Beiträge von esiontour

    Ja aber blöd gesagt ... mein Hund will fast alles jagen. Siehe dem beispiel Fisch im Aquarium. Jetzt spreche ich meinen Hund an, wenn er ein Reh sieht (falls ich so schnell sprechen kann) ... und dann? Respektiert mich mein Hund nicht, wenn er in diesem aufregenden Moment auf das ansprechen nicht reagiert. Würde er reagieren ... was dann? Bleibt er einfach bei mir ... muss ich ihn schnell anleinen?

    Ich denke auch das des funktioniert .. und ich denke auch das es eine tolle Sache ist keine Kommandos benutzen zu müssen ... aber mein geistiger Horizont reicht momentan nicht so weit mir das vorzustellen. :lol:

    http://www.terryanddogs.de/ die Page von Terry

    Ich habe ja mit 13 Jahren ja meinen ersten Hund bekommen. Einen 4jährigen Angstbeisser aus Kettenhaltung. Ich hatte damals ein Buch daheim ... Hundeerziehung ohne Zwang von Dr. Tillmann Klinkenberg. So gesehen schon recht fortschrittlich, aber da stand nix drin wie man einen Angstbeisser therapiert etc. Ich habe das ausm Bauch heraus gemacht und nach 2 Jahren war er kein Angstbeisser mehr. Ohne Bücher, Foren, Hundeschule. Ich habe ihm zwar einige Kommandos und Tricks beigebracht, aber aufm land brauchte ich die eigentlich nicht. Es war alles so einfach. ^^


    Als mein alter Hund Gonso dann fast taub war, konnte ich damit auch umgehen, ohne mir Hilfe in Form von Bücher etc. zu holen. Er wusste wenn ich pfeife (er konnte nur Pfiffe noch hören), dann möchte ich was von ihm. Er ist sofort stehengeblieben und hat mich angeschaut. Dann habe ich ihm entweder per Handzeichen ein Kommando gegeben, oder eben angezeigt er solle zu mir kommen oder bei mir laufen. Wir haben uns ohne Sprache nur über Körpersprache und Handzeichen verständigt und es hat alles super geklappt, besser als er noch hörte. Wir wohnten zu der Zeit dann in Berlin und er konnte als tauber Hund ohne Leine in der Stadt laufen. Und das ganz gefahrlos, weil er sich nach mir richtete und wirklich keinen Pfiff ignorierte. Ich musste ihn eben nur vor Gefahr beschützen (also nicht einfach über eine Straße laufen oder sowas), ansonsten konnte er tun und lassen was er wollte.

    Bei Dusty jetzt bin ich mir einfach nicht sicher wie ich ihn erziehen soll. Beim ordentlich an der Leine laufen habe ich nach monatelangen Probieren und scheitern fast aller Trainingswege einfach mal nach Bauchgefühl gearbeitet und schwubs ... es geht. ^^

    Aber mir würde mein Bauchgefühl bei seiner Ressoursenverteidigung nicht weiterhelfen. Da bin ich hilflos und müsste mir Tipps holen und mich dann auch für einen Weg entscheiden. Nur welcher ist dann der richtige? Ist genau dieser Trainingsweg für diese Spezies Hund hier zu Hause das falsche? Darüber macht man sich doch am meisten Sorgen.

    Auch beim Antijagdtraining bin ich froh auf Pia Gröning gestoßen zu sein, denn auch dort hätte mir mein Bauchgefühl nicht helfen können. Wobei ich immer versuche Trainingsmethoden und- wege auf meinen Hund zuzuschneiden und das übernimmt dann wieder mein bauch. ^^

    Kaum liest man Bücher, liest in Foren, geht zur Hundeschule ... man hat das Gefühl es ist alles schwieriger. Man macht selten was aus dem Bauch heraus und überlegt ... was würde jetzt Trainer X dazu sagen.

    Da ich das auch wissen möchte, haben ich diesen Thread aufgemacht. Weil ich es doof finde in Threads wo es um ein anderes Thema geht, ständig nach sowas zu fragen.

    Aber es geht hier nicht ausschließlich darum herauszufinden wie Terry das macht. Ich denke nämlich das des gar nicht so einfach schriftlich festzuhalten ist, es auch sehr auf den Hund und den Mensch ankommt und es eine Methode ist, die man nicht so klar definieren kann.

    Wenn ich jemanden erklären will wie man einem Hund "Sitz" beibringt, ist das ziemlich einfach:

    - nehme ein leckerchen
    - halte es über den Kopf des Hundes
    - der Popo des Hundes wird sich senken
    - wenn der Hund sitzt gibt man das leckerchen
    - ...

    Das gibts natürlich in verschiedenen Ausführungen, mit Clicker, etc.

    Aber ich denke so ein klares Konzept kann man nicht angeben, wenn man z.B. dem Hund klarmachen möchte --> du bleibst bei mir, egal was passiert.

    Es gibt aber auch bei der Erziehung über konditionierung sehr interessante Menschen mit interessanten Methoden. z.B. die Biologin Ute Blaschke-Berthold macht sehr viel über Clicker und freies Formen. Da wird z.B. jedes Verhalten was der Hund von sich aus zeigt geclickt, wenn der Mensch möchte, das der Hund das Verhalten öfters zeigt. Ein Beispiel: Ein Hund bedrängt andere Hunde immer sehr stürmisch um mit ihnen zu spielen und es gibt nun mal auch genug Hunde die einfach nicht spielen möchten, oder eben nicht mit so einem wilden Hund. Sie würde dann z.B. clickern, wenn ihr Hund von selbst mal auf Abstand geht und nicht die ganze Zeit wild um den anderen Hund herumspringt. Wird dieses "Auf-Abstand-Gehen" jedesmal geklickert, wird der Hund dieses Verhalten öfters zeigen und damit immer seltener wild andere Hunde bedrängen, wenn diese nicht spielen wollen.

    Es gibt ja verschiedenste Ansätze bei der Erziehung eines Hundes und ich finde es ist sehr gut das es diese gibt. Vorallem weil ich auch der Meinung bin, dass man die wenigsten Hunde nach einer festgefahrenen Methode erziehen kann. z.B. beim ordentlich an der Leine laufen hilft nun mal nicht bei jedem Hund Stop + Go.

    Ich denke der überwiegende Teil von uns erzieht seine Hunde über Kommandos die konditioniert werden. Man sieht das überall und kann sich auch sehr viel darunter vorstellen, selbst wenn man Leie ist. Man bringt den Hund in eine bestimmte Position (wie das stelle ich jetzt mal dahin) und belohne dieses Verhalten verbal, mit Leckerchen, Spiel oder Streicheleinheiten. In bestimmten Situationen sagt man damit dem Hund wie er sich verhalten soll. z.B. da kommt ein fremder Hund, man schickt seinen Hund in "Sitz", hofft das er es tut und er soll da sitzen bleiben bis der Hund vorbei ist.

    Es gibt aber scheinbar noch einen anderen Weg. Terry z.B. verfolgt diesen bei ihren Hunden. Wenn ich es richtig verstanden habe, lernt sie ihren Hunden keine Kommandos. Sie zeigt ihnen auf welche Verhalten sie nicht duldet, ansonsten dürfen sie sich frei bewegen. Sie setzt also Grenzen, in denen der Hund sich frei entfalten darf, solange er diese Grenzen akzeptiert. Und um diese Grenzen akzeptieren zu können müssen die Hunde ihr Frauchen respektieren. Beispiel mit dem Hund: Terry vermittelt ihren Hunden bei ihr zu bleiben, egal was passiert. Es ist ihr dann aber egal ob ihr Hund im Fuß, Nase oben, Nase unten, etc. an dem Hund vorbeiläuft. Er hat da nicht hinzugehen.

    Sollte ich das ganze jetzt falsch verstanden bzw. dargestellt haben ... dann bitte ich um Entschuldigung und hoffe Terry wird mich berichtigen.

    Ich finde diesen Ansatz eigentlich sehr interessant, aber ich glaube auch das es schon fast Kunst ist das so hinzubekommen. Jeder Mensch der versteht wie man ein Kommando konditioniert und die Schritte dazu einhält, wird einem Hund das "sitz" oder was auch immer beibringen können. Ich denke aber bei Terrys Methode ist es auch sehr davon abhängig wie der Mensch beschaffen ist. Hunde wissen genau wenn wir schauspielern und wenn ein schüchterner Mensch versucht diese Methode umzusetzen, es sein kann das es absolut keinen Erfolg bringt.

    Ein Beispiel was Terry in dem anderen Thread nennt, ist das jagen. Ich denke viele kennen das Antijagdtraining wie man es eigentlich macht. Da geht viel über konditionieren etc. Terrys Ansatz aber ist, ihren Hunden zu vermitteln das sie einfach bei ihr zu bleiben haben, egal was da für ein Tier rumrennt. Ich kann mir das nicht vorstellen wie ich das anstellen sollte ... und ich habe einen Hund der würde sogar versuchen in ein Aquarium zu springen, nur um den Fisch zu jagen.

    Welche Methode benutzt ihr denn zur Erziehung eurer Hunde?

    Dürfte ich vielleicht einen neuen Thread aufmachen und eine "Diskussion" zu Terrys "Erziehungsmethode" anzetteln? Bzw. eben der Vergleich zwischen "Erziehung über Konditionieren" und "Erziehung über Respekt etc.".

    Ich finde dieses Thema sehr interessant, aber es hat ja eigentlich nix mehr mit diesem Thread zu tun (den ich genauso interessant find).

    Martina ... solltest du irgendwann ein Buch schreiben wollen ... ich würde es sofort lesen!!!

    Wobei ich auch Terrys Weg interessant finde, zumindest was sie schreibt. Man muss "Erziehungsmethoden" life bzw. eben in bewegten Bildern sehen um genau zu sehen was sie meint. Schade das Terry nicht mehr in Berlin wohnt.

    Was diese Premack Methode u.ä. angeht, habe ich mich ja die letzten Tage durch den Blog von Ute BB gelesen und geschaut und kann mir da schon viel mehr vorstellen wie das in der Praxis aussieht und ich finde es sehr faszinierend.