Was mich an dieser ganzen Nummer stört ist nicht das Knurren an sich - ich meine, wem's gefällt, wieso nicht? Mein Problem ist eher der Grundgedanke, der hinter diesen Empfehlungen steht.
Denn als Begründung kommt da meist das ewige "Hunde untereinander machen das auch so". Als ob das automatisch dazu führen würde, dass man mit einer solch kruden Nachahmung selbst zum Hund würde und dieser damit quasi reflexmäßig wie gewünscht reagieren würde. Mit einem Knurren fängt es an, mit einem Biss ins Ohr geht es weiter, und wo endet es?
Ich hab jedenfalls noch keinen meiner Hunde für so dämlich gehalten, dass er mich für eine Art Hund gehalten hätte. Sie alle haben meine menschliche Ausdrucksweise ziemlich gut lesen können, haben ein Lächeln nie mit einem Zähnefletschen verwechselt, und am besten bin ich noch immer mit einem authentischen Auftreten gefahren. Während wenn man dann sieht, wie sich manche Hundehalter einen abkrampfen beim Versuch, sich wie ein Hund auszudrücken - keine Ahnung, ob ich das mehr zum Lachen oder traurig finden sollte. (Und dabei geht es noch nicht mal nur um die aversiven Ausdrücke; die Leute, die sich in allen möglichen Calming Signals versuchen, sind auch oft echt spannend.)
Sicher, es ist ein guter Ansatz sich auf eine gemeinsame Sprache zu einigen. Aber den meisten Hundehaltern wäre wesentlich mehr geholfen wenn sie am anderen Ende anfangen würden: Also nicht versuchen, "hündisch" zu sprechen, sondern erst mal, ihren Hund richtig lesen zu lernen. Denn meist ist es doch diese Seite der Verständigung, an der die Probleme anfangen...