Beiträge von Hundundmehr

    Na ja - 1.747 Bisse sind aber dennoch 1.747 zu viel.

    Dass Postboten sich dann weigern, sich selber in Gefahr zu bringen, kann ich gut nachvollziehen.

    Ich verstehe allerdings auch nicht, warum die Postablagerungsstelle (Briefkasten) dann innerhalb des Bewegungsbereiches des Hundes sein muss - es ist doch überhaupt kein Problem, den Briefkasten beispielsweise so anzubringen, dass Postbote und Hund sich eben nicht in die Quere kommen.

    Hier liegt die Verantwortung alleine beim Hundebesitzer.

    "Unsere" Postboten geben auch öfter Leckerlie - für brave Hunde, da macht das auch Sinn; Zum "Bestechen" sind alle angewandten Methoden (Leckerlie, Lob etc.) ungeeignet, eine positive Gewöhnung ist nur durch den Besitzer möglich, nicht über Fremdpersonen.

    Was hat denn deiner Meinung nach die Halterin in Naarn falsch gemacht, dass ihre Hunde dieses Verhalten gezeigt haben?

    Das weiß derzeit alleine das Gericht, und dieses ist zu dem Schluss gekommen, dass hier eine Tötung aufgrund grober Fahrlässigkeit vorliegt.

    Dem hat die Beklagte vollumfänglich zugestimmt.

    Seriöse Züchterin, sachkundige Person, Hunde mit Wesenstest, gute Haltung, Hunde erzogen.

    Das ist der Anschein - aber kennt jemand von euch sie persönlich, welche Motivation sie hatte?

    Als wenn Züchter unfehlbar wären, und ein realistisches, fundiertes, immer fehlerfreies Handeln fest betoniert wäre...

    ..........

    Ich verstehe, dass diese Sache umso erschreckender ist, als dass man in diesem Fall doch augenscheinlich von einer Halterin ausgehen sollte, die weiß was sie tut.

    Damit bleibt tatsächlich eine diffuse Angst, die sich (wieder einmal) speziell auf Rasse fokussiert.

    Ich selber habe Zweifel hinsichtlich der Fähigkeiten dieser Halterin - aber diese beruhen auf meinen eigenen Gedanken, die spekulativer Natur sind (ich habe halt auch meine eigenen Erfahrungen mit Menschen), weshalb ich sie nicht einbringen möchte.

    Ich warte jetzt lieber auf die Veröffentlichung des Gerichtsurteils, und dessen Begründung.

    Wenn ein Hund explizit dafür gezüchtet und trainiert wurde, mit einem anderen Hund im Käfig zu kämpfen,

    Ich habe aber nicht von Kämpfen (wo speziell bei diesen Rassen auch eine Artgenossenaggression nötig ist, was auch noch mal eine zwar andere, aber dennoch besondere Problematik in einer stark mit anderen Hunden bewohnten Gegend mit sich bringt), sondern von Beutefangverhalten geschrieben.

    Das sind zwei völlig unterschiedliche Verhaltenskreise, die natürlich in ihrer Anwendung oft miteinander verquickt sind.

    Du schreibst aber selber von "fehlgeleitetem BEUTEFANGVERHALTEN" - also vermenge das doch jetzt bitte nicht selber mit der Spezialisierung auf KÄMPFEN.


    Ich drücke Tidou und dir die Daumen!

    Möglicherweise verhält er sich ja bei der Osteopathin komplett anders, weil er ihr gegenüber eine andere Erwartungshaltung hat?

    Meine Oldies, und auch mein Leifur jetzt bekamen bwz. bekommt regelmäßig Osteopathie, und diese hat ihnen immer sichtlich gut getan.

    Alles Gute für morgen, und natürlich auch dafür, dass es Tidou weiterhin besser geht :bussi:

    Amstaffs sind für Kampfbereitschaft und unbedingten Tötungswille gegen andere Hunde gezüchtet worden und keinesfalls gegen Menschen!

    Das ist der entscheidende Unterschied!

    Genau diese Denke ist verhaltensbiologisch Unsinn!

    Denn wenn dies tatsächlich genetisch so verankert werden könnte, dann würde kein Hütehund Autos hüten, oder Menschen, Kein Herdenschutzhund würde etwas anderes schützen als Herdentiere, kein Dackel würde etwas anderes jagen als Bautiere etc.


    Dass viele dieser Hunde ein total fehlgeleitetes Beutefangverhalten zeigen

    Genau das ist die Antwort, denn dieses "fehlgeleitete Beutefangverhalten" kann tatsächlich bei jedem Hund passieren.

    Der Balljunkie-Hund z. B. ...

    Der Hund, der Artgenossen nicht mehr als Artgenossen erkennt, sondern als Beute sieht, z. B.

    Hier sollte man sich die Frage stellen, welche Sequenzen des Beutefangverhaltens verstärkt (spezialisiert) wurden bei den unterschiedlichen Rassen, und ob das möglicherweise im Zusammenhang mit den fatalen Folgen steht, die durch diese Fehlleitung dann geschehen können.

    Dass diese Hunde nie darauf selektiert wurden, Menschen als Beute zu sehen ist eben kein Garant dafür, dass die gezielt selektierten Beutefangverhaltenssequenzen nicht doch durch Fehlleitung gegenüber dem Menschen gezeigt werden könnten - oder kurz:

    Es kann nicht garantiert werden, dass der Hund den Menschen nicht doch als Beute sieht.

    Im Zusammenhang mit der Spezialisierung auf die letzten beiden Beutefangverhaltenssequenzen "Stellen und Töten" sicher eine besondere Problematik, die zwingend erfordern ein besonderes Augenmerk darauf zu legen, dass der Mensch niemals, auch nicht versehentlich, als Beute angesehen wird.

    Dass ein gewisses Maß an Aggression bei wehrhafter Beute erforderlich ist, um ein Erlegen der Beute zu erreichen, erwähne ich jetzt nur mal um das Gesamtbild abzurunden.