In der Pubertät schießen die Hormone einfach situativ das Hirn weg - der Hund DENKT nicht, sein Handeln wird allein von den Hormonen bestimmt.
In dieser Phase achte ich z. B. sehr darauf, zum Einen meine eigenen Ansprüche an den Hund auf das Wesentliche zu beschränken, weil seine Lernfähigkeit in dieser Phase begrenzt ist.
Zum Anderen achte ich darauf, ihn so zu führen dass Fehler keine gravierenden Folgen haben, sowohl für meinen Hund, als auch für mich, als auch für Andere.
Nach der Pubertät, basierend auf dem nun vorhandenen Selbstbewusstsein, probiert der Hund sich aus, er DENKT, und stellt dann auch Dinge in Frage, wie z. B. bisher Erlerntes, oder auch den Umgang mit Artgenossen.
Die daraus möglichen Verhaltensweisen können nicht mit einem Achselzucken als "pubertär" hingenommen werden, sondern bedürfen eines gezielten Lenkens und Lernens durch den Menschen.
Für mich ist das ein großer Unterschied, gerade auch im Umgang mit meinem Hund, ob ich weiß, dass er gerade nicht anders kann, weil ihm seine Hormone querschießen (sein Handeln also nicht willentlich bestimmt ist), oder ob er durchaus weiß, was zu tun (und zu lassen) ist, es aber macht, weil er für sich erkannt hat dass er es kann.
Möglicherweise "meint" ihr das anders, wenn ihr hier von pubertierenden Hunden nach der Geschlechtsreife, aber eben noch nicht mental und sozial ausgereiften Hunden sprecht - aber in der Realität erlebe ich halt einfach zu oft, dass Verhaltensoriginalitäten in dieser doch langen Phase von 2-3 Jahren als "pubertär" bezeichnet und dementsprechend hingenommen werden.
Das Ergebnis sind dann erwachsene Hunde, deren Umweltkompatibilität sehr fragwürdig ist.