Beiträge von Hundundmehr

    Ich rate jedem von meiner Rasse ab der meint, sich einen solchen Hund zulegen zu müssen weil "diese ja so lieb und quasi selbsterziehend sind" ... denn genau das sind sie: Selbsterziehend ...

    Ihren Neigungen entsprechend zeigen sie jedem ihren Hang zu liebevoller und stürmischer Nähe, der nicht bei 3 auf den Bäumen ist, und jagen jedem Blatt, jedem Schmetterling, jedem Jogger, jedem Radfahrer, jedem rennenden Kind, jedem Hasen, jedem Reh, jedem Huhn, Fasan, Raben und auch Enten hinterher ... weil sie eben auch Jagdhunde sind.

    Dabei sind sie wirklich leicht - wenn sie mit Herz und Verstand angeleitet werden, und sind dann genau das, was in ihrem Rassenamen schon drinsteckt: Golden!

    Hi erstmal :smile:

    Zunächst kurz und knapp: dein Hund hat Umstellungsstress.

    D. h. sein Stresslevel ist derzeit per se schon mal erhöht. Kommen auf diesen Stresslevel noch weitere stressauslösende Reize drauf, zeigen sich unverhältnissmäßig hohe Verhaltensweisen.

    Umstellungsstress = Für diesen Hund haben sich mindestens zum vierten Mal die Lebensumstände geändert: Weg vom ersten Leben (erster Lebensumstand) in ein Tierheim (zweiter Lebensumstand), von da zur Pflegestelle (dritter Lebensumstand) nun zu dir (vierter Lebensumstand).
    Bei dir ist er jetzt ca. 3 Monate. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er diesen neuen Lebensumstand als sicher und dauerhaft für sich empfindet.

    Gib ihm Zeit - und nehme ihm den Stress!

    Er scheint dich als besondere Bezugsperson auserkoren zu haben - aber kann er dich wirklich schon einschätzen?
    Vielleicht (das ist eine Vermutung, die ich persönlich aber als nicht unerheblich betrachte und deshalb für meine eigene, innere Haltung berücksichtigen würde) hält er dich deshalb so sehr unter Beobachtung, weil er einfach noch sehr unsicher dir gegenüber ist und dich deshalb genau unter Beobachtung hält, UM dich besser einschätzen zu können :???:

    Genau das kannst du wunderbar nutzen, um ihm zu zeigen wie du tatsächlich tickst; ich würde hier die Eigentschaften "Geduld, Nachsicht und Freundlichkeit" bevorzugen.

    Je sicherer dein Hund diese Eigenschaften bei dir als verlässlich ansieht, desto eher kann er sich auch in der Außenwelt darauf verlassen und HILFEN in stressigen Situationen annehmen lernen.

    Dem Pinkeln nun übermäßige Angst oder Beschwichtigungsintention zu geben ... dazu kann ich mir kein Urteil erlauben, denn ich sehe den Hund nicht, und selbst wenn - ich kann nicht in seinen Kopf hinein sehen.

    Was ich aber weiß: Dieses spontane Pinkeln ist ein Anzeichen für Stress (und wenn du meine vorigen Ausführungen mal dazu nimmst, mit dem "er kennt dich noch nicht zur Genüge, und kann dein Handeln noch nicht verlässlich einsortieren, dann erkennst du auch einen möglichen Konflikt bei ihm, den deine Strenge dann auslöst - und das ist wieder STRESS), und Stress wirkt sich auf das vegetative Nervensystem aus, welches nicht willentlich zu beeinflussen ist - und Stresspinkeln ist eine von vielen möglichen Reaktionen, die dann ausgelöst werden.

    Statt eines strengen, und damit stressauslösendem "Sitz" kannst du besser hingehen und im die Intention vermitteln: Ich will jetzt was von dir - aber das ist überhaupt nichts Böses, was ich da will. Versuche es mal mit einem Leckerchen (wenn es hilft, ein Superleckerchen) VOR dem Anleinen, das Leckerchen als Signal: JETZT kommt etwas Schönes!

    Zu deinen Außensituationen:
    Auch hier - wie weit meinst du kann dein Hund sich da schon auf dich verlassen, darauf, dass du Situationen einschätzt und ihm hilfreich zur Seite stehst?
    Ich meine, auch hier sind noch (nachvollziehbare und durchaus normale!) Defizite, für die weder du noch dein Hund etwas kann.

    Eine mögliche Soforthilfemaßnahme ist das Freundliche-Abstand-Halten, welches dir ja auch schon empfohlen wurde, und zwar in BEIDEN Fällen: Dem anscheinend Wehrverhalten auslösenden Verhalten, welches du größeren Hunden gegenüber beobachtet hast, als auch dem überbordernden Verhalten gleichgroßen Hunden gegenüber - denn BEIDES löst auch wieder Stress bei ihm aus ... der sich auf den äußerst fruchtbaren Boden des Umstellungsstresses und der daraus resultierenden Unsicherheit dir gegenüber noch draufsetzt ...

    Zu seinem Jagdverhalten: Das könnte durchaus ein Punkt sein, den zu super nutzen kannst um die Bindung zwischen euch zu festigen - indem du ihm gezielt gemeinsames "Jagdvergnügen" mit dir anbietest. Dummytraining (ganz minimal, erst ganz kleine Schritte und Anforderungen, eben zum Kennenlernen), Futterspiele (Futter suchen lassen z. B., oder mit einem Futterbeutel arbeiten) - das sind auch Beschäftigungsmöglichkeiten, die du sehr gut im Haus anbieten kannst.
    Es geht momentan darum, ein gemeinsames Erleben mit FREUDE zu etablieren, weil du genau damit eine sichere Wohlfühlbasis für deinen Hund bewirkst.

    Der Tipp eines Trainers von "Trainieren statt Dominieren" gefällt mir dabei gut - denn durch deine Vorerfahrungen bist du andere Hunde gewohnt, und du stellst ja selber fest, wie viel Unsicherheit dieser Hund jetzt bei dir erzeugt. Du benötigst aber Sicherheit, um genau diesem Hund jetzt auch Sicherheit zu geben.

    Es wird bei ihm dauern, so zumindest meine Einschätzung aufgrund seiner Vorgeschichte - aber es lohnt sich, hier nicht die offensichtlichen Baustellen zu bearbeiten, weil das eben nur Symptome sind.

    Bindung- und Beziehungsarbeit sind hier zwar etwas langwieriger, aber mittelfristig deutlich erfolgversprechender - zumal sie (auch meiner Meinung nach) dem Lebewesen Hund als denkendes und fühlendes Individuum deutlich gerechter werden.

    Als Fazit meiner Ausführungen: Stress nehmen - und zwar auf freundliche Art; Das wäre in deinem Fall das Mittel meiner Wahl.

    Vielleicht ist ja der ein oder andere Gedanke bei meinen Ausführungen für dich hilfreich :smile:

    Dann mach doch dieses Obergutachten :smile:

    Wenn zumindest DAS dann anonym läuft, kannst du dir sicher sein, dass nicht irgendein Stammtischgerede das Ergebnis beeinflusst ...

    Dazu noch mal eine Anmerkung: Wenn ich das richtig überschaue, dann war dein Hund um die 14 Monate alt bei den ersten Bildern?

    Allgemein lassen die meisten Zuchtordnungen ein Röntgen für diese spezielle Vereinsauswertung durch einen Gutachter zwar ab dem 12. Lebensmonat zu - die Empfehlungen gehen aber gerade bei den größeren Rassen dahin, eine solche Auswertung nicht vor dem 18. Lebensmonat zu machen. Begründung: Erst ab diesem Alter kann man sicher davon ausgehen, dass die körperliche Entwicklung zu diesem Zeitpunkt tatsächlich schon genügend ausgereift ist, um eine für das ganze Leben geltende Aussage zum Körperbau (und seinen Mängeln) zu machen.

    Dieser schlaksige Gang bei jungen Hunden wird z. B. auch dadurch verursacht, weil die Bänder und Sehnen noch nicht die Festigkeit haben, die bei einer Ausreifung gerade erst den Halt geben, den sie zur Stabilisierung des Bewegungsapparates benötigen.

    Das ist nur EINE Möglichkeit, die das von der Einschätzung der TÄ abweichende Gutachten erklären KÖNNTEN.j

    Du hast doch eh schon die Befürchtung, dein Leben lang zu bedauern diesen Weg nicht beschritten zu haben - also mach es doch!

    Im schlechtesten Fall bekommst du einen gesundheitlichen Hinweis für DEINEN Hund, der dir dabei hilft ihn nur so zu belasten, dass es seiner gesundheitlichen Verfassung zuträglich ist; Du kannst dann möglicherweise eine frühzeitigen Verschleiß verhindern.

    Erst mal tut es mir leid für dich, dass du dir jetzt unterschiedliche Sorgen machst - es ist ja nicht nur der Traum vom Deckrüden (der sehr menschlich ist und den Hund weniger betrifft), sondern auch die Sorge um die Gesundheit deines Hundes, mit dem du ja auch sportlich unterwegs bist.

    Zunächst einmal:
    Meines Wissens nach werden Gutachter bestellt, d. h., hier werden einige wenige TÄ, die über die entsprechende Qualifikation verfügen, mit der ANONYMEN Beurteilung von Röntgenbildern beauftragt.

    Dabei werden nicht nur die Knochen begutachtet, auch die Konsistenz der Knochen, die Einbettung, die Winkelung und auch die Bänder, die für den Halt der Knochen im Gelenk verantwortlich sind, ergeben das Gesamtergebnis der Beurteilung.

    Genau die Anonymität der Beurteilung lässt eine Beeinflussung (hier: die Ergebnisse der Schwester deines Rüden) eben NICHT zu.

    Eigentlich...

    Aus dieser Sicht heraus - eben weil deine Tierärzte sich selber so sicher sind - wäre ein Obergutachten angebracht. Keine Ahnung ob du dann eine Begründung bekommst bei diesem neuen Gutachten, aber versuchen würde ich es auf jeden Fall.

    Zur Erblichkeit von ED: Ob eine ED vererbt wurde oder einfach nur eine Laune der Natur ist, lässt sich meines Wissens nach nicht 100% genetisch nachweisen.

    Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass Elterntiere mit nicht korrekten Gelenken diese an ihre Nachkommen weitervererben, ist aber deutlich höher als die Wahrscheinlichkeit, dass Elterntiere mit korrekten Gelenken Nachkommen mit nicht korrekten Gelenken haben.

    Trotzdem passiert es, dass auch bei den Nachkommen von Elterntieren mit korrekten Gelenken eben unkorrekte Gelenke auftreten können.

    Deshalb: Wird durch ein Obergutachten festgestellt, dass dein Rüde korrekte Gelenke hat, dann würde ich diesen (sofern er alle anderen Zuchtauflagen erfüllt) auch als Deckrüden einsetzen.

    Zu deiner Sicherheit: Dein Züchter macht sicher auch eine Nachzuchtkontrolle. Dazu gehört auch, dass er auch die Nachzucht von Rüden aus seiner eigenen Zucht mit beobachtet, d.h. auch hier hat er die Möglichkeit zu sehen, wie sich die Gesundheit seiner Zuchthunde für die Nachkommenschaft weiter entwickelt.

    Was sagt denn dein Züchter zu dieser Beurteilung? Rät er dir auch zu einem Obergutachten?

    Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, gerade im Hinblick auf die Gesundheit deines Hundes.

    @Hundundmehr

    Und Du bist wirklich davon überzeugt, dass, wenn man jetzt einfach nur höflich und nett zu dem Dobijungspund ist, dieser sich das abguckt und zukünftig auch höflich und nett ist ?

    Nachahmungslernen ist ein sehr großer Faktor bei der Entwicklung von Säugetieren.

    Eigentlich habe ich nur eine Aussage von @Kamille ergänzt und darauf hingewiesen, das und wie Knuffen und Kneifen eine Beziehung beeinflussen und etablieren kann - und auf direkte Nachfrage der TE darauf hingewiesen, dass diese Ergänzung nicht persönlich auf sie gemünzt war.

    Was und wie die TE das umsetzt, sollte sie aber doch besser mit der Trainerin besprechen.

    Mit ein wenig Herz und Verstand kann sich aber doch jeder selber ausmalen, welche Art von Beziehung das ist, die mit solchen "Tricks" etabliert wird:

    Zum Einen wollte ich einfach nur allgemein darauf hinweisen, dass ein knuff- und kneiflastiger Umgang sehr wohl auch eine bestimmte Art der Beziehung etabliert, mit den daraus resultierenden möglichen Folgen.

    Nimm es also doch bitte nicht als persönliche Kritik an dir.

    Was du vielleicht tun kannst, um die von mir aufgeführten Folgen nicht eintreten zu lassen:
    Einfach für dich selber überlegen, und diesen Gedanken im Hinterkopf zu halten, damit es eben nicht zu einem knuff- und kneiflastigen Umgang zwischen dir und deinem Hund kommt.

    Dich hat doch selber gestört, wie dein Hund mit dir umgegangen ist - du willst doch jetzt nicht die Rollen tauschen?

    Vielleicht ist ja genau JETZT der Zeitpunkt da, deinem Hund zu zeigen wie du dir den Umgang mit ihm wünscht - und da selber mit gutem Beispiel vorangehen.

    Ein Blick, eine Körperspannung mit einem echten Willen gepaart, braucht nicht viel mehr dazu. Beziehungsarbeit.

    Auch so ein Knuff oder ein festes Kneifen ist Beziehungsarbeit.

    Mit ein wenig Herz und Verstand kann sich aber doch jeder selber ausmalen, welche Art von Beziehung das ist, die mit solchen "Tricks" etabliert wird:

    "Du reagierst nicht auf mich? Dann mache ich mich derbe bemerkbar!"

    "Du willst nicht machen was ich will? Dann tu ich dir mal ein bisschen weh, dann merkst du schon dass es besser ist zu tun was ich will!"

    Das sendet halt Botschaften an den Hund.
    Birgt einerseits die Gefahr, dass der Hund so einen Umgang als normal und legitim erfährt - und ihn selber übernimmt bei seinen Interaktionen mit anderen Vierbeinern ... oder gar Zweibeinern.

    Nicht unerheblich ist aber auch die Möglichkeit, dabei an einen Hund zu geraten der so einen Umgang nicht hinnimmt, und das dann auch deutlich zeigt - durch Gegenwehr!

    Wer diese Art von Beziehung will ...

    Diesen klassischen Verleser hatte ich auch :D

    ist schon lustig, wie das Hirn einem vorgauckelt, was die Erwartungshaltung einem eintrichtert - ich meine, ein WELPEN-Thema ist ja typisch für ein Hundeforum, Wespen sind da eher nicht der zu erwartende Klassiker.

    ich habe mal den geschmückten Weihnachtsbaum im Wohnzimmer übersehen, weil mein Mann den als Überraschung schon am 23.12. aufgebaut hatte - und der DARF doch erst ab dem 24. da stehen... :motzen:

    Zu meinen Wespen-fernhalte-Tipps kommt jetzt noch dazu:

    - Kaffeepulver verbrennen
    - Mückenspiralen aus dem Baumarkt aufstellen (Kenne ich noch gar nicht!)

    Hilft eigentlich auch Zitronenmelisse/Melissengewächse bei Wespen?
    Ich finde die ja nicht nur wunderschön - wenn der Wind da durchstreicht, verströmen die auch einen herrlichen, leichten Geruch ... :???:

    Kapiere ich nicht. Was will man öffnen?

    Das Fenster ... :D

    Habe ein paar Fenster, die ich in der Mückenzeit nicht öffne ...

    Alle Anderen haben Fliegengitter davor.

    ich stehe übrigens gefühlte 50 Mal am Tag auf, um die Fliegengittertüre hinter den Hunden wieder zu schließen ... und wieder zu öffnen wenn die Jungs wieder reinwollen :D