Beiträge von Hundundmehr

    Und das wird er auch sowieso nicht, egal wie man Hunde dran gewöhnen will. Meiner wird zum Beispiel immer die in seine Augen Unhöflichkeit der Retriever verabscheuen, obwohl er die seit Welpe an kennt.

    Oh ja - das fand wohl auch der RR-Rüde, der unangeleint, die Rufe seiner Halterin völlig ignorierend, zu meinen stehenden (weil von mir gestoppten) Hunden angetrabt kam, den vordersten (Leifur) kurz inspizierte (der NICHTS machte, nur still stehen blieb) - um dann völlig aus dem Nichts auf ihn loszugehen.

    Ich verbuche das unter "Dominanz-Profilneurose", und weil diese plötzlichen Angriffe aus dem Nichts schon mehrfach vorkamen mit ausgewachsenen RR-Rüden - davon 2, die meine eigentlich schon als Jungspund kennen gelernt hatten und da noch gut miteinander klarkamen- gehe ich RR-Rüden jetzt immer aus dem Weg.

    Btw.: Du warst doch diejenige, die sich über die große Sozialverträglichkeit ihres Hundes als er noch nicht erwachsen war gefreut hat, und jegliche Hinweise, dass sich das durchaus ändern kann wenn er erwachsen war, abgetan hat :hust:

    aber klar ... er ist ja immer noch total sozialverträglich, und hoch-sozialkompetent ... nur nicht mit allen, und vor Allem nicht mit Rüden, nicht wahr?

    :lachtot:

    Wo liest du das? Das steht da nirgends, und diese Vorstellung existiert nur in deinem Kopf!

    Nein, das Zitat bezieht sich auf die Aussage von Cave Canem ; Die Evolution hat das auf diesem Planeten einzigartige Ergebnis hervorgebracht, dass eine Spezies (Haushund) eine andere Spezies (Mensch) als SozialPARTNER bevorzugen KANN (und es in den meisten Fällen auch tut.

    Daraus aber nun den Schluss zu ziehen, es würde damit ein Artgenossendesinteresse einhergehen, und könnte als normales (also arttypisches) Verhalten angesehen werden, ist ein Fehlschluss.

    Hunde sind hochsoziale Lebewesen, das ist in ihrer ART begründet.

    Ich verstehe nicht, worauf du hinauswillst. In dem Zitat geht es nicht um den Sozialpartner Mensch, sondern um das Sozialverhalten von Hunden, die permanent an der Leine sind. Eine Situation, über die (außer dir im Zitat) niemand redet. Was ist denn dein Punkt? Hunde sollen artgerechten Kontakt zu Artgenossen haben? Da widerspricht doch niemand.

    "Permanente Leine" ist doch aber nur das Extrem!

    Kern der Aussage im Zitat ist doch der Satz: "Hunde lernen Sozialverhalten nur im freien Kontakt mit Artgenossen."

    Begrenze ich diesen freien Kontakt nur auf eine geringe, ausgewählte Zahl an Kontakten lernt der Hund auch nur das Sozialverhalten dieser geringen, ausgewählten Zahl.

    Mal am konkreten Beispiel meiner Hunde: Golden interagieren sehr körperbetont - sie kommen (grundsätzlich) sehr gut damit klar, weil sie rassetypisch vom Gebrauch her nicht irritiert oder gar aggressiv auf andere (arbeitende) Hunde reagieren sollen.

    Lasse ich meine Hunde jetzt nur mit anderen Golden frei agieren, lernen sie auch nur das typische, rassebedingte Verhaltensrepertoire, aber eben nicht die Unterschiede zu anderen Hundetypen.

    Wer kennt sie nicht, die goldene Überrollkugel, die alles andere körpernah beglückt, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist :flucht:

    Ich brauche also andere Hunde, um das Sozialverhaltensrepertoire meiner Hunde so weit wie nötig auszubauen, dass ich eine hohe Kompatibilität mit meiner Umwelt bewirke.

    Ich bewege mich gerne möglichst überall mit meinen Hunden - aber dazu müssen sie mit den jeweiligen Bedingungen kompatibel sein.

    Da, wo ich weiß dass sie nicht kompatibel mit sind, gehe ich nicht mit ihnen hin.

    Hach ja das typische absolut dämliche Argument, dass Hunde, die nicht zu jedem x beliebigen Hund Kontakt oder gar keinen Kontakt zu Fremdhunden haben, selbstverständlich nie Kontakt mit anderen Hunden haben.

    Wo liest du das? Das steht da nirgends, und diese Vorstellung existiert nur in deinem Kopf!

    Hm, mag ja sein, dass das vereinfacht ist, aber dein Zitat bezieht sich nicht auf Frage, wie Hunde die Interaktion mit Menschen im Vergleich zur Interaktion zu Artgenossen bewerten, sondern offenkundig um Hunde, die permanent an der Leine sind und um das Sozial/Kommuniktionsverhalten von Hunden unter permanenten Leinenzwang.

    Nein, das Zitat bezieht sich auf die Aussage von Cave Canem ; Die Evolution hat das auf diesem Planeten einzigartige Ergebnis hervorgebracht, dass eine Spezies (Haushund) eine andere Spezies (Mensch) als SozialPARTNER bevorzugen KANN (und es in den meisten Fällen auch tut.

    Daraus aber nun den Schluss zu ziehen, es würde damit ein Artgenossendesinteresse einhergehen, und könnte als normales (also arttypisches) Verhalten angesehen werden, ist ein Fehlschluss.

    Hunde sind hochsoziale Lebewesen, das ist in ihrer ART begründet.

    Hunde sind kein Produkt der natürlichen Evolution.

    Nö, aber immer noch Tiere und die sind nicht falsch oder kaputt weil sie sich auch so verhalten.

    Ja, genau genommen sind auch Menschen (Säuge-)Tiere.

    Du weißt aber schon, dass Verhalten maßgeblich über Umwelt/Umfeldeinflüsse beeinflusst wird, oder?

    Ein interessantes Interview dazu mit Dorit Feddersen-Petersen:

    34-36_Interview_Federsen.pdf


    Dort ist mir ein Satz in Gedächtnis geblieben: Dass der Hund das einzige Tier ist, dem das zusammenleben und agieren mit dem Menschen wichtiger ist, als mit seinen Artgenossen!


    Also Hunde, die andere ignorieren und keinerlei Kontakt suchen, scheint also auch normal zu sein.

    Deine Schlussfolgerung aus dieser Argumentation ist ein Fehlschluss.

    Du kennst anscheinend nicht den wissenschaftlicher Kontext, der hinter dieser - sehr vereinfachten - Aussage steht?

    Vielleicht liest du mal das oben verlinkte Interview, um mehr über diesen wissenschaftlichen Kontext zu erfahren.

    Zu deinem Fehlschluss folgendes:

    Zitat

    Nicht nur Bewegungs- und Erkundungsverhal
    ten werden durch ein ausschließliches Führen an der Leine eingeschränkt, sondern insbe
    sondere auch das artgemäße, innerartliche Sozialverhalten. Denn Leinenzwang unterbin
    det die Möglichkeit zu freiem Kontakt (und Spiel) mit Artgenossen. Dieser ist jedoch für das Sozialverhalten des Hundes von größter Bedeutung. Jeder Hund muss von frühester Jugend an Soziaverhalten lernen, wozu er Kontakte zu Artgenossen braucht (Feddersen
    Petersen, 1997). Nach Feddersen-Petersen (1997) können sich durch ständiges Anlei
    nen wegen des Unterbindens der arttypischen Kommunikation mit anderen Hunden Verhaltensfehlentwicklungen ergeben.

    Gestern, kurz vorm Parkplatz, kommt ein Mann mit Hund an der Schlepp mir entgegen. Er sieht uns, nimmt die Schlepp Stück für Stück kürzer, und ich entscheide mich, mit meinen angeleinten Hunden ein gutes Stück ins Unterholz auszuweichen, weil der Weg einfach sehr eng ist.

    Der Mann geht, mit mittlerweile ganz kurz gefasster Schlepp, in ruhigem Tempo an uns vorbei, derweil ich meine Beiden mit Leckerchen vollstopfe.

    Strahlt der Mann mich an und sagt: "Vielen Dank!".

    :herzen1:

    Ich erwiderte nur: "Bitte, gerne, keine Ursache :cuinlove: ".

    Einige Tage zuvor, mitten im Wald, ich steuere mit meinen frei laufenden Hunden auf eine große Wegkreuzung zu, wo ich schon aus einiger Entfernung zwei mit deutlichem Abstand zueinander stehende Hundehalter sehen konnte, beide jeweils mit angeleintem Hund.

    Ich also, langsam weitergehend, meine Jungs näher zu mir beordert, und sie dann gemeinsam "bei Fuß" (wir üben das gerade, dass beide sich dann links von mir nebeneinander sortieren) weitergeführt. Mit ca. 30m Abstand bin ich dann stehengeblieben, die Jungs gingen ins Sitz, ein guter Abstand um zu klären, wie wir uns jetzt alle weiter verhalten.

    Wir haben dann Freilauf beschlossen, es war sehr nett, die Hunde kamen gut klar.

    Eigentlich.

    Uneigentlich hat mir mein Jungspund eine "Das hat er ja noch nie gemacht"-Situation beschert: Stand der doch über dem Hinterteil des fiddelnd am Boden liegenden (und zugegebenermaßen sehr devoten) anderen Jungspundes (2 Monate älter als meiner) und hat den berammelt :shocked:

    Nun ja, eine passende Gelegenheit im deutlich zu machen, was ICH von Mobbing halte ... :pfeif:

    Der war schneller da runter als er gucken konnte, mit anschließendem kurzen, knappen aber sehr deutlichem Anschiss.

    Zumindest in der Situation hat er es begriffen - beim kurzen Rennspiel der Beiden kurze Zeit danach gab es wechselnde Positionen.

    Geht doch :bindafür:

    Wir haben noch einen Moment geplauscht, uns dann aber verabschiedet weil die Dämmerung schon am Fortschreiten war.

    Der Mann fand mein schnelles Eingreifen übrigens gut, er hätte das wohl auch unterbrochen, aber ich war schneller xD

    Klar, ist ja auch MEIN Hund, und damit meine Aufgabe, und - siehe oben: Mobben geht gar nicht.

    Das muss nicht unbedingt engen Körperkontakt bedeuten.

    Ich habe nirgendwo geschrieben, dass Interaktion und Kontakt immer eng sind, oder unbedingt sein müssen.

    ich empfinde das auch naturnaher als andersrum.

    Hunde sind kein Produkt der natürlichen Evolution.


    Dazu kommt, daß vieles an Hundeverhalten dennoch Interpretation ist. Wer weiß, was die Menschen in 30 oder 40 Jahren interpretieren oder sehen und sich denken.

    Nun ja - die wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten 40-50 Jahre haben immer mehr verfestigt, dass Hunde grundsätzlich Interesse an Artgenossen haben. Bei manchen Individuen ist das mehr, bei anderen weniger ausgeprägt, und es gibt leider auch Rassen, bei denen Artgenossenunverträglichkeit erwünscht ist.

    Letzteres entspricht aber den Wünschen des Menschen, und ist nicht "naturnah", sondern menschengemacht.

    Ihr müsstet halt ab und zu anleinen (als Radfahrer: langsamer fahren), aber ihr könntet das Gebiet immernoch nutzen.

    Wenn es ab und zu ist: Für mich persönlich kein Thema. Das ist außerhalb der Hauptbesuchszeiten sogar in diesem Gebiet möglich.

    Wenn ich aber alle 50m anleinen muss, weil mein Gegenüber das erwartet, dann kann ich in dem Gebiet gar nicht mehr ableinen.

    Darüberhinaus sind dort nicht nur die Wege (erlaubte) Aufenthaltsorte, es gibt kleinere und größere Bereiche überall entlang dieser Wege, wo sich auch Hunde aufhalten.

    Jetzt gehst du da entlang, hast rechts neben dir auf einer größeren Fläche 5 Hunde in freier Interaktion, vor dir kommen 2 Hundehalter mit 3 unangeleinten Hunden an, und aus dem Nebenweg ist eine Familie mit Hund im Begriff, auf diesen Hauptweg zu kommen, und ca. 40m hinter dir sind schon die nächsten Hundehalter, die sich mit den Haltern/Hunden auf der größeren Fläche verabredet haben...

    ... und alle müssen jetzt anleinen um deine erforderliche Wohlfühldistanz einzuhalten.

    Viel Spaß :rollsmile:

    hier zB tust du das. Hier sprichst du die Erfahrungen der Anderen an. Mag sein, dass das nicht absichtlich war aber du tust es dennoch.

    Nein, tue ich nicht - denn ICH bin diejenige, die dieses Gebiet kennt, ihr dagegen nicht.


    Du verwechselst Interesse und Freundlichkeit mit Erziehung. Mein Hund mag gerne Kinder, läuft er deswegen zu jedem Kind? NEIN

    Es geht um ARTGENOSSENKONTAKT - und ja, auf einem Spielplatz hat mein Kind die Erlaubnis gehabt, zu jedem Kind Kontakt aufzunehmen, das diesen Spielplatz auch nutzte.

    D.h. im Umkehrschluss, dass viele Leute, die keinen ungefragten Kontakt wollen, dieses Gebiet meiden.
    Im Fahrradfahrer-Szenario hat sich eine Rennradfahrergruppe zusammengeschlossen und nutzt eine bestimmte, öffentliche Strecke für ihre Raserei. Regelmäßig treffen sie sich da und rasen dort immer mit 40km/h (oder wieviel auch immer) lang.
    Nun haben das die langsam fahrenden Omis und die Familien mit Dreiradkindern irgendwann gemerkt, und meiden diese Gegend, obwohl sie eig/früher für alle Radfahrer/Menschen zugänglich war, weil sie festgestellt haben, dass sie sich da nicht sicher fühlen können.

    Du verkennst dabei eines: Nicht "wir" sind die Rennradfahrergruppe; "Wir" sind die, die mit den langsam fahrenden Omis und Familien mit Dreiradkindern kompatibel sind - und die "Rennradfahrer" zum Meiden dieses Gebietes gebracht haben ;)