Beiträge von Hundundmehr

    Dir ist schon klar, was die biologische Funktion von Aggressionsverhalten ist?

    Dir ist aber schon klar, dass es biologische Stufen der Aggression gibt, Aggressionsverhalten von Lernen/Erfahrung beeinflusst wird und man durchaus von übersteigerter Aggression spricht, wenn ein Lebewesen nicht angemessen aggressiv reagiert?

    Oder sind Hunde für dich immer noch rein triebgesteuert?

    Unter dem Strich ist es eine völlig normale und alltägliche Situation. Jemand lässt sein Kind im Garten spielen, schaut kurz mal nicht hin, jemand anderes hat seinen Hund im Garten angebunden und ist kurz um die Ecke ...

    Die unterm Strich eben auch völlig vorfallslos verlaufen.

    Dass es vorfallslos verläuft, ist die Normalität - und nicht, dass das Zähneeinsetzen normal ist bei Hunden, wenn es mal nicht perfekt läuft.

    Es ist der Faktor "mehrfach gebissen", den ich für absolut nicht nachvollziehbar und auch nicht typisch für Hundeverhalten halte.

    Kann man doch einfach mal so akzeptieren.

    Klar kann ich akzeptieren dass hier eine Verkettung mehrerer Umstände zu diesem Vorfall geführt haben.

    Kannst du auch akzeptieren, dass ich einen deutlichen Unterschied sehe zwischen einem EINMALIGEM Zupacken, und einem mehrfachen Beißen, vor Allem wenn das nur durch das Eingreifen weiterer Menschen abgebrochen werden kann?

    Lucy_Lou Wo nimmst du den Zaun her?

    Da steht nur dass der Hund angeleint war, und dass der Vierjährige zu dem Hund hingelaufen ist, der sich auf dem Nachbargrundstück befand.

    Der Junge wird wohl nicht über einen Zaun geklettert sein, den man als Zaun bezeichnen könnte.

    Übrigens: Es ist nicht eindeutig aus dem Artikel zu entnehmen, ob die Eltern in das Haus der Nachbarin, oder die Nachbarin in das Haus der Eltern gegangen ist.

    Wie oft bist du denn gebissen worden von dem Irish Setter, Lucy_Lou - und musstest du mit mehreren gefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht und operiert werden?


    Du machst also am Ort der Verletzung fest, daß es sich um einen gefährlichen Hund handelt?

    Mehrfach gebissen, Zurimor, M E H R F A C H - und das Kind hat sicher nicht mit dem Hund gekämpft.

    Warum mich dein Beitrag, SavoirVivre , wütend macht?

    Aufgrund dieser Aussage:

    Aber am Ende ist es einfach ein Unglück.

    Ein Hund, der augenscheinlich bereit war massiv zu beschädigen.

    Hundehalter, die diesen Hund in eine längerfristige Betreuung geben während ihrer Abwesenheit.

    Eine Betreuungsperson, die das Beschädigungspotential nicht berücksichtigte und davon ausging, den Hund genügend gesichert zu haben in einem frei zugänglichen Garten.

    Die einzige Person, für die dies ein Unglück - also großes Pech - ist, ist hier das Opfer, und das ist ein vier Jahre alter Junge.

    Den gesamten Vorfall als Unglück zu bezeichnen, ist für mich eine Verhöhnung des schwer verletzten Jungen.

    Der tut mir einfach nur leid, weil hier augenscheinlich alle versagt haben: Die Hundehalter, die sich anscheinend nicht ausreichend abgesichert haben hinsichtlich einer adäquaten Betreuung, die Nachbarin, die einfach nachlässig war.

    Möglicherweise auch die Eltern, bei denen aber nicht sicher ist, inwiefern sie sich darüber bewusst waren, dass die Sicherung DIESES Hundes nicht angemessen für die Umstände/Umfeldbedingungen war.

    Der Hund und sein abwesender Besitzer, die die Konsequenzen abbekommen werden … der HH kann wohl nix dafür,

    Was macht dich da so sicher?

    Die Hundehalter haben die Betreuung ausgesucht - und diese war wohl nicht ausreichend geeignet für DIESEN Hund.


    Wenn der Garten nicht ausreichend gesichert war für einen Hund, finde ich es gut und verantwortungsbewusst diesen zusätzlich per Leine zu sichern.

    Der Garten war nicht nur gegen das Verlassen-Können des Grundstücks nicht ausreichend gesichert.

    Er war auch nicht ausreichend gesichert für das Betreten, und damit dem Annähern an den Hund.

    Über den Hund wissen wir nur, dass er jemanden schwer verletzt hat, der niemals eine Gefahr für ihn hätte werden können.

    Ja, nicht nur im Umgang mit Kindern passiert es, dass ein Hund seine Zähne einsetzt - er hat nun mal keine Hände, mit denen er sich wehren könnte gegen ihm unangenehme Zudringlichkeiten.

    Dass dabei gerade die zarte Haut von kleinen Kindern schnell eine blutende Verletzung davonträgt, ist sicher immer schlimm, aber eben nicht immer und erst Recht nicht automatisch als gefährliche Beschädigungsabsicht eines Hundes einzuordnen.

    In diesem Fall wurde das Opfer allerdings mehrfach in Kopf und Gesicht gebissen.

    Das ist eine andere Hausnummer, die ausreichend ist um von einem gefährlichen Hund ausgehen zu können.

    Nicht von einem Unglück, welches mit jedem Hund hätte passieren können.

    Für Deutschland: "Showlinie" und "Arbeitslinie" - es gibt keine so klare Trennung, dass man von Linien sprechen kann.

    Auf den HP unterschiedlicher Züchter findet man oft den Hinweis: "Wir züchten Showlinie" oder "Wir züchten Arbeitslinie".

    Heißt im Klartext: Showlinie legt nicht so viel Wert auf ausgeprägte jagdliche Veranlagungen, Arbeitlinie richtet sich bei der Wahl der Deckpartner verstärkt auf ausgeprägte jagdliche Veranlagungen.

    Gezüchtet wird aber im Standard, und dieser besagt eindeutig: Dual Purpose.

    Bei einem Züchter, der viel Wert auf ausgeprägte jagdliche Veranlagungen legt, kann man mit sehr großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, einen Hund zu bekommen der zwingend jagdlich beschäftigt werden muss (Also zumindest mit Dummyarbeit, aber auch ein Jäger wird mit diesem Hund glücklich).

    Die Ausrichtung auf "Showlinie" besagt, dass auch hier jagdliche Veranlagungen vorliegen, aber die Wahrscheinlichkeit groß ist hier mit wenig(er) Aufwand für jagdliche Auslastung auszukommen und einen Hunde zu haben, der sich auch anderweitig auslasten lässt (z. B. mit "Begleiter für alle Lebenslagen").

    Es ist genau dieses "Dual Purpose", welches die Ausgewogenheit des Golden Retriever ausmacht, seine Fähigkeit, ein Jagdhund zu sein der aber auch ein breitgefächertes Interesse an anderen Dingen des Lebens haben KANN.

    Kann deshalb, weil er zwar die Veranlagung mitbringt - aber wie bei jedem Lebewesen auch müssen Veranlagungen gefördert werden; Eingleisigkeit ist nie gut.

    Genau so wenig wie Extreme.

    Es gibt zum Einen sehr wohl Züchter, die überhaupt kein Augenmerk auf jagdliche Veranlagungen legen, und nur einen Körperbau bevorzugen (Show), der deutlich ausgeprägt ist in Bezug auf das Volumen. Kalibriger nennt man das bei Pferden, und beim Golden bezieht sich das hauptsächlich auf einen deutlich schwereren Brustbereich und auch Kopf, wobei damit oft kürzere Gliedmaße einhergehen.

    Zum Anderen gibt es auch Züchter, die mit dem Bestreben einer "Arbeitslinie" übertreiben, und Hunde produzieren deren jagdliche Veranlagungen dermaßen ausgeprägt sind, dass diese Hunde übereifrig agieren und wie "hyperaktiv" scheinen.

    Beide Hundetypen in ihrem Extrem entsprechen nicht mehr dem Dual Purpose, und ihnen fehlt die Ausgewogenheit, die den Golden Retriever eigentlich ausmacht, und die ihn der zuverlässige Begleiter sein lässt, für den er eigentlich geschätzt wird - sowohl von Jägern als auch von Nichtjägern (wozu Familien gehören, die einfach nur einen Begleithund wollen, den sie rassegerecht auslasten und ansonsten an ihrem Leben teilhaben lassen, als auch Menschen die sportliche Ambitionen hinsichtlich Apportiersport haben).

    Warum das so ist (und das trifft auch auf andere Hunderassen zu), lässt sich ganz einfach bildlich erklären:

    Die Genetik der Rasse Golden Retriever ist ein Gesamtkonzept; Wird an einer Stellschraube gedreht, um einen Teilbereich besonders hervorzuheben, dann hat das auch Auswirkungen auf andere Bereiche.

    Dreht man zu sehr an einer Stellschraube, werden andere Teilbereiche mit und so sehr verändert, dass sich ein völlig anderer Hundetyp entwickelt, als der Standard es vorgibt.

    Als Fazit: Holst du dir einen Golden beim DRC oder beim GRC, dann bekommst du mit Sicherheit ... einen GOLDEN.

    Je nach Vorliebe des Züchters möglicherweise mal mit mehr, mal mit weniger jagdlichen Ambitionen.

    Ich persönlich finde es eine Sünde und Schande, wenn ein Golden keinerlei Auslastung in einem (ersatz-)jagdlichen Bereich bekommt, denn er ist als Jagdhund gezüchtet, und ihm eine angemessene Beschäftigung in diesem Bereich zu bieten, macht ihn einfach glücklich, weil es einem wichtigen Teil seiner genetischen Bedürfnisse entspricht.

    Ein glücklicher Hund ist einfach ausgeglichener.

    Was ich darüber hinaus am Golden mehr als schätze - ich liebe es: Seine Fähigkeit, Genuß auch in anderen Bereichen zu finden, offen dafür zu sein sich auch für Anderes zu interessieren.

    Last not least: Seine Fähigkeit, Kooperation zu Lernen.

    Der Golden kann unfassbar kooperativ sein - wenn man es ihm schmackhaft macht (oft im wahrsten Sinn des Wortes "schmackhaft" ;) ).

    Damit wird er unglaublich verlässlich.

    FB scheint da gerade fleißig zu sein, finde ich ja im Grunde gut - das Video ist nicht mehr verfügbar.

    Aber ja, ich denke tatsächlich, dass da manches einfach nicht gesehen wird. Ich schüttele bei meiner einen Bekannten ja auch immer mit dem Kopf, wenn sie stolz von ihrem "Sportmops" spricht - der einfach null Nase hat.... aber sie kennt ihre Hunde (zwei Möpse) halt nur schnarchend.

    Hast du dort einen Kommentar geschrieben?

    Ich konnte bis gestern noch alle Videos sehen - dann habe ich einen Kommentar geschrieben ("Habe noch nie was Süßeres ohne Nasenlöcher gesehen :herzen1: ") - und schwupps konnte ich keines der Videos mehr aufrufen.

    Meine konnten/können alle drei Varianten: Auf das Essen starren, auf den Menschen starren, auf den Boden starren ob etwas runterfällt.

    Alle kennen/kannten noch ein vierte Variante: Die Restaurantvariante.

    Einfach bei Tisch liegen und ruhen - bis die Menschen mit Essen fertig sind. Dann kam Leben rein, weil sie die Lektion gelernt haben: Brave Hunde bekommen immer was ab.

    Entweder eine Scheibe Brot, die wir extra für die Hunde überbehalten haben, manchmal ein paar Pommes, und wenn vom Essen nix über blieb hatten wir immer eine Kleinigkeit für die Hunde mit.

    Amigo hatte noch eine vierte Variante drauf: Mitzählen...

    Zuhause, für das richtige "Kinofeeling", gibt es des Öfteren mal für mich ein Packung Eiskonfekt.

    Da sind 10 einzelne Stücke drin, und es war Tradition, dass Stück 9 und 10 für Vasco und Amigo waren.

    Ich sitze also gemütlich da, bin völlig konzentriert auf einen sehr spannenden Film, und führe mir genüßlich ein Stück Konfekt nach dem anderen zu.

    Plötzlich springt Amigo - der bis dahin völlig ruhig vor dem Sofa lag - auf und starrt mich hechelnd mit weit aufgerissenen Augen an (man hätte den Eindruck bekommen können, er ist ENTSETZT :shocked: ).

    Ich erstarre, mit dem Stück Eiskonfekt im Mund, aber noch zwischen den Fingern, führe es langsam wieder raus aus dem Mund, schaue es an, schaue in die Konfektschachtel ...

    .... joah ... das war Stück Nr. 9, welches ich mir da gerade genüßlich nebenbei einverleiben wollte.

    Nr. 9 und Nr. 10 haben dann die Jungs bekommen.

    wie "schlimm" ist das fiddeln bei euren Retrievern und wie helft ihr ihnen in den Situationen, wo es dazu kommt?

    Schlimm ist Fiddeln dann, wenn es ein Ausdruck von Unterwürfigkeit und/oder Hilflosigkeit ist.

    In einem solchen Fall würde ich meinen Hund sofort aus der Situation rausnehmen, und mir überlegen, wie ich meinen Hund zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen kann.

    Einen Fuß in diese Türe bekommt man, wenn man dem Hund die Gelegenheit gibt, erst mal aus sicherer Entfernung den anderen Hund einschätzen zu können, ohne dass es zu einem Kontakt kommt, auch nicht nach diesem Einschätzen.

    Ein weiterer Faktor ist nämlich auch, dass der Hund sich sicher fühlt, nicht doch in einen Kontakt "reingeschmissen" zu werden, sondern von seinem Menschen sicher vor einem Kontakt geschützt ist.