Beiträge von Montagsmodell

    Kannst du ein Buch für absolute Laien empfehlen?

    Ehrlich gesagt leider nicht. Ich hab das quasi rein aus der Praxis mit der Prüfungsordnung als einziger Literatur, und was ich seither gelesen habe fand ich irgendwie in den meisten Fällen nicht sonderlich hilfreich. Was mir gefallen hat war "Clickertraining for Obedience" von M. Spector; aber das bezieht sich auf das AKC Obedience, nicht auf unser FCI-Obi. Außerdem gibt es dieses Buch meines Wissens nach nur auf Englisch.


    Was ich dir eher empfehlen würde: Guck doch mal, ob bei euch in der Ecke irgendwo mal eine Prüfung stattfindet, und geht dort gucken, unterhalte dich mit den Leuten, die meisten sind zumindest hier in der Ecke total offen und erklären gern was gerade läuft.


    Generell kann man über das Obi sagen: Es ist ein Sport für Leute, die gern exakt trainieren - und es schaffen dabei immer auf dem Schirm haben, das ganze dem Hund gegenüber als ein einziges lustiges Spiel zu verkaufen.



    Hälst du es in unserem Fall für sinnvoller wenn ich daran arbeite das sie sauber zurück in die Grundstellung geht oder sollte ich das ordentliche Vorsitzen trainieren? Irgendwie bin ich da gerade unschlüssig.

    Das ist eine Entscheidung, die musst du einfach für euch treffen. Für den Vorsitz spricht:

    • Wird auch in der BH verlangt
    • Wenn du auch Rally-O, THS oder ähnliches machen willst brauchst du den Vorsitz auch

    Gegen den Vorsitz sprich:

    • Im Obedience ist es eine zusätzliche Fehlerquelle, weil der Hund ja nach dem Vorsitz noch in die Grundstellung muss
    • Je kleiner der Hund, desto "blöder" sieht es aus: Entweder du hast deine Füße geschlossen, dann sieht es immer aus als würde der Hund weit weg sitzen. Oder du hast die Füße leicht auseinander so dass der Hund mit den Pfoten dazwischen passt; dann sitzt er zwar nah, aber dafür muss er um wieder in die Grundstellung zu kommen entweder ein Stück zurück da wieder raus oder alternativ über deinen Fuß hüpfen. Beides doof.
    • Und noch eine Größenfrage: Beim großen Hund kannst du im Vorsitz das Apportel bequem abnehmen, prima. Aber je kleiner der Hund, desto mehr musst du dich dafür frontal über ihn beugen. Und das finden die meisten Hunde verständlicherweise ziemlich doof.

    Wie gesagt - deine Entscheidung!

    Na ja, wenn du dich nur auf Dummys und Retriever beziehst - die sind halt einfach auch im Grundtemperament etwas anderes als Terrier. Ich sehe eher das Apportieren generell, viel auch durch die "Obedience-Brille". Und da ist eine Kombination aus Tempo und Exaktheit gefragt, wenn der Hund einfach nur loslatscht wirst du eher selten eine volle Punktzahl sehen. Dafür ist das hier

    das sie immer an ihren Startpunkt (also neben mich) zurück möchte

    ... dort völlig erlaubt. Im Obi darf der Hund mit dem Apportel entweder vorsitzen oder auch direkt in die Grundstellung kommen; mit Sandor hab ich für den "normalen" Apport auch genau das trainiert! (Und da ich mit ihm wohl niemals eine Dummyprüfung machen werde ( :lachtot: ) kommt er auch mit dem Dummy meist brav neben mich in eine Art Grundstellung. Finde ich komplett in Ordnung, wichtiger ist mir dass er möglichst ordentlich hält und nicht knautscht. Von daher: Ich meine das sehr ehrlich, deine Maus macht das toll (wie sicher sie auf dein Startsignal wartet ist zum Beispiel super, sie läuft gezielt hin, nimmt sofort auf und kommt auch schnurstracks zu dir zurück!) und ich würde nur den Abschluss noch etwas verfeinern. :bindafür:

    Ich finde ja sie könnte etwas entspannter loslaufen.

    Da bin ich vielleicht ein wenig hundesportgeschädigt - aber ich finde so schnelles, zackiges loslegen beim "arbeiten" toll. Immer natürlich vorausgesetzt, es wird dadurch nicht zappelig oder unsauber. Und sie wirkt hier sehr zielstrebig, bloß beim Abschluss ist noch etwas Luft nach oben ;)

    Putzig, wie sie sich nicht entscheiden kann - vor, zurück, vor, oder doch lieber zurück... :lol:


    Bei uns rennen ja diese kleinen Flohtaxis überall rum, nachts stolpert man ständig über Igel. An denen war es auch wo Sandor damals gelernt hat was "lass es!" bedeutet: Igel krabbelte vor uns, ich damals gerade mit Kaya beschäftigt und konnte so schnell nicht eingreifen, also hab ich "lass es!" gesagt. Was der Krümel natürlich noch nicht kannte, also hat er getan was man als kleiner Terrier so tut und versucht, einmal herzhaft reinzuhappsen. War nicht die beste aller Ideen :pfeif: Zwei Igel und einen von mir verschütteten Klecks mit scharfer Soße später wusste Sandor: Wenn Frauchen "lass es!" sagt, dann warnt die einen damit vor zurückbeißenden Dingen... :klugscheisser: :lol:

    Und gerade die Zwerge als Familienhunde zu empfehlen finde ich auch sehr bedenklich. Klar, die passen gut in jede Ecke, mangeln im Vorbeilaufen das Kind nicht um, und die meisten sind als nette Begleiter gezüchtet. Aber umgekehrt tut es denen auch so richtig weh, wenn der Bauklotzturm auf sie fällt, wenn sie einen unachtsam gekickten Ball abbekommen, wenn das Kleinkind mal etwas zu fest zupatscht, wenn die Freunde des eigenen Kindes nicht so gut wissen dass man mit dem Zwerg vorsichtig sein muss und den nicht einfach rumziehen darf...

    Zu dieser Idee vom "einfach mitlaufen" gehört auch untrennbar die Frage, in welcher Art von Familienalltag der Hund denn mitlaufen soll. Wenn ich mir den Alltag der meisten Familien im meinem Umfeld ansehe - und das sind beruflich bedingt sehr viele! - da passt in nahezu keinen ein Hund mit rein. Diese Leute sind fast den ganzen Tag irgendwie unterwegs, nahezu immer an Orte wo der Hund nicht mit kann. Ok, ist nun auch städtisches Umfeld; wie das bei einer sehr ländlichen Umgebung aussieht kann ich nicht sagen. Aber so, wie es hier meist aussieht, ist das einfach kaum machbar. Da werden die Kinder morgens erst mal auf Schule, Kindergarten oder Krippe verteilt, einkaufen gegangen, bevor die ersten schon wieder eingesammelt werden müssen. Dann Zusatzaktivitäten der Kinder, und sei es nur der Weg auf den Spielplatz - wo Hunde hier bei uns auch wieder nicht mit hin dürfen. Dazwischen wird der Hund mal schnell "gelüftet". Für den Hund bedeutet das also, entweder ist niemand daheim oder die Bude voll und es steppt der Bär - vor allem, wenn die Kinder auch noch Besuch bekommen. Da noch einem Hund halbwegs gerecht zu werden ist schon eine Herkulesaufgabe!

    Oh, die Lerngesetze gelten schon für alle. Allerdings kann man auch mit Lerngesetzen immer nur das aus einem Hund rausholen, was auch drin ist.


    Was mir zu der Fragestellung im Kopf herumgeht: Allein nach der Rasse zu fragen greift oft zu kurz, bei vielen würde ich eher sagen, guckt auf die Linien. Das sehe ich schon bei "meiner" Rasse. Würde mich jemand fragen, ob er einen Silky aus Sandors Linie holen soll, ich würde ohne zu zögern abraten. (Und dabei rede ich nicht nur von Sandor, ich hab zwischenzeitlich auch schon andere aus dieser Linie kennen gelernt.) Während ich solche, die mit Glenny und Kaya verwandt sind, den richtigen Leuten durchaus ans Herz legen würde. Und die jeweils richtigen Leute müssen es ja wohl für jede Rasse sein.


    Noch deutlicher fällt das wohl für Rassen aus, bei denen es sogar verschiedene Zuchtrichtungen gibt. Bei vielen Rassen würde man ja die Show- und Arbeitslinien kaum der gleichen Rasse zuordnen wollen...