Kennt Dein Hund überhaupt ein NEIN? Wurde dieser Begriff mal in einer ruhigen Minute erklärt?
Und, wenn Du jedes Mal (sofort) körperlich agierst, um Dein NEIN durchzusetzen, kommt mir das so vor, als ob der Hund lernt, daß dies normal ist, und agiert ebenfalls körperlich. Er "kopiert" Dich dann quasi.
Ist halt nur mein Gedankengang
Schönen Gruß SheltiePower
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Diesen Beitrag hebe ich noch mal hervor, weil ich den gleichen Gedankengang wie @SheltiePower habe. Ich vermute, hier ist tatsächlich durch unbedachtes, zielloses Agieren seitens des Menschen einfach für den Hund vieles noch unklar, und er hat seine "eigenen" Schlüsse daraus gezogen und seine eigenen Verhaltensweisen daraus abgeleitet.
Für sie ist das ein Spiel, sobald sie zum Beispiel ein Stück Kleidung im Mund hat und ich es versuche wegzunehmen, zieht sie daran und knurrt, wie bei einem Spiel eben.
Auch hier lege ich den Beitrag von @CH-Troete noch mal ans Herz - vor Allem das TAUSCHEN, TAUSCHEN, TAUSCHEN ...
Was ich ja vermute (was ein Blick in die Glaskugel ist, aber ich erlebe das halt ständig im Reallife gerade im Umgang mit Welpen): Die Hände des Menschen sind hier ungewollt einfach "falsch" belegt worden.
Dazu ein Beispiel einer Hundehalterin mit einem Welpen, welches ich erst vor einigen Wochen miterlebt habe:
Diese Hundehalterin beklagte sich auch darüber, dass ihr Welpe so ungehobelt mit ihren Händen umging ...
Was ich dann gesehen habe: Sowohl im spielerischen Umgang mit dem Welpen, als auch beim anschließenden Lösen im Garten hat diese Halterin SELBER ihre Hände als Spielzeug präsentiert im Umgang mit dem Welpen. Beim Lösen im Garten sah das so aus: Das "Geh Pippi!" wurde begleitet mit einem Handzeichen. Dazu hat die Halterin sich dem Boden zugeneigt, mit einer Hand auf die Rasenfläche gewiesen und dabei die Finger bewegt ...
Tja - was war die logische Schlussfolgerung für den Welpen? Er hat mit dem "Geh Pippi!" und den sich auf SEINER KOPFHÖHE befindlichen BEWEGTEN Fingern das Pippimachen verknüpft?
Mitnichten!
Das "Geh Pippi!" mit den bewegten Fingern, die auch noch für ihn erreichbar GEHALTEN WURDEN hat er verknüpft mit: Spiele mit meiner Hand .... Da Hunde keine Hände haben, die sie zum Spielen nutzen können ... machen sie das mit ihrem Fang. Der hat nun mal Zähne.
Meine Welpen haben nie, wirklich niemals meine Hände als Spielzeug kennen gelernt. Ich hatte IMMER ein weiches Kauteil zur Hand, an dem vor Allem der Welpe, der ein sehr starkes KAUBEDÜRFNIS hat, dieses Kaubedürfnis ausleben konnte...
So konnte ich dann mit meiner Hand das tun, wofür sie gedacht war: Sanftes Kraulen, Berührung mit der Hand an allen Körperteilen des Welpen kennenlernen, Bürsten (mit der Welpenbürste) ...
Genau so würde ich jetzt anraten, @Yuliyaviktoria noch mal ganz neu deine Hände für den Hund zu konditionieren
@Hundunmehr, der wurzelt also ein, wenn er andere Hunde sieht, mit denen er spielen will?
Einwurzeln
Ja, so kann man das beschreiben.
Mit dem "Spielen" ist so eine Sache ... Spielen tun meine beiden Jungs nämlich absolut selten, das kommt tatsächlich auf den anderen Hund an. Selbst wenn der andere Hund auf Spielen aus ist, heißt das noch lange nicht, dass meine Jungs sich auf ein Spiel einlassen.
Ich vermute, die jetzige Verhaltensweise von Vasco ist ein Resultat unseres bisherigen Zusammenlebens.
Mit diesem Hinsetzen "kommuniziert" er mir etwas, nämlich: "Du, mein Mensch - da hinten ist ein Hund (den wir kennen?), dem ich gerne "Hallo" sagen möchte."
Im Moment ist da immer noch ein "darf ich?" hinter - und DAS will ich mir erhalten.
Vasco wurzelt als nicht ein ( ), WEIL er einen anderen Hund sieht - er wurzelt ein, weil er ein Bedürfnis hat (nämlich den anderen Hund kontaktieren zu dürfen), aber gleichzeitig das Erlernte (mein Mitspracherecht) nicht in Frage stellen will. Das würde er tun, wenn er einfach zu dem anderen Hund hinlaufen würde.
Er macht das nur, wenn er hinter mir ist, ich ihn also nicht sehe. Auch hier vermute ich, er weiß, dass ich ihn nicht sehe und berücksichtigt das.
Die Basis für den Freilauf, die ich mit meinen Hunden von kleinauf lerne, ist: Wir achten aufeinander, wir wissen immer, wo der andere ist.
Sind meine Hunde (oder einer von ihnen) hinter mir, dann schaue ich immer mal wieder. So bekomme ich z. B. mit, wenn da eine Pinkelstelle hochinteressant ist und länger inspiziert wird. Oder der Hund hockt und verrichtet sein großes Geschäft. Ich WARTE dann immer, bis er oder beide fertig sind. Sie müssen sich nicht beeilen, um ja nicht den Anschluss zu verlieren. Das kennen sie, das wissen sie underweisen mir den gleichen Gefallen im Umgang mit mir.
Also nein, Vasco wurzelt nicht ein, wenn er andere Hunde sieht, mit denen er spielen will - er wurzelt ein, wenn ich ihn nicht sehe, und teilt mir dadurch mit, dass er etwas machen möchte - nämlich den anderen Hund kontaktieren.
Ich finde das nicht nur liebenswert, weshalb es mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert Es berührt mich, weil es mir doch zeigt: Meine Hunde WISSEN, dass sie sich mir gegenüber verständlich machen können UND dass ich sehr wohl auch ihre Bedürfnisse berücksichtige
Ich finde es immer noch, immer wieder, einfach unglaublich, was zwischen mir als Mensch und einer anderen Spezies möglich ist.
Diese Vertrautheit, die Wege, die wir immer wieder zueinander finden, haut mich jedes Mal aufs Neue um
Auf der gleichen Wegstrecke - eine Strecke, wo die meistens Hunde uns bekannt sind - ist Vasco wieder sitzen geblieben. Da ich ja lernfähig bin, habe ich es diesmal nicht erst nach 100m sondern nach 10m gemerkt
Es scheint sich also gerade eine neue Verhaltensweise anzubahnen ... nach 9 Jahren gemeinsamen Lebens
Dieses Mal bin ich aber zu dem sitzenden Kerl hin und habe ihn angeleint und gebeten, mitzukommen.
Wir sind dann in einen Seitenweg, ein Transportweg für den Bauern zwischen zwei derzeit noch unbestellten Feldern, und haben dort wie üblich gewartet auf Distanz.
Es gab dann natürlich den - abgesprochenen - Kontakt. Das war schon vorher klar.
Ich will aber nicht dass mein Vasco nun lernt, selber die Kontaktaufnahme entscheiden zu dürfen - ein wenig Mitspracherecht möchte ich mir nun doch erhalten. Deshalb habe ich ihn auch nicht - wie am Vortag - schon aus der Distanz frei gegeben, sondern eben angeleint, Abstand genommen, und dann erst die Freigabe nach Absprache.
Wir scheinen gerade etwas Neues zu lernen, ich bin gespannt, wo uns das hinführt
Mein Vasco ... liest ja gerne und sorgfältig die Nachrichten anderer Hunde.
Manche unserer Wegstrecken sind sehr stark gespickt mit solchen Nachrichten, sodass es nicht ungewöhnlich ist, wenn Vasco dort häufig hinter mir läuft.
Ist aber kein Problem, weil: Meine Hunde kommen ja IMMER mit mir mit... dachte ich ... bis gestern
Wir auf einem solchen Wegstück, Amigo ein gutes Stück vor mir (der hat es meistens eilig), Vasco direkt hinter mir.
Ich Amigo im Auge behalten, ein Stück weiter vor quert eine selten befahrene Straße den Weg, gehe aber zügig voran.
Irgendwann habe ich doch mal einen Blick zurück geworfen, aus Gewohnheit - und sehe Vasco über 100m hinter mir wie festgetackert SITZEN
Ich dachte noch: "Was hat der Kerl???? Warum ist der jetzt nicht mitgekommen - das hat der ja noch NIIIIEEEEE gemacht???".
Dann entdeckte ich allerdings noch ungefähr 50m weiter, was Vasco dazu veranlasste dort jetzt einfach mal sitzen zu bleiben: 2 Hunde mit einem Menschen.
An den Silhouetten konnte ich dann sehr schnell erkennen: Joah, die kennen wir, da ist immer Kontakt erlaubt.
Jetzt weiß Vasco aber, dass wir gelernt haben:
1. Immer gemeinsam weiter zu gehen 2. ein Kontakt zu anderen Hunden immer vorher abgesprochen wird 3. sehe ich die anderen Hunden nicht, wird immer gewartet bis ich die Hunde auch sehe
Also blieb er SITZEN.
Ich habe mich dann lächelnd wieder auf dem Weg zu ihm begeben, der andere Halter hat mich dann auch erkannt, wir wechselten ein paar Worte derweil ich die Distanz weiter verkürzte.
Vasco blieb tatsächlich sitzen, bis ich ihm aus einer Entfernung von 15-20m deutlich sagte: "Ist OKAY, Vasco - du kannst hin!"
Da stand er dann auf und "begrüßte" die anderen Hunde.
Ich fand seine Lösung, sowohl meine als auch seine Interessen in Einklang zu bringen überaus konstruktiv
Wir hatten dann mit 4 Hunden einen schönen, gemeinsamen Spaziergang.
P.S.: Amigo war übrigens "not amused", dass ich mich scheinbar schon wieder auf den Rückweg machen wollte - der hat sich erst mal ins Platz begeben, Liegestreik sozusagen
Auch sehr originell Er kam dann freudig zu uns gerannt, als er feststellte dass ich die anderen "nur abgeholt" habe, und wir den Spaziergang gemeinsam fortsetzen.
Schönes Gassi gestern im Deistergebiet bei Sonnenschein - mit freilaufendem Hund (obwohl hier irgendwo eventuell, möglicherweise, vielleicht auch ein einsamer Wolf herumstreift). Bei der Rückkehr steht ein großes Schild am Parkplatz: „ Brut- und Setzzeit. Hunde bitte anleinen!“ (und ganz klein darunter: 01.04 - 15.07.). Hätte dies nicht noch etwas Zeit gehabt?
Gibt es denn in deinem Bundesland eine Anleinpflicht in der Brut- und Setzzeit?
Hier in NRW nicht. Ich leine auch nicht an, die Wildtiere bleiben von meinen Jungs ganzjährig ungestört, ohne Leine.
Im einem Wald habe ich aber jetzt 2 Schilder entdeckt mit der Aufschrift: "Hunde an die Leine - dem Wild zuliebe!". Aussteller: der Landesjagdverband NRW.
Ich überlege noch, ob ich darunter einen folierten Zettel hänge: "Flinten zu Hause lassen - dem Wild zuliebe!"
"Klar, die müssen sich ja nicht abchecken, die WISSEN, dass sie sich nicht mögen und dass wir ihnen nicht erlauben, sich aufs Maul zu hauen, darum lohnt sich die Aufregung nicht."
Kurze und knackige Situationsbeschreibung - finde ich gut!
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Jetzt kann man sich vorstellen was passiert, wenn in diesem Rausch noch Wild hochgeht. Ein Reiz, und er ist in 0,0 Sekunden auf Hochgeschwindigkeit.
Ps: man sieht hier übrigens gut, wie er trotzdem mittlerweile sich am Weg orientiert. Sieht aus als hätte das viele Training was gebracht
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Ich nenne das "Rennflash" - kenne ich noch gut von früher, als meine Beiden auch noch jünger waren. Aber mit 8 (Amigo) und fast 10 (Vasco) läuft das jetzt doch ruhiger
Ich bin insgesamt immer wieder sehr fasziniert über genetische Veranlagung und wie sie sich wo zeigt, gerade bei Rassenhunden. Es ist so logisch, irgendwie. Für mich so leicht zu begreifen, was ihnen gut tut und was nicht beim Gassi. Das Problem ist halt, dass man sich bei vielen Hunden beim Gassi beim ständigen "ein Bisschen jagen" bewegt und dem Hund dauernd erklärt, dass es nicht mehr oder noch besser: weniger werden soll, obwohl er danach giert.
Ich habe ja etwas Probleme mit dieser Begriffskreation "Pseudojagd" von P.G. ...
Mal echt jetzt: Wenn jemand gerne singt, dann macht er was gerne und oft?
Kochen????
Ne - er singt. Nicht nur in der Montags-Chorgruppe, wo er es soll. Nein, er singt in der Badewanne, unter der Dusche, beim Staubsaugen, summt vielleicht auch vor sich hin bei der langweiligen Aktenablage ... aber das ist ja dann kein Singen, sondern... Taddaaaah: Pseudosingen!
Lola kann das noch viel schlimmer, hier ging das noch.
Zu dem Video an der Schleppleine wurde ja schon einiges geschrieben.
Von mir noch das dazu:
- Kennt Lola "langsam"? Das würde ich an der Schlepp etablieren, als Hinweis darauf, dass die Leine gleich zu Ende ist. Dazu Handschuhe anziehen und die Schlepp 3-4 m VOR dem Ende fassen, die Schlepp dann bremsend (nicht stoppend!) durch die behandschuhten Hände gleiten lassen, und das mit einem freundlichen "Langsam, Lola!" kommentieren. Was lernt Lola derzeit? Ungebremst bis zum Ende der Schlepp rennen. Ihr Stoppsignal ist der Ruck Dieser "Ruck" fehlt, wenn sie ohne Schlepp laufen würde - also läuft sie dann auch weiter. Durch das Gleiten-Lassen der Leine durch die Hände bremst du sie sanft aus, signalisierst ihr damit das Ende der Leine, BEVOR sie es erreicht hat. Das ist dann die Basis für ein Radiustraining, z. B.
- Lola kann beständig selber überlegen: "Was mache ich als Nächstes?" Merke: Ein Lob BEENDET eine Aktion - also auch ein zuvor gegebenes Kommando (Anmerkung: Es gibt Hunde, bei denen das NICHT so ist. Da hat aber dann der Halter darauf geachtet UND daran gearbeitet, dass trotz eines Lobes abgewartet werden soll, was danach kommt). Lola kommt also, erhält ihr Lob (und wohl auch ein Leckerchen, was völlig ok ist, weil es als Verstärker dient) - und dann kommt von dir nix mehr - und Lola überlegt ihre nächste Aktion. Das hat sich bei euch schon so verselbständigt, dass Lola da gar nicht mehr lange überlegt, sondern MACHT.
- Es ist doch schön, dass Lola ZU DIR KOMMT. Das ist doch das Ziel: Freudiges Zu-dir-Kommen, welches irgendwann so zuverlässig von ihr gezeigt werden soll, dass sie abrufbar ist. Dann zeige ihr doch deine Freude, während sie KOMMT. Das kombinierst du dann mit einer Anweisung, was sie machen soll wenn sie dich erreicht hat. Gängiges Kommando dafür ist das "Hier"
Was euch tatsächlich fehlt, zeigt auch das nächste Video, und die Kommentierung von Flying-paws: -
Ich bin verwirrt. Ich peile nicht, was das Ziel ist - gab es eins? Am Anfang lässt Du die Leine lang und wirkst auf mich, als ob Du zusammen mit dem Hund stöberst, durch das Zickzack-Laufen. Auf der Straße dann zuppelst Du erst an der Leine herum. Irgendwann fängst Du dann mit Bedrängen an. Die guten Aktionen des Hundes bleiben völlig unkommentiert. Es gibt nur einmal das Lob für die Verhaltenskette, dass der Hund vom Ende der Leine zur Dir läuft.
Also, wäre ich Hund, ich würde nicht verstehen, was da grad Plan ist, muss ich sagen.
Was willst du da? Wäre ich dein Hund, wäre ich auch verwirrt
Du gibst ihr die lange Leine, damit sie mehr Bewegungsradius hat - aber WOFÜR hat sie den?
Bei 1.30 siehst du, dass Lola noch mal ein kleines Stück zurück will, um dort zu Schnüffeln. Du lässt sie dort nicht hin, ziehst sie weiter.
Meine Gedanken dazu: Mein Amigo ist ja auch eine Jagdsau. Wenn ich den gelassen hätte, wäre er permanent im Jagdmodus (Amigo zeigt Alle Sequenzen des Beutefangverhaltens mit passioniertem Engagement). Nicht nur "ein wenig". Bei ihm war meine große Aufgabe, ihn lernen zu lassen dass das leben auch außerhalb der jagdlichen Ambitionen groß und spannend und bunt ist ... Hunde erleben diese Welt hauptsächlich mit der Nase. Ein sehr großer Bereich dafür ist: Das "Lesen" der Nachrichten anderer Hunde. Diese "Nachrichten" sind in der Regel am Wegrand, bevorzugt in Bereichen wo eben auch häufiger andere Hunde mit ihren Menschen langgehen.
Dieser Weg, auf dem du in dem Video gehst, bietet sich für ZWEI Lerninhalte an - aber doch bitte nicht planlos-vermischt.
1. Lola kann sich dort ausgiebig mit den Spuren der anderen Hunde befassen. Das ist Verhalten außerhalb des Jagdmodus, und dieser Bereich sollte bei ihr verstärkt werden. Je mehr Interesse sie daran findet, umso weniger bleibt übrig für ihr Jagdinteresse. Lass sie dort also ruhig an der längeren Leine und gehe mit ihr MIT. Fördere dieses Interesse, gib dem Raum. Lass sie am Wegrand die Spuren der anderen Hunde erkunden.
2. So eine gerade, gut überschaubare Strecke eignet sich wunderbar für Übungen an der kurzen Leine. Aber bitte nicht am Wegrand, so weit ist Lola noch nicht. Dann bitte in der Mitte der Straße, weg von den Gerüchen am Wegrand. Sonst machst du dir nicht nur die Leinenführigkeit super schwer, du blockierst auch dein Bestreben, Lola am ständigen Wegswitchen ins Jagdverhalten zu hindern.
Hm - ist immer toll, wenn andere einen "beurteilen", ne
Ich spreche da aus eigener Erfahrung - und hole mir auch heute noch von Zeit zu Zeit ein Feedback von außen. Manchmal auch eigene Videoaufnahmen. Ich kenne mich zwar schon echt lange - aber von Außen sehe ich mich auch nicht selber
Nachtrag, ich hatte bei ihr ein Seminar zum Thema Aggression und sie hat ihren damaligen Retriever mitgebracht. Der ist total ausgetickt, wenn er für mehrere Meter von ihr weg war, außer ihr und ihrem Mann konnte ihn niemand führen. Wir bekamen die Aufgabe mit ihm wegzugehen. Er hatte natürlich einen MK drauf. Eine Teilnehmerin vor mir kam ungefähr 5m und er ist durchgedreht. Danach kam ich dran, natürlich mit mulmigen Gefühl, denn sowas kannte ich nicht. Bin dann los, habe ihn mit Würstchen belohnt und voll gequatscht. Nach 20m oder so hat Perdita dann gerufen und er wurde sich bewusst, wie weit er schon weg war Für mich eine einschneidende Erfahrung.
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Was ich daraus mitnehme: Schon geringfügig geänderte Bedingungen bewirken ein anderes Verhalten. Schade dass deine Erzählung da aufhört.
Wie hat der Hund denn reagiert, als er durch das Rufen auf diese für ihn große Entfernung zu "seinen" Menschen aufmerksam wurde? Wie solltest du reagieren - Zügig mit ihm zurück, oder sogar Leine loslassen, damit er ohne Behinderung wieder zurück kann?
Wird dann dieser Hund (bzw wurde er) nicht auch "missbraucht" mit all seinen Problemen?
Möglicherweise: Ja. Genauso wie der Rotti mit dem Buggy.
Wird so ein Verhalten immer/oft ausgelöst, bedeutet das jedes mal Stress für den Hund. Das ist keine Lösung, und für mich auch nicht akzeptabel.
@frauchen07 ICH würde Perdita wählen - aber ich bin auch kein Redakteur
Das was in dem Film bei ARD gezeigt wird, ist auch bedeutend weniger spektakulär.
Die Erfolgsquote von 90% beim Halten eines Hundes finde ich plausibel - aber es geht um HALTEN, nicht FESThalten...
Halten ist das Angebot von "Halt bieten" - dem Hund sollte also klar sein, dass es hier nicht Zwang geht, sondern um eine Hilfe. Das ist unterschiedlich von Hund zu Hund - und es funktioniert bei sehr vielen Hunden - aber eben nicht bei ALLEN.
Bei einem der Hunde auf der Liste von HHF würde das z. B. nicht funktionieren. Weiß nicht mehr, bei welchem Hund das war, aber bei einem stand in der Beschreibung, er würde Nähe nicht so gut finden, und vor Allem die Berührung an der Vorbrust würde er bedrohlich finden und dann auslösen.
VIELE Hunde empfinden ein Kraulen an der Brust (oder dieses sachte berühren, wie in dem Film mit P.L. gezeigt) als angenehm, oft auch angenehmer als am Nacken oder Kopf. Viele - aber auch eben nicht alle.
Sehr schön zu sehen ist, wie Nala die Nähe zu dir als Sicherheit annimmt - das ist die Stelle, wo du die kleine Distanzvergrößerung durchführst, und Nala dann vor dir sitzt und von dort aus dann abwechselnd den ballspielenden Jungen beobachtet und immer wieder zu dir schaut.
Bemerkenswert WIE du diese Distanzvergrößerung durchführst: Du initiierst das OHNE Zwang, es ist ein Angebot an Nala, und Nala orientiert sich dabei immer wieder an dir - was von dir punktgenau mit Leckerchen belohnt = verstärkt wird.
Wie etablierst du denn Leinenführigkeit bei einem normalen, unvorbelasteten Welpen?
Ich lasse einen Welpen die Leine so kennenlernen, dass ich
- zu Beginn immer nur kurze Zeit (2-3 Minuten) die Leine am Welpen dran habe, in Momenten OHNE ablenkende Reize - dann immer darauf achte, die Bewegungen/Richtungen des Welpen ohne Zug auf der Leine mitzumachen.
So gibt es dann Momente, wo der Welpe zwar immer mal wieder einen ZUG auf der Leine mitbekommt (deshalb auch kein Halsband, sondern Geschirr); er lernt also kennen, dass die Leine schon eine Änderung seiner Bewegungsfreiheit IST. Sie bedeutet aber nicht, dass jetzt der Spaß für ihn aufhört.
Alles andere, was die Leine an Funktion bietet, kommt dann erst später. Eben dann, wenn der Welpe die Information begriffen hat: Mit Leine sind mein Mensch und ich aneinander gekoppelt.
Damit dieses "Koppeln" keine negative Wertung bekommt, bin eben zu Beginn ICH diejenige, die darauf achtet die Bewegungen des Welpen mit zu machen.
Edit: Das ist natürlich KEINE Leinenführigkeit - aber eben die Vorarbeit dafür.
Unsere Maus ist ja nun eine Woche bei uns klappt auch soweit ganz gut .das einzige as wir festgestellt haben sie es unheimlich ängstlich
Stell dir bitte Folgendes vor: Dein Hund hat erst vor knapp 8 Wochen angefangen, diese Welt mit seinen Sinnen wahrzunehmen.
Diese Sinne (Hören, Sehen, Tasten, Riechen) sind auch nicht "Zack!" sofort voll funktionsfähig da, sondern entwickeln sich langsam.
Vertraut sind ihm dabei seine Geschwister und die Mutter (manchmal auch der Vater), und in dieser sicheren Geborgenheit lernt er auch die Reize kennen, die zu seinem unmittelbaren Umfeld gehören.
Nach 9,5 Wochen wurden ihm sowohl die ihm vertrauten Geschwister und die Mutter genommen, und er kam alleine in eine Welt mit völlig neuen Reizen.
Für mich liest sich das so, als hätte dein Welpe zu viel an neuen Reizen bekommen, zu einem Zeitpunkt wo das Sich-vertraut-machen mit seinen neuen Sozialpartnern (seinen Menschen!) noch viel wichtiger ist.
Dementsprechend ist deine Vorstellung von "das lasse ich natürlich nicht durchgehen" grundverkehrt.
Versetze dich mal in den Kleinen rein - der braucht spielerische Beschäftigung mit dir, viele Kuscheleinheiten ... und viel Schlaf, um diesen "Kulturschock" und die neuen Eindrücke verarbeiten zu können.
D. h.: Ganz kurze Pippigänge nach draußen, möglichst dicht am Haus und immer die gleiche Stelle. Vielleicht alle 2 Tage mal irgendwohin TRAGEN, wo es ruhig ist und er ein klein wenig von der großen, weiten Welt kennenlernen kann. Das kann z. B. eine Wiese sein, wo er etwas laufen kann, sein kleines Näschen in Grasbüschel, feuchten Boden oder Laub reinstecken kann - und wo du mit dabei bist und ihm zeigst dass du dich freust, wie er so langsam "das Leben" um ihn rum entdeckt. Dem du zur Seite stehst und dabei hilfst, für ihn ungewohnte und vielleicht auch beeindruckende Reize zu erkunden.
Diese Zeit ist so unglaublich kurz, und sie ist ein Zeitfenster, in dem du die Basis legst für die lebenslange Beziehung, die du mit deinem Hund eingehst.
Es gibt Welpen, die sind von Beginn an sehr forsch. Sie scheinen sehr unabhängig zu sein und erkunden ohne Bedenken jegliche neuen Reize. Bei den meisten Welpen sind aber Neugier und Angst gemischt, bei dem einen mehr, dem anderen weniger.
Neugier und Mut sind die Bausteine für einen selbstbewussten Hund. Mit Zwang machst du deinen Welpen nur unsicher.
Das Video mit dem Kinderwagen und Apollo ist auch meines Erachtens ein Demo-Video, mehr nicht. Keinesfalls ein Video, das Training zeigt.
Aha - als Zuschauer hat man also nur auf den Hund zu schauen - die (Re-)Aktionen der Trainerin sind auszublenden, haben keinerlei Aussagekraft.
Das weiß der Zuschauer natürlich ....
Nene - also selbst wenn sie dort nur "halbherzig" managed (was wäre denn "vollherziges Management - mit dem Knüppel reinknallen?), ist hier tatsächlich irgend jemand der glaubt, sie würde im Training mit "Gutschigutschi" und Leckerliekanonen arbeiten?
Was sie dort zeigt ist GEWALT -und nein, so wie das ausgeführt wird, sieht das nicht ungeübt und der spontanen Überraschung geschuldet aus.
Ja, das ist ein Demo-Video, für die Zuschauer - und da wird gezeigt, dass die Antwort des Menschen auf dermaßen aggressive Hunde nur Gewalt sein kann.
Das heißt übrigens nicht, dass ich nie Zwänge einsetze - ich überlege mir aber sehr genau, wann und wo und lehne es ab, pauschal aversiv zu arbeiten, weil es vermeintlich leichter oder schneller geht.
Zwang ist schädlich, wenn er bei einem Hund angewandt wird der noch nicht in der Lage ist, einen Zwang richtig einzuordnen. Dazu gehört Resilienz, eine stabile Persönlichkeit, Vertrauen und eine gute Bindung zum Menschen. Zwang wir in jedem Fall schädlich, wenn er oft oder gar als bewährten Mittel in jeglichen Situationen angewandt wird.
Hemmen und Zwänge führen immer zu einem weniger zuverlässigen Ergebnis, als wenn man psychologisch so arbeitet, dass der Hund lernt über den Gehorsam (Umwege) zum vermeintlichen Ziel zu kommen und somit glaubt, das erwünschte Verhalten ausführen zu wollen und das unerwünschte hintenan zu stellen - weil es keinen Erfolg mehr bringt.
Den Hund dazu motivieren, etwas zu tun, weil es mehr Erfolg bringt. Wenn mein Hund mit mir jagt, dann hat er 100% Beute. Die Dopaminzufuhr ist bei der Ausführung auch gesichert.