Beiträge von Wurli

    Bei meinem ersten Hund habe ich mich ja wie der Hundeflüsterer in Person gefühlt. Der Mali konnte sehr viel ohne Leine laufen. Fremde Menschen hat er ignoriert, bei Hunden und Wild war er abrufbar.

    Weißt, wäre der Pudel ein ganz hervorragender Hund geworden, hätte das meinem Charakter nicht gut getan.


    So hat er mich unendlich viele Nerven, Selbstbewusstsein und auch Selbstsicherheit gekostet, und sicherlich wäre das bei einem erfahrenen Hundehalter alles nicht so wild gewesen wie bei mir, trotz IBD, aber ich hätte auch nie in so wenigen Jahren so viele Erfahrungen gemacht. Besuche beim Spezialisten, Recherchen, Pudelpflege (ich kann eine ganz passable Löwenschur!), verschiedene Trainer mit verschiedensten Hintergründen, Herangehensweisen und Denkweisen, von ganz nah bis echt weit weg.


    Ich hätte mir das alles ganz anders für alle Beteiligten gewünscht, aber dann wieder... Ich konnte anderen beim Thema Verdauungsprobleme helfen, bekam eine neue Aussicht auf die Themen Erfolg und Misserfolg, Mehr Geduld, weniger Perfektionismus, mehr Dankbarkeit, und schließlich auch meinen Opido und den Knödel. Sonst wäre hier nämlich hundertprozentig ein zweiter GP eingezogen.


    Dass der Pü zu uns kam war also ungelogen ein Schlüsselmoment in meiner persönlichen Entwicklung! Damals hätte ich gut drauf verzichten können, aber heute bin ich froh, dass alles so gekommen ist.

    Danke!

    Wir schwanken zwischen 90% Vorfreude mit „da kommt das Hundebett hin, welche Farbe Geschirr ist am schönsten, morgens durch den Wald streifen und abends auf dem Sofa kuscheln wird sooooo schöööööööön!!!“ und 10% „aber was wenn ____ (hier beliebiges Szenario einsetzen)“ 😅


    Aber das wird schon alles :applaus:

    Vor allem alles anders, als man dachte - aber schöööööööööön :smiling_face_with_hearts: :smiling_face_with_hearts: :smiling_face_with_hearts:

    Ich arbeite aber ja auch nicht rein über den Rückruf sondern mehr über eine selbstständige Umorientierung. Also Hund sieht was und kommt selbstständig zu mir zurück.


    Aber das ist wahrscheinlich auch falsch..

    :streichel:


    Ich denke, du hast einfach sehr wesensfeste Hunde mir viel WTW und WTP und auch die Ausstrahlung, dass du weißt, dass es geht!


    Ich kenne das von mir. Ein Hauch Unsicherheit bei sich selbst, das hat hier immer viel ausgemacht. Es spielt oft mit rein, hier.


    Manchmal frag ich mich rückblickend auch, wie hab ich es beim Opido geschafft, so gechillt zu bleiben? (Spoiler: im Zweifelsfall konnte ich ihn rennend wieder einholen und wir hatten das Glück, sehr schnell einen gut sitzenden Abbruch etablieren zu können).


    Gleichzeitig sehe ich beim Knödel auch... Da hätte das nicht funktioniert. Letztens hatten wir so eine Lage, wo ich mir dachte "Holy Shit, wär da keine Leine dran gewesen, der Hund wäre weg." Also weg-weg. Und da wusste ich ja, dass nix passieren kann.


    Aber der Knödel ist halt auch der Knödel xD

    Ich finde auch, da sind die Hunde so unterschiedlich, die Lebensverhältnisse SO abweichend, das kann man nicht hundertprozentig in der Hand haben.


    So mussten wir zB sicherstellen, dass der Hund auch "Zufallsbegegnungen" kennenlernt. Oder auch lernt, sich bei kleinen Hunden angemessen zu verhalten, wenn man zufällig darauf trifft. Kommt hier einfach vor, die Wege sind eng.


    Manches ist halt einfach Veranlagung/Individueller Charakter. "Was ein Hund nicht kennt, kann er nicht vermissen" trifft da einfach nicht zu, sonst wäre etwa Jagdtrieb eine unfassbar einfach zu händelnde Geschichte.

    Ich versteh den Frust soooo gut. Wir haben beim Kartoffelpü ja aufgegeben.


    Ich hatte bei drei Hunden nun noch nie einen Hund, der 99,9 Prozent abrufbar war (der Opido war nur von Wild nicht zuverlässig abrufbar, aber auf unseren Stammstrecken gab es auch keins, und vor Weidevieh hatte er massiven Respekt). Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das ist. Und manchmal frag ich mich, ob ich überhaupt noch den nötigen Vertrauensvorschuss aufbringen könnte, weil der damals so unendlich oft zu Misserfolgen geführt hat.


    Wir haben letztendlich zu 15-Meter-Schlepp mit Schlaufe in der Hand gesehen, dass das durchaus im Alltag auch reicht. Und das Pü hat gelernt, die 10-Meter-Flexi gut einzuhalten und mit diesem Radius klarzukommen. So leben wir nun damit.


    Der Knödel kennt es nicht anders, und da ginge es auch nicht anders. Aber das ist halt ein ganz anderes Grundgemüt, ich gehe selber recht langsam und bleibe gerne auch mal für ihn stehen, wenn er länger schnüffelt. Dafür gehe ich auch nie mit beiden Hunden gleichzeitig.

    berlingruss : Meiner bescheidenen Meinung nach hast Du es Dir teilweise selber zuzuschreiben, dass Dein Hund notoperiert werden musste.


    Weil Du nicht erkannt hast, wie dreckig es dem Kerlchen ging.


    Wäre der Pfirsichkern früher entdeckt worden, hätte eventuell die klassische Sauerkraut-Gabe ausgereicht, um ihn auf natürlichem Wege hinauszubefördern.

    Es wurde erwähnt, dass der Pfirsichkern drei mal so gross war im Umfang wie der Dünndarm, in dem er feststeckte.


    Sauerkraut ist meines Wissens nach kein Wundermittel.


    Die Behandlung samt OP wurde doch klaglos bezahlt.