Beiträge von Montagsmodell

    Mir ist dazu wieder etwas eingefallen, was ich vor Jahren in einem Forum gelesen habe. Da hat ein Jäger erzählt, dass er mal mit seinem damals noch jungen Jagdhund an einem knallheißen Tag wie heute eine schwierige und ziemlich lange Trainingsfährte gearbeitet hat. An dieser Stelle war mein Gedanke, du meine Güte der arme Hund.... Der nächste Abschnitt dann hat meine Perspektive komplett geändert. Das habe er exakt ein einziges mal gemacht, und zwar aus einem sehr guten Grund: Eine reale Suche richtet sich nicht nach netten Umständen, und da es dabei um ein massiv leidendes Wildtier gehen kann, wollte er schlicht sicher sein, ob sein Hund auch den entsprechenden Findewillen mitbringt, um auch unter Extrembedingungen zuverlässig zu arbeiten. Das fand ich komplett verständlich, und so gesehen auch durchaus ethisch gedacht.


    Weshalb ich nun wieder daran denken muss: Ein Gebrauchshund für den Realeinsatz, egal auf welchem Gebiet, ist nun mal was anderes als ein Familien- oder Sporthund. Beim Freizeithund kann ich auf ihn jederzeit Rücksicht nehmen, im Realeinsatz muss die Leistung klappen, egal wie anstengend oder unangenehm es wird. Und an dieser Stelle kommt dann für meine Begriffe eben wieder die Ethik ins Spiel: Beispielsweise ein angefahrenes und geflüchtetes Wildtier soll nicht unnötig leiden müssen, weil mein Hund dann heute eben mal nicht so toll arbeitet. Aber wenn ich so was von meinem Hund erwarte, dann soll es bitte schön auch ein Hund sein, der genau das unbedingt tun WILL, für den eine solche Tätigkeit selbstbelohnend ist, für den das eine Erfüllung bedeutet. Nicht ein Hund, der das eher mir zuliebe macht, nur weil mir halt dieser Hund besser gefällt. Das fände ich absolut egoistisch und massiv unfair gegenüber meinem Hund. Und beim Gedanken, dass jemand mit einer solchen Einstellung dann auch für Wildtiere "zuständig" ist, wird mir ehrlich gesagt ganz schlecht.

    Puh, ich fürchte, ich bekomm gleich ein Schleudertrauma vom vielen Kopfschütteln. Und fühle mich an all die vielen Clips erinnert, in denen sich Hundehalter wichtig machen, weil ihr Hund schließlich was auch ganz toll macht obwohl es so gar nicht zu seiner Rasse passt. Da wird dann zur Not auch mal der Basset durch den Agiparcours gelotst, mit so einem Hund Nasenarbeit machen wäre ja langweilig, kann schließlich jeder, und im Agi fällt man da ordentlich auf... Na gut, da ist dann der Border auf der Jagd wahrscheinlich im Vergleich sogar eher noch harmlos. Aber Himmel noch mal, wieso gesteht man denn den Hunden nicht zu, das zu tun, wofür sie brennen, oder zumindest, was ihnen gut liegt? Mag ja sein, dass die Rassehundezucht als solche nicht sonderlich alt ist, gezielt für bestimmte Aufgabengebiete gezüchtet wurde schon sehr, sehr lange. Und wenn man schon nicht den passenden Spezialisten einsetzen will, wieso dann nicht wenigstens einen Allrounder? Aber nein, es muss dann ein im Grunde ganz anders gearteter Spezialist sein... Und die BC haben halt leider das Pech, clever zu sein, vieles lernen zu können, und auch so kooperativ zu sein, es dann auch zu tun. Und so werden sie zu allem möglichen verdonnert, ob sie damit nun wirklich glücklich werden oder nicht - und sie tun es. Aber ist das Grund genug, ihnen das auch zuzumuten?


    Manchmal verstehe ich die Menschen wirklich nicht. Da werden über etliche Generationen Hunde als Spezialisten selektiert, nur damit dann wieder Menschen auf die Idee kommen, sie mal ganz anders einzusetzen, egal was es für den Hund bedeutet. Mal ganz blöd gesagt: Wie toll muss es wohl für einen BC sein, der per Rasse darauf gezüchtet ist, schon auf leise (weil manchmal eben weit entfernte) Geräusche seines Menschen schnell und präzise zu reagieren, dann in einem Umfeld "mit Schuss" zu arbeiten? Muss man denn echt alles machen, nur weil es (vielleicht!) gehen würde?

    Lässt sich vielleicht eine Lösung finden, wie du selbst ihr etwas mehr Bewegung verschaffen könntest, oder vielleicht jemand verantwortungsvoller im Freundeskreis, der das für dich übernehmen kann?


    Wenn dein Freund, wie du schreibst, während eurer Beziehung schon nicht mit dir an einem Strang ziehen wollte, was den Hund angeht - wie realistisch ist die Hoffnung, dass es nun nach der Trennung mit Absprachen klappt?


    Für deine Hündin wäre die "große Freiheit" wahrscheinlich gefühlt erst mal schöner. Für die Umwelt definitiv nicht, das kann ich als Kleinhundhalter aus Überzeugung so sagen. Sollte es dumm laufen und deine Hündin durch eine schief gelaufene Freilaufaktion Auflagen bekommen: Wäre das für dich auch ok, selbst wenn ihr diese Auflagen deinem Ex verdankt?


    Ob die Hündin nun bei dir oder deinem Freund bleibt, das könnt nur ihr entscheiden. Was ich in der Situation, so wie du sie hier schilderst (und das ist ja nur eine Seite der Geschichte) aber nicht sehe, ist eine harmonische gemeinsame Reglung. Tut mir leid, aber wenn das schon vorher nicht geklappt hat, dann ist das in den Spannungen einer Trennung noch mal um einiges unwahrscheinlicher.

    Und um diese Jahreszeit ausserdem genau hinschauen: Welches Kratzen gehört zu einer möglichen Allergie oder ähnlichem, und wo sind eventuell Grasmilben im Spiel? Zumindest hier sind die gerade schwer aktiv, jucken echt fies, und setzen sich auch gerne an die von dir beschriebenen Stellen. Damit will ich nicht sagen, dass sie der eigentliche Auslöser wären, können aber das Herausfinden von Ursachen deutlich verkomplizieren.

    Die Facebooklinks kann ich fast nie sehen, es erscheint immer nur die Aufforderung, sich anzumelden. Geht das anderen auch so? Dann fände ich es sehr nett und hilfreich, wenn in den Beiträgen mit Facebooklinks kurz dabei stünde, worum es im Link geht. :sweet:

    Wobei Hitze wohl auch relativ ist. In der Minisequenz steht, es wären "aktuell 23 Grad". Ganz ehrlich? Damit bei 23 Grad mein Krümel, der "hechelfreudigste" aller meiner Silkys, auch nur das Maul aufklappt, muss er etwas tun, was diese armen Kreaturen von vornherein gar nicht können: Ordentlich flitzen und toben. Zwei Stunden normaler Spaziergang, was bei ihm einen flotten Trab als Grundtempo bedeutet, wären da kein Grund, die Zunge hängen zu lassen.


    Generell finde ich es immer äußerst merkwürdig, wenn solche Schnipsel irgendwas beweisen sollen, und noch mehr dann, wenn sie genau dann abbrechen sobald das Geräusch, um das es geht, hörbar wird. Oder denken die echt, es geht um die einfachen Atemtöne (wie sie auch ein Mensch beispielsweise nach körperlicher Anstrengung macht), und hören das Röcheln im Hintergrund nicht, das eher an ein Schnarchgeräusch erinnert? Ich bin ja nun wahrlich kein TA, aber dieser Unterschied ist doch wirklich nicht zu überhören.


    Vor allem aber frag ich mich oft, wen wollen sie eigentlich überzeugen? Die anderen, oder nicht doch vor allem auch sich selbst? Weil da eine leise Stimme gaaaaanz hinten im Kopf vielleicht doch bemerkt, dass ringsum die anderen Hunde sich irgendwie mehr bewegen und dabei weniger schnaufen?

    Na ja, im Grunde könnte es mir ja hier völlig egal sein - mein Hund schläft nicht in der Box (bzw. auf der Arbeit doch, aber da ist die Tür offen), ist im stehenden Auto maximal für die Dauer eines Einkaufs drin (also allerhöchstens 15 Minuten), und auch Prüfungen etc. sind mit ihm kein Thema. Dennoch dachte ich, so ein Forum wäre der Ort, das differenziert zu durchdenken. Wenn das dann so ausgelegt wird, bitte sehr, muss ja nicht sein.


    Eine letzte Frage allerdings kann ich mir nicht so ganz verkneifen: Wieso sind die Buchstaben von Gesetzen und Verordnungen in diesem Punkt so unumstößlich wichtig, selbst wenn man dabei zum jeweiligen Wohl des Tiers denkt, und umgekehrt muss ich täglich damit leben, dass Dinge wie Leinenpflicht bzw. nicht belästigen von anderen konsequent und in breiter Front komplett ignoriert werden? Was unterscheidet das eine vom anderen, wenn doch mein Hund definitiv unter ihn überrennenden Tutnixen leidet? Manches muss man wohl nicht verstehen, sondern nur als gegeben hinnehmen... Und damit bin ich dann hier wohl besser raus.

    Da wären wir aber wieder beim Thema: wo sind unsere Hunde nervlich, wenn sie sowas völlig aus der Bahn haut, und wieso übt man das dann nicht? Wieso sollte sich ein Hund gleich alleingelassen fühlen, wenn er vor der Tür liegt?

    Du hast schon gelesen, dass ich neben der Psyche auch z.B. von gesundheitlichen Aspekten gesprochen habe? Noch nie erlebt, dass ein Hund nachts plötzlich Bauchweh oder Durchfall bekommen hat und dich geweckt, damit ihr raus geht? Zudem finde ich den Gedanken etwas befremdlich, dass es tierschutzwidrig sein soll, wenn ein Hund nachts über mehrere Stunden im Bewegungsradius eingeschränkt wird, aber nicht, wenn er über genauso viele Stunden vereinzelt wird. Ist das nicht für jeden Hund anders, je nach dem, wo dessen Prioritäten liegen?


    Mir fällt da gerade mein Pünktchen ein. Klar hat sie es hingenommen, wenn sie nachts alleine schlafen musste. Aber hat es ihr auch gut getan? Ich erinnere mich noch lebhaft, als ich sie während einer Fortbildungswoche bei meinen Eltern gelassen habe (ich hab damals noch dort gewohnt, also in ihrem ganz normalen Umfeld!). Natürlich hat sie da allein geschlafen, na gut, zumindest sich in keiner Weise bemerkbar gemacht, sich wohl auch nicht irgendwie ungewöhnlich verhalten. Als ich dann aber wieder da war, hat sie erst mal zwei Tage fast komplett durchgeschlafen... Da frag ich mich dann, wieso so etwas geübt werden sollte, es aber umgekehrt dramatisch ist, wenn eine Box geübt wird? Nicht falsch verstehen, wie schon mehrfach erwähnt, keiner meiner Hunde hat seine Nächte in einer Box verbracht. Aber ich sehe den Unterschied ehrlich gesagt nicht, wieso das eine so schrecklich verwerflich ist und das andere völlig ok und sogar geübt werden sollte? Sollte da nicht eher der jeweilige Hund das Maß der Dinge sein, und was für diesen Hund jeweils wichtiger ist?