Vielleicht sollte ich den Krümel ja auch anbieten? Gekostet hat das Montagsmodell schon genug, ob das überhaupt wieder reinzuholen ist bleibt zwar fraglich - aber da er ja was gaaaanz besonderes ist, und selbstverständlich nur seine Intelligenz vererbt und nicht seine Special Effekts, könnte ich ja reichlich was nehmen als Decktaxe Deckengeld... Ok, er ist kastriert - aber das sieht man unter dem Fell ja schließlich nicht!
Beiträge von Montagsmodell
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Der ganz wichtige, zentrale Punkt beim Spiel: Es muss Freude machen. Und das bedeutet, es darf und soll spontan sein, vielfältig, kreativ... Im Spiel dürfen die kleinen schwachen auch mal gewinnen und die großen starken "überrollen", jeder darf Vorschläge machen...
Kurz gesagt, ein echtes Spiel hat mit monotonem wegwerfen-wiederbringen wenig zu tun. Es gibt Hunde, für die ist der Beutereiz so hoch, die machen das trotzdem ewig mit. Aber es hat auch seinen Grund, weshalb so etwas bei entsprechend veranlagten Hunden ruckzuck zu Suchtverhalten führt.
Erinnerst du dich noch, wie du als Kind gespielt hast? Als Spiele mittendrin geändert wurden, nur weil du Lust dazu hattest? Und es so gar nicht wichtig war, was dabei raus kam? Dann versuche doch mal, ähnlich an das Spiel mit deinem Hund ranzugehen. Schau, was euch beiden Freude macht. Seid albern, so lange es keinem weh tut oder gefährlich wird ist alles erlaubt. Rennt zusammen, guck dabei hinter einem Baum vor. Findet ein lustiges Spielzeug im Laub, versteck Leckerchen in der Baumrinde. Manche Hunde zergeln auch gern. Plantscht zusammen in der Pfütze, guckt wer am besten spritzen kann. Schaut, welche Leckerchen schwimmen. Versteck was in einer Ritze, lass ihn rätseln wie er es rauskriegt. Bastel Denkspiele. Zieh eine Geruchsspur. Oder...
Merkst du was?
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Ganz ehrlich, ich denke viele merken das auch gar nicht. Da wird bei Fotos nur darauf geachtet, ob der Hund gerade "so süüüüüüß" guckt. Diesen Effekt sieht man doch regelmäßig, wenn einem glückliche Hundehalter das Handy mit den Bildern ihres Hundes unter die Nase halten, und man als Außenstehender nur etwas verwirrt guckt und sich erklärt, ah ja, der verwischte Fleck da hinten ist bestimmt der Hund.
Während der Hundehalter, der ja den Hund und die Situation dazu genau vor Augen hat, das ganz anders wahrnimmt.
Klar sollte man sich für eine Verkaufsanzeige schon mehr Mühe machen. Aber sind wir doch mal ehrlich: Diejenigen, die ihre Welpen über Kleinanzeigen verticken, sind wohl eher nicht die Menschen die viel Energie in Hintergrundarbeit stecken, oder?
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Vorweg: Ich fürchte, Vergleiche helfen nicht viel. Es kommt darauf an, wie schwer PL und HD sind, wie sich der Hund bewegt, wie groß und schwer der Hund ist (ich hab eben in deinen Beiträgen gesucht, du hast einen Bolonka, stimmt das? Wie schwer ist er denn?), wie gut er Muskulatur ansetzt...
Ich kann dir also nur unter Vorbehalt von einer (zum Glück noch etwas größeren und langbeinigen) Chihuahuahündin aus unserer Zwergengruppe erzählen. Diese Hündin hat auch beides, PL und HD, und lief als ich sie kennen lernte ziemlich merkwürdig: Durch die Schonhaltung hatte sie hinten so gut wie keine Muskulatur, war dafür aber vorne gerade für ihren zierlichen Körperbau richtig breit. Bei dieser Hündin wurde von operativen Eingriffen abgeraten, eben wegen der leichten Knochen. Die Halterin hat dann mir ihr viel Gymnastik gemacht, und zwar in totaler Regelmäßigkeit. In der Folge lief die Hündin deutlich ausgewogener, und hatte viele Jahre keinerlei Probleme mehr damit. Erst in diesem Jahr, die Hündin wird demnächst 12, gab es richtige Probleme. Sie ging dann mehrfach zur Physio und zusätzlich regelmäßig aufs Unterwasserlaufband, und mittlerweile ist sie wieder fit, läuft ausgewogen und darf alles machen wie vorher.
Aber wie gesagt, das gilt keineswegs für alle! Hier kam zusammen, das die Hündin klein und leicht war, aber gut Muskulatur aufgebaut hat. Im Zweifelsfall würde ich da immer eher zu einer guten Tierklinik gehen, am besten eine der Unikliniken, und das dort von den Leuten entscheiden lassen, die das Gesamtbild und die Befunde vor Augen haben.
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Grade die Tage einen NDR(?) Beitrag zum Thema Hunde gesehen, da hieß es: ein Hund kostet ca. 800 € im Jahr.....
Vor ein paar Jahren hab ich einen ähnlichen Beitrag gesehen, da wurde ausgerechnet welche Kosten ein durchschnittlicher Hund in seinem Leben so verursacht.
Hab damals selbst nachgerechnet, und musste nicht mal fertig rechnen um meinem Krümel verkünden zu können: Tja, mein Lieber, das war's dann wohl - dein Budget ist bereits voll ausgeschöpft...
(Aber weil das Leben sonst so langweilig wäre, lebt er nun eben auf Pump bei mir*.
)
einen guten Ernährungsberater suchen (die LMU München ist zB gut
Stimmt. Wobei auch die manchmal nur staunen können. Sandor hat auch einen sehr hohen Grundumsatz. Als ich seine Ration wegen einer empfehlung für nötige Ergänzungen berechnen ließ, hatte ich eine sehr nette Dame von dort am Apparat. Sie hatte angerufen, weil - da kann doch was mit den Mengen nicht stimmen? Oder hab ich mich beim Gewicht des Hundes vielleicht vertippt?
Dass das schon so stimmt konnte sie nicht glauben, und auch in der schriftlichen Empfehlung steht noch mal, ich solle dringend darauf achten, ob der Hund mit diesen Portionen nicht zu viel zunimmt.
Na ja, wer seinen Fotothread kennt wird mir wohl zustimmen, der ist vieles, aber nicht dick...
Von daher: Die Futtermenge, von der Rimayazoey berichtet, klingt natürlich krass - für unmöglich halte ich es aber nicht, so aus eigener Erfahrung heraus.
*merke eben, das sollte ich erklären: Also natürlich nicht, dass ich mir Geld für ihn leihe. Sondern dass er quasi seinen Etat überzogen hat, und sich von mir daher sein Futter, Spielzeug, TA etc. im Überziehungskredit abholt
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Wer diese Diskussion gerne noch mal führen möchte, es gibt dazu schon ein Thema: Jagen bei Hunden und Katzen
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Ich war wirklich mehr auf die Ausbildung/Management Sache, die du beschreibst, fixiert, statt auf die reine Sozialisierung.
Dann wieder zurück zum eigentlichen Thema, denn da bin ich noch nicht so ganz sicher ob wir "die gleiche Sprache sprechen":
Also, mit reiner Sozialisierung hat es nichts zu tun, ob ein Hund dazu neigt, bei manchen Reizen völlig hohl zu drehen. Bleibt die Frage nach der Ausbildung und dem Management. Und gerade um beispielsweise das Management geht es hier doch: Macht es Sinn, einem Hund, der per Veranlagung/Nervenkostüm/etc. dazu tendiert, sich bei solchen Reizen total abzuschießen, eben diesen Reizen auszusetzen?
Es ist halt so: In manchen Beiträgen klingt es so, als wäre es ganz normal dass ein Hund kein Problem damit hat; hat er es doch, dann ist das irgendwie vom Halter (oder von mir aus auch Vorbesitzer) hausgemacht. Und das ist eine Verallgemeinerung, die so manchem Hundehalter echt auf die Zehen tritt. Vielmehr ist es doch so: Viele Hunden beeindruckt es nicht groß, und da ist die Allgemeinaussage "darf man nicht, macht Beißhemmung kaputt" völliger Blödsinn. Aber bei anderen Hunden drückt es ein "Aufregungsknöpfchen", manchmal vielleicht erlernt, ganz oft aber "voreingestellt". Und bei diesen Hunden ist umgekehrt die Allgemeinaussage "macht Hunden, die vorher nicht irre gemacht wurden, nix aus" eben genauso unsinnig.
Sandor wurde vorher nie irgendwie in dieser Beziehung "verbogen". Es war schlicht so, dass alle "nervösen" Reize ihn schnell über sein Limit hochgedreht haben. Und er die "Technik", sich da ein Stück anleiten zu lassen, erst lernen musste. Da frage ich mich natürlich, wie ich das von @AndiB verstehen soll, es müssten noch andere Faktoren dazu kommen? Vielmehr war das schnelle Überdrehen da die Ausgangslage, ohne irgendwas dazu; die anderen Faktoren waren also eher dazu angetan, das einzugrenzen.
Mein Fazit wäre: Hast du einen Hund, den es nicht groß beeindruckt, kann er locker damit spielen. Hast du einen Hund, den es in irgendeine Richtung triggert, kannst du es vielleicht für ein Training nutzen, solltest den Hund damit aber niemals sich selbst überlassen.
Natürlich kann man also auch beispielsweise einen reizoffenen Hund diesem Reiz aussetzen. Aber nicht mal eben so als Spiel. Und ganz bestimmt nicht, weil er das locker wegstecken würde. Sondern eher als gezielte Trainingsmaßnahme, unter ganz kontrollierten Bedingungen, und mit gaaaanz viel Vorsicht und Gespür. Bei meinem Sondermodell habe ich das zum Beispiel gezielt genutzt, um ihm in genau kontrollierbarer Dosis beizubringen, auch bei einer gewissen Reizlage noch ansprechbar zu bleiben. Um den Preis, dass an diesen Tagen sonst nicht viel aufregendes passieren durfte. Und wie gesagt, immer mit wachem Blick auf die "Dosis".
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Passt mal auf, irgendwann macht jemand mal was ganz verrücktes und kreuzt zwei Hunde der gleichen Rasse, die dann mit den Eigenschaften dieser einen einzigen Rasse auskommen müssen!
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Nein, man macht aus einem Nervenschwachen Hund keinen Hund mit Nerven wie Drahtseilen. Aber ich denke Sozialisierung und Ausbildung können in gewisserweise den Hund weniger nervenschwach machen.
Ich duck mich mal vorsorglich ein wenig, denn wahrscheinlich wird es nun vom Thema Quietschi weg ein wenig OT - also, liebe Mods, bitte nicht hauen!
Denn ich finde das schon wichtig, diesem Grundgedanken begegnet man ja immer wieder.
Also: Ich hab ja hier mit Sandor so ein Sondermodell, quasi ab Werk. Und von daher kann ich dir versichern: Nein, nichts, rein gar nichts macht diesen Hund weniger nervenschwach. Richtig ist, Mensch und Hund entwickeln sich. Der Mensch lernt (hoffentlich), die Grenzen seines Hundes immer besser und genauer einzuschätzen - dadurch fliegt man weniger oft aus der Kurve. Die Managementmaßnahmen werden immer eingespielter, dadurch gibt es weniger Stress und Missverständnisse. Einzelne Situationen werden geübt, Alternativverhalten etabliert, eine gewisse Routine erreicht. Das lässt den Hund im Alltag "normaler" aussehen. An der Sache selbst ändert es aber exakt gar nichts.
Wenn du meinen Krümel früher und heute vergleichen könntest, würdest du meinen, es wäre nicht der gleiche Hund. (Und das stammt nicht von mir, sondern von Leuten die uns schon lange kennen.) Er kommt dank Übung, Führung und viel Anpassung der gesamten Lebenssituation mit Dingen klar, die ihn früher abgeschossen hätten. Bedeutet das, er hätte seine Nervenstärke ausgebaut? Leider nicht. Er hat mehr Nerven für manche Situationen übrig, weil ich gelernt habe, den "Geamtinput" im Blick zu behalten und die Reize dafür an vielen anderen Stellen zu reduzieren. Er reagiert auf viele Situationen augenscheinlich gelassener - weil wir genau diese Situationen wieder und wieder geübt haben. Änder mal nur einen Faktor dabei, und zack - Hund knallt durch wie ehedem.
Und jetzt werde ich mal ganz persönlich:
Ich glaube, wer noch nie einen solchen Hund hatte, der kann sich gar nicht vorstellen wie oft man dieses "da musst du doch nur mal richtig sozialisieren" zu hören bekommt. Und wie tief einen das immer wieder trifft, wenn man dann auf seinen Hund schaut, seine eigenen Bemühungen betrachtet (und glaub mal, ich hab in all meine vorherigen Hunde zusammen nicht ansatzweise so viel investieren müssen wie in den Krümel), und mit einem einzigen Satz derart abgewatscht wird. Wie oft habe ich mich anfangs gefragt, bin ich wirklich komplett zu dämlich? Später dann hab ich manchmal fast geheult, weil die Nerven irgendwann einfach blank liegen, du deinem Hund zuliebe aber ruhig bleiben musst, und von der Umwelt dafür auch noch für unfähig erklärt wirst... Das tut weh, einfach verdammt weh.
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Kommt vielleicht auch ein wenig darauf an, wie man das benutzt. Wenn man den Hund sich einfach irre quietschen lässt kann das natürlich extrem hochfahren, gerade wenn ein Hund in diese Richtung tendiert. Dagegen fand ich es ähnlich wie die Reizangel immer ein tolles Mittel, um mit meinen Hunden zu üben: Man kann das Gehirn auch angeschaltet lassen wenn sich Erregung höher fährt. Und auch dann loslassen, wenn es gerade so herrlich quietscht.