Beiträge von Hundundmehr

    Also wie schlimm ist es wirklich den Hund Treppen laufen zu lassen? Ich mein es muss ja einen Grund geben warum es überall heißt das Treppen das erste Jahr tabu sein sollten zum größten Teil..

    Der Grund ist: Es kam wohl zu häufig vor, dass Menschen ihre noch im Wachstum befindlichen Hunde zu unbedacht Treppen haben laufen lassen.

    Dabei ist das Hochlaufen weniger ein Problem als das Runterlaufen.

    Muskeln, Knochen, Gelenke und Sehnen haben noch nicht die Festigkeit eines Hundes, der das Wachstum abgeschlossen hat. Auch schließen sich die Wachstumsfugen gerade im Bereich der Elle erst sehr spät, eben weil auch die Knochen in ihrer Länge noch im Wachstum sind.

    Gerade auf diesen Bereich wirken dann aber enorme Kräfte ein, wenn ein Hund unkontrolliert die Treppen runterrast.
    Auch ein kontrolliertes, aber häufiges Runter (10 der 20mal am Tag) ist eine starke Belastung, wobei das Gewicht des Hundes noch verstärkend dazu kommt.
    Sehr kleine Hunde haben dabei das Problem der Stufenhöhe, große Hunde haben das Problem des Gewichtes.

    Ein kontrolliertes Treppenlaufen 3-4mal täglich, sobald ein Junghund groß genug ist und schon genügend Körperkontrolle hat, tut dem gesamten Bewegungsapparat aber gut, weil es Muskeln und Koordination aufbaut, ohne den Hund zu überlasten.

    Du hast also bisher alles richtig gemacht und kannst deinen Hund jetzt ruhig die Treppen für die Spaziergänge laufen lassen - so wie er es bei dir gelernt hat: Ruhig und besonnen.

    P.S.: Ich selber bin da eher übervorsichtig, weshalb ich bei meinen Jungspunden immer die Leine dranhatte beim Treppenlaufen - passiert ja doch schon mal schnell, dass bei einem Jungspund völlig überraschend Übermut ausgelöst wird ... und eine Jungspundkugel, die die Treppe runterpoltert war für mich immer schon eine sehr gruselige Vorstellung.

    Mir wurde heute in der Hundeschule gesagt, dass mein Hund und ich keine Bindung zueinander hätten. Und ich habe das ehrlich gesagt schon vermutet.. Ich glaube, ich muss von Vorne anfangen oder was meint ihr? :( : Tipps, wie ich jetzt vorgehen sollte? Meine Kleine ist fast 6 Monate alt.

    Ist ja gar nicht DEIN Hund ... Für mich disqualifiziert sich die Hundeschule absolut, weil sie völlig außen vor lässt, dass dieser Hund NICHT mit dir lebt...

    Hier ist der Blick mehr auf die Beziehung zu richten, gerade im Hinblick darauf, welche Funktion und Aufgaben DU gegenüber dem Hund hast.

    Was verlangt die Hundeschule denn? Eine Maschine????

    Du bist ein GAST, ein Teilzeitbetreuer - und da funktioniert der Umgang ANDERS als bei den eigentlichen Familienmitgliedern, die 24/7 mit dem Hund zusammen sind.


    Papperlapapp!

    Bindung ist etwas, das sich immer weiter entwickelt. Das ist dynamisch. Es ist nichts messbares. Bindung entsteht durch das, was man gemeinsam erlebt. Also durch den Alltah. Durch gemeinsames Training. Durch gemeinsame Spaziergänge. Kuschel, ktaulen. Freuen. Etc etc.

    Garantiert ist dein Hund sehr gerne bei dir! Also. Ende der Diskussion ob da Bindung ist oder nicht. Das so ein schwachsinn immer noch erzählt wird. Das verunsichert bloss die Leute!

    Ihr habt vielleicht in der Erziehung Defizite. Aber doch nicht deswegen fehlende Bindung.

    :bindafür:

    Lass dich nicht verunsichern!

    Die wundervollen kleinen Abenteuer die man zusammen erlebt

    :cuinlove: :cuinlove: :cuinlove:

    Ganz genau - diese kleinen Momente kommen NIE MEHR wieder. Nimm sie, lächle - und genieße!

    Lass dich und deinen Hund nicht in die Schablone der Hundeschulen-wie-sieht ein perfekter-Hund-aus-Vorstellung pressen...

    Hundunmehr ... das liest sich erstmal kompliziert ... :???:

    :hundeleine04: ... von sowas sind wir noch Lichtjahre entfernt ... :hundeleine04:

    Hm - ist gar nicht so kompliziert.

    An deiner Stelle wäre ich mir auch gar nicht so sicher, dass ihr da noch Lichtjahre von entfernt seid.

    Ich meine - ihr LEBT doch auch zusammen, oder?

    Da sind viele Kleinigkeiten oftmals so "eingespielt", dass wir als Menschen sie gar nicht bemerken.

    Schau einfach mal genau hin, du wirst auch bei deinem Hund solche "Kleinigkeiten" finden, da bin ich mir sicher.

    Aber ja - Vasco wird im Juni 10, und ich habe gerade in den letzten 2 Jahren festgestellt, dass dieses "Verstehen ohne Worte", dieses stillschweigende "umeinander Wissen und lächelnd hinnehmen" sich bei uns eingestellt hat - so, wie ich es auch mit meinem ersten Hund Marco in seinen älteren Jahren hatte... :herzen1:

    Erst mal: Schön dass das Video dir da einen neuen Weg aufgezeigt hat, und du das umsetzen konntest!

    Jetzt ist es an dir, DIESEN Weg beharrlich weiter zu gehen und NICHT wieder in DEINE alten Verhaltensweisen zurück zu fallen.


    Diesen Beitrag hebe ich noch mal hervor, weil ich den gleichen Gedankengang wie @SheltiePower habe. Ich vermute, hier ist tatsächlich durch unbedachtes, zielloses Agieren seitens des Menschen einfach für den Hund vieles noch unklar, und er hat seine "eigenen" Schlüsse daraus gezogen und seine eigenen Verhaltensweisen daraus abgeleitet.

    Für sie ist das ein Spiel, sobald sie zum Beispiel ein Stück Kleidung im Mund hat und ich es versuche wegzunehmen, zieht sie daran und knurrt, wie bei einem Spiel eben.

    Auch hier lege ich den Beitrag von @CH-Troete noch mal ans Herz :cuinlove: - vor Allem das TAUSCHEN, TAUSCHEN, TAUSCHEN ...

    Was ich ja vermute (was ein Blick in die Glaskugel ist, aber ich erlebe das halt ständig im Reallife gerade im Umgang mit Welpen): Die Hände des Menschen sind hier ungewollt einfach "falsch" belegt worden.

    Dazu ein Beispiel einer Hundehalterin mit einem Welpen, welches ich erst vor einigen Wochen miterlebt habe:

    Diese Hundehalterin beklagte sich auch darüber, dass ihr Welpe so ungehobelt mit ihren Händen umging ...

    Was ich dann gesehen habe: Sowohl im spielerischen Umgang mit dem Welpen, als auch beim anschließenden Lösen im Garten hat diese Halterin SELBER ihre Hände als Spielzeug präsentiert im Umgang mit dem Welpen.
    Beim Lösen im Garten sah das so aus: Das "Geh Pippi!" wurde begleitet mit einem Handzeichen. Dazu hat die Halterin sich dem Boden zugeneigt, mit einer Hand auf die Rasenfläche gewiesen und dabei die Finger bewegt ...

    Tja - was war die logische Schlussfolgerung für den Welpen? Er hat mit dem "Geh Pippi!" und den sich auf SEINER KOPFHÖHE befindlichen BEWEGTEN Fingern das Pippimachen verknüpft?

    :lachtot:
    :headbash:

    Mitnichten!

    Das "Geh Pippi!" mit den bewegten Fingern, die auch noch für ihn erreichbar GEHALTEN WURDEN hat er verknüpft mit: Spiele mit meiner Hand .... :headbash:
    Da Hunde keine Hände haben, die sie zum Spielen nutzen können ... machen sie das mit ihrem Fang. Der hat nun mal Zähne.

    Meine Welpen haben nie, wirklich niemals meine Hände als Spielzeug kennen gelernt. Ich hatte IMMER ein weiches Kauteil zur Hand, an dem vor Allem der Welpe, der ein sehr starkes KAUBEDÜRFNIS hat, dieses Kaubedürfnis ausleben konnte...

    So konnte ich dann mit meiner Hand das tun, wofür sie gedacht war: Sanftes Kraulen, Berührung mit der Hand an allen Körperteilen des Welpen kennenlernen, Bürsten (mit der Welpenbürste) ...

    Genau so würde ich jetzt anraten, @Yuliyaviktoria noch mal ganz neu deine Hände für den Hund zu konditionieren :smile:

    @Hundunmehr,
    der wurzelt also ein, wenn er andere Hunde sieht, mit denen er spielen will?

    Einwurzeln :applaus:

    Ja, so kann man das beschreiben.

    Mit dem "Spielen" ist so eine Sache ... Spielen tun meine beiden Jungs nämlich absolut selten, das kommt tatsächlich auf den anderen Hund an. Selbst wenn der andere Hund auf Spielen aus ist, heißt das noch lange nicht, dass meine Jungs sich auf ein Spiel einlassen.

    Ich vermute, die jetzige Verhaltensweise von Vasco ist ein Resultat unseres bisherigen Zusammenlebens.

    Mit diesem Hinsetzen "kommuniziert" er mir etwas, nämlich: "Du, mein Mensch - da hinten ist ein Hund (den wir kennen?), dem ich gerne "Hallo" sagen möchte."

    Im Moment ist da immer noch ein "darf ich?" hinter - und DAS will ich mir erhalten.

    Vasco wurzelt als nicht ein ( xD :applaus: ), WEIL er einen anderen Hund sieht - er wurzelt ein, weil er ein Bedürfnis hat (nämlich den anderen Hund kontaktieren zu dürfen), aber gleichzeitig das Erlernte (mein Mitspracherecht) nicht in Frage stellen will. Das würde er tun, wenn er einfach zu dem anderen Hund hinlaufen würde.

    Er macht das nur, wenn er hinter mir ist, ich ihn also nicht sehe. Auch hier vermute ich, er weiß, dass ich ihn nicht sehe und berücksichtigt das.

    Die Basis für den Freilauf, die ich mit meinen Hunden von kleinauf lerne, ist: Wir achten aufeinander, wir wissen immer, wo der andere ist.

    Sind meine Hunde (oder einer von ihnen) hinter mir, dann schaue ich immer mal wieder. So bekomme ich z. B. mit, wenn da eine Pinkelstelle hochinteressant ist und länger inspiziert wird. Oder der Hund hockt und verrichtet sein großes Geschäft. Ich WARTE dann immer, bis er oder beide fertig sind. Sie müssen sich nicht beeilen, um ja nicht den Anschluss zu verlieren. Das kennen sie, das wissen sie underweisen mir den gleichen Gefallen im Umgang mit mir.

    Also nein, Vasco wurzelt nicht ein, wenn er andere Hunde sieht, mit denen er spielen will - er wurzelt ein, wenn ich ihn nicht sehe, und teilt mir dadurch mit, dass er etwas machen möchte - nämlich den anderen Hund kontaktieren.

    Ich finde das nicht nur liebenswert, weshalb es mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert :cuinlove:
    Es berührt mich, weil es mir doch zeigt: Meine Hunde WISSEN, dass sie sich mir gegenüber verständlich machen können UND dass ich sehr wohl auch ihre Bedürfnisse berücksichtige :herzen1:

    Ich finde es immer noch, immer wieder, einfach unglaublich, was zwischen mir als Mensch und einer anderen Spezies möglich ist.

    Diese Vertrautheit, die Wege, die wir immer wieder zueinander finden, haut mich jedes Mal aufs Neue um :herzen1:

    Er hat es WIEDER gemacht .... |)

    Auf der gleichen Wegstrecke - eine Strecke, wo die meistens Hunde uns bekannt sind - ist Vasco wieder sitzen geblieben.
    Da ich ja lernfähig bin, habe ich es diesmal nicht erst nach 100m sondern nach 10m gemerkt xD

    Es scheint sich also gerade eine neue Verhaltensweise anzubahnen ... nach 9 Jahren gemeinsamen Lebens :ka:

    Dieses Mal bin ich aber zu dem sitzenden Kerl hin und habe ihn angeleint und gebeten, mitzukommen.

    Wir sind dann in einen Seitenweg, ein Transportweg für den Bauern zwischen zwei derzeit noch unbestellten Feldern, und haben dort wie üblich gewartet auf Distanz.

    Es gab dann natürlich den - abgesprochenen - Kontakt. Das war schon vorher klar.

    Ich will aber nicht dass mein Vasco nun lernt, selber die Kontaktaufnahme entscheiden zu dürfen - ein wenig Mitspracherecht möchte ich mir nun doch erhalten. Deshalb habe ich ihn auch nicht - wie am Vortag - schon aus der Distanz frei gegeben, sondern eben angeleint, Abstand genommen, und dann erst die Freigabe nach Absprache.

    Wir scheinen gerade etwas Neues zu lernen, ich bin gespannt, wo uns das hinführt xD

    Mein Vasco ... :herzen1: liest ja gerne und sorgfältig die Nachrichten anderer Hunde.

    Manche unserer Wegstrecken sind sehr stark gespickt mit solchen Nachrichten, sodass es nicht ungewöhnlich ist, wenn Vasco dort häufig hinter mir läuft.

    Ist aber kein Problem, weil: Meine Hunde kommen ja IMMER mit mir mit... dachte ich ... bis gestern :hust:

    Wir auf einem solchen Wegstück, Amigo ein gutes Stück vor mir (der hat es meistens eilig), Vasco direkt hinter mir.

    Ich Amigo im Auge behalten, ein Stück weiter vor quert eine selten befahrene Straße den Weg, gehe aber zügig voran.

    Irgendwann habe ich doch mal einen Blick zurück geworfen, aus Gewohnheit - und sehe Vasco über 100m hinter mir wie festgetackert SITZEN :shocked:

    Ich dachte noch: "Was hat der Kerl???? Warum ist der jetzt nicht mitgekommen - das hat der ja noch NIIIIEEEEE gemacht???".

    Dann entdeckte ich allerdings noch ungefähr 50m weiter, was Vasco dazu veranlasste dort jetzt einfach mal sitzen zu bleiben: 2 Hunde mit einem Menschen.

    An den Silhouetten konnte ich dann sehr schnell erkennen: Joah, die kennen wir, da ist immer Kontakt erlaubt.

    Jetzt weiß Vasco aber, dass wir gelernt haben:

    1. Immer gemeinsam weiter zu gehen
    2. ein Kontakt zu anderen Hunden immer vorher abgesprochen wird
    3. sehe ich die anderen Hunden nicht, wird immer gewartet bis ich die Hunde auch sehe

    Also blieb er SITZEN.

    Ich habe mich dann lächelnd wieder auf dem Weg zu ihm begeben, der andere Halter hat mich dann auch erkannt, wir wechselten ein paar Worte derweil ich die Distanz weiter verkürzte.

    Vasco blieb tatsächlich sitzen, bis ich ihm aus einer Entfernung von 15-20m deutlich sagte: "Ist OKAY, Vasco - du kannst hin!"

    Da stand er dann auf und "begrüßte" die anderen Hunde.

    Ich fand seine Lösung, sowohl meine als auch seine Interessen in Einklang zu bringen überaus konstruktiv :applaus: :cuinlove:

    Wir hatten dann mit 4 Hunden einen schönen, gemeinsamen Spaziergang.


    P.S.: Amigo war übrigens "not amused", dass ich mich scheinbar schon wieder auf den Rückweg machen wollte - der hat sich erst mal ins Platz begeben, Liegestreik sozusagen xD

    Auch sehr originell :cuinlove: Er kam dann freudig zu uns gerannt, als er feststellte dass ich die anderen "nur abgeholt" habe, und wir den Spaziergang gemeinsam fortsetzen.

    Schönes Gassi gestern im Deistergebiet bei Sonnenschein - mit freilaufendem Hund (obwohl hier irgendwo eventuell, möglicherweise, vielleicht auch ein einsamer Wolf herumstreift). Bei der Rückkehr steht ein großes Schild am Parkplatz: „ Brut- und Setzzeit. Hunde bitte anleinen!“ (und ganz klein darunter: 01.04 - 15.07.). Hätte dies nicht noch etwas Zeit gehabt?

    Gibt es denn in deinem Bundesland eine Anleinpflicht in der Brut- und Setzzeit?

    Hier in NRW nicht. Ich leine auch nicht an, die Wildtiere bleiben von meinen Jungs ganzjährig ungestört, ohne Leine.

    Im einem Wald habe ich aber jetzt 2 Schilder entdeckt mit der Aufschrift: "Hunde an die Leine - dem Wild zuliebe!". Aussteller: der Landesjagdverband NRW.

    Ich überlege noch, ob ich darunter einen folierten Zettel hänge: "Flinten zu Hause lassen - dem Wild zuliebe!"

    :hust:

    "Klar, die müssen sich ja nicht abchecken, die WISSEN, dass sie sich nicht mögen und dass wir ihnen nicht erlauben, sich aufs Maul zu hauen, darum lohnt sich die Aufregung nicht."

    :applaus: Kurze und knackige Situationsbeschreibung - finde ich gut! :bindafür:

    :applaus: Ich nenne das "Rennflash" - kenne ich noch gut von früher, als meine Beiden auch noch jünger waren. Aber mit 8 (Amigo) und fast 10 (Vasco) läuft das jetzt doch ruhiger :D

    Ich bin insgesamt immer wieder sehr fasziniert über genetische Veranlagung und wie sie sich wo zeigt, gerade bei Rassenhunden. Es ist so logisch, irgendwie. Für mich so leicht zu begreifen, was ihnen gut tut und was nicht beim Gassi. Das Problem ist halt, dass man sich bei vielen Hunden beim Gassi beim ständigen "ein Bisschen jagen" bewegt und dem Hund dauernd erklärt, dass es nicht mehr oder noch besser: weniger werden soll, obwohl er danach giert.

    Ich habe ja etwas Probleme mit dieser Begriffskreation "Pseudojagd" von P.G. ...

    Mal echt jetzt: Wenn jemand gerne singt, dann macht er was gerne und oft?

    Kochen????

    Ne - er singt. Nicht nur in der Montags-Chorgruppe, wo er es soll. Nein, er singt in der Badewanne, unter der Dusche, beim Staubsaugen, summt vielleicht auch vor sich hin bei der langweiligen Aktenablage ... aber das ist ja dann kein Singen, sondern... Taddaaaah: Pseudosingen!

    :hust:

    Lola kann das noch viel schlimmer, hier ging das noch.

    Zu dem Video an der Schleppleine wurde ja schon einiges geschrieben.

    Von mir noch das dazu:

    - Kennt Lola "langsam"? Das würde ich an der Schlepp etablieren, als Hinweis darauf, dass die Leine gleich zu Ende ist.
    Dazu Handschuhe anziehen und die Schlepp 3-4 m VOR dem Ende fassen, die Schlepp dann bremsend (nicht stoppend!) durch die behandschuhten Hände gleiten lassen, und das mit einem freundlichen "Langsam, Lola!" kommentieren.
    Was lernt Lola derzeit? Ungebremst bis zum Ende der Schlepp rennen. Ihr Stoppsignal ist der Ruck |) Dieser "Ruck" fehlt, wenn sie ohne Schlepp laufen würde - also läuft sie dann auch weiter.
    Durch das Gleiten-Lassen der Leine durch die Hände bremst du sie sanft aus, signalisierst ihr damit das Ende der Leine, BEVOR sie es erreicht hat. Das ist dann die Basis für ein Radiustraining, z. B.

    - Lola kann beständig selber überlegen: "Was mache ich als Nächstes?"
    Merke: Ein Lob BEENDET eine Aktion - also auch ein zuvor gegebenes Kommando (Anmerkung: Es gibt Hunde, bei denen das NICHT so ist. Da hat aber dann der Halter darauf geachtet UND daran gearbeitet, dass trotz eines Lobes abgewartet werden soll, was danach kommt).
    Lola kommt also, erhält ihr Lob (und wohl auch ein Leckerchen, was völlig ok ist, weil es als Verstärker dient) - und dann kommt von dir nix mehr - und Lola überlegt ihre nächste Aktion. Das hat sich bei euch schon so verselbständigt, dass Lola da gar nicht mehr lange überlegt, sondern MACHT.

    - Es ist doch schön, dass Lola ZU DIR KOMMT. Das ist doch das Ziel: Freudiges Zu-dir-Kommen, welches irgendwann so zuverlässig von ihr gezeigt werden soll, dass sie abrufbar ist. Dann zeige ihr doch deine Freude, während sie KOMMT. Das kombinierst du dann mit einer Anweisung, was sie machen soll wenn sie dich erreicht hat. Gängiges Kommando dafür ist das "Hier"

    Was euch tatsächlich fehlt, zeigt auch das nächste Video, und die Kommentierung von Flying-paws:
    -

    Ich bin verwirrt. Ich peile nicht, was das Ziel ist - gab es eins?
    Am Anfang lässt Du die Leine lang und wirkst auf mich, als ob Du zusammen mit dem Hund stöberst, durch das Zickzack-Laufen. Auf der Straße dann zuppelst Du erst an der Leine herum. Irgendwann fängst Du dann mit Bedrängen an. Die guten Aktionen des Hundes bleiben völlig unkommentiert. Es gibt nur einmal das Lob für die Verhaltenskette, dass der Hund vom Ende der Leine zur Dir läuft.

    Also, wäre ich Hund, ich würde nicht verstehen, was da grad Plan ist, muss ich sagen.

    Was willst du da? Wäre ich dein Hund, wäre ich auch verwirrt :ka:

    Du gibst ihr die lange Leine, damit sie mehr Bewegungsradius hat - aber WOFÜR hat sie den?

    Bei 1.30 siehst du, dass Lola noch mal ein kleines Stück zurück will, um dort zu Schnüffeln. Du lässt sie dort nicht hin, ziehst sie weiter.

    Meine Gedanken dazu: Mein Amigo ist ja auch eine Jagdsau. Wenn ich den gelassen hätte, wäre er permanent im Jagdmodus (Amigo zeigt Alle Sequenzen des Beutefangverhaltens mit passioniertem Engagement). Nicht nur "ein wenig". Bei ihm war meine große Aufgabe, ihn lernen zu lassen dass das leben auch außerhalb der jagdlichen Ambitionen groß und spannend und bunt ist ...
    Hunde erleben diese Welt hauptsächlich mit der Nase. Ein sehr großer Bereich dafür ist: Das "Lesen" der Nachrichten anderer Hunde.
    Diese "Nachrichten" sind in der Regel am Wegrand, bevorzugt in Bereichen wo eben auch häufiger andere Hunde mit ihren Menschen langgehen.

    Dieser Weg, auf dem du in dem Video gehst, bietet sich für ZWEI Lerninhalte an - aber doch bitte nicht planlos-vermischt.

    1. Lola kann sich dort ausgiebig mit den Spuren der anderen Hunde befassen. Das ist Verhalten außerhalb des Jagdmodus, und dieser Bereich sollte bei ihr verstärkt werden. Je mehr Interesse sie daran findet, umso weniger bleibt übrig für ihr Jagdinteresse. Lass sie dort also ruhig an der längeren Leine und gehe mit ihr MIT. Fördere dieses Interesse, gib dem Raum. Lass sie am Wegrand die Spuren der anderen Hunde erkunden.

    2. So eine gerade, gut überschaubare Strecke eignet sich wunderbar für Übungen an der kurzen Leine. Aber bitte nicht am Wegrand, so weit ist Lola noch nicht. Dann bitte in der Mitte der Straße, weg von den Gerüchen am Wegrand. Sonst machst du dir nicht nur die Leinenführigkeit super schwer, du blockierst auch dein Bestreben, Lola am ständigen Wegswitchen ins Jagdverhalten zu hindern.

    Hm - ist immer toll, wenn andere einen "beurteilen", ne :bussi:

    Ich spreche da aus eigener Erfahrung - und hole mir auch heute noch von Zeit zu Zeit ein Feedback von außen. Manchmal auch eigene Videoaufnahmen. Ich kenne mich zwar schon echt lange - aber von Außen sehe ich mich auch nicht selber xD

    Was ich daraus mitnehme: Schon geringfügig geänderte Bedingungen bewirken ein anderes Verhalten.
    Schade dass deine Erzählung da aufhört.

    Wie hat der Hund denn reagiert, als er durch das Rufen auf diese für ihn große Entfernung zu "seinen" Menschen aufmerksam wurde?
    Wie solltest du reagieren - Zügig mit ihm zurück, oder sogar Leine loslassen, damit er ohne Behinderung wieder zurück kann?


    Wird dann dieser Hund (bzw wurde er) nicht auch "missbraucht" mit all seinen Problemen?

    Möglicherweise: Ja. Genauso wie der Rotti mit dem Buggy.

    Wird so ein Verhalten immer/oft ausgelöst, bedeutet das jedes mal Stress für den Hund. Das ist keine Lösung, und für mich auch nicht akzeptabel.

    @frauchen07 ICH würde Perdita wählen - aber ich bin auch kein Redakteur xD

    Das was in dem Film bei ARD gezeigt wird, ist auch bedeutend weniger spektakulär.

    Die Erfolgsquote von 90% beim Halten eines Hundes finde ich plausibel - aber es geht um HALTEN, nicht FESThalten...

    Halten ist das Angebot von "Halt bieten" - dem Hund sollte also klar sein, dass es hier nicht Zwang geht, sondern um eine Hilfe. Das ist unterschiedlich von Hund zu Hund - und es funktioniert bei sehr vielen Hunden - aber eben nicht bei ALLEN.

    Bei einem der Hunde auf der Liste von HHF würde das z. B. nicht funktionieren. Weiß nicht mehr, bei welchem Hund das war, aber bei einem stand in der Beschreibung, er würde Nähe nicht so gut finden, und vor Allem die Berührung an der Vorbrust würde er bedrohlich finden und dann auslösen.

    VIELE Hunde empfinden ein Kraulen an der Brust (oder dieses sachte berühren, wie in dem Film mit P.L. gezeigt) als angenehm, oft auch angenehmer als am Nacken oder Kopf. Viele - aber auch eben nicht alle.