Beiträge von Hundundmehr

    Da ist das "Vermischen von Arbeit und Freizeit" eben eine Möglichkeit unter vielen.

    Ja, ist es.

    CupersHerrchen hatte aber auch geschrieben, er macht das 3-4 mal (den Beutel ablegen), und dann ist gut.

    Auch dazu hatte ich schon geschrieben, dass Weniger Mehr ist, und eine Wiederholung absolut reicht.

    Bei einem Labrador würde ich gerade Apportarbeit nicht streichen, sondern lieber an anderen Stellschrauben drehen, z. B. den fußläufigen Weg streichen zum Feld.

    Noch ein Tipp aus meiner Erfahrung mit mittlerweile dem 5. (Golden)Retriever für CupersHerrchen : Nicht nur, aber eben vor Allem bei den Freilaufrunden habe ich von Welpe an IMMER eine Pause eingebaut von mindestens 10 min.

    Ich habe dafür einen Kausnack mitgenommen (und Wasser), mich hingesetzt und dem Hund den Kausnack gegeben.

    Kauen macht glücklich, und Kauen beruhigt (fährt den Hund runter).

    So lernten meine Hunde von Beginn an, dass es auch bei Aktivitäten draußen Momente/Phasen gibt, wo einfach mal nichts passiert, wo gechillt wird, und wo so ganz nebenbei auch die Batterien wieder aufgeladen werden, damit der Hund noch "Löffelchen" hat für den Rest des Spaziergangs.

    Es ist eine "Auszeit für's Gehirn", die sehr wichtig ist, weil der Hund so einmal Kraft tanken kann, aber eben auch lernt, dass es Phasen der Aktivität bei außerhäusigen Aktionen gibt, aber eben auch Momente, wo einfach mal Pause angesagt ist. Dann auch tatsächlich Chillen zu können, muss ein Hund erst lernen.

    Apportieren ist "Unterordnung". Der Hund muss abliefern, Leistung zeigen.

    Apportieren ist bei meinen Hunden und mir Kooperation, bei welcher sie ein Bedürfnis ausleben.

    Je nach Hund kann das schon "stressig" sein.
    Einfach weil nicht klar ist wann das apportieren kommt. Oder ist das immer an einem bestimmten Ort? Eventuell wäre es einfacher gezieltes Dummytraining zu machen und es nicht in den "normalen" Spaziergang mit einzubauen.
    Könnte sein dass das eine Erwartungshaltung schafft weil es immer passieren kann.

    Es schafft wohl kaum eine Erwartungshaltung, wenn spielerisch 2 oder 3 Mal ein Apportel apportiert werden darf. Zumal genau dieses gemeinsame Ausleben eines Bedürfnisses, welches dem Labrador als Jagdhund für nach dem Schuss in den Genen liegt, Bindung, Beziehung und auch das Zusammenwachsen als Team fördert.

    Im Gegenteil - es wäre ein großes Manko für den Hund, wenn er nicht schon jetzt spielerisch, aber durchaus durchdacht in dieser seiner Veranlagung gefördert würde.

    So ganz undurchdacht geht CupersHerrchen scheinbar nicht an die Passion seines Hundes; Die Übung mit dem Warten im Sitz, bis das Apportel ausgelegt ist, und er geschickt wird, ist schon ein guter Anfang für Impulskontrolle und Steadyness.

    Was die Anleitung/Begleitung der Ausbildung von Cuper durch einen in dem Bereich erfahrenen Trainer nicht ersetzt.

    Nur weiter vorn war die Aussage (so um Seite 75) das ja auch Schleppleine kein Freilauf ist. :winking_face:

    Diese Aussage kommt von mir.

    Ich habe noch nie erlebt, dass ein Halter mit seinem Hund an der Schlepp mit diesem 50m+ mitgerannt ist, weil sein Hund einfach mal das Bedürfnis hatte, eine längere Strecke zu rennen.

    Ich habe auch noch nie erlebt, dass ein Halter mit der Schlepp einen Rennflash seines Hundes mitgerannt hat.

    Meine Hunde lasse ich auch nicht in freie Interaktion mit Hunden an der Schlepp - bei Rennspielen habe ich keine Lust darauf, meinen Hund mit gebrochenen Beinen zur Tierklinik schaffen zu müssen, weil er von der Schlepp des anderen Hundes eingewickelt wurde.

    Schleppleine bedeutet Kontrolle, und Kontrolle bedeutet kontrollierte Bewegung, deren Dynamik vom Menschen bestimmt wird.

    Die Behauptung, Schleppleinen oder gar Flexileinen würden dem Hund Freilauf ermöglichen, ist einfach nur lächerliche Augenwischerei, denn auch wenn der Hund damit einen größeren Aktionsradius hat (was sicher angenehmer für den Hund ist als nur an kurzer Leine geführt zu werden), so wird die Dynamik immer noch vom Menschen bestimmt, und der Hund muss sich bei allen seinen Aktivitäten nach seinem Menschen richten.

    Einzig die Schleppe, die das tut was ihr Name eigentlich sagt, nämlich über den Boden schleppen ohne dass der Mensch das andere Ende festhält, bietet dem Hund eine Selbstbestimmung bei der Bewegung; Dafür sollte die Schleppe allerdings auch nicht zu schwer und zu lang sein.

    Hier wird überall übrigens auch in jeder Hundeschule gepredigt - Freilauf muss man sich erarbeiten und verdienen. Und da ein Hund in diesem Alter eben nicht im Gehorsam stehen kann und wird gehört da einfach eine Sicherung ran.

    Ja, das haben damals, als ich zum ersten Mal eine Hundeschule mit meinen Hunden nutzen wollte, auch alle Hundeschulen im näheren Umkreis gepredigt.

    Deshalb habe ich lieber einen Retriever-Übungsplatz in 80 km Entfernung aufgesucht - die hatten wenigstens Ahnung von Retrievern, und haben nicht so einen Blödsinn geschwafelt, dass der Hund erst dann von der Leine darf, wenn er perfekt hört. Da ging es um Umgang, und wie man einem Hund etwas beibringt, und ja, das wurde an ganz schnöden Sachen wie "Sitz" und "Fuß" und Slalom-Gehen um die anderen Hund-Halter-Gespanne erklärt. Bei diesen Übungen wurde so schnell wie möglich auf die Leine verzichtet.

    Das musste ich dann in Eigenregie in die Welt außerhalb des Hundeplatzes transportieren, und dazu habe ich mit dem Auto Plätze aufgesucht, die für dieses "Transportieren des Erlernten" geeignet waren: Wald- und Feldflächen, wo wir möglichst ungestört und unabgelenkt waren.

    Wo eher wenig andere Hunde waren (und wo ich gezielt aussuchen konnte, mit welchem Fremdhund meine Hunde Kontakt aufnehmen durften - NETT mussten diese sein, "unnette Kontakte" sind für mich vergeudete Lebenszeit).

    Ich finde, man darf die Kirche auch mal im Dorf lassen. Für einen Hundeanfänger ist es nicht so einfach zu erkennen, was für einen jungen Hund anspruchsvoll ist und was er leisten kann.

    Ich finde es absolut legitim hier nachzufragen um Erfahrungen zu hören.

    Ich denke nicht, dass er deshalb jedes Mal eine Backpfeife bekommen muss.

    Das möchte ich mal hervorheben, Danke dafür, flying-paws

    CupersHerrchen Du hast ja schon vor einigen Seiten geschrieben, die Blockrunden zu lassen und den Stress dadurch runter zu fahren, indem du den Hin- und Rückweg zur Freilaufmöglichkeit mit dem Auto machst.

    Ich selber hatte dich auch so verstanden, dass ein wenig Apportieren in den Freilauf mit eingebaut wird (und nicht nur für das Apportieren Cuper ohne Leine ist).

    Da ich mittlerweile weiß, du saugst Informationen auf und setzt bei entsprechenden Erklärungen auch Hilfen um, erzähle ich dir jetzt mal etwas zum Hormon Cortisol:

    Cortisol ist ein Stresshormon (wie Adrenalin und Noradrenalin), welches vom Körper in stressigen Situationen aufgebaut wird.

    Anders als die kurzzeitig wirkenden Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin wird Cortisol aber nicht zügig abgebaut, sondern wirkt NACH.

    Je nach Stress 1-2 Tage, bei besonders beeindruckenden Erlebnissen kann es aber auch mehrere Wochen dauern, bis dieses Hormon wieder Normalpegel erreicht hat.

    Cortisol hält den Organismus in einer Art Alarmbereitschaft, es dient dazu, besonders schnell in Gefahrensituationen reagieren zu können.

    Die Stresshormone summieren sich dabei, ist der Cortisolspiegel normal, wird bei Stress Adrenalin und Noradrenalin schnell produziert und auch schnell abgebaut, sobald die stressige Situation vorbei ist und der Hund sich erholen kann.

    Ist der Cortisolspiegel aber erhöht, oder sogar sehr hoch (das passiert z. B., wenn Cuper durch einen anderen Hund so extrem zusammengestaucht wird, dass er um sein Leben fürchtet - nur mal als bildhaftes Beispiel, du kannst auch andere, sehr beeindruckende Ereignisse nehmen), dann setzt sich das Adrenalin und Noradrenalin bei (eigentlich normalem) Stress "oben drauf", summiert sich mit dem Cortisol - und dann schießt dieser Stresspegel in Höhen, wo wir als Menschen dann feststellen: Der Hund ist so dermaßen drüber, er ist nicht mehr ansprechbar.

    Gerne dann auch in Situationen, oder bei Anforderungen, die der Hund bis dahin eigentlich schon kannte und konnte.

    Das steckt eigentlich dahinter, wenn es um das Thema "Überforderung" geht.

    Um das am Beispiel bildhaft zu beschreiben:

    Wenn du mit Cuper zum Feld hinläufst, dort Freilaufaktivitäten hast (mit freier Erkundung, aber auch gemeinsame Aktivitäten wie z. B. etwas Futterbeutelsuche), und dann wieder zurückläufst, dann hat Cuper schon ziemlich Stress beim Hinweg, dann kommt noch die Aufregung der Freilaufaktivitäten dazu, und weil er nichts von dem Stress abbauen kann, nimmt er diesen mit auf dem Rückweg, der noch mal stressig für ihn ist - joah, und dann ist der Hund einfach "drüber".

    Wenn du dann noch eine - aus deiner Sicht eigentlich "geruhsame Runde" Abends um den Block machst (der überladen ist mit vielen, vor Allem Geruchs-Reizen, dann kann Cuper das einfach nicht mehr leisten.

    Nicht in dem Alter, denn sein Gehirn ist noch im Aufbau, und muss all die vielen Informationen erst verarbeiten, und entsprechende "Wege" anlegen (Synapsen).

    Deshalb ist für einen Welpen und einen Junghund Weniger mit viel Qualität besser als Mehr mit viel Quantität - denn Quantität verursacht im Gehirn einen "Sturm", der keine geregelten Wege zulässt, sondern Chaos verursacht.

    Mir gefällt supergut, dass du nachfragst, deine Unsicherheit als Ersthundehalter kann ich absolut nachvollziehen.

    Ich selber hatte bei meinem ersten Hund auch Dauerkontakt zu meiner Züchterin (das war 1999 - da gab es noch nicht social media mit seinen ganzen unterschiedlichen - und verwirrenden - Informationsportalen).

    Ich denke, du kannst mit diesem Input schon mal was anfangen.

    Um das Ganze abzurunden:

    Der Nasenbereich im Gehirn des Hundes ist sehr viel ausgeprägter als beim Menschen; Hunde "sehen" unsere Welt mehr mit der Nase, als mit den Augen (wobei Labrador Retriever die Fähigkeit haben, ALLE Sinne gezielt einsetzen zu können - wenn sie es lernen dürfen).

    Aber auch dieser Nasenbereich im Gehirn ist noch nicht voll entwickelt, und vor Allem eine kognitive Steuerung dieser Fähigkeit muss noch erlernt werden, und zwar in kleinen Schritten.

    Die Synapsen dafür sind einfach noch nicht angelegt.

    Deshalb klappt es auch nicht bei Cuper, einen in geringer Entfernung VERSTECKT ausgelegten Beutel zügig aufzuspüren - die Aufregung wird in Bewegung (Rennen) umgesetzt, und die Nasenaktivität wird dabei auf ein Minimum reduziert.

    Ich habe im Laufe der Jahre schon oft erlebt, dass Menschen für ihre Hunde irgend etwas schmeißen, und sich dann freuen wenn diese Hunde wie wild hin- und herstochen, weil: "Der Hund ist ja dann ausgelastet - er rennt doch!".

    Ich habe es aufgegeben zu versuchen, diesen Menschen (im Reallife) zu erklären, was für einen ausgemachten Blödsinn sie damit veranstalten, und wie kontraproduktiv das ist hinsichtlich zuverlässiger Kontrolle des Jagdverhaltens.

    Bringt er ihn auch zügig?

    Das BRINGEN ist das A und O beim Apport (und dann darf er es auch gerne vor dir "ausspucken" - Hauptsache, er bringt es zügig zu dir, alles andere kommt später).

    Ja das klappt zu 95%.
    Das finden ist eher das Problem. Der gelbe Beutel im grünen Gras in 5m Entfernung. Wir machen das 3-4 mal und hören dann auf um ihn nicht zu überfordern.

    Ok, ich gebe dir mal eine Übung dazu:


    Cuper sitzt, du entfernst dich einige Meter von ihm.

    Dann "zeichnest" du mit dem Futterbeutel einen Kreis mit ca 2m Durchmesser (also nicht zu groß) auf den Boden (du streichst mit dem Futterbeutel über den Boden, und legst so ein Duftspur), und versteckst den Beutel anschließend irgendwo innerhalb dieses Kreises an dessen Rand, möglichst für Cuper unbemerkt (du kannst dafür z. B. an mehreren Stellen mit dem Beutel noch mal "hintupfen", und bei einem dieser "Tupfer" den Beutel dann ablegen - aber unbedingt danach noch ohne Beutel in der Hand noch so 2-3 mal so tun als würdest du "tupfen").

    Dann holst du Cuper ab, und setzt ihn IN DIE MITTE des Kreises, entfernst dich, und gibst das Kommando "Such!".

    Die ersten Male wird es nicht auf Anhieb klappen, vermutlich verlässt Cuper den Kreis - und geht von selber wieder zurück weil er merkt dass er die Linie (Kreislinie) überschritten hat; Wenn nicht, hilfst du ihm und holst ihn wieder in den Kreis.

    Cuper hat - wie alle Hunde - eine ausgezeichnete Nase.

    Er muss aber - auch wie alle Hunde - erst mal lernen, diese gezielt einzusetzen.

    Er muss auch lernen, Entfernungen einzuschätzen und sich Landestellen (Ablagestellen) zu merken.


    Ich gehe davon aus, dass er derzeit beim Suchen den Beutel zig mal überrennt, ohne ihn zu bemerken :D

    Da schaltet die Aufregung noch die Nase aus - das ist bei vielen Hunden zu Beginn so.

    Spoiler anzeigen

    Ich hatte - lange ist's her - für meinen Amigo eine recht kurze Markierung ins Unterholz mit dichtem Laubboden geworfen, vielleicht so 15m entfernt, und ihn dann geschickt.

    Amigo - der mein bisher bester Apportierer war - war damals noch jung und höchst dynamisch, und ist ungefähr zu der Stelle hin ... und drüber weg, und wieder zurück ... und drüber weg ... und nach links... und nach rechts... und wieder drüber weg ... und ... etc.

    Mein Vasco - der ältere, deutlich abgeklärtere Hund - stand bei mir, und wir beobachteten den immer aufgeregter hin- und herrennenden Amigo bei seiner verzweifelten Suche.

    Ihm stand auf der Stirn geschrieben: "Verdammt - das MUSS doch hier irgendwo sein ... DAS MUSS DOCH HIER IRGENDWO SEIN!!!!!"

    Plötzlich ging mein Vasco ganz gemächlich los, legte sich hin, und sah dabei dem wild hin- und herrennenden Amigo nach, wie beim Tennisspiel: "Ping (rechts) - Pong (links), Ping-Pong, Ping-Pong.

    So nach 1min dämmerte mir etwas ... "Der wird doch nicht :shocked::???:".

    Doch - hat er...

    Ich ging hin - und was lag da zwischen den Pfoten von meinem Vasco?

    ....

    Genau.

    Das Dummy, welches Amigo immer noch verzweifelt suchte, derweil Vasco da lag und: "Ping - Pong - Ping - Pong" dem verzweifelten Amigo mit seinen Blicken verfolgte.

    Ich nur: "Boah - VASCO!!!"

    Vasco: "Der ist doch blöd, Mama, echt ... :ka:xD"

    Ich habe Amigo gerufen und mit der Hand signalisiert wo er mal gucken soll - und Amigo guckte, stockte, sah das Dummy zwischen Vascos Pfoten ... und pflückte es treffsicher unverzüglich dazwischen raus, um es mir stolz zu präsentieren :hurra:.

    Ein Jahr später, ein Jahr weiter im Training: Gleiche Bedingungen, viel Laub an der Landestelle und drumherum, aber deutlich weitere Distanz für die Markierung: Amigo rennt absolut zielsicher zur Fallstelle, pickt, und kommt sofort zurück.

    Diese Fähigkeiten müssen wachsen - und dafür braucht es Zeit ... und ich brauchte eine vernünftige Anleitung.

    Habe ich damals in einem Retrievertreff erhalten, mit einem Blockkurs bei einer Trainerin in deren Revier.


    Edit: Die obige Übung machst du bitte nicht öfter als 2 mal hintereinander...

    Ansonsten nimmst du für deine Übung bitte ganz kurzes Gras - Cuper muss auch bei kleinen Distanzen die Beute erst mal SEHEN können, weil er erst lernen muss, Distanzen einzuschätzen.

    Wir sind vor dem Hund gern Abends so ne Stunde spazieren gegangen. Das fällt derzeit flach.

    Ja, dafür ist Cuper noch zu jung.


    Hast du eine Empfehlung, wo wir uns aufschlauen können?

    Ich würde mal nach einem GRC-Treffpunkt oder den Angeboten einer DRC-Bezirksgruppe in eurer Nähe schauen.

    Oft werden da Kurse/Blöcke, Wochenendseminare oder auch dauerhaft laufende Trainingsstunden angeboten, die auch für Einsteiger und Junghunde sind.

    Manchmal lohnt es sich da auch, mal eine längere Fahrt für einen Kompaktkurs oder auch mal ein Einsteigerseminar in Kauf zu nehmen.

    GRC = Golden Retriever Club (die Treffs, die ich kennen gelernt habe, hatten auch einige Labradore beim Training dabei - ob das bei jedem Retrievertreff/Trainingsplatz möglich ist, weiß ich nicht, einfach nachfragen)

    DRC = Deutscher Retriever Club (hier gibt es sehr viele Bezirksgruppen, in allen Bundesländern)

    Anrufen/Anschreiben kostet nichts - und oft gibt es zumindest einen Tipp, an wen man sich wenden kann, wenn der Verein selbst gerade nichts passendes hat.

    Mit dem LCD kenne ich mich nicht aus, und habe auf deren HP auch nichts gefunden zum Thema "Arbeit".

    Möglicherweise, weil viele im DRC trainieren, einfach weil das Angebot dort breiter gefächert ist :ka:


    Ich empfehle deshalb die offiziellen Vereine, weil ich bisher 2 - 3 Angebote von Hundeschulen/Trainern außerhalb dieser Vereine kennen gelernt habe, die Dummyarbeit für alle Hunde/-Rassen anbieten, und ich diese Arbeit qualitativ für nicht so retrievergeeignet halte.

    Was übrigens schon sehr gut klappt, das er Sitz macht, ich den Beutel weg bringe und erst wenn ich bei ihm bin und das Signal gebe, düst er los.

    Großartig! :bindafür:

    Bringt er ihn auch zügig?

    Das BRINGEN ist das A und O beim Apport (und dann darf er es auch gerne vor dir "ausspucken" - Hauptsache, er bringt es zügig zu dir, alles andere kommt später).

    Nach wie vor ist es so, das er einfach oft die Nase unten hat und gerne alles in den Mund nimmt. Aber, es fällt eben auch auf, dass er meist wenn es Richtung Heimat geht, gestresst wirkt. Er hechelt stark, und es kommen Übersprungshandlungen, bzw. zieht dann gerne stark an der Leine.

    Das Schnüffeln würde ich genauer differenzieren; Es KANN einfach völlig normal sein, weil Cuper jetzt in einem Alter ist, wo ihn Neues nicht mehr "beeindruckt", sondern interessiert.

    Es kann aber auch eine Reizüberflutung sein, weil möglicherweise genau dieser Weg "um den Block" einfach mit übermäßig vielen Reizen versehen ist, dass er gar nicht mehr aus dem Schnüffeln rauskommt.

    Möglicherweise ist auch genau dieser Weg eine "Kontaktbörse" von läufiger Hündin/läufigen Hündinnen, und dann spielen noch mal andere Hormone eine Rolle, die sämtliche Gehirnzellen ordentlich durchwirbeln.

    Eher unwahrscheinlich, aber eben auch nicht ganz von der Hand zu weisen: Möglicherweise ist er auf dem Heimweg gefrustet, weil er noch nicht heim will. Das kannst du aber ganz leicht feststellen, indem du einfach an eurem Zuhause vorbei gehst, und noch mal ein "Extrastück" dranhängst - hört das Rumgezappel dann auf, und er fängt wieder an zu Schnüffeln ... wollte er einfach noch nicht nach Hause.

    Halte ich aber - wie schon erwähnt - für die unwahrscheinlichste der Lösungen.

    Du hast schon eine gute Lösung gefunden:

    Zur not fahren wir da wirklich mit Auto hin, wenns dann besser ist.

    Cuper ist schon 5 Monate alt, und damit ein Junghund, der schon mehr Resilienz (Wiederstandskraft) gegenüber beindruckenden Umwelteinflüssen hat, was jetzt mehr Raum für Neugier (Explorationsdrang) bietet.

    Cuper ist aber eben auch ERST 5 Monate alt, und es ist noch so viel neu für ihn - die "große, weite Welt" beginnt er gerade erst mal zu begreifen, aber "umgehen" kann er mit diesen ganzen Eindrücken noch nicht.

    Freilauf, sich im eigenen Tempo bewegen dürfen, auch mal schnell von einem guten Geruch zu einem anderen, der noch verlockender/interessanter zu sein scheint, hinrennen dürfen ohne diese lästige Leine dran die ihn zwingt, das Tempo des Menschen einzuhalten, möglicherweise dann noch eine "Übung" machen zu müssen, die ihn noch länger darauf warten lässt, endlich zu dem nächsten interessanten Geruch zu kommen ...

    Das sollte dann tatsächlich eine Gegend sein, die nicht Geruchsreizüberflutet oder sonst reizüberflutet ist (wie schon flying-paws beschrieben hat), sondern die Möglichkeit bietet, im eigenen Tempo und der nötigen Dauer für die einzelnen Reize erkunden zu können.

    Zum Freilauf ein Tipp von mir persönlich, aus eigener Erfahrung als Retrieverhalterin:

    Freilauf lernt ein Hund nur im Freilauf.

    Schlepp ist kein Freilauf, auch kein "halber" Freilauf.

    Freilauf ist ohne Leine, alles andere ist gesichert, und damit ist der Hund nicht ungehindert in seiner Bewegung.

    Zuverlässigkeit im Rückruf im Freilauf kann nur aufgebaut werden, wenn der Hund Freilauf HAT.

    Mit meinen Welpen und Jungspunden bin ich auch täglich in den Wald, damit der Hund von Beginn an lernt, dass wir auch ohne Leine ein Team sind, welches zusammen bleibt.

    Auch wenn wir mal weiter voneinander entfernt sind.

    Nein, wir haben kein Signal. Aber vielleicht ist genau das, was wir brauchen. Ein Signal. Man möchte ja schon mal von A nach B kommen. Ein Geschirr möchten wir eigentlich nicht mehr, bzw. nur noch für die Schleppleine. Wie lernt man sonst die Unterscheidung bzw. baut das auf?

    Diese "Gassirunde um den Block (500-1000m erwähntest du da)" sind jetzt wohl erst mal verbrannte Erde ... hier würde ich tatsächlich erst mal das Auto nutzen, um zum Freilaufgebiet zu kommen.

    Wenn du üben willst - und Üben heißt dann erst mal 5-10 Minuten, mehr nicht, hätte ich noch den Vorschlag, die Doppelleine zu nutzen, um dem Hund deutlich zu machen: "Jetzt darfst du Schnüffeln, jetzt musst du mal Strecke machen (ein Stück ohne Schnüffeln locker mit mir mitlaufen)"

    Du benötigst eine längere Leine (2m, an jedem Ende ein Karabinerhaken), ein Geschirr und ein Halsband.

    Für die "du darfst Schnüffeln"-Phasen wird der Hund mit langer Leine am Geschirr geführt.

    Da gehst du mit ihm mit, und lässt ihn so lange schnüffeln, wie er es braucht.

    Wenn du dann mit ihm mal ein Stück Strecke machen willst, befestigst du den zweiten Karabinerhaken zusätzlich am Halsband - dadurch ist der Hund an zwei Punkten "gesichert" (Geschirr UND Halsband), und die Leine damit automatisch so kurz, dass der Hund in deiner Nähe laufen muss.

    Die Leine wird dabei mit BEIDEN HÄNDEN gefasst, das Stück Leine am Geschirr ist dabei kürzer, das Stück Leine am Halsband bleibt immer etwas länger, und hängt dadurch durch.

    Entsteht Zug, ist dieser nur am Geschirr - dann selber stehenbleiben, und den Hund behutsam mit der Leine am Halsband wieder näher zu dir bringen.

    Erst wenn der Hund so nahe ist, dass auch das Stück Leine am Geschirr wieder locker ist, gibst du eine kurze Bestätigung an deinen Hund ("Ok", oder auch "Gut", oder was immer du passend findest) und gehst dann weiter.

    Das erfordert sehr viel Konzentration von dir selbst, weil du wirklich ganz streng darauf achten musst, wirklich bei jedem Zug am Geschirr stehen zu bleiben und erst weiter zu gehen, wenn der Hund wieder ohne Zug bei dir ist.

    Am Anfang ist das sehr zäh - für dich, aber auch für Cuper, weshalb du diese Übung inclusive der Wechsel mit der langen Leine zum Schnüffeln-Erlauben nicht länger als 10 Minuten machen solltest.

    Damit kannst du bei Cuper ein Signal für "lange Leine = Schnüffeln erlaubt" und "Leine an Geschirr und Halsband = wir laufen zusammen ohne Schnüffeln" etablieren.

    Im weiteren Verlauf kannst du dann für das lockere mitgehen ohne Schnüffeln ein Stimmsignal wie "Bleib bei mir" etablieren.

    "Fuß" nehme ich für solche Sachen übrigens nie, weil das bei-Fuß-Gehen hohe Konzentration verlangt - vom Hund, aber auch von mir.

    Für ein "Nur-Strecke-machen" wäre mir das zu anstrengend.

    Wenn ich etwas mit meinen Hunden neu übe, mache ich das zunächst in einem neutralen Raum, ohne zusätzliche, unnötig ablenkende Reize.

    Deshalb würde ich das "um den Block laufen" erst mal sein lassen.

    Ich lege dir noch mal ans Herz, mit Cuper schon jetzt ins altersangemessene Apportiertraining einzusteigen. Mit mehr Spaß als Ernst schon mal die Fundamente für die Basics legen.

    Alle für den Alltag benötigten Elemente wie "Warten können ohne Frust", Kooperation, "Sitz" und "Sitz auf Distanz", Kooperation, "Gehorsam", "bei Fuß", Liegen und Warten, und Kooperation habe ich als "Beiwerk" über das Apporttraining mit erarbeitet.

    Ach ja - und Kooperation - hatte ich das schon erwähnt?

    :D

    Das ist leider wieder das bekannte Muster: Cuper macht xyz falsch, zieht, schnüffelt und macht nicht das, was du willst.

    Diesen Vorwurf finde ich jetzt sehr übertrieben!

    Der TE FRAGT doch extra:

    Jetzt die alles Entscheidende Frage, ist das einfach normal in dem Alter? Einfach machen lassen? Verlange ich unbewusst schon wieder zu viel von ihm? Natürlich möchten wir nicht, dass er gestresst ist.

    Er ist Ersthundehalter, er ist unsicher, und fragt hier nach einem Feedback und auch Rat, und stellt sich dabei auch selbst in Frage.

    "Leider wieder das bekannte Muster" ist mittlerweile echt ausgelutscht, und vor Allem wenig hilfreich.