Mal zu den Kosten, für
@CH-Troete und auch andere:
Mein Pferdchen steht privat, auf einem ehemaligen Bauernhof. Ich wohne hier ländlich.
Zahle monatlich 200 Euro, da ist Futter, Weidegang, tägliche Boxenreinigung drin enthalten.
Bis auf nette Verpächter und ein schönes Reiterstübchen (mit beheiztem Klo im Winter) und dem Wald zum Ausreiten direkt vor dem Hof habe ich hier null Komfort.
Dafür hat mein Pferd alles was er braucht: Täglichen, langen Weidegang, in einer festen Gruppe, auch im Winter, eine saubere Box und Futter.
Ich habe mich damals bewusst für einen Stellplatz ohne Halle, dafür mit großen Wiesen und täglichem Weidegang auch im Winter entschieden. Mein Pferd braucht keine Halle zum Glücklichsein, zur Reithalle ging es dann eben mit Hänger (setzt ein zugfähiges Auto voraus, und in meinem Fall auch einen eigenen Hänger, aber das sind EINMALIGE Anschaffungen, und beides war gebraucht in meinem Fall. Gute Qualität, aber gebraucht).
Halle UND das, was ich unter "ausreichend Weidegang" verstehe, war hier nicht zu bekommen. Deshalb ging mir das Bedürfnis meines Pferdes vor. Eine Entscheidung, die ich bis heute nie bereut habe.
Mein Pferd braucht auch kein Solarium. Ich bin einfach immer so lange nach dem Reiten dort geblieben, bis mein Pferd trocken war.
Gekostet hat mein Pferd 4.000 Euro, von einem Händler. Der ursprüngliche Eigentümer, der ihn auch gezogen hat, war ein Landwirt. Nach dessen Tod hat der Sohn einige Zeit später die Pferde an diesen Händler verkauft, und so bin ich zu meinem Max gekommen.
Dass er ein gutes, solides Pedigree hat, habe ich erst nach dem Kauf festgestellt.
Gesund war mir wichtig, und dass er vielseitig für einen ambitionierten Freizeitreiter einsetzbar ist.
Bei dem Kaufpreis haben mich damals etliche Freizeitreiter (und auch Profis) für bekloppt erklärt - schließlich gab es für "Freizeitreiter" massenhaft Pferde, die deutlich preiswerter waren.
Diese preiswerteren Pferde waren oftmals keine "Ausschussware" mit Fehlern, sondern oftmals Pferde die bei dem massenhaften Angebot einfach nicht bei den Preisen für hochdekorierte namhafte Nachzuchten oder von Profis ausgebildeten Turnierpferden mithalten konnten.
Bekannte von mir haben ihre Traber zum Schlachtpreis gekauft - und haben solide Freizeitpferde, mit denen man zwar keinen Blumenpott bei Dressur- oder Springturnieren gewinnen kann, aber tolle Familienpferde, auf denen die Tochter schon im Alter von einem Jahr sitzen durfte (geführt, versteht sich). Gesund sind sie auch.
Mein Max ist ein Lausbub, hat seinen eigenen Kopf. Was ich in MEINE Ausbildung reingesteckt habe, geht deutlich in den fünfstelligen Bereich.
Verteilt auf mittlerweile 13 Jahre, die ich ihn jetzt schon habe. Wenn ich überlege was eine Urlaubsreise, nach Kuba oder zu den Malediven z. B., kostet, oder "nur" ein Familienurlaub in der Ferienzeit ... also das auf's Jahr umgerechnet, bin ich mir ziemlich sicher dass die Kosten sich die Waage halten.
Dafür geht es beim Tierarzt schnell in den vierstelligen Bereich - aber das ist beim Hund ja auch nicht viel anders.
Ein Pferd zu haben, ist schon etwas besonderes - und ja, ich kenne so einige, die sich selber damit "elitär" fühlen, und auch fühlen wollen.
Das ist nicht meins.
Als Kind wollte ich immer einen schwarzen Hengst, der sich nur von mir reiten lässt und jede Trophäe im Rennsport absahnt, und einen grauen Schäferhund, der nur mir treu ergeben ist und mich mit seinem Leben - notfalls - verteidigt.
Bekommen habe ich einen braunen Wallach, und Golden Retriever.
Damit bin ich mehr als glücklich 