Beiträge von Hundundmehr

    @flying-paws Das Video ist echt total schön.

    Sehr schön zu sehen ist, wie Nala die Nähe zu dir als Sicherheit annimmt - das ist die Stelle, wo du die kleine Distanzvergrößerung durchführst, und Nala dann vor dir sitzt und von dort aus dann abwechselnd den ballspielenden Jungen beobachtet und immer wieder zu dir schaut.

    Bemerkenswert WIE du diese Distanzvergrößerung durchführst: Du initiierst das OHNE Zwang, es ist ein Angebot an Nala, und Nala orientiert sich dabei immer wieder an dir - was von dir punktgenau mit Leckerchen belohnt = verstärkt wird.

    Wie etablierst du denn Leinenführigkeit bei einem normalen, unvorbelasteten Welpen?

    Ich lasse einen Welpen die Leine so kennenlernen, dass ich

    - zu Beginn immer nur kurze Zeit (2-3 Minuten) die Leine am Welpen dran habe, in Momenten OHNE ablenkende Reize
    - dann immer darauf achte, die Bewegungen/Richtungen des Welpen ohne Zug auf der Leine mitzumachen.

    So gibt es dann Momente, wo der Welpe zwar immer mal wieder einen ZUG auf der Leine mitbekommt (deshalb auch kein Halsband, sondern Geschirr); er lernt also kennen, dass die Leine schon eine Änderung seiner Bewegungsfreiheit IST. Sie bedeutet aber nicht, dass jetzt der Spaß für ihn aufhört.

    Alles andere, was die Leine an Funktion bietet, kommt dann erst später. Eben dann, wenn der Welpe die Information begriffen hat: Mit Leine sind mein Mensch und ich aneinander gekoppelt.

    Damit dieses "Koppeln" keine negative Wertung bekommt, bin eben zu Beginn ICH diejenige, die darauf achtet die Bewegungen des Welpen mit zu machen.

    Edit: Das ist natürlich KEINE Leinenführigkeit - aber eben die Vorarbeit dafür.

    Unsere Maus ist ja nun eine Woche bei uns klappt auch soweit ganz gut .das einzige as wir festgestellt haben sie es unheimlich ängstlich

    Stell dir bitte Folgendes vor: Dein Hund hat erst vor knapp 8 Wochen angefangen, diese Welt mit seinen Sinnen wahrzunehmen.

    Diese Sinne (Hören, Sehen, Tasten, Riechen) sind auch nicht "Zack!" sofort voll funktionsfähig da, sondern entwickeln sich langsam.

    Vertraut sind ihm dabei seine Geschwister und die Mutter (manchmal auch der Vater), und in dieser sicheren Geborgenheit lernt er auch die Reize kennen, die zu seinem unmittelbaren Umfeld gehören.

    Nach 9,5 Wochen wurden ihm sowohl die ihm vertrauten Geschwister und die Mutter genommen, und er kam alleine in eine Welt mit völlig neuen Reizen.

    Für mich liest sich das so, als hätte dein Welpe zu viel an neuen Reizen bekommen, zu einem Zeitpunkt wo das Sich-vertraut-machen mit seinen neuen Sozialpartnern (seinen Menschen!) noch viel wichtiger ist.

    Dementsprechend ist deine Vorstellung von "das lasse ich natürlich nicht durchgehen" grundverkehrt.

    Versetze dich mal in den Kleinen rein - der braucht spielerische Beschäftigung mit dir, viele Kuscheleinheiten ... und viel Schlaf, um diesen "Kulturschock" und die neuen Eindrücke verarbeiten zu können.

    D. h.: Ganz kurze Pippigänge nach draußen, möglichst dicht am Haus und immer die gleiche Stelle.
    Vielleicht alle 2 Tage mal irgendwohin TRAGEN, wo es ruhig ist und er ein klein wenig von der großen, weiten Welt kennenlernen kann. Das kann z. B. eine Wiese sein, wo er etwas laufen kann, sein kleines Näschen in Grasbüschel, feuchten Boden oder Laub reinstecken kann - und wo du mit dabei bist und ihm zeigst dass du dich freust, wie er so langsam "das Leben" um ihn rum entdeckt. Dem du zur Seite stehst und dabei hilfst, für ihn ungewohnte und vielleicht auch beeindruckende Reize zu erkunden.

    Diese Zeit ist so unglaublich kurz, und sie ist ein Zeitfenster, in dem du die Basis legst für die lebenslange Beziehung, die du mit deinem Hund eingehst.

    Es gibt Welpen, die sind von Beginn an sehr forsch. Sie scheinen sehr unabhängig zu sein und erkunden ohne Bedenken jegliche neuen Reize.
    Bei den meisten Welpen sind aber Neugier und Angst gemischt, bei dem einen mehr, dem anderen weniger.

    Neugier und Mut sind die Bausteine für einen selbstbewussten Hund.
    Mit Zwang machst du deinen Welpen nur unsicher.

    Das Video mit dem Kinderwagen und Apollo ist auch meines Erachtens ein Demo-Video, mehr nicht. Keinesfalls ein Video, das Training zeigt.

    Aha - als Zuschauer hat man also nur auf den Hund zu schauen - die (Re-)Aktionen der Trainerin sind auszublenden, haben keinerlei Aussagekraft.

    Das weiß der Zuschauer natürlich ....

    Nene - also selbst wenn sie dort nur "halbherzig" managed (was wäre denn "vollherziges Management - mit dem Knüppel reinknallen?), ist hier tatsächlich irgend jemand der glaubt, sie würde im Training mit "Gutschigutschi" und Leckerliekanonen arbeiten?

    Was sie dort zeigt ist GEWALT -und nein, so wie das ausgeführt wird, sieht das nicht ungeübt und der spontanen Überraschung geschuldet aus.

    Ja, das ist ein Demo-Video, für die Zuschauer - und da wird gezeigt, dass die Antwort des Menschen auf dermaßen aggressive Hunde nur Gewalt sein kann.


    Erzwungene Impulskontrolle fällt einem in den meisten Fällen früher oder später ohnehin auf die Füße...

    :bindafür: :bindafür: :bindafür:

    Das heißt übrigens nicht, dass ich nie Zwänge einsetze - ich überlege mir aber sehr genau, wann und wo und lehne es ab, pauschal aversiv zu arbeiten, weil es vermeintlich leichter oder schneller geht.

    Zwang ist schädlich, wenn er bei einem Hund angewandt wird der noch nicht in der Lage ist, einen Zwang richtig einzuordnen. Dazu gehört Resilienz, eine stabile Persönlichkeit, Vertrauen und eine gute Bindung zum Menschen.
    Zwang wir in jedem Fall schädlich, wenn er oft oder gar als bewährten Mittel in jeglichen Situationen angewandt wird.

    Hemmen und Zwänge führen immer zu einem weniger zuverlässigen Ergebnis, als wenn man psychologisch so arbeitet, dass der Hund lernt über den Gehorsam (Umwege) zum vermeintlichen Ziel zu kommen und somit glaubt, das erwünschte Verhalten ausführen zu wollen und das unerwünschte hintenan zu stellen - weil es keinen Erfolg mehr bringt.

    Den Hund dazu motivieren, etwas zu tun, weil es mehr Erfolg bringt. Wenn mein Hund mit mir jagt, dann hat er 100% Beute. Die Dopaminzufuhr ist bei der Ausführung auch gesichert.

    Im Fall Zarenhof wurden Tiere getötet und/oder ihnen erhebliche Leiden und Schmerzen zugefügt, was per Gerichtsurteil bestätigt wurde. Das jetzt in den Zusammenhang mit der HHF zu stellen, weil man bestimmte Bedingungen nicht gut findet, finde ich wirklich ziemlich bedenklich.

    Sehe ich auch so, und den Eindruck will ich gar nicht erwecken.

    V.B. kommt auch bei mir grundsätzlich als sympathischer Mensch an.
    Sich der Hunde anzunehmen, die keiner mehr will (bzw. wollen kann - z. B. kann ein Mensch seinen Hund noch so sehr lieben; ist dieser aber eines der Kinder angegangen, und es besteht für diesen Menschen keine realistische Aussicht darauf, sich darauf zu verlassen dass dies nie wieder passiert - ja soll dieser Mensch sich dann von seinen Kindern trennen, um den Hund behalten zu können????) und diesen eine Chance zu geben, finde ich bewundernswert.

    Ihre Aussagen, vieles wäre selbst verursacht, weil es auch (zu) oft passiert dass Menschen sich einen Hund ins Haus holen ohne sich im vorhinein zu informieren, WAS für einen Hund sie sich da holen, stimme ich zu 100% zu.

    Mir geht es aber um dieses Futterkonzept, das Konzept der "Gruppentherapie" und auch den gezeigten deckelnden Umgang mit Hunden.

    Da geht es eben um Dominanz (gegenüber dem Hund) und Hierarchie (Ich - Mensch - oben, du - Hund - unten).

    Dieses Konzept MUSS aufrechterhalten werden bei dermaßen konditionierten Hunden in dem Haushalt, in welchen sie dann vermittelt werden, denn ansonsten ist die Gefahr, das alte Verhaltensweisen wieder auftreten sehr groß. Weil diese alten Verhaltensweisen nur GEDECKELT sind - umgelernt, andere Verhaltensweisen als vorteilhafter, angenehmer kennen gelernt haben diese Hunde nämlich nicht.

    Zudem kenne ich mich mit den Zusammenhängen zwischen Hormonen und Verhalten aus (Buchtipp: James O'Heare: "Die Neuropsychologie des Hundes" - und NEIN, ich habe nicht nur dieses Buch gelesen, aber es ist ein guter Anfang für diejenigen, die sich mal näher mit dieser Thematik befassen wollen.)
    Nicht als Wissenschaftler, bei Weitem nicht - aber doch soweit, dass ich SEHE, was bei diesem Konzept mit dem vegetativen Nervensystem gemacht wird, welche Art des "Lernens" dort verwendet wird - und das ist ein "Lernen", welches jeglichen modernen Erkenntnissen von erfolgreichem, nachhaltigen Lernen aus EINSICHT widerspricht.

    Der Rotti LERNT in der gezeigten Sequenz mit dem Kinderbuggy nur, dass der Mensch sein Verhalten dem Buggy gegenüber schxxxx findet. Er lernt nur, dass der Mensch dieses Verhalten durch Ausübung von Zwang und Gewalt unterbindet.

    Das macht den Buggy nicht nur nicht sympathischer in den Augen des Rotti - er hat überhaupt keine Möglichkeit irgendwie zu erkennen, dass es gar keinen Grund dafür gibt, ein solch aggressives Verhalten dem Buggy gegenüber zu zeigen.

    Im realen Leben würde in diesem Buggy ein schreiendes Kleinkind sitzen...

    Dazu kommt, dass dieser Rotti eben genau zu den Hundetypen gehört, die sich bei Zwang nicht unterwerfen, sondern gegen diesen Zwang wehren.
    Aber eben auch dieser Hund NICHT SOFORT - er hat etliche Male vorher angezeigt, dass ihm dieser Umgang nicht behagt. Irgendwann zeigt er auch das nicht mehr, und packt sofort zu.

    Spoiler anzeigen

    Echt jetzt - bei dieser Szene hat sich mir der Magen umgedreht, und ich habe innerlich die Hände über den Kopf geschlagen, und in mir hat alles geschrien: "Verdammt noch mal - GEH DOCH ENDLICH AUF ABSTAND, stopf den mit Leckerchen zu für jeglichen Ansatz von Bereitschaft des Hundes, von dem Buggy weg zu wollen, nimm doch mal Druck für den Hund raus - statt ihn auch noch zu provozieren durch Distanzverkürzung und mit anschließender Strafe für das Zeigen eines Verhaltens, welches der Mensch überhaupt erst ermöglicht... :doh:

    Es gibt übrigens in einem anderen Video eine völlig andere Szene zu sehen: Da ist V.B. mit einer deutlich kleineren Hundegruppe in einem schönen Wiesenareal mit kleinem Teich/See zu sehen, ich meine, sie würde ganz entspannt auf dem Boden sitzen, die in ihrer Nähe befindlichen Hunde machen durchweg einen entspannten, höchst unaggressiven Eindruck ...

    Das hat mir gefallen.

    Das Gruppen- und Futterkonzept, der Umgang mit dem Rotti, der Leinenruck mit Beinkick einer ihrer Mitstreiterinnen gefallen mir NICHT.

    Jep, das sprengt xD

    @Murmelchen Also ICH habe von dir nicht den Eindruck, du würdest deine Hunde als "gefährliche Waffe" haben wollen, oder sie deiner Umwelt als "gefährliche Waffe" präsentieren wollen.

    Von daher vermute ich weder Komplexe noch Angsst bei dir, die du mit deinen Hunden kompensieren willst :D

    Dass Menschen Angst bekommen aufgrund der Zugehörigkeit und/oder Ähnlichkeit zu einer bestimmten Rasse, ist ja nicht dir und deinen Hunden zur Last zu legen, sondern einzig den Vollpfosten zu verdanken, die Hunde dieser Rasse zu einem gefährlichen Werkzeug geformt haben.

    Du hast doch neulich schon einmal in die Kerbe geschlagen... dass Leute doch gefälligst froh sein dürfen, dass man überhaupt gestattet grosse Hunde zu halten.Und dann hast du einen Tag später, nachdem doch einige irritierten Nachfragen kamen, relativiert und gesagt, dass du ja auch grosse Hunde magst.
    Aber irgendwie klingt das so gar nicht durch, wenn das ständig wieder kommt.

    Hm - bei mir ist die im obigen Zitat von mir fett markierte Aussage irgendwie anders angekommen: "Groß und wehrhaft" habe ich jetzt gar nicht auf einen bestimmten Hundetypus/eine Rasse/rassetypische Eigenschaften bezogen, sondern tatsächlich auf die Vorstellung des Menschen, wie sein Hund auf andere WIRKEN soll.

    Natürlich erhält man mit bestimmten Hundetypen diese Wirkung leichter, aber meinem Empfinden nach ginges frauchen07 weniger um den Hundetypen, sondern mehr um den Wunsch von Menschen einen Hund haben zu wollen der abschreckend auf seine Umwelt WIRKT, und (unter besonderen Umständen) auch als Waffe eingesetzt werden soll.

    Vor kurzem erst gelernt: Hunde werden nicht zu den Waffen gezählt, sondern gelten (unter bestimmten Bedingungen) als "gefährliches Werkzeug".

    Vor dem Gesetz unterliegen sie dann allerdings den rechtlichen Bedingungen einer Waffe.

    (Nahezu) KEIN Hund wird als "gefährliches Werkzeug" geboren. Es sind die Umstände, die ihn zu einem solchen werden lassen.

    Warum manche Menschen PRIVAT (nicht dienstlich/beruflich) ein gefährliches Werkzeug auf vier Pfoten haben wollen, oder auch nur diesen Eindruck in ihrer Umwelt erzeugen wollen, sie HÄTTEN ein derartig gefährliches Werkzeug, entzieht sich auch meinem Verständnis.

    Die Strafen wenn was passiert sind allerdings extrem hoch. Ein Staffbesi dessen Hund einen Kleinhund totgebissen hat hat 3 Jahre Bewährung, 9000€ Strafe 7000€ Schmerzensgeld + Gerichtskosten bezahlen müssen. Jeder Beißvorfall wird von Ärzten gemeldet, danach muss man unabhngig welchen Hund man hat zum Amtstierarzt und die Gefährlichkeit einschätzen lassen, kostet 700€ aufwärts. Da überlegt man sich das dann schon.

    Dieses Konzept gefällt mir ausgesprochen gut.

    Soweit ich hören und lesen konnte, rohe Schlachtabfälle mit Wasser übergossen. Die besseren Sachen kommen wohl nicht in die Rinne (die meintest Du doch?)

    Für mich sieht das einfach wie gewolftes Fleisch aus.

    Woraus das besteht - keine Ahnung :ka:

    Ich kann mir gewolftes Fleisch auch bei meinem Futterlieferanten nach meinen Wünschen fertig machen lassen; Da kann ich dann z. B. eine Mischung aus Rinderleber, Hähnchenhälsen, Pansen, Rindfleisch, Schlundfleisch, Rinderkehlkopf, Rinderherz .... frisch vor meinen Augen fertig stellen lassen, alles in eine große Tüte, und zu Hause friere ich das dann portionsweise ein.

    So wie die Hunde bei der Gruppenfütterung schlingen, würde ich das auch mit Wasser "verlängern". Ist eine tolle Möglichkeit, Hunden den Magen zu füllen, für ein längeres Fressvergnügen zu sorgen, und dabei gleichzeitig die Kalorienzufuhr besser im Griff zu haben.

    Das nutze ich auch - aber für EINZELFÜTTERUNG, mit viel Ruhe. Hat mMn einen deutlich positiveren Lerneffekt für Hunde und verhindert z. B. Futteraggression deutlich zuverlässiger.

    Ich glaube nicht, dass sie noch vor wenigen Jahren so eine Fütterung gut geheißen hätte.
    Das bringt sie mMn jetzt als Ausrede für die Zustände vor.

    Das ist aber jetzt ne Spekulation, ne?

    Ich habe ja die Vermutung, die jetzige Philosophie resultiert auf der Basis der Ausbildung zum Hundetrainer bei Canis, und hat sich im Laufe der Zeit entwickelt.

    Das ist aber für die eigentliche Diskussion unerheblich, weil die Aussagen in den Videos dies als Konzept aus Überzeugung darstellen.

    Das ist doch das, was beim Zuschauer ankommt.

    Ich für meinen Teil gehe schon davon aus, dass im Vorfeld VOR den Aufnahmen gut überlegt wurde, WELCHE Aussagen (und Botschaften) vor der Kamera gemacht und gezeigt werden.

    Von daher halte ich es tatsächlich nicht für Ausreden, sondern für Überzeugung.

    Mit einer Erweiterung der Anlage zum Ziel, wieder von dieser großen Gruppenhaltung Abstand zu nehmen, würde V.B. doch ihre eigenen Aussagen ad absurdum führen, und sich unglaubwürdig machen.

    Aber das ist mein Empfinden.