Beiträge von Montagsmodell

    Das genaue Maß für euch musst du leider auch ganz allein rausfinden. Und nicht nur das, sondern auch immer und immer wieder anpassen. Aber ich denke, das kriegst du schon raus. Insgesamt finde ich immer wichtig, dass die Balance stimmt. Also nicht nur zwischen Action und Ruhe, sondern auch innerhalb der Auslastung. Dabei sollte körperliches Auspowern und einfach mal rennen genauso dabei sein wie langsames, hoch konzentriertes Arbeiten - und alles mögliche dazwischen. Die große Kunst ist halt rauszukriegen, wie viel wovon ihm gut tut. Und auch, wo er vielleicht ein wenig Förderung braucht. (Es gibt viele Hunde, die können super hochdrehen, müssen Konzentration und Fokus aber erst lernen. Aber auch immer mal welche, die können sich super konzentrieren, aber man muss sie erst animieren sich auch mal loszulassen und ein wenig zu flitzen.)


    Wichtig sind jedenfalls gerade bei Tendenzen, wie du sie bei Baxter beschreibst, An- und Abschaltrituale. Also ganz klare Signale, wann er "dran" ist und etwas passieren wird, und wann er "Pause" hat, und alles nerven vergeblich ist. Wobei mein Hund wie auch seine Vorgänger getrost auch anfragen darf. Und diese Anfragen werden durchaus auch oft mit einem "ok, spielen wir!" beantworet. Aber wenn die Antwort "nein, jetzt nicht" lautet, dann bleibt es auch dabei. Das ist nämlich eine fatale Falle, in die viele tappen: Erst signalisieren, nee - und dann, nach etwas Generve vom Hund, na guuut... So trainiert man sich eine hartnäckige Pest auf vier Pfoten.

    Oh man, ich fürchte ich springe jetzt mit Anlauf in ein Fettnäpfchen...

    Wir haben ihn bisher absitzen lassen und den Dummy einfach "weggeworfen" und ihn dann suchen geschickt. Aber wir lassen ihn auch absitzen und verstecken den Dummy. Eben nur nicht alles auf Perfektion, sondern Spaß an der Freude. erliebt das alles total.

    Vielleicht ist das Teil des Problems. Mag sein ich hab ein falsches Bild von dem, was ihr da tut - aber für mich hört sich das ein wenig nach "Ballspiel light" an. Die Beute fliegt oder wird versteckt - immerhin in so weit Impulskontrolle - und dann Attacke! Genau das pusht hoch, wenn auch nicht ganz so viel wie einfach Ballwerfen. Würde ich so mit meinem Krümel arbeiten, wäre der auch total drüber.


    Das, was wirklich ausgeglichen müde macht, ist die Denkarbeit dabei. Und die entsteht eben meisten dann, wenn man es zwar aus Spaß an der Freude macht, aber mit einem gewissen Anspruch an Perfektion. Erst dadurch wird man selbst genau, und fordert mit dieser Genauigkeit auch den Hund zum Mitdenken auf.


    Würde ich den Krümel fragen, der würde auch nur direkten Apport und freie Suche machen! Und dabei immer mehr aus dem Ruder laufen, immer hektischer werden, und immer schlechter wieder runter kommen. Also sind diese Aufgaben eher kleine Motivationsrunden zwischendurch, wenn die vorherigen Aufgaben richtig schwer waren. Ansonsten geht es darum, dass er richtig mitdenkt und sich konzentriert: Welches Dummy soll gebracht werden? Gleich, oder erst später? Wo genau wird gesucht wenn es versteckt ist? Auch das Einweisen haben wir geübt. Und natürlich ein ordentliches tragen und bringen, das Dummy ist schließlich ein "Arbeitsgerät" und kein freies Spielzeug! Also ja, er kann damit etwas tun was seiner Beuteidee entgegen kommt. Aber immer mit Köpfchen.


    Das spielerisch zu tun ist kein Widerspruch, und wir haben auch jede Menge Spaß dabei. Aber es ist halt ein wenig wie mit Kindern: Man kann nach vereinbarten Regeln zusammen spielen, oder einfach nur rumrasen. Beides macht Spaß, beides sollte vorkommen. Aber wenn nur lustig rumgerannt wird, dann dreht die Mannschaft irgendwann über "bis einer heult". Und daheim geht es dann weiter über Tische und Bänke - Gruß an alle Eltern, die ihre Kinder vom Kindergeburtstag abgeholt haben... ;) Während nach einem intensiven Spielnachmittag mit Freunden, bei dem auch das Köpfchen angestrengt wurde, die Kurzen abends zufrieden ins Bett fallen.



    Kurz gesagt, vielleicht solltest du doch mal in Betracht ziehen, das ganze ein klein wenig genauer zu nehmen und mehr ganz konkrete Aufgaben einzubinden, bei denen er zuhören und sich konzentrieren muss.

    Eine Bekannte aus meiner Obigruppe hat dieses Problem auch mit ihrer Hündin, und auch auf ein Sicherheitsgeschirr zurückgegriffen:

    Für den Alltag finde ich schmale Halsbänder (egal ob mit integrierter Leine oder extra) nicht geeignet. Nicht nur, dass es u.U. echt weh tut, sondern auch weil es eben Schäden verursachen kann. Ich denke da immer daran, wie verschieden sich Rucksäcke oder Taschen beim Menschen schon beim ersten Anheben/Aufsetzen anfühlen können, da macht schon 1cm oft einen riesigen Unterschied. Von daher wäre die Leinenart in meinen Augen kein Problem, wenn ein Stop dran ist, aber auf die Dicke würde ich genau schauen. (Und finde da rein aus dem Bauch raus auch flache und gepolsterte Halsbänder irgendwie angenehmer als runde Leinen. Auch wieder aus der eigenen Trageerfahrungen von Beuteln und Taschen raus. ;) )

    Ich finde Gewichtsangaben auch immer eher schwierig. Wenn ich da an meinen Glenny denke, der hatte zu seinen besten Zeiten knapp 7 Kilo und war laut Agi-LU eingemessen mit 27cm Schulterhöhe. Dabei war der Bube topschlank, im Gegenteil, ich musste immer gucken dass er nicht zu dünn wird, beim Griff über den Brustkorb hat man sofort die Rippen gefühlt. (Tja, und wenn der Herr satt war hat er aufgehört zu fressen. Da war er entspannt, wenn was im Napf übrig blieb, na und?) Er hatte schlicht eine ziemliche Muskulatur, und die wiegt ja nun auch was. Von daher würde ich mich immer eher auf den Fühltest verlassen.

    Ich hänge mich mal frecherweise mit einer Spezialfrage dran: Kennt jemand außer Meat&Treat noch eine Trainingswurst, die aus rein Ente oder Strauß besteht? Kartoffel oder Reis ginge auch noch dazu, aber möglichst nicht weiter mineralisiert, mit x Kräutern versetzt, und vor allem ohne zugesetzte Öle und Fette oder sonstwas drin das einen empfindlichen Hund aus der Kurve fliegen lassen könnte.

    Und noch ein kleiner Gedanke zwischenrein: Viele Terrier neigen ohnehin ein wenig dazu, sich zu verselbständigen. "Ich kann das ALLEINE", "wart mal bis ich fertig bin", "stör mich nicht, ich hab zu tun" - das könnten Standardsätze vieler Terrier sein. Da sollte man schon überlegen, ob man diese Tendenz auch noch fördern will? Ich hatte jedenfalls für meine immer entschieden, eher ein Zusammen zu fördern, also gerade mit dem jungen Hund eher Dinge zu unternehmen die auf Kooperation bauen. Sich alleine amüsieren und völlig abschießen können sie schon von Hause aus, da wollte ich nie noch einen draufsetzen.

    Wenn es ohne Target sein soll, dann könntest du auch folgendes probieren: Die Box zum "Spielzimmer" bzw. Belohnungsort erklären. Sowohl meinem Glenny wie auch einer älteren Hündin im Training hat dieser Aufbau hier geholfen: Zuerst das Boxband auf einen ganz klar erkennbaren Untergrund legen. Hund rein in die Box, belohnt (ob Spiel oder Futter kommt auf den Hund an, bei Futter mehrmals). Dann hab ich mich ein wenig um die Box rum bewegt, blieb der Hund drinnen, sofort wieder Belohnung. Auf diese Art haben die Hunde angefangen, die Box räumlich wahrzunehmen. Wenn das gesessen hat, hab ich angefangen den Hund dann am Halsband mit raus zu nehmen, umzudrehen und direkt wieder rein zu lassen. Wie gesagt, für uns hat das super funktioniert - allerdings je nach Hund, für die meisten passt das Target besser.

    Der arme Baxter, das ist ja echt fies! Gute Besserung, und hoffentlich keine weiteren solchen Geschichten mehr. Diese Biester sind im Moment aber auch fies, mich hat am Samstag auch eine gestochen - einfach so, während ich auf dem Balkon Wäsche aufgehängt habe. Kennt ihr die Unterscheidung zwischen Bienen, Hummeln und Wespen? CLICK

    Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich die Pfoten nun dahin bekomme, wo sie hin soll

    Keine Ahnung, ob das für euch auch so funktioniert - aber was bei uns geklappt hat: Wenn Sandor vor mir war hab ich seine linke Pfote mit meiner linken Hand als Target antouchen lassen. Dann zuerst die Pfote schrittweise höher heben lassen, geht bei einem eher kurzbeinigen Hund natürlich nur bis zu einem gewissen Punkt. Und dann war etwas Geschick gefragt, ich hatte dann nämlich Clicker und Keks in der rechten Hand, so dass ich, wenn die Pfote oben auf meiner Hand lag, mit der rechten Hand von unten schnell den Keks reichen konnte. Damit konnte ich über den Belonungspunkt die Schnauze schrittweise deutlich nach unten ziehen, er hat quasi von selbst die Schnauze unter meine Targethand gesteckt. Und als es so weit war musste ich nur noch ein paar mal die Targethand unter der Pfote wegziehen, so dass die Pfote auf der Nase gelandet ist, und das groß feiern.

    Ich frage mich gerade, was daran gefährlich sein soll? Ok, der schlanken Linie tun Pommes nicht unbedingt gut, weder Hund noch Mensch. Aber schon generell: Pommes sind Kartoffeln, Öl, Salz. Zu viel Salz ist natürlich nicht gesund, aber da müsste der Hund schon einiges an Pommes verdrücken. Zu viel Öl könnte Durchfall geben - aber die Menge, die noch an der Pommes ist?? Da hat ein Wurststück wahrscheinlich mehr. Und Kartoffeln? Die kriegt mein Hund auch ins normale Futter.


    Nehmen wir dann noch die Mengenverhältnisse dazu, so eine Pommes auf einen Labbi, dann frag ich mich eher, hat er überhaupt gemerkt dass er was gefressen hat? ;)


    Klar würde ich es nicht zur Gewohnheit werden lassen, dass das Kind mit dem Hund sein Essen teilt. Einmal weil auch mal was wirklich schlecht verträgliches dabei sein könnte, vor allem aber weil es nicht gut kommt wenn so ein großer Hund kleinen Kindern irgendwann einfach die Kekse aus der Hand moppst. Aber was die Sache hier angeht: Entwarnung!