Beiträge von Hundundmehr

    Zaun ... nur mal als tipp: Kennt ihr Armierungsmatten?

    Für Kletterpflanzen ideal, befestigt an einbetonierten Zaunträgern, von unten in eine kleinere Schicht Schnellbeton eingesetzt - ist vielleicht keine Lösung für den gesamten Garten, aber für Teilbereiche möglicherweise geeignet. Evtl. an einigen Stellen VOR dem derzeitigen Zaun angebracht, schnelle "Verschönerung" bringen einjährige Schlingpflanzen wie Kresse oder auch Kürbisse.
    Senkt dann die Gesamtkosten, der eigentliche Zaun muss so nicht überall erhöht werden.

    Eine gute Freundin von mir wohnte jahrelang im Kreuzviertel Dortmund. Sie ist dort mehrfach umgezogen und hatte nie Probleme, eine günstige Wohnung zu finden, in der auch Hundehaltung erlaubt war.

    Von Außen betrachtet ist das sicher nicht das, was ein Hundehalter sich unter "passend für den Hund" so vorstellt.

    Da aber die Infrastruktur dort sehr gut ist, und meine Freundin ohne Auto war, weiß ich: Angemessene Freilaufflächen sind dort sehr gut und auch schnell mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.

    Was ich persönlich immer sehr genossen habe, wenn ich sie dort besuchen ging: Nach einem ausgeprägtem Spaziergang mit glücklichen, schmutzigen Hunden in eines der vielen dortigen Bistros einzukehren, Kausnack für die Hunde (3 große), Cafe au lait für die Menschen ... :herzen1:


    Die Hundefreundlichkeit dort war echt beeindruckend.

    Vielleicht mal die Vor- und Nachteile bestimmter Gegenden noch mal genauer abwägen, und unter diesen Voraussetzungen dann erneut gezielt auf Wohnungssuche gehen.

    Bin davon ausgegangen, dass @Hundundmehr im Vorfeld die Unterstützung durch Medikamentation meinte, was u.U. dabei helfen könnte, erst einmal eine gewisse Ansprechbarkeit zu erreichen, indem man in den Hormonspiegel des Gehirns eingreift. (Ähnlich, wie im Humanbereich, sprich: Psychopharmaka).
    Am besten kennen sich damit natürlich Mediziner aus, die sich auch mit Verhaltenstherapie beschäftigen, um zu gewährleisten, dass zu den richtigen Mitteln gegriffen wird (und nicht zu solchen, die u.U. das Problem verschlimmern). Und ich glaube auch, dass sie mehr gemeint hat, unterstützend, begleitend. Denn darüber sind sich vermutlich alle einige, am Trainer, Rassekenner, der sich gut mit solchen Ausprägungen auskennt, führt kein Weg daran vorbei. Was eben nicht heisst, dass man nicht noch zu unterstützenden Mitteln greifen könnte.

    Ja, meine ich :smile:
    Wobei ich noch mal besonders hervorheben möchte, was @Das Rosilein hier geschrieben hat: Es geht NICHT ohne entsprechendes Training!

    Wobei mich dieser "Kurpfuscher" von Trainer, der es geschafft hat, bei Henry eine aggressive Reaktion gegenüber Menschen hervorzulocken, masslos ärgert :fluchen:

    Die Trainerin, die positiv mit Henry gearbeitet hat, ist mir dagegen äußerst sympathisch - weil sie erkannt und auch gesagt hat: Henry übersteigt ihre Fähigkeiten!

    Schade dass sie nicht auf die Idee gekommen ist, einen Tierarzt mit der zusätzlichen Qualifikation von Verhaltenstherapie mit ins Boot zu holen.

    Ich selber kenne persönlich nur eine Tierärztin, die auch mit Hunden trainiert: Maria Hense (tolle Frau!). ( Animal Team: Referenten )

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    Flüchten (Meiden) und Wehr (Abwehr, Kampf) sind BEIDES Lebenserhaltungsfunktionen, die auf der Emotion FURCHT basieren. Das hat nichts mit Ängstlichkeit zu tun!
    Es gibt Typen (bei allen Säugetieren, also auch beim Menschen), die in lebensbedrohlichen Situationen sofort Flüchten, und solche die in lebensbedrohlichen Situationen sofort wehren. (Eine Sonderform ist das Erstarren).

    Die Situation mit dem plötzlich und völlig überraschend angreifenden Hund hat diese Gefahr "Furcht" ausgelöst - und Henry hat mit Wehr reagiert.

    MMn ist es vorstellbar, und nicht an den Haaren herbeigezogen, dass dieses Erlebnis traumatische Konsequenzen für Henry hat.
    Das heißt: Bei JEDER HUNDESICHTUNG wird dieses Gefühl, was bei dem traumatischen Erlebnis entstanden ist und sich fest im Gehirn von Henry eingebrannt hat, sofort wieder hervorgebracht - und damit auch die gesamten HORMONELLEN Reaktionen, die der Organismus von Henry bei diesem Erlebnis zur Abwehr produziert hat, wieder in Gang gesetzt.

    Die Beschreibungen von @Sara.belegen, dass auch der kleinschrittige Versuch, irgendwo mit dem Erlernen eines Alternativverhaltens ansetzen zu können, gescheitert ist.

    Hier könnte tatsächlich mit Einsatz von Medikamenten, die diesen Hormonprozess eindämpfen oder regulieren, zunächst überhaupt erst die Möglichkeit geschaffen werden, einen Zugang (=ansprechbares Level) zu erreichen.

    Inwieweit eine rassetypische Neigung zu Artgenossenunverträglichkeit hier noch mit reinspielt, und auch eine rassetypische Neigung zu Wehrverhalten, weiß ich nicht.

    Möglicherweise hatte Henry auch in seinem Vorleben (bei den Besitzern vor Sara.) ein ähnliches Erlebnis (beispielsweise eine derbe, unangemessene Maßregelung durch einen älteren Hund im Welpenalter - das passiert leider viel zu oft, wenn Menschen nicht sorgsam genug mit ihren Welpen umgehen).

    Fakt ist aber, im Hier und Jetzt, dass durch diese Erfahrung das Verhalten von Henry maßgeblich beeinflusst wurde.

    Traumatische Ereignisse sind im Erfahrungschatz eines Lebewesens nicht mehr auszulöschen.

    Sie können aber verarbeitet werden, und auch behandelt.

    Möglicherweise lebenslang.

    @Sara.Ich bewundere dich für deinen Mut, und die Kraft, die du jetzt aufbringst. Du weißt, dass Henry nie wieder der alte sein wird. Es geht aber darum, so viel Lebensqualität zu bekommen, wie nur irgend möglich ist, und das wird erreicht, indem Henry in die Lage versetzt wird, eben NICHT MEHR so fürchterlich seinen Hormonen ausgesetzt zu sein, wie es derzeit der Fall ist. (btw.: Ob hier z.B. ein Eingriff in seinen Testosteronhaushalt eine Wirkung erzielt, die in der Gesamttherapie erfolgversprechend und damit sinnvoll ist, KANN nur jemand sagen, der Henry persönlich und mit entsprechenden Fachkenntnissen und MÖGLICHKEITEN begutachtet. Hier, als Ferndiagnose, eine solche Empfehlung auszusprechen, ist purer Dilettantismus ... ).

    Ich mag dir nicht zu viel Hoffnung machen - ganz ehrlich, was ich jetzt tun würde?

    Ich würde beim VÖK anrufen, dort das Problem schildern, und fragen, ob und welche Möglichkeiten in eurer erreichbaren Nähe sind.

    (Also ICH würde tatsächlich Kontakt aufnehmen zu Maria Hense - aber das wären für mich auch nur knapp 200km - und sei es nur, um mir eine Empfehlung zu bekommen, wer näher an mir dran ist).

    Was ich NICHT machen würde: Einen Trainer aufsuchen, der nicht zumindest mit einem verhaltenstherapeutisch ausgebildeten Tierarzt zusammen arbeitet, und in eurem Fall ENG zusammenarbeitet.

    Steht eindeutig da, daß der andere Hund schon auf dem Boden lag, also sich unterworfen hatte.

    Das steht dazu im Eingangstext:


    und sich letztendlich regelrecht in dem anderen Hund verbissen, während dieser schon am Boden lag.

    WARUM er am Boden lag, steht dort nicht.

    So, das hilft der TE aber nicht weiter.

    Was eindeutiger Fakt ist: Für Henry war dieser plötzliche Überfall eine ganz furchtbare = furchtauslösende Situation. Bei Furcht gibt es die Möglichkeit Meiden/Flucht - oder Wehr.

    Henry hat sich für diemit Wehr entschieden. reagiert (editiert, weil Henry hier keine willentliche Entscheidung gezeigt hat - er hatte keine WAHL).

    Ob die heftige Reaktion ausgelöst wurde durch diesen übermäßigen Schreckmoment (stellt euch vor, ihr geht nichtsahnend in einer einsamen Gegend bei Dunkelheit durch eine Straße - und plötzlich, ohne Vorwarnung, tritt euch jemand von Hinten die Knie unterm Hintern weg - das was da an Verhalten ausgelöst wird, ist fern von jeglichem rationalem denken, da reagieren die Lebenserhaltungsfunktionen, die bei allen Säugetieren angelegt sind), oder ob - wie hier auch angesprochen wurde - für eine "latent schlummernde Artgenossenunverträglichkeit" der Schalter umgelegt wurde, kann hier wohl niemand beantworten.

    Ich würde hier tatsächlich einen verhaltenstherapeutisch ausgebildeten Tierarzt kontaktieren, der den Hund dann sieht und auch einschätzen kann - bevor ich da irgendeinen weiteren Trainer "rummurxen" lasse.

    Manche Tierärzte arbeiten ja auch mit Trainern zusammen, schließen sich bei der Therapie dieser Hunde kurz.

    Berichte doch bitte, wie es mit Henry und euch weitergeht.

    Es ist traurig, was mit dem anderen Hund geschehen ist, und das war so unnötig...

    Henry lebt aber, und für IHN (und damit auch euch) hat das Ganze unglaublich traurige Konsequenzen.

    Ich kann nur ahnen, was in euch als Henrys Menschen vorgeht ...

    Alles Gute wünsch ich euch!

    Das finde ich besonders dreist!

    Sorry, aber: Das ist in keinem Fall DREIST!

    Wie kommst du darauf?


    An der ein oder anderen Stelle kann man schon ausweichen, wenn man den anderen Hund rechtzeitig sieht.

    Auch das hier, aus eigener Erfahrung: Doch, es ist IMMER möglich auszuweichen. Umkehren, ein Stück zurück gehen bis man zu einer Stelle kommt, wo etwas mehr Abstand möglich ist, z. B.

    Alleine das Umkehren signalisiert einem Hund schon die BOTSCHAFT: Wir weichen aus.

    In wirklich extremen Situationen reicht dann ein Zurückgehen von 2-3m, dort an den Rand stellen, den eigenen Körper dann als Abschirmung nutzen und zwischen den eigenen Hund und dem passierenden Hund bringen, diesen anderen Hund dabei selber ignorieren (UND auch den dazugehörigen Menschen!), dabei dem eigenen Hund freundlich zugewandt bleiben, freundliche Ansprache an den eigenen Hund, evtl. mit Leckerchen, oder aber Kraulen der Vorbrust - was beim eigenen Hund eben bewirkt, dass er MIR mehr Aufmerksamkeit gegenüber aufbringt...

    habe zu lang zum Editieren gebraucht, deshalb hier im Nachtrag:
    Die Hand mit dem Spielzeug BLEIBT natürlich während des Lobens und der Leckerchengabe HINTER deinem Rücken.
    Bitte auch keine Endloswiederholungen - 3 mal beim ersten Ausprobieren reicht völlig aus.
    Wenn du ein Probem damit hast, dass dein Hund noch nicht aufhören WILL, dann gib ihm danach einen etwas längeren Kausnack (Ochsenziemer, einen größeren Hundekeks). Diese Beschäftigung kannst du dann zum eigenen Rückzug nutzen, und dich dann anderen Dingen zuwenden.

    Bei einem Nein verändere ich meine Stimmlage (nicht laut werden sondern ruhig bleiben), damit der Hund erkennt, dass ich es jetzt ernst meine.

    Aber selbst wenn sie das nun macht - es ändert nichts daran, dass die TE SELBER ihre Hände zum Weiterspielen anbietet.

    Die bisherige Verknüpfung (Nein = Weitermachen!!!!) BLEIBT.

    Dadurch würde der Hund nur verunsichert, weil durch die Änderung in der Stimmlage eine andere Botschaft vermittelt wird, als es der KÖRPER der TE vermittelt.
    Genau solche Doppelbotschaften verunsichern Hunde, und daraus entwickeln sich dann oft äußerst kreative eigene Verhaltensweisen - nur leider nicht immer nach den Vorstellungen des Menschen.

    Auch diese Aussage der TE: "Es kommt noch Knurren dazu, wenn sie frustriert ist." gibt mir zu Denken.

    Ich befürchte, die TE kann ihren Hund gar nicht richtig einschätzen.

    @Yuliyaviktoria Was sagst du denn zu der einstimmigen Einschätzung der User, dass dein Hund nicht beißt, sondern tatsächlich SPIELT?

    Ich könnte mir vorstellen, dass du meinst, nicht richtig ernst genommen zu werden - denn solche Spiele, gerade wenn sie rauer werden, können ja durchaus weh tun!
    Diese Kratzer und blauen Flecken sind aber Collateralschäden, entsprungen dem mittlerweile leider eingeübten Umgangs zwischen dir und deinem Hund. Das ist KEIN BEISSEN!

    Was haltet ihr (die Mitleser) von folgender Idee:

    Yuliyaviktoria: Lass das Nein komplett weg. Versuche mal folgende Übung:

    Nimm ein weiches, nicht zu kleines Hundespielzeug und "fuchtel" damit mal 2-3 Sekunden vor der Nase deines Hundes rum.
    Dann verbirgst du dieses Spielzeug HINTER deinem Rücken, nimmst dabei BEIDE Arme hinter den Rücken, und frierst in deiner Bewegung ein - komplett. Dabei sagst du: "Stop!"

    Verharrt dein Hund in seiner Bewegung - auch nur für einen kleinen Moment - dann nutzt du genau diesen Moment für ein Lob ("Gut" oder "sehr schön" - bitte kein "Fein", weil es dem "Nein" zu ähnlich ist und sich oft nur über eine entsprechende Tonlage unterscheidet).

    Ich würde ein völlig neues Abbruchsignal positiv aufbauen, bei mir wäre in meiner freien Hand (also die ohne Spielzeug) auch direkt ein leckerchen parat, um unmittelbar nach dem verbalen Lob noch durch einen kleinen Fressmoment diese durch das "Stop" und Einfrieren bewirkte Pause zu verlängern. Positive Verstärkung halt.

    Das Ganze natürlich zunächst in vertrauter und reizfreier Umgebung - der Hund muss erst verstehen LERNEN, was du von ihm willst.

    Jedoch möchte ich auch, dass ich Herr darüber bin, wann der Hund mit wem spielt. Gerade an der Leine sollte sie ruhig sein.

    Fehlt ihr vielleicht die (Lern-)Erfahrung, dass sie auch angeleint zu anderen Hunden DARF (und dort natürlich abgeleint wird für den Kontakt)?

    Bei uns hat sich folgende Vorgehensweise bewährt:

    Wollte ich keinen Kontakt, dann bin ich auf Abstand gegangen und ausgewichen.

    War ein Kontakt möglich, bin ich mit dem angeleinten Hund bis zu dem anderen Hund hingegangen (Abstand so ca. 5m) und habe dann dort eine (ritualisierte) Freigabe gemacht.

    Das ist am Anfang mühsam, weil meine Hunde immer schneller zum anderen Hund wollten als ich es vorgab.
    Irgendwann haben sie aber begriffen, dass sie zu ihrem Ziel kommen - nur eben langsamer und mit Rücksicht auf mich.

    Parallel dazu habe ich allerdings durch das oben erwähnte Ausweichen meinen Hunden die Erfahrung ermöglicht, dass eben NICHT JEDER HUND kontaktiert werden kann.

    Die letzte Entscheidungsinstanz bin halt ich ...

    Das hat aber nix mit Rudelführer zu tun.

    ich bin einfach ein verlässlicher Sozialpartner, mit dem meine Hunde die Erfahrung gemacht haben, dass sie mit meinen Entscheidungen gut durchs Leben kommen.