Findet ihr echt alle das erste Jahr am schlimmsten? 
Ich würde das gerne beurteilen, aber nach nunmehr 3 Hunden kann ich das immer noch nicht, weil die Hunde entweder a) in der Zeit sterbenskrank waren oder b) schon alt zu mir kamen. 
Aber soweit ich das vom Knödel her beurteilen kann, habe ich bisher jede Phase mit ihm geliebt. Ich weiß, das klingt total esoterisch, aber ab dem Decktermin (wo ja noch nicht mal klar war, ob die Hündin aufgenommen hatte), war er für mich "existent", so seltsam greifbar. Und so ein, zwei Tage vor dem tatsächlichen Wurftermin verpuffte das Gefühl des Verlusts meines Opidos auf einmal so schlagartig, dabei wusste ich nicht, ob ein Welpe für mich dabei sein würde.
Ich weiß nicht, auf welcher Grundlage, aber: ich hab mich jede einzelne Sekunde auf und über diesen Hund gefreut. Bisschen so, als würde ich einen alten Freund nach Hause holen. Und da hat mich dann auch die "Realität" nach der Abholung dankenswerterweise nicht auf den Hinterkopf gekloppt.
Der Knödel war dann einfach da und machte mir dadurch Freude. Und ich bin sehr dankbar, dass er es mir immer einfach gemacht hat und immer noch macht.
Klar stellt er phasenweise immer mal Quatsch an (dafür hab ich ihn ja auch), aber das ist gegen den Pudel damals alles so derartig Kinderkram, vielleicht freue ich mich deshalb so über alles, was er macht.
"Oooh, du pöbelst jetzt, ja? 2 Wochen lang? Ist ja goldig. Lass den Scheiß." Und dann ist auch wieder gut. Der Pudel pöbelt je nach Tagesform immer noch. Ich bin vielleicht einfach dauerhaft Kartoffelpü-geschädigt

Was jetzt nicht heißen soll, ich bin nicht stolz auf den Pudel. Was wir trotz aller Umstände gemeinsam erreicht haben, ist unfassbar, und für Fremde sieht er in kurzen Ausschnitten oft aus wie ein ganz normaler (oder gar äußerst wohlerzogener!) Hund. Und deshalb bin ich auf ihn und auch mich stolz. Und meinen Mann, der immer noch neue Erfolge mit ihm erarbeitet.
Ich hoffe sehr, es ist mir vergönnt, mit beiden Hunden alle "Phasen" eines Hundelebens durchmachen zu dürfen. Bis hin zum hohen Alter, um ihnen nochmal alles durchgehen zu lassen. Das ist eine ganz besondere Zeit.