Auch wenn es heißt, das ich mich komplett ändern muss.
Komplett ändern muss sich glaub ich niemand, wäre auch keine gute Idee in Bezug auf authentisches Auftreten. Vielmehr geht es darum, sich rechtzeitig mit zu entwickeln und gerade mit so einem Hund möglichen Schwierigkeiten schon zu begegnen bevor sie sich manifestieren.
Das bedeutet ganz konkret, im Alltag gerade mit einem Jungspund, und am allerwesentlichsten während der Pubertät, gleichzeitig gelassen und absolut klar zu sein. Denn wie alle "Pubertiere" sind auch junge Hunde gleichzeitig total prägsam, ja fast schon mimosenhaft empfindlich, und dabei komplette kleine Holzköppe mit einer maßlosen Selbstüberschätzung. Hier gut durchzumanövrieren ist eigentlich immer schwierig; das Problem ist nur, wenn schon eine bestimmte Verhaltensdisposition vorliegt die später eben so richtig problematisch werden kann.
Deine schwierige Aufgabe lautet nun, das auf die Reihe zu kriegen. Und dabei ist das Büro nur der allerkleinste Teil, das meiste sind all die vielen kleinen Momente jeden Tag. Da gilt es, sich in den Augen des Hundes als besonnener, überlegter und souveräner Anleiter zu bewähren. Richtig, der Mensch muss sich qualifizieren und bewähren - dann respektiert der Hund ihn auch. Und damit wären wir bei dem Punkt, an dem viele scheitern: Es geht nicht darum, sich irgendwie gewaltsam und/oder rechthaberisch durchzusetzen, das kann je nach Hund später zu entweder gedeckeltem Verhalten oder aber zu massivem Widerstand führen. Und es geht auch nicht darum, jetzt schon den späteren Beschützer im Kopf zu haben - das würde bedeuten, einem Teenie ohne jede Einarbeitung die Leitung eines Großunternehmens zu übertragen. Auch der künftige Chef des Unternehmens sollte in seiner Ausbildungszeit erst mal in jedem Bereich von den "altgedienten" lernen und in den jeweiligen Abteilungen kleine Brötchen backen...