Wer meinen längeren Text vor einiger Zeit dazu gelesen hat der weiß, dass wir mittlerweile auch sagen, keine Kurznase mehr!
Das gefällt mir so gut, dass ich das hier noch mal betone!
Den post auf welchen du dich beziehst habe ich jetzt nicht gelesen - ich gehe aber mal davon aus, dass es die ganzen Informationen sind, die du mittlerweile bekommen hast zur Problematik brachycephaler Rassen, die diese Meinungsänderung bewirkt hat?
Ich kann hier nur noch mal betonen: Das brachycephale Syndrom heißt brachycephales Syndrom, weil die Kurzschnäuzigkeit eine übergroße Gefahr für Fehlentwicklungen im Atembereich des Hundes (und auch bei Katzen, z. B. Perserkatzen) mit sich bringt.
Je kürzer, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für eine solche Deformation.
Rassen, bei denen diese Deformation schon in der Genetik verankert ist, geben diese genetische Information mit großer Wahrscheinlichkeit auch an ihre Nachkommen weiter - selbst wenn sie mit langschnäuzigen Hunden verpaart werden und die Nachkommen äußerlich eine längere Schnauze haben.
Es bedarf Generationen gezielter Zucht unter Einsatz langschnäuziger Elterntiere, um diese genetische Information wieder auszumerzen und durch eine gesunde genetische Information zu ersetzen.
Beim Mops und auch beim French Bully steckt der Karren mMn schon so lange im Dreck fest, dass dieses gesundheitliche Problem nicht mehr ohne den überlegten (und kontrollierten!) Einsatz einer anderen Rasse zu beheben ist.
Verloren geht dabei dieses (auch mMn) überbetonte Kindchenschema, welches mit solchen Hunden bedient wird:
- klein (und handlich) bleibender Hund
- lebenslang eine "zu große Jacke"; der Hund sieht lebenslang - wie bei einem Welpen - so aus, als müsste er noch in sein Fell hineinwachsen
- Die Proporionalität von Schnauze und Augen zur Kopfgröße bleibt wie bei einem Welpengesicht; Dass Menschen auf dieses Kindchenschema anspringen, ist völlig natürlich, weil es in unseren Genen verankert ist. Der Mensch findet das süß, weil es bei ihm Emotionen (und Hormone) auslöst, die ursächlich der eigenen Arterhaltung dienen. Das überträgt sich auch auf "Kindchen" anderer Arten. Bei manchen ist das mehr, anderen weniger ausgeprägt, und natürlich unterliegt auch dieses Verhalten einer Entwicklung, die durch persönliche Erfahrungen gekennzeichnet ist.
Was wir schön finden, und was nicht, ist letztendlich auch von unseren Emotionen abhängig.
Kennt ihr das - ihr lernt jemanden kennen, den ihr vom ersten Eindruck her als "unattraktiv" empfunden habt, und stellt im Verlauf des Kennenlernens fest, dass dieser Mensch euch sympathisch ist ... und er "tolle Augen", "ein charmantes Lächeln", "witzige Grübchen", "eine angenehmen Geruch" ...etc. hat?
Unsere Emotionen färben uns diesen Menschen schöner, Makel, die wir vorher vielleicht sehr stark wahrgenommen haben, werden abgeschwächt oder gar ganz ausgeblendet.
Wir MÜSSEN Unperfektes Ausblenden können, weil wir uns ansonsten nur noch von Aversion zu Aversion hangeln würden.
Damit wäre kein soziales Miteinander mehr möglich.
Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass jeder Mensch seinen eigenen Hund liebt, und eben für den schönsten hält.
Deshalb gehe ich auch davon aus, dass Aspekte, die für MICH sehr offensichtlich sind, von diesem evtl. gar nicht wahrgenommen werden, oder ganz tief ins Unterbewusste verbannt sind.
Dass gezielte Aufklärung zu der eingangs zitierten Aussage von Continentel-art geführt hat, finde ich erfreulich.
Das ist mein persönliches Ziel.