Ist nix neues. ^^
Wie Canis an der Leinenführigkeit arbeitet findet man ja im Forum. Ich denke einige Leute haben das schon ausführlich beschrieben. Nochmal kurz: Hund darf an langer Leine machen was er will, ziehen etc. Dann wird, immer ein gleich ablaufendes Ritual, die Leine auf die Hälfte verkürzt und ab dann hat der Hund ordentlich zu laufen und vorallem sollen seine Sinne bei mir sein und nicht woanders. d.h. geht der Hund zu weit vor/schweift ab, geht man langsam nach hinten, dreht sich langsam um und wenn der Hund nicht folgt, gibts einen Ruck (am Halsband). Er bekommt die Einladung mir zu folgen, tut er dies nicht, gibts die Konsequenz. Es funktioniert. Das erste was bei Dusty funktioniert hat.
ABER nach einigen Stunden musste ich gestehen, daß es nicht das ist was ich möchte. Ich wollte es gerne wie HTS machen, aber Dusty ist ein sehr konsequenter Hund ^^ Er stellt vieles in Frage, wenn ich es selbst nicht zu hundert Prozent richtig mache. Deshalb warte ich einfach auf das Seminar nächstes Jahr in Berlin mit HTS und lasse es mir dann einfach mal persönlich an Dusty zeigen.
Nun wollte ich aber weiterhin an der Leinenführigkeit arbeiten. Im Endeffekt mache ich jetzt das selbe wie vorher, nur ohne Leinenruck. Verliert er sich, gehe ich langsam rückwärts, drehe mich um und gehe in die andere Richtung. Zur Not muss ich ihn hinterherziehen, aber da ich nun endlich wieder die Leine am Geschirr haben kann, ist das nicht so schlimm. Wobei Dusty in den allermeisten Fällen sofort mitkommt.
Also eigentlich die Richtungswechselvariante. Habe ich früher erfolglos versucht. kenne aber nun die Fehler (und die hat mir eher weniger meine Trainerin aufgezeigt, sondern die habe ich selbst gemerkt). Erstens muss ich nicht immer die Leinenführigkeit einfordern. Ist die Leine lang, kann er ziehen, abschweifen. Leine kurz gestellt (ist immernoch über 1 Meter lang), muss er "bei mir sein". Dadurch bin ich immer entspannt und ruhig wenn er leinenführig laufen muss. Denn so kann ich mir immer aussuchen ob ich gerade in der richtigen Stimmung bin, Zeit habe etc. Habe ich keine zeit oder bin gestresst, bleibt die Leine lang.
Zweitens ... und das glauben mir immer wenige Leute ... darf ich ihn in der Leinenführigkeit NICHT loben. Egal wie ruhig und leise ich ihn gelobt habe, er wird sofort wieder schneller und denkt er darf wieder machen was er will. Wenn er leinenführig laufen soll bin ich still, rede nicht mit ihm, schaue ihn nicht an. Kurz bevor ich die Leine wieder lang stelle und ihn wieder "entlasse" hocke ich mich hin und streichel ihn ruhig und spreche ruhig mit ihm. Danach wird die Leine verlängert und er kann wieder machen was er will. Wobei es sich abzeichnet, daß er auch an der langen Leine immer öfter mal nach mir schaut und die Leine deutlich öfter durchhängt.
Ansonsten habe ich kein Problem mit dem Caniskonzept. Ich habe gelernt wie ich meinen Hund in seinem Tun unterbrechen kann und damit kann ich mich auch indentifizieren und mache das auch. Und dann kommt das auch bei meinem Hund an. Bei uns gehts schließlich um Menschen- und Kinderaggression und bis jetzt war alles schönfüttern und positive Erziehung in der Hinsicht kontraproduktiv. Und ich habe es versucht ... das könnt ihr mir glauben. Ist ja nicht mein erster angstagressiver Hund und bei dem Letzten hat schönfüttern etc. sehr wohl funktioniert.
Auch wenn viele Denken es geht nur über Meideverhalten. Das stimmt nicht und es gibt viele Gründe, warum ich so weiterarbeiten werde:
- Dusty schläft endlich mal tief und fest. Vorher war er nie tief am schlafen, er musste ja schließlich auf mich aufpassen.
- Es gab seit Monaten keinen Zwischenfall zwischen unseren Rüden
- Die Katze spielt wieder mit Dusty. Ein Zeichen dafür, daß er sie endlich nicht mehr ständig jagt und gängelt.
- Dusty läßt einen Teil der Besucher anstandslos in die Wohnung. Den Rest bekommt er gar nicht mit, da er von sich aus schon das Schlafzimmer aufsucht wenn es klingelt. Das zeigt mir, daß er mir vertraut, daß ich mit Besuch selbst klarkomme und er hat seine Ruhe vor den fremden Menschen.
diese Liste könnte ich stundenlang fortsetzen. Das ist der Grund, warum ich die Wahl der Hundetrainerin nicht bereuen werde.