Beiträge von Montagsmodell

    Ich hab jetzt erst reingeschaut, und schon die Optik der Hündin... Allein diese runterhängenden Augen, das kann weder gesund noch angenehm sein. Jedenfalls kein Vergleich zu den Bernhardinern letzte Woche!


    Sehr berührend fand ich übrigens die Dame, die die kleine Ziege aufzieht.

    Was mich an dieser ganzen Nummer stört ist nicht das Knurren an sich - ich meine, wem's gefällt, wieso nicht? Mein Problem ist eher der Grundgedanke, der hinter diesen Empfehlungen steht.


    Denn als Begründung kommt da meist das ewige "Hunde untereinander machen das auch so". Als ob das automatisch dazu führen würde, dass man mit einer solch kruden Nachahmung selbst zum Hund würde und dieser damit quasi reflexmäßig wie gewünscht reagieren würde. Mit einem Knurren fängt es an, mit einem Biss ins Ohr geht es weiter, und wo endet es?


    Ich hab jedenfalls noch keinen meiner Hunde für so dämlich gehalten, dass er mich für eine Art Hund gehalten hätte. Sie alle haben meine menschliche Ausdrucksweise ziemlich gut lesen können, haben ein Lächeln nie mit einem Zähnefletschen verwechselt, und am besten bin ich noch immer mit einem authentischen Auftreten gefahren. Während wenn man dann sieht, wie sich manche Hundehalter einen abkrampfen beim Versuch, sich wie ein Hund auszudrücken - keine Ahnung, ob ich das mehr zum Lachen oder traurig finden sollte. (Und dabei geht es noch nicht mal nur um die aversiven Ausdrücke; die Leute, die sich in allen möglichen Calming Signals versuchen, sind auch oft echt spannend.)


    Sicher, es ist ein guter Ansatz sich auf eine gemeinsame Sprache zu einigen. Aber den meisten Hundehaltern wäre wesentlich mehr geholfen wenn sie am anderen Ende anfangen würden: Also nicht versuchen, "hündisch" zu sprechen, sondern erst mal, ihren Hund richtig lesen zu lernen. Denn meist ist es doch diese Seite der Verständigung, an der die Probleme anfangen...

    Dass die Tonlage natürlich für den Hund auch einen Aussagewert hat steht wohl außer Zweifel. Also sagt ganz klar eine tiefere, leisere Stimme für den Hund was anderes aus als eine höhere, lautere. So weit kommt das ja auch hin.


    Aber richtig anknurren, oder gar ins Ohr beißen "weil Hunde das auch so machen"? Ich gestehe, spätestens beim Spitzen bzw. anlegen der Ohren käme ich da ein wenig an meine Grenzen, und wenn es ums Wedeln geht bin ich klar im Nachteil...


    Was ich mich aber vor allem immer wieder frage: Was genau halten diese "Hundenachmacher" eigentlich davon, wenn ein Hund das wirklich mal für bare Münze nimmt und auch auf richtig "hündisch" antwortet, ohne den Zweibeinerbonus zuzugestehen? Also spätestens, wenn ein Hund dann versuchen würde einem solchen menschlichen Möchtegernhund einen der ebenfalls vielzitierten Schnauzengriffe angedeihen zu lassen wäre sicher das Geschrei groß :roll:

    Dann nur noch kurz als Abschluss auf diese Frage: Das sieht so aus, als könnte sie die Wechsel und alles gut hinbekommen, also wäre das auch kein Problem. Na gut, vielleicht auf irgendwelchen hohen Meisterschaften wo es auch um den kompletten Eindruck geht und ohnehin keiner einer Chance hat, wenn sein Hund anatomisch bei der Dynamik von BC&Co nicht mithalten kann... Aber davon ist hier ja auch nicht die Rede. So, OT fertig :smile:

    Ich kann mir das gerade schlecht vorstellen, was du beschreibst?


    Aber mal allgemein geantwortet - und ich hoffe, das kleine OT wird verziehen, ansonsten wäre es vielleicht nicht schlecht dazu ein Thema im Obedience-Bereich aufzumachen.


    Es heißt nicht explizit, dass der Hund in Sphinxstellung liegen muss. Das ergibt sich nur mehr oder weniger aus zwei anderen Dingen: Er soll während der Ablage bzw auch bei den Positionen etwa in der Distanzkontrolle, vor dem Abrufen etc. die Position nicht verändern. Und, hier vor allem bei der Distanzkontrolle, die Wechsel vom Platz ins Sitz oder Steh sollen flüssig und ohne Zwischenpositionen gezeigt werden. Genau da wird es schwierig, wenn der Hund die Beine irgendwie abspreizt. Denn um wieder zügig hochzukommen müsste er sie ja erst mal wieder einsammeln, oder stelle ich mir das falsch vor?


    Ganz generell würde ich dann, wenn du sagst dein Hund könnte das vielleicht gar nicht anders, das erst mal von einem TA oder Osteopathen untersuchen lassen, nicht dass es dafür einen gesundheitlichen Grund gibt. Und dann - das ist aber nur meine ganz persönliche Meinung! - entsprechend entscheiden, ob der Hund überhaupt für einen Sport wie Obedience geeignet ist. Denn es ist für meine Begriffe keineswegs so, dass zumindest das prüfungsmäßige Obedience auch für körperlich eingeschränkte Hunde zu empfehlen ist. Dafür gibt es zu viele plötzliche Stopps, und auch die sonstigen Übungen erfordern einiges an Kraft und Elastizität vom Hund. Deshalb würde ich mit einem Hund, der da im einen oder anderen Punkt Schwierigkeiten hat, lieber auf das Rally-O ausweichen. Dem Hund zu liebe.

    Ich kann mir auch vorstellen dass so mancher Hundehalter da erst mal völlig perblex ist und von daher gar nicht so schnell reagieren kann. Ich meine, wer rechnet denn damit dass ein Fremder plötzlich den Hund deckelt?


    So eine Übergriffigkeit finde ich absolut dreist. Etwas anderes ist es, wenn man einen fremden Hund aus irgendeinem Grund abwehren muss. Aber einfach so?? :stock1:

    Beinchen trippeln wie bei einem Lippizaner wird ganz je nach Richter ganz schnell ordentlich Punktabzug geben wegen "unnatürlicher Gangart". Generell die Sterngucker a la IPO ( Kopf im Nacken und mit den Vorderbeinen in der Luft rumschlagen als ob sie Sahne produzieren wollten) ist bei vielen Obi-Richtern nicht gern gesehen.

    Da hat sich glücklicherweise mittlerweile tatsächlich was geändert, anfangs fanden das auch noch viele Richter schick. Mittlerweile ist die "natürliche Gangart" wieder stärker in den Mittelpunkt gerückt. Wobei man dazu sagen muss, das gilt für das FCI-Obedience, im UK-Obedience sieht das komplett anders aus inklusive extreme Sterngucker.



    Schlampig, fehlerhaft, ungenau, zu viel Gequassel und Getexte, permanente Handhilfen, Locken, ......

    Das trifft sicher auf sehr viele BH-Vorbereitungskurse zu, aber der Fairness halber sicher nicht auf alle. Und die Trainer in diesen Vorbereitungskursen müssen halt auch einen ziemlichen Spagat leisten. Die haben absolute Anfänger, die einfach nur mal so eine Prüfung mit ihrem Hund machen wollen; Leute, die das für eine Steuerminderung brauchen; und dazwischen die (mehr oder weniger erfahrenen) Hundesportler, die die BH als Einstiegsbedingung für ihren jeweiligen Sport brauchen. Und selbst da unterscheidet es sich noch mal, die meiner persönlichen Erfahrung nach anstrengendsten und meist auch schlampigsten Kandidaten waren tatsächlich die künftigen Agisportler...


    Die wirkliche Schwierigkeit, an der kein noch so guter Trainer etwas ändern kann, ist halt die Art der Prüfung mit diesen ewig langen, gleichzeitig anstrengenden und langweiligen Anteilen.