Beiträge von Hundundmehr

    Die langbeinige Schönheit ist jetzt ca. 5,5 Monate alt?

    Auf langsames Wachstum zu achten (=nicht durch entsprechendes Futter das Wachstum beschleunigen) ist immer ratsam.

    Mein Amigo hat ab dem 5. Lebensmonat auch Adult-Futter bekommen, allerdings habe ich ihm noch mehrere Monate einen Futterzusatz gegeben, um den erhöhten Bedarf an Mineralien und Spurenelementen auszugleichen.

    Im Welpen und Junghundfutter ist ja nicht nur das Protein erhöht (was zu schnellerem Wachstum führt), sondern auch der erhöhte Bedarf an sonstigen Bestandteilen berücksichtigt.

    In der Wachstumsphase wächst nicht alles gleichmäßig, deshalb sehen Jungspunde manchmal richtig lustig aus.

    Da gibt es dann manchmal einen Wachstumsschub in den vorderen Gliedmaßen (dann sieht der Hund aus, als wäre sein Fahrgestell hinten tiefer gelegt :D ), oder es gibt im hinteren Bereich einen Schub, sodaß der Poppes immer höher zu stehen scheint...
    Diese Schübe sind normal, können aber durch zu reichhaltiges Futter noch verstärkt werden und dadurch physische Probleme begünstigen.

    Bei deiner Süßen ( :herzen1: ) handelt es sich möglicherweise derzeit auch um einen solchen Wachstumsschub; mit entsprechender Fütterung kannst du ihrem Körper die Chance geben, dies auf natürlichem Wege noch auszugleichen.

    Achte aber bitte auch darauf, sie nicht körperlich zu überlasten.

    Ganz dumme Frage: wenn eine Hündin scheinschwanger ist, mit Milcheinschuß und dem vollen Programm, könnte sie dann als Amme fungieren?

    Gibt keine dummen Fragen :D :bussi:

    Genau deshalb werden Hündinnen scheinschwanger. Ein "Überbleibsel" des wölfischen Erbes zur Sicherung des Überlebens von Nachwuchs innerhalb eines Rudels, sollte der Mutterhündin mal etwas passieren oder diese die Jungen nicht ausreichend versorgen können.
    Deshalb sind die Symptome der Scheinträchträchtigkeit bzw. auch die Symptome NACH einer Trächtigkeit (auch wenn diese gar nicht vorhanden war) innerhalb des Zyklus einer Hündin völlig normal und kein Grund zur Besorgnis. Nur wenn diese Symptome tatsächlich sehr gravierend auftreten und stärker werden statt (aufgrund des tatsächlich nicht vorhandenen Nachwuchses) abzunehmen, müssen Maßnahmen ergriffen werden um der Hündin dabei zu helfen, diesen natürlichen Vorgang auch normal abzuschließen.

    ... "um dem Affen nicht noch zusätzlich Futter zu geben..."

    Ich meine, du hast hier einen Denkfehler :???:

    Spuren ist die Passion des Beagles, hier nicht gezielt zu arbeiten hat gleich mehrere Tücken:

    - der Beagle sucht sich dann selber den Raum, wo er dieser Passion nachkommen kann
    - er lernt nicht, dass dieses ihm ureigene Bedürfnis durch DICH befriedigt wird
    - er lernt nicht, selber kontrolliert damit umzugehen und gerät dadurch möglicherweise immer mehr in den triebigen Anteil dieser Motivation

    Die "anderen Sinne" anzusprechen heißt in diesem Fall, deiner Beaglebiene begreiflich (und schmackhaft) zu machen, dass diese Welt nicht nur aus Spuren besteht.

    Hm - vielleicht haben hier andere Beaglehalter schon mal Erfahrungen gesammelt mit dem Einsatz von Anis, um einen Beagle, der nicht als Jagdhund geführt wird, trotzdem seine Passion ausleben zu lassen, aber eben fokussiert auf diese Anisspuren?

    Danke für dein ausführliches Eingehen auf meinen Text :bussi:

    Ein Beagle auch noch - über die Info bin ich nicht gestolpert beim Überfliegen deiner bisherigen Beiträge (auch in anderen Threads).

    Ich gehe immer noch davon aus, dass ihr Erkundungsverhalten bei der vorherigen Haltung zu wenig bedient wurde, und dieser Aspekt dadurch noch das rassetypische Spuren verstärkt.
    Hab also einfach diesen Gedanken auch noch im Hinterkopf, damit sie sich - wie hat das hier jemand so schön beschrieben? - nicht in einen Schnüffeltunnel "wegbeamt".

    Sehen, Hören, Fühlen, Schmecken - das sind weitere Sinne, die gerade bei solchen Spezialisten gezielt gefordert und gefördert werden sollten, damit die Spezialisierung diese nicht immer und überall überlagert.

    Lass die Türen zu den Schlafgelegenheiten einfach zu :smile:

    Sie darf mit ins Bett (gefällt mir!) - aber sie soll einfach im Laufe der Zeit erfahren, dass diese Ruhegelegenheiten ausschließlich für die Zeiten vorgesehen sind, die ihr gemeinsam mit ihr dort verbringen wollt.

    Einem Welpen bringt man die Stubenreinheit nicht bei, indem man ihn alle 2 Stunden rausbringt.
    Den beobachtet man auf Schritt und Tritt, macht Malheurchen unkommentiert und ohne Ärger weg, und geht mit ihm nach jeder Aktion (nach dem Schlafen, nach dem Fressen, nach dem Spielen, nach der Schmuserunde etc.) raus an EINE dafür ausgesuchte Pinkelstelle, konditioniert dabei das mantramäßige "Geh Pippi", freut sich wenn es klappt - und geht dann wieder rein.

    Damit wird zunächst einmal EINE Stelle außerhalb der Stube (das was der Mensch als Stube betrachtet - denn der Hund weiß noch gar nicht, welche Vorstellung er von dieser Stube haben soll!) als Löseort konditioniert. Erst im Laufe der Zeit wird für den Hund die Vorstellung deutlich, was ER unter Stube zu verstehen hat.

    Der Hund lernt über Erfahrung (also ein länger dauernder Prozess) in Verbindung mit seinem Geruchssinn, dass bestimmte Aufenthaltsbereiche nach allem möglichen riechen, aber NICHT nach Hundehinterlassenschaften - während in anderen Bereichen dieser Pinkel- und Häufchengeruch stärker ist.

    Die Verknüpfung "Kein solcher Geruch = pinkelfreie Zone" und "Pinkelgerüche immer mal wieder = hier kann auch gepinkelt und gekackt werden" kommt erst im Laufe der Zeit zustande.

    Euer Hund sucht nicht nach den Orten, die er von der Zwingeranlage kannte - Hunde lernen ortsbezogen, und die Orte bei euch sind für ihn noch neu und nicht entsprechend belegt.

    Da habt ihr etwas versäumt (und ich auch, damals bei meinem Amigo - der war auch sehr schnell stubenrein ... dachte ich... wir hatten auch tagsüber immer die Terrassentür weit auf, bis dann die ungemütlichere Jahreszeit kam. Tja - da gab es dann so manches Überraschungspfützchen und auch Paket in der Wohnung. Da sind wir auch wieder auf Anfang, und haben ihn bei allen möglichen Gelegenheiten in den Garten begleitet und wie zu Beginn als Welpe mit dem "Geh Pippi" vollgesülzt, gefreut, gelobt und belohnt ... und sind wieder gemeinsam reingegangen).

    In deinem gestrigen Thread schreibst du, sie würde seit einigen Tagen seltsam riechen.
    Dieser komische Geruch bei ihrer Ankunft (könnte durchaus durch die Zwinger- und Meutehaltung verursacht gewesen sein, aber auch mit ihrer damaligen Läufigkeit zusammenhängen) war also mittlerweile weg.

    Gegen ein paar Tage abwarten ist sicher nichts einzuwenden. Bitte warte nicht zu lange, wenn dieses Symptom nicht kurzfristig wieder besser wird.

    Eine Gebärmutterentzündung kann sehr schleichend verlaufen und wird deshalb immer wieder erst sehr, sehr spät entdeckt.

    Ich kenne ein Beispiel persönlich, bei der dies der Hündin das Leben gekostet hat, und mehrere persönliche Beispiele, in denen die späte Diagnose langfristige Behandlungen zur Folge hatte.
    Dazu kommen noch diverse Erfahrungsberichte aus der virtuellen Welt. Scheinbar wird immer noch recht weit verbreitet die Möglichkeit einer Gebärmutterentzündung bei ungeklärten und nicht eindeutigen Symptomen nicht früh genug in die Ausschlussdiagnostik mit einbezogen. Kann - muss nicht, es gibt da durchaus unterschiedliche Tierärzte, kommt ja auch auf deren Erfahrungen an.


    Doch, das ist mir klar … Kulturschock!

    Nein, das trifft es nicht, meiner Meinung nach.

    Was für viele Hunde als "Kulturschock" wahrgenommen wird, ist das Rausreißen aus einer bisher bekannten Umgebung in eine neue Umgebung.
    Das ist mit Umstellungsstress zu beschreiben.

    Für deine Hündin waren in ihrem bisherigen ganzen Leben die Menschen nur Randbegleiter, die halt ab und zu mal auftauchten.

    Ihr festes Gefüge war die Meute, das Leben mit Gleichartigen, und ihre gesamten Verhaltensweisen sind auf dieses Leben geprägt.

    JETZT seid ihr Menschen auf einmal diese "Meute" - und sie kennt keine der Verhaltensweisen, die für ein Leben mit andersartigen Lebewesen ausgelegt sind.

    Du wirst ihr niemals die Meute ersetzen können.

    Alles was du tun kannst ist, ihr die Vorzüge und Besonderheiten einer interspezifischen Gemeinschaft (Gemeinschaft unterschiedlicher Spezies, hier: Hund-Menschgemeinschaft) nahezubringen.

    Das braucht Zeit, bei ihr eventuell sogar noch mehr Zeit als bei Hunden, die nicht aus dieser Meutesituation kommen.
    Deshalb auch mein Hinweis auf das Deprivationssyndrom. Es gibt auch "abgeschwächte" Formen, die nicht so gravierende Folgen in der Entwicklung eines Hundes haben.
    Aber immer noch Folgen, deren Berücksichtigung es dem Menschen erleichtert, diesen Hund zu verstehen und mit einer anderen Erwartungshaltung an diesen Hund heranzugehen.

    Sonst ist Frust vorprogrammiert - sowohl beim Menschen als auch beim Hund.

    Ich träume ja schon seit Jahren von einer Silvesternacht auf einer einsamen Berghütte, mit Kaminfeuer, ein paar Freunden bei einer Feuerzangenbowle ... und schöner Hanglage, wo wir aus genügend großer Distanz das Feuerwerk zur mitternächtlichen Stunde beobachten können... derweil ich mit meinen Hunden im Schnee rumtolle und Fußball spiele ... :herzen1:

    Hach ja ... Träume sind schön ... :cuinlove:

    Amigo liebt Fußballspielen.

    Letztes Silvester haben wir alleine zu Hause gefeiert, und da habe ich gegen 23.30 Uhr zum ersten mal ausprobiert, was Amigo dazu sagt wenn wir im Garten Fußball spielen.
    Dazu muss ich sagen, dass wir in einer kleinen Gemeinde wohnen, es gibt also schon den ganzen Tag über immer mal wieder kleineres Geballere, was Amigo noch nie prickelnd fand.

    Um Mitternacht ballert es dann rundherum.

    Amigo verzieht sich dann und hechelt, er schaut mich mit großen Augen an als würde er fragen: "Kannst du das bitte nicht mal endlich abstellen????"

    Also schon Stress genug, dass er mir ordentlich leid tut, aber nicht so viel dass ich mit Medikamenten arbeiten müsste.

    Für den Mittagsspaziergang fahre ich dann mit dem Auto in einen Waldbereich, in dem von Böllern nichts mehr zu hören ist, mache dort Apportiertraining, lasse die Hunde viel laufen - lasse sie also noch mal Glücksmomente en masse sammeln, sich auspowern bis zum Einbruch der Dunkelheit.

    Amigo setzt erst wieder mit Einbruch der Dämmerung am nächsten Tag eine Pfote vor die Tür... so lang müssen meine Hunde sonst NIEMALS einhalten ... aber der Kerl macht das freiwillig.

    Mit Vasco gehe ich immer noch mal eine kleine Runde bevor wir ins Bett gehen - also so gegen 2 oder 3 Uhr, er ist da schmerzfrei.
    Amigo zeigt mir nen Vogel: "Bisse bescheuert??? Da gehe ich nach DEM LÄRM keinen Schritt raus! :motzen: "

    Das mitternächtliche Fußballspiel hat es ihm tatsächlich leichter gemacht - bis 5 Minuten nach 12 ist er begeistert dem Ball nachgejagt, dann stand er mit Ball vor der Terrassentür und sagte: "So, nu möchte ich rein, wird mir zu laut!".

    Drinnen habe ich dann noch ein wenig mit ihm apportiert (Fußball im WZ kommt nicht so gut xD ), dann wollte er aber lieber in einer Ecke liegen und den Rest der Böllerei abwarten.

    Unterm Strich war für ihn die Stresszeit so um Einiges kürzer, er war weniger gestresst.

    Raus wollte er trotzdem später nicht :ka: , aber: Er hat während des Fußballspielens vor 00.00 Uhr noch mal eine größere Pfütze abgesetzt, dafür nahm er sich dann doch die Zeit (dem zu Welpenzeiten konditionierten "Mach Pippi!" sei Dank :D ), sodaß mein schlechtes Gewissen sich dann doch in Grenzen hielt.


    Ich habe keine Ahnung, wie er reagieren wird. Was sollten wir denn am besten machen, falls er sich doch fürchtet?

    Es gibt Hunde, die stecken die Böllerei weg ohne mit der Wimper zu zucken.
    Das weiß man vorher nur leider meistens nicht.

    Von meinem heutigen Standpunkt aus betrachtet weiß ich, dass ich - sollte jemals wieder ein Welpe einziehen - mit diesem direkt beim ersten Silvester schon vor Beginn der Böllerei ein freudiges Spiel anfangen werde, um ihn in einer möglichst freudigen Grundstimmung zu haben wenn die Böllerei dann richtig los geht.
    Bleibt er dann völlig unbeeindruckt von der Böllerei und spielt weiter mit mir - prima!

    Wird er unsicher, verziehe ich mich mit ihm und betüddel ihn dann um ihm die Gewissheit zu geben dass ich ihn nicht alleine lasse.

    Ich würde es nicht mehr darauf ankommen lassen und abwarten wie der Hund reagiert, sondern direkt präventiv arbeiten und mir dabei Handlungsmöglichkeiten offen lassen für den Fall des Falles.

    Wobei ich mir nie einen Welpen anschaffen würde in der Vorweihnachtszeit (dein Hund ist zu Silvester auch kein Welpe mehr, sondern ein Junghund der schon etwas Resilienz gegenüber Unbilden der Umwelt aufbauen konnte, also jetzt bitte nicht persönlich angesprochen fühlen :smile: ).
    Mit einem WELPEN würde ich mich zu Silvester glaube ich in einen schalldichten Raum begeben ... ;)

    Hi erstmal :smile:

    vermutlich bin ich genauso irritiert wie eure Hündin... :???:
    Ihr habt sie jetzt seit wann - September/Oktober diesen Jahres? War sie da nicht läufig?
    Sie hat in einer Meute in einer großen (riesigen?) Zwingeranlage gelebt.
    Dazu ist sie von Beginn an sehr ängstlich gewesen.

    Bei den Spaziergängen klebt sie mit der Nase auf dem Boden - das ist Erkundungsverhalten!
    Für einen Hund, dessen gesamte Welt von Welpe an bis zu seinem 2. Lebensjahr (sie ist jetzt wie alt? 24 Monate) ausschließlich aus einem Zwinger bestand, also einer Welt mit genau abgesteckten Grenzen, ist das nicht ungewöhnlich.
    Eure Spaziergänge sehen so aus:
    5km Fahrrad (was wohl auch völlig neu für sie ist, wenn sie bis dahin nur den Zwinger kannte) Auch hier habt ihr ja Probleme, weil sie sich hinschmeißt, um ihrem Erkundungsverhalten nachkommen zu können...
    Die anderen Spaziergänge sind 2x ca. 1km, und der "große" Spaziergang ist 2-3km lang, wobei bei diesem auch noch mit Würstchen trainiert/bespaßt/erzogen wird.

    Auf eurem Hof (mit großen Weideflächen) hat oder soll sie dann die große Freiheit haben, weshalb sie kastriert werden soll, wegen anderer freilaufender Fremdhunde, die euch ungebeten besuchen kommen (könnten).

    Sie war nicht stubenrein (woher auch, sie kannte ja nur Zwinger), und sie hat wohl zu Anfang versucht, in eurer Nachtlager (Bett) zu kommen, was ihr wohl nicht wollt und vermutlich (ich habe nicht alles gelesen, mir nur kurz einen Überblick verschafft) unterbunden habt.

    Ängstlich im Haus ist sie immer noch.

    ...........................................................................

    Nun pinkelt sie in die Betten, wenn ihr es nicht seht.

    ............................................................................

    ZWEI Aspekte, die mir dazu auf Anhieb einfallen.

    Der Wichtigste:

    Gestern hast du einen Thread eröffnet, in dem du schreibst eure Hündin würde seit Kurzem komisch riechen.
    Bitte lasst unbedingt die Gesundheit eurer Hündin checken, in diesem komischer-Geruch-Thread kam auch schon der Hinweis, hierfür könnte eine Blasenentzündung, oder auch (was ich noch wahrscheinlicher finde) eine Pyometra verantwortlich sein!
    Das MUSS in jedem Fall genau abgeklärt werden!

    Gesundheit ist das Wichtigste.

    Das Zweite:

    Ich habe den Eindruck, eure Hündin muss einfach zu viel auf einmal lernen, aber dadurch lernt sie nichts wirklich richtig.

    Auch habe ich den Eindruck, deine eigene Erwartungshaltung an diese Hündin ist einfach zu groß, und du bist dir nicht genügend im Klaren darüber, was sie in welchen Schritten lernen soll.

    Ich will dir nicht unterstellen, dass du dich nicht genügend um sie kümmerst, ich habe schon den Eindruck, ihr wendet sehr viel Zeit für diese Hündin auf.

    Worüber du dir aber anscheinend nicht wirklich im Klaren bist, ist die Situation für diese Hündin, und was diese Umstellung für sie bedeutet:

    Sie kannte bisher noch nichts außer ihrer begrenzten Zwingerwelt, und dem Leben in einer Gemeinschaft mit Gleichartigen!

    Ihr natürliches Erkundungsverhalten wurde also einerseits von Welpe an nicht vernünftig bedient, ihr fehlt in der Entwicklung die gesamte Auseinandersetzung mit der Umwelt, die IHR ihr jetzt bietet. Dazu wurde sie aus der ihr vertrauten Welt rausgerissen, und das viele Unbekannte macht ihr immer noch Angst - AUCH eure Wohnung, die jetzt der stubenreine Lebensraum für sie sein soll.

    Stell dir vor, du wärest selber dein Leben lang in einer kleinen Ortschaft mit 5 Häusern aufgewachsen, ohne Telefon, Fernsehen und Zeitung - und dann kommt dein reicher Onkel aus Amerika, setzt dich in ein Flugzeug, kauft dir ein Appartment mitten in Manhatten - und lässt dich dort wohnen. Ohne vertraute Gesichter, kein Kontakt zu deinen bisherigen Angehörigen und sonstigen Vertrauten ...

    Betrachte deine Hündin mal aus dieser Perspektive und überlege, wie du ihr WAS vertraut machst.

    Dazu EIN Beispiel:

    Die Stubenreinheit.
    Eure Hündin ist mit Sicherheit stubenrein. In dieser Zwingeranlage hat sie mit Sicherheit gelernt, dass es dort Bereiche gibt wo man pinkeln darf - und in bestimmten Bereichen tut man es nicht!

    Woher soll sie wissen, dass diese pinkelfreien Bereiche jetzt eure Wohnung bedeutet, und die Pinkelbereiche außerhalb der Wohnung sind?

    Auch einem ausgewachsenen Hund, der organisch schon zu einer Kontrolle von Blase und Darm fähig ist, bringt man die Stubenreinheit bei wie einem Welpen - eure Hündin muss überhaupt erst erkennen, dass eure Räumlichkeiten die STUBE ist, die es rein zu halten gilt!

    Euer Hof ist sehr groß, mit Weideflächen?
    Das ist erst mal weite Welt genug für sie, lass sie dort ihr Erkundungsverhalten ausprobieren, beschäftige dich dort mit ihr (mit Würstchen), mache ihr zunächst DIESE Welt vertraut - das ist schon mehr als genug für sie.

    Lass deine Hündin erst mal ANKOMMEN ...

    Lieber Gruß
    Moni


    Anmerkung: Die bis vor kurzem eng begrenzte Welt deiner Hündin könnte dazu geführt haben, dass ihr einige Lernerfahrungen vorenthalten wurden, die eine normale Gehirnentwicklung verhindert haben. Beschäftige dich mal mit dem Deprivationssyndrom Deprivationsschäden
    Auch wenn das nicht bei deiner Hündin eingetreten sein sollte (was durchaus möglich ist, das wird sich erst in der Zukunft zeigen) gibt dir diese Thematik einen Fokus auf deinen Hund, der sehr hilfreich ist. Für deine Hündin sind die geänderten Lebensumstände so dermaßen drastisch, dass ich eine sehr sorgsame und auch lange Zeit der Gewöhnung an ihre neue Welt für zwingend notwendig halte. Ich wünsche dir dabei von Herzen viel Erfolg!

    a, ich glaube auch, er hat das Kommando einfach etwas freier interpretiert, macht er in anderen Situationen auch ganz gerne mal

    Ooooooch ... ich glaube, mit dieser Problematik stehst du nicht so ganz alleine da :hust: (mir selber auch an die Nase pack :ugly: )

    Nutz doch einfach jetzt die Gelegenheit, für genau solche Situationen ein Alternativverhalten mit einem neuen Kommando zu belegen!

    Bei meinem Amigo hat es sich z. B. angeboten, ihm dann durch einen Apport die Gelegenheit zu geben, sein in dem Moment sowieso aktives Jagdverhalten zu bedienen. Damit kann ich ihn lenken und verliere nicht die Kontrolle.

    Sie waren noch sehr weit weg, Charly hat sie prima angezeigt, ich habe ihn gelobt

    So weit, so gut :bindafür: Das ist schon mal ein riesiger Schritt für die Impulskontrolle - Anzeigen statt Losstarten ist eine tolle Alternative

    und das Kommando "Weiter" gegeben.

    Möglicherweise ist hier der Zusammenhang zu sehen :???:
    Weiß Charly, dass dieses "Weiter" die Botschaft beinhaltet: "Wir gehen weiter und du darfst ALLES machen - außer JAGEN?"

    Da schießt das blöde Mistvieh vor,

    Ist natürlich ein Gedankengang von mir, den ich jetzt in diese Situation hineininterpretiere - aber: Möglicherweise legt Charly dieses "Weiter" so aus, dass er seine Jagdambition weiter verfolgen DARF. Ein Lob - welches ja eigentlich dem Anzeigen gilt - könnte hier der Startschuss sein für: Mach was du willst.
    Das "Weiter" gibt einen Bewegungsimpuls vor, ohne genau für den Hund definiert zu sein. Dass jagdlich ambitionierte Hunde das als Freifahrtschein auslegen, wenn ihnen danach ist, halte ich nicht für ungewöhnlich

    Mein Gedanke dazu: Dem Hund eine ganz klare Alternative geben, WAS er nach dem Lob für das Anzeigen tun soll.
    Allgemein bedeutet für viele Hunde ein Lob, dass sie ihren Job gut gemacht haben UND er damit beendet ist. Ganz unbewusst wird das von vielen Menschen so gehandhabt.
    Ich habe es so gelernt, dass ich nach einem Lob sofort sagen muss, was ich weiter tun will, damit der Hund dann nicht eigene Pläne verfolgt.
    Viele Hunde kennen es einfach nicht (mangels Lernerfahrung), dass sie auch nach einem Lob abwarten sollen, was man nun gemeinsam weiter macht.

    Warum ich dieses "Weiter" für unangebracht halte, habe ich ja schon zuvor erklärt.

    Als Alternative können dann verschiedene Wege gegangen werden:

    - den Hund anschließend zu sich holen und anleinen/bei sich behalten.
    - den Hund holen/abholen und mit ihm in die Gegenrichtung der Rehe gehen (sich weiter in Richtung der Rehe zu bewegen könnte den "Gedanken": "Oh prima - wir verfolgen die jetzt!" hervorrufen und ein "Ich geh dann schon mal vor - ich bin ja schneller als du" beim Hund auslösen ...)
    - eine gemeinsame Aktion anbieten

    Ich nutze gerne die "gemeinsame Aktion", und da mein Hund in solchen Situationen schon im Jagdverhalten mittendrin ist, biete ich ihm etwas an was dieses Jagdbedürfnis befriedigt.

    Hi,

    die Reaktionen deines Hundes sind völlig normal :D Außer mehr Achtsamkeit deinerseits (eine große Box für den Bedarfsfall finde ich hier auch eine gute Idee) ist hier erziehungstechnisch nichts notwendig. Er reagiert auf die Hündin, das hat nichts mit Stubenreinheit oder - unreinheit zu tun.

    Schwieriger finde ich deine neue berufliche Situation: Du bist dort neu, natürlich sehr froh dass du deinen Hund mitnehmen kannst - nur passt das nicht so gut mit dem "Gewohnheitsrecht" der Kollegin, die schon deutlich länger da ist.

    Für sie sind die üblichen Abläufe normal und auch sehr bequem - dass sie wegen einer Neuen auf diese Bequemlichkeit nicht verzichten will, ist irgendwie nachvollziehbar.

    Immerhin bist du mit DEINEM Hund ja diejenige, die ein Problem mit der Situation hat - warum sollte also sie auf irgendetwas verzichten oder ändern?

    Das ist von mir jetzt durchaus ein wenig sarkastisch gemeint, ich persönlich finde ihr Verhalten auch rücksichtslos dir und deinem Hund gegenüber.

    Ändert aber leider nichts an deiner Situation und den Bedingungen für deinen Hund...

    Einerseits ist es ja toll, dass die Hunde mit zur Arbeit dürfen.
    Dass sie auch noch so gut miteinander auskommen, ist auch ein Geschenk, welches die beiden euch damit machen.

    Der übliche Ablauf ist aber eine Qual.

    Was DU tun kannst:

    Das Zusammenkommen der Hunde reglementieren.

    Gibt es Zeiten, wo ein - zumindest durch dich - beaufsichtigtes Miteinander der Hunde möglich ist? Eines, das dann auch räumlich beschränkt ist? Oder auch ein gemeinsamer Spaziergang, bei dem die Hunde "auf ihre Kosten" kommen?

    Darauf würde ich gezielt das Zusammentreffen der Hunde reduzieren.
    Es bleibt dabei zwar tatsächlich allein bei deiner Verantwortung (die Kollegin wird nicht darauf verzichten, ihre Hündin weiter so laufen zu lassen im gesamten Komplex), eine solche klare Trennung auch durchzuziehen - aber: Mit Tür zu, Hündin sofort wieder rausbringen wenn sie doch mal reingeflutscht kommt, und deinen Hund bei Bedarf in der Box "sichern" wird sich mit der Zeit auch bei der Hündin die Erfahrung festigen, dass sie nicht zum Ziel kommt.
    Dazu brauchst du aber Geduld und Nerven.

    Die Läufigkeit der Hündin würde ich an deiner Stelle dem eigenen Hund ersparen... Zum Einen ist das sehr viel Stress für deinen Hund; Zum Anderen können gerade über diese Erfahrung (läufige Hündin permanent vor und in der Nase) Verhaltensweisen angelegt werden, die auch für deinen Hund gesundheitliche Problematiken bedeuten könnten (übermäßige Testosteronaktivität z. B.), und damit auch Probleme IM Verhalten nach sich ziehen könnten.

    ...................

    Hinsichtlich der Vermehrungsgedanken deiner Kollegin: ICH wäre glaube ich so perfide gemein, ihr "so ganz beiläufig" sämtliche Horrorstories zu Komplikationen während und nach der Trächtigkeit zu erzählen. Z. B. unerkannte Erbkrankheiten, schwierige Geburten und die Folgen, Vermehrer die keine Abnehmer gefunden haben und auf den Welpen sitzengeblieben sind, tierärztliche Kosten die bei komplizierten Trächtigkeiten und Geburten gerne auch in den fünfstelligen Bereich rutschen ... und natürlich dass sie jederzeit bereit sein muss, einen "ihrer" Hunde wieder zurück zu nehmen, sollte ein Abnehmer der Welpen den Hund nicht behalten können (oder wollen...).

    Boah ... ich merke, dass ich gerade eine Hasskappe kriege bei solchen Leuten, die "einfach mal so" Welpen produzieren wollen :fluchen: