Beiträge von Hundundmehr

    Das ist ja meine Frage gewesen: Hat Hannah diese richtige Handhabung so von der Trainerin vorgegeben bekommen?
    Also: KEIN Markerwort nach erfolgreichem Runterführen, sondern das kommentarlos durchziehen; Markerwort NUR, wenn Jerry tatsächlich auf das Kommando "Runter" richtig reagiert?

    Eben weil ansonsten die Gefahr einer ja unerwünschten Verhaltenskette besteht, die du, @SheltiePower noch mal so detailliert beschrieben hast.

    @Hannahlein Ich lerne hier auch gerade mit, gerade weil du uns so detailliert und offen an diesem Prozess teilnehmen lässt, dafür mal von mir ein dickes DANKE! :bussi:
    Ich finde es hochinteressant, wie diese "Umerziehung" Jerrys vonstatten geht, wie komplex das Ganze durchdacht ist, welche Entwicklungen sich daraus ergeben.
    Mich so detailliert damit auseinander setzen zu können, auch wenn es nur aus der Ferne ist, ist für mich eine bereichernde Erfahrung ... :ops:

    Natürlich fiebere ich mit dir mit, freue mich über jeden noch so kleinen Fortschritt, den ihr beide macht. Wenn ich selber einen kleinen Teil dazu beitragen kann, dir etwas den Rücken zu stärken, dann freut mich das :smile:

    sondern um einen Hund, der zu Kontrollverhalten und Ressourcenverteidigung neigt.

    ist das so fest in Stein gemeißelt, dass Jerry zu Kontrollverhalten und Ressourcenverteidigung NEIGT?

    Frage ich mich gerade :???:

    Natürlich zeigt er dieses Verhalten, das ist unbestritten. Beim ersten Treffen mit der Trainerin hat diese ja zunächst den Auftrag gegeben, Bett und Couch erst mal unbeachtet weiter laufen zu lassen, und ausschließlich die Futtersituation in Angriff zu nehmen. Erst nach einem weiteren Gespräch kam ja der Auftrag, ein Kommando zu etablieren für das Verlassen der Couch. Zeitgleich wurde das Problem "Schlafzimmer" mit einem Drehknauf verhindert. Auch seit Kurzem darf dieses - in den ersten Tagen bei der Futtersituation eingeführte - Markerwort auch für anderes, richtiges Verhalten von Jerry eingesetzt werden.

    Ich sehe die Ursache für diese desolate Situation aber nicht in einem "zu Kontrollverhalten und Ressourcenverteidigung" NEIGENDEM Hund.

    Die Ursache liegt für mich darin (und das ist nicht in Stein gemeißelt, aber dieser Verdacht erhärtet sich bei mir immer mehr), dass die vorherige "Beziehung" zwischen Jerry und Hannah einfach keine war ...

    Hannah hatte irgendwo geschrieben, dass sie die Erklärung ihres Freundes, Jerry wäre eben ein Ein-Mann-Hund, achselzuckend hingenommen hat, und sich dementsprechend gar nicht mit Jerry befasst hat.

    Für Jerry spielte sie demnach überhaupt keine Rolle - und es wundert mich kein bisschen, dass Jerry sich selbst dann als "Stellvertreter" seines Herrchens sah, wenn dieser abwesend war.

    Das Konzept der Trainerin etabliert nun Schritt für Schritt eine andere Beziehung zwischen Jerry und Hannah. Jerry lernt gerade, dass Hannah sehr wohl eine Rolle in seinem Leben spielt.

    Hannah lernt gerade, dass sie diese Rolle spielen KANN - mehr noch: Dass sie diese Rolle übernehmen MUSS, damit aus einem bisherigen Duo ein Trio wird.

    Das Rüstzeug dafür bekommt sie gerade Stück für Stück in die Hand: Wie setze ich EIN Kommando durch (später werden es mehr), wie bietet ich in EINER Situation angemessenen Widerstand (Futtersituation; später wird auch das mehr), wie baue ich Bindung auf (zunächst einfache Beschäftigung ALLEINE mit Jerry; später wird es auch hier Schritt für Schritt mehr).

    Es wird zunächst in ausgewählten Zusammenhängen GEÜBT, damit gerade Hannah ein Gefühl dafür bekommt und sie so überhaupt erst mal Sicherheit unter den Füßen bekommt.
    Die Ergebnisse werden dabei von der Trainerin überwacht, SIE gibt vor, wann welche Änderungen/Erweiterungen vorgenommen werden.

    Als Mitleserin finde ich das hochinteressant - und wie schon geschrieben: Ich fiebere mit, und drücke alle Daumen, für Hannah und Jerry.

    Wobei ich total zuversichtlich bin - das wird! :bindafür:

    (Was auch an Hannah liegt; ich erlebe selten jemanden, der so reflektiert, geduldig und empathisch und auch mutig agiert, wie Hannah es tut.)

    Hatten wir auch mal - Dummytraining im Außengelände ... bis dort innerhalb einiger Wochen mehrere Giftködermeldungen kamen, da war dann Schluss mit diesem Außentraining...

    Ich habe auch hier einen Grundsatz gelernt: In der Hundeschule wird weniger geübt, sondern der Ist-Zustand betrachtet. Dann werden Tipps und Anleitungen gegeben, was geändert werden soll, wo Verbesserungen notwendig sind und wie diese geübt werden sollen - Im ALLTAG, NICHT auf dem Platz.

    Ich kannte mal eine Hündin, die war absolut perfekt auf dem Platz. Wirklich beeindruckend, wie gezielt sie gearbeitet hat und wie aufmerksam sie dabei die kleinsten Hinweise und Hilfen ihrer Halterin angenommen hat.

    Außerhalb des Platzes war die Hündin nicht ableinbar...

    Es ist toll, wenn eine Hundeschule das anbieten KANN und auch tut.
    Für die Halter ist es so leichter, die Lernerfahrungen der Hundeschule in ihren Alltag zu transportieren.

    Das Markerwort soll ich auch beim gemeinsamen Tricksen/Üben verwenden bzw. generell bei erwünschten Verhalten.

    Ahh - danke, das ist ja schon ein ganzes Stück mehr, als ich bisher rauslesen konnte (Wäre nämlich mein nächster Hinweis gewesen, ungefähr so: "ICH würde ja hingehen und schauen, wo ich überall mit dem Markerwort ein Lob für erwünschtes Verhalten anbringen könnte. Ich finde gerade diesen positiven "Maßstab", also verstärkte Hinweise darauf, welches Verhalten erwünscht ist, sehr wichtig für einen Hund - wie soll er sonst lernen, was er jetzt gut macht? Aber: Frag die Trainerin, ob ihr schon so weit seid! xD - hat sich jetzt erledigt.)

    Frage am konkreten Beispiel: Jerry würdest du mit dem Markerwort bestätigen, wenn er bei dem Kommando "runter" die Couch verlässt. Da er das bisher noch nicht macht, führst du ihn runter. Dafür gibst du ihm aber keine Bestätigung mit dem Markerwort, richtig?

    Das ist ja eigentlich die logische Schlussfolgerung - denn es ist ja nicht erwünscht dass er lernt, von dir von der Couch runter geführt zu werden, wenn er runter soll - sondern er soll lernen, die Kommandos von dir zu befolgen. DAS zunächst ausschließlich bei einer Situation, die aber im Alltag viel Probleme bereitet hat (überlege mal - du konntest dich noch vor einer Woche nicht auf die Couch setzen oder dort sitzen, ohne dass Jerry versucht hat dich dort so einzuschüchtern, dass er diesen Platz für sich beanspruchen kann ... und JETZT? :D Du BIST dort jetzt unbehelligt, er stellt deinen Anspruch auf die Couch nicht mehr in Frage, nur noch ein kleines bisschen, wenn er unbeobachtet ist, um zu sehen, ob ihm dieses "Zipfelchen" denn nicht doch bleibt.

    So ein Mist aber auch, dass du JEDES MAL völlig ungerührt hingehst und ihn da runter holst ... verdammich nochmal, die Alte hat echt NERVEN :fluchen:

    Wie ist es denn von deinem Gefühl her - hast du schon die Sicherheit, Jerry dennoch ungerührt mit der Leine runter zu führen, wenn er mal einen "Rückfall" erleiden sollte und doch noch mal versucht, dich einzuschüchtern? Hat die Trainerin dir da vielleicht auch schon einen Tipp gegeben, was speziell in dieser Situation anzuraten ist?


    P.S.: Wenn du jetzt verunsichert bist, weil du dir noch gar keinen Kopf dazu gemacht hast für diesen Fall, und nicht weißt ob und wie du reagieren sollst - ruf die Trainerin an.

    Ich finde es echt rasant, welche Fortschritte ihr macht

    Üben mit läufigen Hündinnen finde ich super, wenn mein Tröti läufig ist, bin ich immer ausgebucht um auf möglichst vielen Plätzen möglichst viele Hunde wahnsinnig zu machen

    :lachtot: - kann ich dich auch buchen? :applaus:

    Du findest die Balance schon noch für Deinen Rocky, da bin ich mir sicher.

    Genau - auf die Balance kommt es an. Ein zu gestresster Hund ist wohl ziemlich weit weg von einer "Balance", oder? :D

    .................

    Es bedarf nicht massig des Kontaktes mit läufigen Hündinnen, damit Rüden sich beizeiten mit diesem interessanten Thema auseinander setzen dürfen.

    Rüden werden schon durch die "Nachrichten", die läufige Hündinnen hinterlassen, mit diesem speziellen Geruchsthema konfrontiert.

    Auch hierbei: Die Möglichkeit dazu geben, dem Hund die Zeit geben, sich damit befassen zu können - aber das Weite suchen und andere interessante Sachen zum Entspannen anbieten, wenn der Stress zuviel wird, möglichst aber bevor der Hund durch diese Düfte komplett gaga im Hirn ist.

    Die geschlechtsspezifische Geruchsauseinandersetzung fängt übrigens schon deutlich früher an - nämlich dann, wenn ein Hund für sich wahrnimmt: "Ey - es gibt ja Unterschiede bei Hunden, nämlich welche mit, und welche ohne Bommel :shocked: " (Ja - auch kastrierte Rüden zeigen da teilweise Geruchsunterschiede, bei denen ein Hund erst lernen muss, diese einzusortieren).

    Da ist es schon die halbe Miete, wenn hier der Halter auf eine gute Balance geachtet hat.

    @Hannahlein Ich muss jetzt doch mal fragen, ob ich mir das richtig "zusammenreime" - denn schließlich kannst du ja auch nicht hingehen und einen Roman schreiben, in dem du wortwörtlich mitteilst, was du alles mit der Trainerin besprochen hast :ugly: :D

    Entnehme ich das richtig:

    Du hast folgende konkrete Vorgaben von der Trainerin bekommen:

    1. "tricksen" mit Jerry erst, nachdem 3 Mal das Futter unproblematisch verabreicht werden konnte. Dieses gemeinsame Beschäftigung aber zunächst alleine, wenn dein Freund nicht da ist.
    2. Derzeit noch keine Übungen von deinem Freund übernehmen, weder alleine mit Jerry, noch wenn dein Freund da oder gar dabei ist.

    Statt dessen
    3. Keine Kommandos derzeit bei der Futtergabe; Entweder klappt es bei dir so, wie Jerry es auch gewohnheitsmäßig in Anwesenheit bei deinem Freund/bei ihm macht, oder du stellst das Futter kommentarlos weg und gehst. (Hier wolltest du aber beim nächsten Treffen mit der Trainerin schildern, wie GUT es da jetzt läuft, auch mit dem kurzen "Motzen" danach ( :D ), und ob du da jetzt eine Änderung/Variation vornehmen sollst; wenn ja, welche).
    4. Bei der Sofasituation EIN MAL das Kommando "Runter" - setzt Jerry das nicht sofort um, wird er mit der Leine runtergeführt (auch hier kannst du der Trainerin schildern, wie widerstandslos Jerry sich runterführen lässt, auch wenn er das Kommando zunächst noch zu ignorieren scheint).

    Ich "sehe" da nämlich ein ganz klares Konzept (wenn ich das alles richtig verstanden habe bzw. interpretiere).

    Auch wenn da für viele andere, kleinere und größere Alltagssituationen, Fragen aufkommen (und auch Unsicherheiten): Das Konzept der Trainerin geht auf!!!

    Bei der Fütterung wurde ja das Markerwort eingeführt, zur Bestätigung richtigen Verhaltens. Darfst/sollst du das auch schon beim Tricksen, und auch in anderen Situationen anwenden? Sonst: Frage auch hier deine Trainerin, wie du weiter damit verfahren sollst.

    Nochmal zur Couch. Sollte ich Jerry erwischen bevor er drauf springt, würde ich ihn natürlich davon abhalten. Leider passiert das nie. Er geht nie aufs Sofa wenn ich drauf sitze, daneben stehe oder mich einfach generell im Bereich des Sofas aufhalte.
    Sobald ich jedoch nur kurz den Raum verlasse um etwas zu trinken zu holen, zu kochen, rauchen, Toilette usw. kann ich zu 99% garantieren, dass er bei meiner Rückkehr auf der Couch liegt

    Sorry - aber: :lachtot:

    ich wünsche dir echt gute Nerven und eine gehörige Portion Humor (den du hast, das weiß ich).

    Er macht es also nur noch, wenn du es nicht beobachten kannst - was für ein schlauer Kerl.

    Vor allen Dingen aber: Ein riesiger Fortschritt, er hat sein Verhalten stark geändert.

    Im Klartext: Die EinschüchterungsVERSUCHE von Jerry dir gegenüber nehmen deutlich ab.

    Auch die Trainerin hat es dir gesagt: Wenn es Jerry tatsächlich um Beschädigung gehen würde, dann hättest du Schrammen und blaue Flecken.

    Jerry ist ein schlauer Hund, der absolut erwünscht auf deine eigene Verhaltensänderung reagiert.

    WEIL er ein schlauer Hund ist, lässt er sich aber nicht so leicht täuschen, und fragt hartnäckiger nach.

    Du selber gewinnst gerade erst an Selbstsicherheit, aber auch du selber merkst ja, dass du da noch keine ausreichend sichere Basis hast. Es dauert halt auch seine Zeit, bis die Ängste, die sich in den vergangenen Monaten bei dir entwickelt habe, auch bei dir ausgelöscht sind. Das ist völlig normal.

    Was mich sehr freut: Deine Trainerin scheint ja nun für dich - trotz des unangenehmen Starts bei euch - doch zu einem festen Anker geworden zu sein.
    Das Verhältnis kommt mir deutlich entspannter, freundlicher vor, und dein Mitdenken scheint sie zu begrüßen.

    ich wage eine Prognose: In einigen Monaten wirst du bei einem maulkorblosen Jerry knien, auf Augenhöhe - und dich fragen, wieso du jemals Angst vor diesem Hund hattest... :bussi:

    Bis dahin ist es ein WEG, bei dem du mal in kleineren, mal in größeren Schritten voranschreitest, wo die maulkorbfreien Zeiten (zunächst mit Freund, später dann auch in bestimmten Situationen mit dir allein - aber immer auf Vorgabe der Trainerin!) immer mehr werden, bis er gar nicht mehr nötig ist.
    Rückfälle sind in einem Lernprozess NORMAL, sie sind sogar nötig in vielen Bereichen, weil bei einer richtigen Reaktion auf einen solchen Rückfall eine Lernlektion abgeschlossen ist.
    OB ein Rückfall ein letztes "Aufbäumen" ist, mit dem die letzten Zweifel begraben werden, kann auch hier die Trainerin besser beurteilen.

    Gedanken dazu kann ich hier äußern, aber du hast sehr gut erkannt, dass diese Gedanken maximal eine Sichterweiterung sein können, die möglicherweise dazu beitragen, etwas besser zu verstehen; WIE die Reaktion auf Rückfälle aber tatsächlich aussehen SOLL, kann dir nur die Trainerin sagen - denn diese sieht dich und Jerry real im Umgang miteinander.

    :bussi:

    Ich freue mich, dass ich hier, aus der Distanz, deinen Weg ein Stück weit begleiten und miterleben darf :smile:

    Gerade über diesen Artikel gestolpert. Dem Schluss (lassen sie den Hund Mal machen...)
    schließe ich mich natürlich nicht an, bevor das jemand so interpretiert.

    Sorry - aber: Genau DAS sagt Bekoff nicht!

    Vielleicht noch mal genau durchlesen, in welchen Fällen Bekoff empfiehlt, den Hund einfach mal machen zu lassen - und vor Allem: Er gibt eine gute Anleitung wie man als Privathundehalter herausfinden kann, ob es sich bei dem "Problem Aufreiten" tatsächlich um ein Problem handelt.

    @Lennox0611

    Möglicherweise hast du da jetzt etwas missverstanden?

    Klar ist der Frenchie ein Beispiel für Suchtverhalten. Das was er da aber dann macht, ist HETZEN - er hetzt (und damit jagd) dem Stöckchen oder Ball hinterher.

    DEIN Hund sieht das, er sieht das ein Hund da HETZT - und das lässt ihn, der selber jagdlich so motiviert ist, natürlich nicht unberührt; Es stupst seine eigene Jagdmotivation auch noch an.

    So war es gemeint.

    - Frenchi-Terrier Mix ein Spiel junkie der nur stöcke geworfen haben will

    Kleiner Hinweis: Das ist JAGD - und falls dem Bedürfnis dieses Stöckchen-Junkies öfter nachgekommen wird, ist er möglicherweise ein prima Trigger für die Jagdmotivation deines Hundes. Möglicherweise - schau einfach mal selber, ich bin ja nicht dabei :smile: