Mein Rüde ist ein Jahr alt. Wir haben seit Verlassen der Hundeschule nicht viel Fremdhundkontakt. Da ich Hundebegegnungen an der Leine noch immer nicht schön im Griff habe (er ankert und springt am Ende in die Leine), schlage ich bei Sicht nach Möglichkeit schon prophylaktisch eine andere Richtung ein.
Er ist ansonsten viel im Freilauf unterwegs, das geht auch gut und wir haben wenig Probleme. Bei Sichtung eines anderen Hundes kann ich ihn gut aufnehmen.
Meistens treffen wir kleine zarte Hunde, mit denen Kontakt nicht geht, weil er eben auf Bulldoggenart spielt, oder welche, die aus x Gründen nicht von der Leine können.
Aber ganz selten mal treffen wir auch andere; jedes Mal Rüden. Nach dem okay wird dann kurz geschnüffelt, viel gerannt, ein bisschen gerempelt. Und Rocky reitet auf. Und er rammelt dann auch. Immer. 
Das erste Mal war es bei einem kastrierten Rüden, ein Lamm, doppelt so gross, der ihn einfach hat machen lassen. Dort habe ich ihn mit "nein" runtergepflückt, energisch, letztlich eingesammelt, beendet.
Aber nun macht er das auch bei intakten Rüden. Bei jüngeren, aber auch bei älteren. Wirklich gewehrt hat sich noch keiner, also schreite ich dann jedes Mal ein. 
Wie manage ich solche Situationen am besten?
Was das Rammeln (was für ein Wort
) ansonsten betrifft, hat er das für den Zeitraum ein paar Wochen so mit 10, 11 Monaten abends Mal bei uns gemacht. Einen wirklichen Grund dafür (Überforderung, Stress, Veränderung etc) konnten wir nicht ausmachen, also gab es den ein oder anderen verbalen Ansch.... und es hat seit ein paar Wochen komplett wieder aufgehört.
Zunächst einmal: Dieses Rammeln ist altertypisch und völlig normales Verhalten... sicher lästig, aber normal.
So scheinen es ja auch die anderen Rüden zu sehen: Einen hormongeschüttelten Jungspund, der nicht ernst zu nehmen ist.
In 6-12 Monaten sieht das anders aus, sollte dein Rüde dann dieses Verhalten immer noch zeigen - denn DANN ist er in einem Alter, wo er gelernt haben sollte dass dieses Verhalten lästig bis unerwünscht ist. DANN bekommt er von anderen Hunden ganz andere "Absagen" dafür.
Diese Phase habe ich bei allen meinen Jungs durch, bei dem einen mehr, dem anderen weniger - aber IMMER war das für mich DIE Chance, zu zeigen dass ich durchaus Mitspracherecht habe bei der Gestaltung von Kontakten - und WIE ich mir diese vorstelle 
Was ich gemacht habe:
Gelassen und mit Nachsicht reagiert. So ein hormongeschüttelter Pubertierling gerät auch gerne schnell in übermäßigen Stress. Dann gab es eine "Auszeit", also anleinen und so viel Abstand wie NÖTIG einnehmen, damit der Pubertierling wieder runterkochen konnte. In manchen Fällen reichte das angeleinte Weitergehen, manchmal musste ich dazu auch den Kontakt komplett abbrechen und in eine andere Richtung gehen. Kam ganz darauf an, wie MEIN Hund reagierte. Ist wie mit einem Trotzkind: Manchmal reichte gutes, beruhigendes Zureden, manchmal hilft einfach nur noch rausgehen aus der Situation und warten, bis der Stress wieder vorbei ist 
Ich wollte verknüpfen, dass Aufreiten unerwünschtes Verhalten ist. Normal zwar, aber eben unerwünscht.
Das erste Aufreiten habe ich zugelassen. Entweder hat der andere Hund das angemessen als unerwünscht abgebrochen, oder mein Jungspund hat aufgehört.
Beim zweiten Mal (beim gleichen Hund) habe ich dann schon gesagt, dass er es lassen soll, und ihn dazu wenn nötig auch runtergepflückt.
Nett, aber konsequent.
Beim dritten Mal habe ich dann NETT aber konsequent abgepflückt und angeleint.
Mit dieser Vorgehensweise habe ich NICHT dieses Aufreiten innerhalb kürzester Zeit abstellen können.
Mir ist dadurch etwas viel Besseres gelungen: Ich habe Aufreiten - als Bestandteil des normalen, hündischen Kommunikationsverhaltens - nicht unterdrückt, sondern ihm eine Bedeutung gegeben, nämlich dass es vom Gegenüber als lästig empfunden wird und eines erwachsenen Hundes nicht würdig ist.
Netter - aber höchst willkommener! - Nebeneffekt: Mein "Konsequent, aber in nett" wird von meinen Hunden nachgeahmt.
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Bisher hast du doch anscheinend ein ganz gutes Händchen bei der Auswahl der Rüdenkontakte gehabt - die Rüden haben doch alle das Verhalten deines Jungspundes nicht überbewertet, und dir die Chance zum Eingreifen gelassen.
Es ist absolut nicht angemessen, einem hormongeschüttelten und damit gestressten Jungspund eine so gehörige Ansage zu erteilen, dass er daraufhin traumatisiertes Meideverhalten zeigt (das würde nämlich passieren bei der immer noch weit verbreiteten Hoffnung von Menschen die sagen: "Ich hoffe ja immer darauf, dass wir endlich mal auf einen Hund treffen, der meinem gehörig die Meinung geigt.")
Man muss nicht immer einen kompletten gemeinsamen Spaziergang mit einander machen.
Ich habe, wenn ich den Kontakt als angenehm und passend empfunden habe, immer gefragt, ob ich ein Stückchen mitgehen darf, und mich dann nach 10min z. B. wieder verabschiedet. Manchmal hat sich auch ergeben, dass der Spaziergang dann gemeinsam bis zum Ende gegangen wurde.