir ganz anders. Meine Hündin würde wahrscheinlich den Stress, den sie dabei hätte, schon nach kurzer Zeit nicht mehr loswerden und dadurch alles anbellen was rumläuft und/oder ins Jagdverhalten kippen und mich überhaupt nicht mehr wahrnehmen.

    Daher die Frage an die AL-Labbi-Besitzer: Ist so ein Umfeld (ist bestimmt schön, und man würde dort gerne jeden Tag spazieren gehen, wenn man schon direkt dort wohnt) für diese Rasse überhaupt sinnvoll, oder müsste man jeden Tag mit dem Auto in die Pampa fahren, damit der Hund in Ruhe Gassi gehen kann?

    Ihr habt sicherlich Recht, optimal wären kurze Einheiten und dazwischen echte Pause im Auto oder eben abgeschieden von den anderen. Die Hundesportvereine sind allerdings von uns aus alle recht weit weg und ich habe aktuell auch nicht die Zeit ernsthaft viele Stunden die Woche zu trainieren.

    Somit versuche ich erstmal das, was wir jetzt machen, zu optimieren. Wenn es garnicht geht, muss ich weiter überlegen.

    Wenn es aufgrund des Körperbaus eine AL sein soll, würde ich dir raten, mal nach schlanken Showlinien zu suchen. Die gibt es nämlich auch. In meinem Umfeld hier leben zwei sehr schlank gebaute Showlinien-Hündinnen, die ohne ernsthafte Dummyarbeit sehr zufrieden sind.

    Ja, das stimmt. Ich muss den Weg finden, der zu uns passt. Und mich immer wieder daran erinnern, wo wir gestartet sind, damit ich nicht übersehe, wie viel besser alles schon geworden ist.

    Es sind nämlich zwei gleichaltrige Shelties in der Gruppe, die immer alles schon können und quasi nie den Fokus auf ihre Besitzerinnen verlieren. Allerdings sind die auch von Welpe an bei diesen und haben von Anfang an alles gelernt, was sie können sollten. Tinka dagegen ist eben immer noch oft sehr abgelenkt durch ihre Umgebung.

    Das ist richtig, ich weiß aber aus den Reitstunden, die ich als Teenie mal ab und zu gegeben habe,.wie frustrierend das als Trainer ist, wenn die Schüler sich nicht bemühen. Und in diese Schublade möchte ich nicht gesteckt werden. Bei solchen Schülern schauen die Trainer dann irgendwann weg und lassen sie machen. Das ist nicht mein Ziel, ich will ja was lernen.

    Mit dem zweiten Absatz hast du natürlich absolut Recht, das funktioniert aber nur, wenn die Trainer da mitgehen. Wenn nicht, muss ich mich dann leider anderweitig umsehen.

    Ich fand den "Sportmops Kalle" aus der Fernsehshow damals total Klasse und in einem Pferdeforum hatte sich vor vielen Jahren mal jemand eine Französische Bulldogge gekauft, die war auch super.

    Die Augen geöffnet hat mir dann viel später das DF und insbesondere die Röntgenbilder von Mops- und Schäferhundschädel, die jemand gepostet hatte. Das sieht so schlimm aus, das kann garnicht gesund sein.

    Ja, so ist der Plan.

    Der HH verliert auch die Lust. Mir geht's jedenfalls so. Tinka lernt ja schnell, so dass auch unbekannte Sachen ziemlich flott ganz gut klappen. So habe ich schon öfter mal gedacht, dass es jetzt langsam mal reicht mit der ein oder anderen Übung, aber wollte eben auch nicht durch Untätigkeit aus der Reihe fallen. Da gefällt es mir deutlich besser kurz und konzentriert etwas zu üben und dann, wenn's gut war, Pause zu machen.