Beiträge von Hundundmehr

    Und ja, es gibt natürlich bekloppte Leute, uneinsichtige Hundeführer, chaotische Radler, sture Jogger, eigenwillige Spaziergänger usw., doch in geballter Form innert meiner Gassirunden und täglich und womöglich noch mehrfach täglich, nein das habe ich noch nie erlebt!

    Jep - ich auch nicht!

    Manchmal denke ich schon, ich lebe hier in Wolkenkuckucksheim ... bei den ganzen netten Passanten mit/ohne Hund, Joggern, Radfahrern, Familien, älteren und/oder eingeschränkten Menschen, die mir hier tagtäglich begegnen.

    Wobei ich schon denke, dass es durchaus Ballungsgebiete gibt, wo die unterschiedlichen Interessen deutlich stärker konfrontieren als hier bei mir.

    Letztens am Drachenfels, Sonntag und ein herrlicher Herbsttag - da waren in den Touristenattraktionen SOOOO VIElE unterschiedliche Interessengruppen dermaßen geballt unterwegs, dass ich meine Jungs auch an Stellen angeleint habe, wo ich sie normalerweise freilaufen lassen könnte (und auch dürfte).

    Sowas tue ich meinen Hunden nicht täglich an, ich suche nach Möglichkeiten wo sie ihren Freilaufspaß haben können, ohne dass die Interessen anderer dadurch eingeschränkt werden.

    Ich finde es nicht prickelnd, wenn 2 große Hunde unangeleint einer Familie mit kleinen Kindern entgegenkommen, die möglicherweise gerade einen Keks oder einen Stock oder auch ein Eis in der Hand haben und damit so rumwerkeln, dass meine Jungs sich "eingeladen" fühlen. An Stelle der Eltern würde ich dann einem fremden Hund gegenüber auch sehr skeptisch sein.

    Mein Amigo hat mal im Wald einer fremden Frau, die ihn durch freundliche Ansprache dazu animierte zu ihr zu kommen den zusammengefalteten Knirps (kleiner Regenschirm) aus der Hand genommen.

    Gott war mir das p e i n l i c h !!!!!

    Wir haben das aber lachend über die Bühne gekriegt - wären da Kinder bei gewesen, hätte ich meine Jungs zunächst erst mal unaufgefordert angeleint und die Reaktion der Eltern abgewartet ... immer auch die Kinder im Auge, denn manche Eltern wünschen einen Kontakt zu den Hunden und bekommen einfach nicht mit, dass ihr Kind das erst mal gar nicht will ;)

    Menschen die meinen mir etwas aufdiktieren zu müssen, nur weil sie es WOLLEN, finde ich dagegen ätzend.
    Meistens bin ich da resilient (und gutgelaunt) genug, um das betont freundlich abprallen zu lassen.

    Das stimmt allerdings, aber eine Lockerung würde einigen Rassen sehr gut tun. Es würde ja kein Züchter gezwungen zb einen Rüden einer anderen Rasse zu nehmen, aber er hätte die Möglichkeit ohne Antrag und Einkreuzungsplan.

    Genau dieses "ohne Antrag und Einkreuzungsplan" öffnet aber der Willkür wieder Tür und Tor - und das dann "ganz offiziell" mit dem Stempel "eingetragene Zucht"???

    Ne danke - also hier wünsche ich mir doch sehr ein Mitspracherecht kompetenter Spezialisten.
    Genau DAS wird meiner Ansicht nach nämlich zu wenig genutzt.

    Es gibt genug wissenschaftliche Fakten für eine GUTE Zuchtbasis.

    Nur sollten diese auch berücksichtigt werden - zum Wohle der Haushunde.

    :D @network

    Ich gehe IMMER davon aus, dass Menschen die nur meine Hunde aber nicht mich sehen, Angst wegen eines unkontrolliert (unbeaufsichtigt) laufenden Hundes bekommen KÖNNTEN.

    Gibt ja leider genug Vollpfosten in dieser Welt, zu denen ich nicht zählen möchte.

    Deshalb laufen meine nicht außer Sicht.

    Den meisten Menschen, denen ich hier begegne, reicht schon ein kleines "Entspannungssignal", welches ICH sende.

    Das ist oftmals nur ein freundliches, deutlich wahrnehmbares Ansprechen meiner Hunde, die darauf reagieren.

    Scheinbar nehmen die meisten Menschen das tatsächlich als Signal mit der Botschaft: "Die achtet auf ihre Hunde!" wahr, weshalb eine weitere Kontrolle gar nicht möglich EDIT: NÖTIG ist.

    Zumindest hier bei uns ist es für die meisten Menschen wohl normal, dass man in einem Gebiet mit erlaubtem Freilauf auch einem freilaufenden Hund begegnet.

    Natürlich gibt es auch Menschen, die außerhalb dieses für mich als normal empfundenen Bereiches größere Bedenken haben (zumal ich ja auch große Hunde habe).

    Die können diese Menschen aber äußern, und ich habe da immer ein offenes Ohr für - und kann das auch mit meinen Hunden dann durchführen.

    Vor einigen Monaten kam ein Jogger von hinten und hat schon aus großer Entfernung gerufen: "Leinen sie ihre Hunde bitte an!".

    Von mir kam ein deutliches und freundliches: "Ja, klar!" und ich habe das widerspruchslos gemacht und meine Hunde sichtbar für den Jogger kontrolliert.

    hat mir eine kurze Erklärung des Joggers eingebracht, die ich sehr nett fand :smile:

    "Ich hatte leider schon zwei unschöne Erlebnisse mit Hunden, wo die Halter sagten, der Hund würde nix tun ... sorry!"

    Hätte er mir nicht erklären müssen - und hat bei mir dafür gesorgt, dass ich noch mal besonders rücksichtsvoll war; Ich habe den Jogger nämlich passieren lassen, und dann anschließend mit meinen Hunden kehrt gemacht und bin ein Stück den Weg zurück gegangen. Gerade für einen Menschen der schon unschöne Erlebnisse hatte, ist es sicher nicht prickelnd wenn die Hunde zwar festgehalten werden beim Passieren, er anschließend aber das Hecheln dieser Hunde hinter sich hört, weil wir die gleiche Strecke dann unangeleint weiter gehen.
    Das waren zumindest meine Gedanken ...

    Ich bin der Auffassung, dass ich als Hundehalter doch einiges dafür tun kann, dass andere Menschen nicht alle Hundehalter über einen Kamm scheren und für blöd und rücksichtslos halten.

    Dass es tatsächlich einer Gefahrenabwehrverordnung bedarf, macht mich traurig.

    Edit: aus "möglich" "nötig" gemacht...

    @network Vielleicht fehlt mir da ja grade die Phantasie für :D

    Ist für das Urteil aber unerheblich, weil das OLG zwei Fakten dem Urteil zugrunde gelegt hat:

    1. Es existierte eine Gefahrenabwehrverordnung für den Bereich
    2. Der Hund befand sich außer Sicht des Halters, und damit außerhalb dessen Kontrolle

    Was soll ich bei meinen Hunden kontrollieren, wenn ich nicht sehe was sie tun?

    Das geht für mich z. B. gar nicht - ich MUSS immer sehen, was meine Hunde machen und bekomme die Krise, wenn ich meinen Blick länger als 2 Sekunden schweifen lassen muss um zu sehen, wo sich einer meiner Hunde gerade befindet.

    dessen Hund läuft nicht auf andere Menschen zu, ohne dass der Halter auf ihn einwirken kann oder will.

    Dann definiere doch mal bitte "auf andere Menschen zulaufen".

    so - CUT! :D

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    Ich habe jetzt noch mal den Artikel durchgelesen - und dieser Satz im Eröffnungspost stammt gar nicht aus dem Urteil, sondern ist eine Schlußfolgerung des SWRaktuell:

    "Weitreichender Beschluss: Laut dem OLG Koblenz dürfen Spaziergänger sich effektiv wehren, wenn ein fremder, nicht angeleinter Hund näher kommt. Was verbirgt sich hinter der Entscheidung?"

    Zumindest aus den in der Veröffentlichung des SWR zitierten Passagen aus dem Urteil steht dort nirgendwo drin, dass dies auf jeden fremden, nicht angeleinten Hund übertragen werden kann.

    Im Urteil steht ausdrücklich, dass dies überall dort gilt,
    - wo eine eine entsprechende Gefahrenabwehrverordnung in Kraft sei
    - im vorliegenden Fall sei dies gegeben gewesen, weil der Hund des Halters sich außer Sicht des Halters befand

    Ich frage mich ja immer noch, wie der Jogger diesen Halter dann bitten konnte den Hund anzuleinen ... aber das ist hier auch für mein Empfinden unerheblich.

    @Juno2013 Noch mal sehr deutlich von mir, um kein Missverständnis entstehen zu lassen: Ich finde das Urteil für den vorliegenden Fall absolut richtig!
    Der Hund hat nicht
    - außer Sicht des Hundehalters zu laufen, wenn hierdurch andere beeinträchtigt werden (könnten)
    - zu einem angeleinten Hund hinzulaufen ohne vorherige Einwilligung des anderen Hundehalters

    Die Kosten für den Schaden des Joggers zu übernehmen, ist für mich eine Selbstverständlichkeit.
    Auch der Jogger hat das Recht darauf, seinem Hobby so unkompliziert wie möglich nachkommen zu können.

    Bisher komme ich mit meiner Einstellung von Rücksicht (die ich auch als Maßstab für die erlernte Kontrollausübung meiner Hunde nehme) im harmonischen Einklang mit meiner Umwelt klar.

    ein Passant dazu auffordert

    Genau das steht eben nicht da drin.

    Gemäß der Urteilsbegründung reicht es, wenn das Gegenüber das Verhalten des Hundes als unkontrolliert und als Annäherung einstuft.

    Außerdem: Darf nun jeder, der die Anwesenheit eines Hundes als Störung empfindet, den HH anweisen seinen Hund anzuleinen?

    Zugegebenermaßen habe ich gerade Kopfkino und stelle mir vor, wie Menschen mit entsprechender Motivation zukünftig in den Freilaufbereichen rumlaufen und jeden Hundehalter anxxxxxxx, seinen Köter gefälligst anzuleinen, weil dieser Mensch das so will...

    Ganz selten mal begegne ich solchen Menschen, und ich reagiere darauf mit einem freundlichen: "Ihnen auch noch einen schönen Tag" und gehe meines Weges - mit meinen unangeleinten Hunden, die keinerlei Notiz von diesen Menschen nehmen.

    Jetzt hat jeder das Recht darauf, das Anleinen meiner Hunde einzufordern, bzw. ich habe die PFLICHT, dies unaufgefordert zu tun, sobald jemand kommt.

    Das widerspricht eigentlich dem § 2 Absatz 3 Satz 2 des Landesforstgesetzes NRW, in dem es für das Betreten des Waldes (mit Hund) heißt:

    "Hunde sind außerhalb der Wege anzuleinen"

    Ich bin also nicht verpflichtet, meine Hunde auf den Wegen an die Leine zu nehmen und habe ein Recht darauf, diese auf den Wegen unangeleint laufen zu lassen.

    JETZT darf mir jeder Passant dieses Recht beschneiden.

    Nochmal: Ich bin sehr dafür, härter gegen rücksichtslose Hundehalter vorzugehen.

    "Rücksicht", also das Wissen dass man nicht alleine in dieser Welt lebt und auf ein Miteinander achten sollte, scheint mir immer mehr zu einem Fremdwort zu werden.

    Dieses Urteil ist aber eine Generalklatsche an ALLE Hundehalter, auch diejenigen, die sich mit ihren Hunden rücksichtsvoll bewegen.

    Weitreichender Beschluss - das setzt der Anfang des Artikels gleich das Ende fest ob Tutnix Halter daraus lernen, oder es ein 'Willkommen Urteil' für viele non Hundeliebhaber ist/wird, bleibt abzuwarten,

    Genau diese Gefahr sehe ich ja eben auch...

    Ja, ich finde es durchaus richtig, gegen rücksichtslose Hundehalter mehr vorzugehen auf RECHTLICHER Ebene.

    Durch die Begründung kann allerdings jeder selber entscheiden, welches Verhalten er als rücksichtslos empfindet, unabhängig von den Gegebenheiten und vom individuellen Hund.

    Das ist ein Freifahrtschein, und das macht mir echt Angst!

    Denn gemäß der Begründung werden hier wieder ALLE Hundehalter abgeklatscht, eine Generalklatsche sozusagen.

    Leidtragend sind die, die ihre Hunde verantwortungsvoll führen.