also ich glaube dir unbesehen, dass du einen Wildfang hast
Evtl. sogar ein wirklich besonders quirliges Kerlchen, der welpentypisch hochdreht - und das eben besonders oft, weil er besonders quirlig ist.
Wenn er im Spiel sich in die Hosen meinen Kindern „verbeißt „ das ist meines Erachtens noch spiel
Er spielt auch wenn er mit sich selber spielt sehr laut mit Knurren und einfach mit viel „Sprache“
Dazu mal ein anderer Fokus: Zergeln und zerren tun Welpen besonders gern. Dass sie - gerade wenn sie aufgedreht sind - nach irgend etwas schnappen, mit den Zähnen packen und daran ziehen (und sich schnell richtig reinsteigern) finde ich für einen Welpen völlig normal. Ich finde es auch normal, dass sie dann schnell überdrehen, weil sie noch gar nicht wissen, wo da die (vom Menschen gewünschte) Grenze ist. Das muss ein Welpe erst lernen.
Jetzt mein anderer, persönlicher Fokus: Sachen sind mir lieber als die Haut, und Sachen so zu schnappen, dass keine Haut dazwischen kommt ... das ist schon mal deutlich besser als mit Haut dazwischen ... :/
Jetzt muss der Welpe nur noch lernen, dass er statt der Sachen die der Mensch anhat die Angebote (Zergelspielzeug) annimmt, die der Mensch für diese Zergelmomente für ihn parat hält.
Musste mein Sohn auch lernen
Beim ersten Hund habe ich 10 niegelnagelneue T-Shirts nach ein paar Wochen zum Schneider gebracht und auf die Löcher Sticker draufnähen lassen ... die mein Sohn selber aussuchen durfte.
Aber sobald ich ihn weg nehme ...also ihn von der Hose abknibbel, das mach ich immer in ruhigen ohne hektisch zu werden mit einem scharfen nein ...
Dann wird er noch wilder und sauer auf mich und schnappt dann doch recht böse nach meiner Hand
Ein Welpe spielt sehr laut mit viel (lauter) Sprache - und du kommst dann mit lauter Sprache (scharfes Nein) - und glaubst, er fasst das als Abbruch auf?
Ich halte es für möglich, dass er genau DAS als weitere Spielaufforderung auffasst. Da er zu dem Zeitpunkt aber schon ordentlich gestresst (Hochgepusht) ist, haust du selber noch mal ein ordentliches Häppchen Stress mit drauf. Wundert mich nicht, dass dein Welpe darauf noch mit mehr Vehemenz reagiert - und das rutscht dann sehr schnell in die aggressive Schiene ab, weil du selber in dem Moment ja auch nicht gerade wohlgesonnen dem Kleinen gegenüber bist.
Verhalten erzeugt Verhalten.
Ein scharfer Abbruch ist Einschüchterung. Dadurch wird Aversionsverhalten angesprochen, eine biologische Funktion bei Säugetieren, die zwei Möglichkeiten eröffnet: Meiden oder Wehr!
Probiere es mal anders: Kein scharfes "Nein", sondern statt dessen fährst du deine eigene Aktion herunter (bis hin zum Erstarren), nimmst also aktiv bei DIR Energie raus, und begleitest das mit einem besänftigenden, nahezu einlullenden "und ruuuuhig". Kannst du auch mantramäßig murmeln, bis der Welpe selber weniger aktiv wird.
Ob du DABEI ein Spielzeug seinem Maul anbietest, oder ob er das schon nimmt musst du selber herausfinden. Du selber bleibst mit dem Spielzeug so lange passiv (also auch kein zergeln von dir, wenn der Welpe es ins Maul nimmt) bis auch dein Welpe ruhiger wird.
Aber Achtung: Auch Rom wurde nicht an einem Tag gebaut - und dein Welpe wird nicht automatisch mit völliger Ruhe auf deine Passivität reagieren. Achte darauf jeden kleinen Schritt in die richtige Richtung mit einem Lob zu kommentieren, und zu Beginn ein ganz kleines Verharren/Ruhiger-Werden deines Welpen mit dem Fortführen der Aktion mit ihm zu belohnen.
Runter zu fahren muss geübt werden, das ist learning by doing, und dein Welpe lernt nichts daraus, wenn das Spiel immer abgebrochen wird - außer, DASS das Spiel dann immer abgebrochen wird. Er soll aber lernen, nicht mehr so hochzupushen, sondern kontrolliert zu spielen...
Aber da kenn ich auch wirklich keine Kompromisse, mit mir und meinem Mann darf man toben und auch beißen, in die Kinder nicht.
Das ist eine konsequente Vorgabe. Finde ich gut!
Funktioniert aber wirklich nur, wenn man sich selber konsequent daran hält - und ist ein Prozess, der eine Weile dauert.
Denen wird allerdings grade auch sehr deutlich gesagt das sie im Wohnzimmer bitte nicht kreischend um den Hund rennen weil die kurze dann aufdreht.
Auch das wird mittlerweile verstanden.
Das ist das was man macht, wenn ein neues Familienmitglied dazukommt: ALLE müssen lernen, sich innerhalb einer Gemeinschaft aufeinander einzustellen.
Diese Vorgabe für die Kinder gefällt mir ausgesprochen gut, weil dadurch eben auch berücksichtigt wird, dass der Welpe bestimmte Dinge nur lernen kann, wenn ALLE sich darum bemühen, ihm dieses Lernen zu ermöglichen.
Fühlt sich für mich rund an
Das mit den Spielzeugen klappt manchmal aber auch nicht immer ....
Aber immer öfter, oder?
Ein Grundsatz von mir lautet, dass ich es möglichst so einrichte, dass - soweit möglich - vieles nicht passieren kann, was ich beim Hund nicht sehen möchte. Das kann also auch mehr in ein verstärktem Management münden.
Das möchte ich mal hervorheben, weil es eine so einfache und klare Vorgabe ist, mit der mensch sich viele Sachen leichter machen kann.
Naja, wenn ich gut geraten habe und um den Welpi zu viel Trubel herrscht, dann kann ich mir gut vorstellen, dass Spielzeug nicht immer seine Wirkung entfalten kann (wie @begga schon ausführte, dann ist er vll. ganz drüber gerade). Aber wenn er mehr Ruhe hätte, würde es vermutlich häufiger wieder wirken können.
Und man kann ja auch mal Kauzeug einsetzen, gerade dann, wenn es an der Zeit ist, dass Welpi mal ein Nickerchen machen soll ... Danach schläft sich oft prima 
Nach einem wilden Spiel habe ich genau das immer gemacht: Ein Stückchen getrockneten Pansen oder einen harten Hundekuchen gegeben.
So konnte ich einfach absolut deutlich und FREUNDLICH, aber konsequent IMMER ein Spiel als beendet kennzeichnen UND durchsetzen.
In den ersten Tagen ist das echt zäh.
Ich habe mir aber immer vor Augen gehalten, dass dieser Welpe nichts kann, nichts kennt - und sich überhaupt erst mal in diese für ihn neue Umgebung (und damit Welt!) einzufinden.
Der Welpe ist doch auch noch total unsicher, weiß überhaupt nicht was er von seiner neuen Familie halten soll...
Er weiß auch noch nichts über den Umgang mit Menschen - und WIE er mit euch umgehen kann, lernt er von euch.
Ein erheblicher Faktor dieses Umgangslernens besteht aus Nachahmung, heißt: Geht mit dem Welpen so um, wie ihr euch den Umgang mit euch vorstellt!