Beiträge von Hundundmehr

    Kadavergehorsam definiert nicht, wie lange sich der Gehorchende dem fremden Willen unterwirft

    Doch, das wird alleine vom Wortinhalt her vorbestimmt: Ein Kadaver - im heutigen Sprachgebrauch besser als Automat bezeichnet - ist und bleibt immer ein Kadaver/Automat.

    Das ist nicht situationsbezogen erforderlich; der verlangte Gehorsam muss sich jederzeit und überall abrufen lassen, ansonsten handelt es sich nicht um Kadavergehorsam.
    Kadavergehorsam macht handlungsunfähig zu eigenen Entscheidungen.

    Wenn du, @AnnetteV das tatsächlich so trennst, dass dieser "absolute Gehorsam" nur für die Dauer der Prüfung gilt, während außerhalb dieser speziellen Situation dieser "absolute Gehorsam" von dir nicht verlangt wird - dann frage ich mich, ob du hier nicht eher 100%ige Konzentration verlangst hinsichtlich einer gemeinsam (Hund-Mensch betreffend) auszuführenden Aufgabe.

    Da macht für mich dann auch eine zeitliche Befristung einen Sinn, weil ich diesen Zustand der 100%igen Konzentration des Hundes auf eine gemeinsame Aufgabe, bei der die Signale des Menschen jederzeit wahrgenommen und durchgeführt werden müssen, nicht dauerhaft aufrecht erhalten kann.


    Aber das machst du ja für dich und deinen Hund und nicht für die Anerkennung Dritter?!

    Das wäre zu schön, aber dieser Aspekt der Anerkennung durch Dritte (Beobachter, Richter, Vereinskameraden, Passanten) lässt sich mMn nie so ganz ausblenden - auch Menschen springen auf Lob und Kritik als Verstärker/Strafe an.
    Was ja auch nicht schlimm ist, solange dabei nicht vergessen wird, dass es in erster Linie um den Hund dabei geht, und dass dieser dabei auf seine Kosten kommt.

    Meine Hunde wälzen sich gerne, bevorzugt in Gras oder auch kleinen, laubgefüllten Mulden.

    Ich bin da ganz entspannt, weil sie sich nie, wirklich niemals in irgendwelchen üblen Sachen wälzen....

    ... bis gestern... :shocked:

    Hat ein Zweibeiner mitten im Wald direkt am Wegrand seine äußerst breiige Hinterlassenschaft dagelassen - und ich habe es erst gemerkt als Amigo sich voller Wonne darin wälzte.

    :kotz:

    Amigo hat den Rest des Spaziergangs gerätselt, warum ich ihn nicht in meiner Nähe haben wollte.

    Vasco ist zum Glück ein sooooo lieber Kerl :cuinlove: , der ist ohne mit der Wimper zu zucken auf der Rückbank eingestiegen, nachdem ich Amigo zur Einzelhaft auf der Ladefläche verdonnert hatte.
    Er fand es nur seltsam, dass ich Amigo alleine im Auto zurückließ und mit ihm zum Haus ging.

    Amigo habe ich dann erst mal durch die Garage in den Garten gebracht, mich mit Shampoo und Einmalhandschuhen versorgt, und die Stinkmorchel Amigo dann zwei Mal einshampooniert...

    Mit dem kalten Wasser aus dem Gartenschlauch ... danach tat er mir erstmal so leid, dass ich ihn beim Trockenrubbeln ordentlich durchgeknuddelt habe :ops: .

    Jetzt gleich ist erst mal die Autodecke dran - die müffelt noch in der Garage vor sich hin.

    Wer meinen längeren Text vor einiger Zeit dazu gelesen hat der weiß, dass wir mittlerweile auch sagen, keine Kurznase mehr!

    Das gefällt mir so gut, dass ich das hier noch mal betone!

    Den post auf welchen du dich beziehst habe ich jetzt nicht gelesen - ich gehe aber mal davon aus, dass es die ganzen Informationen sind, die du mittlerweile bekommen hast zur Problematik brachycephaler Rassen, die diese Meinungsänderung bewirkt hat?

    Ich kann hier nur noch mal betonen: Das brachycephale Syndrom heißt brachycephales Syndrom, weil die Kurzschnäuzigkeit eine übergroße Gefahr für Fehlentwicklungen im Atembereich des Hundes (und auch bei Katzen, z. B. Perserkatzen) mit sich bringt.
    Je kürzer, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für eine solche Deformation.
    Rassen, bei denen diese Deformation schon in der Genetik verankert ist, geben diese genetische Information mit großer Wahrscheinlichkeit auch an ihre Nachkommen weiter - selbst wenn sie mit langschnäuzigen Hunden verpaart werden und die Nachkommen äußerlich eine längere Schnauze haben.
    Es bedarf Generationen gezielter Zucht unter Einsatz langschnäuziger Elterntiere, um diese genetische Information wieder auszumerzen und durch eine gesunde genetische Information zu ersetzen.

    Beim Mops und auch beim French Bully steckt der Karren mMn schon so lange im Dreck fest, dass dieses gesundheitliche Problem nicht mehr ohne den überlegten (und kontrollierten!) Einsatz einer anderen Rasse zu beheben ist.

    Verloren geht dabei dieses (auch mMn) überbetonte Kindchenschema, welches mit solchen Hunden bedient wird:

    - klein (und handlich) bleibender Hund
    - lebenslang eine "zu große Jacke"; der Hund sieht lebenslang - wie bei einem Welpen - so aus, als müsste er noch in sein Fell hineinwachsen
    - Die Proporionalität von Schnauze und Augen zur Kopfgröße bleibt wie bei einem Welpengesicht; Dass Menschen auf dieses Kindchenschema anspringen, ist völlig natürlich, weil es in unseren Genen verankert ist. Der Mensch findet das süß, weil es bei ihm Emotionen (und Hormone) auslöst, die ursächlich der eigenen Arterhaltung dienen. Das überträgt sich auch auf "Kindchen" anderer Arten. Bei manchen ist das mehr, anderen weniger ausgeprägt, und natürlich unterliegt auch dieses Verhalten einer Entwicklung, die durch persönliche Erfahrungen gekennzeichnet ist.

    Was wir schön finden, und was nicht, ist letztendlich auch von unseren Emotionen abhängig.

    Kennt ihr das - ihr lernt jemanden kennen, den ihr vom ersten Eindruck her als "unattraktiv" empfunden habt, und stellt im Verlauf des Kennenlernens fest, dass dieser Mensch euch sympathisch ist ... und er "tolle Augen", "ein charmantes Lächeln", "witzige Grübchen", "eine angenehmen Geruch" ...etc. hat?

    Unsere Emotionen färben uns diesen Menschen schöner, Makel, die wir vorher vielleicht sehr stark wahrgenommen haben, werden abgeschwächt oder gar ganz ausgeblendet.

    Wir MÜSSEN Unperfektes Ausblenden können, weil wir uns ansonsten nur noch von Aversion zu Aversion hangeln würden.
    Damit wäre kein soziales Miteinander mehr möglich.

    Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass jeder Mensch seinen eigenen Hund liebt, und eben für den schönsten hält.

    Deshalb gehe ich auch davon aus, dass Aspekte, die für MICH sehr offensichtlich sind, von diesem evtl. gar nicht wahrgenommen werden, oder ganz tief ins Unterbewusste verbannt sind.

    Dass gezielte Aufklärung zu der eingangs zitierten Aussage von Continentel-art geführt hat, finde ich erfreulich.
    Das ist mein persönliches Ziel.

    Solange diese Areale nicht im Zoo sind, mit entsprechenden Zäunen für die Wölfe, entbindet das ja in keinster Weise vom Herdenschutz.

    Deshalb schrieb ich ja auch: "Neben dieser Lösung des Herdenschutzes", weil

    - einerseits aktiv dafür gesorgt werden müsste, dass es diese Areale für freilebende Wolfsrudel überhaupt gibt
    - andererseits das natürliche Abwanderungsverhalten ja nicht abgeschafft werden kann, das es aber auch eben in den Griff zu bekommen gilt.

    Eines der derzeitigen Probleme ist ja auch der "gedeckte Nutztiertisch" für die Wölfe.

    Momentan habe ich den Eindruck, die Lösung der Problematik eines hier wieder heimisch werdenden Raubtieres wird sehr einseitig zu Lasten der Nutztierhalter betrachtet (von den Behörden).


    Bei der ganzen Riss-Bericht-Erstattung darf man nicht vergessen, dass es das genauso gibt: geschützte Herden in Wolfsgebieten, auf die es keine Übergriffe gibt.

    Das sollte doch das Ziel sein: Ein Wolf, der sich weiterhin seiner natürlichen Beute widmet (und das sind eben NICHT die Nutztiere).

    Ich persönlich bin da der Meinung, dass dies alleine nur mit Herdenschutzmaßnahmen nicht zu bewerkstelligen ist.

    Ich halte den sorgfältig aufgebauten Herdenschutz mit Hunden nach wie vor für die beste Lösung

    Sollte neben dieser Lösung nicht auch aktiv dafür gesorgt werden, dass die Areale für angesiedelte Wölfe ganz klar definiert sind?

    Natürlich kommt mir dabei selber ein ganzer Rattenschwanz an Pro & Contra in den Sinn; Heißt eine solche Arealbegrenzung doch z. B. auch, dass diese Bereiche keine Nutztierhaltung mehr beinhalten dürften.
    Hieße andererseits auch, dass Wölfe außerhalb dieser Bereiche ganz klar "bekämpft" werden müssten, bis hin zu der Möglichkeit der Bejagung...

    Ich hab's befürchtet.

    Oh je... xD :bussi:

    Also degeneriert - ja, ich halte es für möglich, dass hier tatsächlich bestimmte Gehirnareale "nicht bedient" werden und deshalb sowas wie "verkümmern". Mir kommt hier allerdings eher der Gedanke von Deprivation in den Kopf - aber das ist natürlich ein ganz persönlicher, absolut unwissenschaftlicher Gedanke von mir :smile:

    Das mit der Prozentangabe halte ich allerdings für einen genauso pseudowissenschaftlichen Schluss des Pflegers |)

    Danke für deine Antwort :smile: Wenn du mal über irgendeine Quelle dazu stolperst, kannst du mir das ja per PN schreiben wenn du magst.

    "Vertiefen" muss ich das jetzt von meiner Seite aus nicht (wenn das für dich ok ist?)

    Lieber Gruß
    Moni

    Wobei Gehehgewölfe - also die, die dort geboren werden, ein degeneriertes Gehirn haben. Da greift wohl dann sofort die Epigenetik ...

    Hast du dazu irgend eine Quelle? (Keine Kritik, interessiert mich echt!)

    Epigenetik wird noch sehr "stiefmütterlich" behandelt, gerade in diesem Bereich mangelt es wohl auch an Forschungsgeldern ... leider.

    Weil ich es vorhin vergessen habe: Diese "variable HSH-Einsatztruppe" sehe ich auch ... sehr kritisch.
    Auch von mir: Danke an @Chris2406 für die ganzen Infos, und auch dem post zu diesem speziellen Thema der "schnellen Einsatztruppe".

    "Erstmals in der Canidenforschung" kann wohl kaum stimmen - das hat Erik Zimen schon vor gut 40 Jahren gemacht, und sein Buch darüber ist immer noch richtig lesenswert.

    Ja, nur die Schlüsse die aus dessen Forschungen gezogen wurden (zunächst auch von ihm selber) sind nicht so lesenswert. Gehegewölfe zeigen ein völlig anderes Sozialverhalten - auch untereinander - als Freilandwölfe.
    "Eric Ziemen - der Wolf" ist allerdings ein fantastisches Buch um zu begreifen, wie sehr Umfeldbedingungen Verhalten beeinflussen.


    mWn gelten zahme Raubtiere aufgrund der fehlenden Scheu als gefährlicher als wilde, weshalb auch ausgebrochene Zootiere relativ schnell erschossen werden.


    Zahmheit und Scheue sind zwei völlig unterschiedliche Merkmale; Ein Wildtier (als Individuum) bekommt man auch mit Handaufzucht nicht zahm.
    Bekanntestes (und meines Wissens nach bisher einzigstes) Beispiel für "Domestikation im Schnelldurchlauf" ist das Silberfuchsexperiment Domestizierung: Forscher züchten zahme Füchse - SPIEGEL ONLINE
    bei dem über GENERATIONEN auf das Merkmal "Zahmheit" selektiert wurde.

    Dabei wird tatsächlich Sozialverhalten über Generationen langfristig verändert (Abnahme der Aggressivität gegenüber Fremdem, durch Zunahme der Neugier gegenüber Fremdem).

    Ein per Hand aufgezogenes Wildtier wird nicht zahm; bei dieser Art der Aufzucht macht man sich andere Fähigkeiten des Tieres zunutze: Lernfähigkeit und die Fähigkeit der Bindungs- und Beziehungsbildung.
    Die grundlegenden Eigenschaften eines Raubtieres werden dabei nicht verändert.

    Ja, im Schermbecker Bereich hat sich wohl eine Wölfin niedergelassen; es wird wohl auch damit gerechnet, dass sich hier im Winter ein Paar daraus entwickeln kann, wenn sich ein Jungwolf dazugesellt.

    Das LaNUV NRW hat seit Oktober eine eigene Website dafür eingerichtet:

    Wolf in Nordrhein-Westfalen - Aktuelles

    Ich rate, lasst es sein. Wer Waffen nicht regelmäßig unter Streß einzusetzen lernt, kann dies meist auch in einer Notsituation nicht. Wer nich explizit mit gefährlichen Szenarios trainiert, bricht in eben diesen Situationen dann meist auch zusammen. Dann noch mit ner Schleuder einen angreifenden Wolf zu treffen halte ich für unmöglich.

    Da ist was dran - mir macht es genauso wie Chris doch mehr Angst wenn ich überlege, WELCHE Menschen sich da "bewaffnen" mögen...

    Ich bin ja auch ein wenig Romantiker, weshalb mir der Gedanke, dass der Wolf hier wieder einkehrt, gefällt.

    Andererseits überlege ich auch einfach ganz realistisch, welche Möglichkeiten eines allseits verträglichen Lebensraums wir einem Raubtier wie dem Wolf denn hier bieten können?

    Da habe ich derzeit den Eindruck, dass hier ein "Flickwerk" betrieben wird von Seiten der Wolfsbefürworter, das alles Mögliche bietet - nur keine realistische Lösung!

    Mal ganz pragmatisch, von Außen betrachtet aus meiner Sicht (und ich bin NICHT in dieser Materie drin):

    1. Es bedarf Reservate, die sowohl dem Wolf Schutz bieten, als auch der hiesigen Umwelt Schutz vor dem Wolf.
    2. Es bedarf einer Populationskontrolle, um zu gewährleisten das die Wölfe auch in diesem Bereich angesiedelt BLEIBEN.

    Beides ist derzeit nicht möglich.

    Vielleicht denke ich auch zu naiv :ka:

    Die derzeitige Entwicklung (radikale Wolfsverteidiger einerseits, Hysterie andererseits) ist dagegen überhaupt nicht hilfreich, wird aber derzeit genährt durch eben dieses Flickwerk an Maßnahmen, die keine wirklichen Lösungen darstellen.