Beiträge von Hundundmehr

    Solche Hundehalter wie das Trio Infernale - sorry den für den Ausdruck - kotzen mich einfach nur an

    Hm - schon vorher, aber vor allem in ihrem letzten post hat die TE genau diese Halter als doch sehr nett beschrieben.
    Lange gefackelt habe sie ja auch nicht, sondern direkt agiert.

    Je nachdem, bei welchem Trainingsstand man selber bei seinem Hund ist, können gerade solche Halter "eingespannt" werden, um weitere Trainingsfortschritte zu machen.

    Nur mal als fiktives Beispiel: Die Situation an sich ist dumm gelaufen, das ist richtig.

    Nun sind die Hunde aber alle gesichert (angeleint) - und mit etwas Beobachten kann man herausfinden, ob man den Hunden JETZT noch mal die Möglichkeit geben kann, eine "gesittete" Kontaktaufnahme zu machen.
    "Gesittet" heißt dann: Einzeln, NACH erfolgter Erlaubnis der Menschen, und unter deren Management.

    Weiterhin, auch fiktiv: Mit gesicherten Hunden und ausreichendem Abstand können die Menschen noch freundlich miteinander sprechen. Selbst wenn man danach ohne erneute Kontaktaufnahme wieder geht, so nehmen die Hunde die freundliche Stimmung der Menschen aus der Gesamtsituation MIT. Auch DAS ist ein positiver Ausgang.

    Ein solches Trio von vornherein als absolute Scheußlichkeit zu empfinden, bestimmt auch das eigene Handeln.

    Bringt doch nix... :ka:

    Marley hat bisher einmal gegen eine labradorhündin abgeschnappt die in uns reingerannt ist.

    Jetzt mal ein sehr persönlicher Grundsatz von mir: Ich MAG Hunde, die mit Abschnappen ihre Meinung kundtun!

    Das ist eine Abwehr, mit der der Hund mitteilt dass er etwas nicht will, jedoch (NOCH!!!) ohne Beschädigungsabsicht.

    Darauf kann man reagieren, und zwar zunächst mit Abstandsvergrößerung - weil DAS die vom abschnappenden Hund erwünschte Reaktion ist: Distanz vergrößern.

    Marley hat dieser Labradorhündin also deutlich, aber (aus meiner Sicht) liebenswürdigerweise ohne zu beschädigen mitgeteilt, dass sie eine doofe Kuh ist und doch bitte nicht so ungehobelt den Kontakt zu ihm aufnehmen soll ... Recht hat er!


    Angriff beginnt für mich da wo Hunde nicht mit der Absicht kommen mal schnüffeln zu wollen sondern fixierend, Knurrend und mit gestellter Bürste zeigen dass sie nicht friedlich gestimmt sind. Das konnte sogar ich als Anfänger erkennen. Angriff wurde nicht zu Ende gebracht weil HH relativ schnell da waren die sind aber selbst recht panisch geworden was für mich eigentlich nur noch mehr gezeigt hat dass es ernst gemeint ist.

    Fakt ist: Es IST ohne Beschädigung gelaufen. Hätten die Hunde eine Beschädigungsabsicht gehabt, wären die Löcher im Pelz gewesen, bevor die Halter eingreifen konnten - so schnell ist kein Mensch auf seinen Füßen wie ein Hund mit seinen Zähnen.

    Was du da beschreibst, ist erst mal drohen. Sicher keine friedliche Stimmung - aber ANGRIFF?

    Überlege mal selber: Die drei Hunde waren vorher in bewegungsmäßig starker Interaktion miteinander befasst. Da sind die Stresshormone, also das sympathische Nervensystem, erst mal schon sehr hoch aktiv.

    Die Bürste ist ein unwillkürliches Symptom für einen hochaktiven Sympathikus, der Blick wird dann fokussierter (heißt: Der Augensinn ist dann Hauptsinn, und blendet andere Umweltreize aus) - und wenn die Stimmungsebene nicht entspannt ist, kommen stimmliche Begleitaktionen schneller dazu - und das ist bei Hunden artentsprechend Knurren und Bellen.

    Deshalb hier noch einmal: Du KANNST diese negativ gefärbte Stimmungslage bei den anderen Hunden nicht verstärken, wenn DU SELBER eine gehörige Portion freundliche Stimmung reinbringst. Es besteht aber die Möglichkeit, diese negative Stimmungslage dadurch zu MILDERN.

    Hundebegnungen waren heute wie erwartet natürlich die reinste Katastrophe. Drei Stück insgesamt bei zwei hat er sich mehr oder weniger hinter mir versteckt und ist als wir grad vorbei waren nach vorn gerannt um aus der Situation schnellstmöglich raus zu kommen und eine Hündin fand er auf 30 Meter so interessant dass er winselt in der Leine hing. Ablenken unmöglichen.

    Auch hier habe ich das Problem: Ich ERKENNE nicht die Katastrophe, die du da siehst ... :streichel:

    Für dich im Vergleich zu vorher ist das sicherlich ein Rückschritt.

    Für mich - einfach aus der Distanz, deinen Beschreibungen entsprechend - lese ich da aber vor Allem das:

    - Marley ist von sich aus bei zwei Begegnungen HINTER dich gegangen. Das ist doch GUT! Das Problem entstand dann beim Passieren des anderen Hundes - war für Marley vielleicht der Abstand zum anderen Hund zu gering? Achte da mal drauf - vielleicht noch deutlicher den Bogen machen? Achte auch mal darauf, WIE der andere HH die Leine hält - angespannt oder durchhängend, aber relativ lang? DANN besteht die Möglichkeit, dass der Hund durch Reinspringen beim Passieren euch zu nah kommen könnte. Das sieht auch Marley - und dann "kribbelt" es beim Vorbeigehen enorm, und hund macht "schneller". Also hier deutlich auf den Abstand achten. IST der wirklich ausreichend (und ich sehe hier 5m als Minimum an), dann hilft vielleicht Folgendes: Marley bekommt ein "Fuß", und du hälst ihn freundlich, evtl. Leckerchenunterstützt, BEIM PASSIEREN neben dir, gehst dabei notfalls einen Schritt schneller, siehst DEINEN Hund dabei an ... und beachtest den anderen Hund gar nicht. Auch nicht dessen Menschen - einfach grußlos dran vorbei (Wobei ich in solchen Situationen tatsächlich damals meinen Vasco angestrahlt und ihm gesagt habe: "Guten Tag - bitte nicht wundern, ich über gerade mit meinem Hund und kann Sie nicht ansehen - schönen Tag noch :cuinlove: " - und schon war ich vorbei xD ). Ich denke, Marley fehlt hier noch eine klare Orientierung an dir, versuche es mal :smile: Aber bitte wirklich nur bei einem ausreichenden Sicherheitsabstand, bei dem auch du ruhig bleiben kannst - selbst wenn der andere Hund beim Passieren in die Leine geht. Das Gefühl, es könnten evtl. die eigenen Waden das Ziel des anderen Hundes werden, sorgt nicht unbedingt für ein eigenes Gefühl der Sicherheit ... ;)

    - zu der Hündin wollte er gerne hin - das könnte tatsächlich eine Möglichkeit sein um herauszufinden, ob Marley andere Hunde schon gut einschätzen kann. Überlege, ob und wie du ihm dann solche Kontakte ermöglichen kannst. Es gibt Hunde, mit denen er in der Interaktion klar kommt, und dies sogar gerne machen würde - und es gibt andere, die er erst mal mit gebührendem Abstand etwas länger lesen möchte.

    Ich finde das ist keine Katastrophe, sondern zunächst einmal eine gute Basis, auf welche aufgebaut werden kann :smile:

    Vielleicht kannst du aus diesem etwas anderen Fokus von mir für dich/für euch etwas mitnehmen :smile:

    Bei diesen Sachen bin ich schon auf Seite 1 hängen geblieben (und habe die Seiten danach überflogen, um zu schauen ob dazu etwas gesagt worden ist - ist nicht, außer die Frage von @flying-paws, wann der Welpe mal altersentsprechend Welpenspiele machen kann)

    Hab auch das Gefühl wenn ich mit ihm spiele (mache ich generell nur draußen) dann kann er sich überhaupt nicht mehr abreagieren.

    Warum nur draußen? Ich vermute, weil möglicherweise irgendwo im Hintergrund der Gedanke ist, dass der Hund lernen soll, in der Wohnung ruhig zu sein, und Aktion nur draußen ist...

    Nur: WIE soll er das denn jetzt umsetzen? Oder spielst du jedes Mal beim raussetzen mit ihm (wie lange?) und gehst dann wieder rein? Also als Welpe würde ich dann nicht nur 10-15 mal am Tag raus wollen, sondern 30-50 mal ... wenn nur draußen Beschäftigung angesagt ist!

    Die Welpen kamen bei gutem Wetter nach draußen und sonst hätten sie einen großen Auslauf in einem Raum

    Genau - Auslauf (vermutlich mit passenden Gegenständen) IM HAUS! Mit permanent anwesenden anderen, dem Welpen vertrauten Lebewesen mit denen er JEDERZEIT interagieren konnte! Sowohl in der Wohnung, als auch außerhalb...

    Bei uns sind schon viele Geräusche (kochen, wir laufen viel durch die Wohnung, haben gelegentlich ruhige Musik an..). Kinder haben wir keine.

    Schon mal zu Besuch gewesen bei Eltern mit einem kleinen Säugling? xD

    Da bekommst du eine sms/Whatsapp-Nachricht mit dem Inhalt: "Wenn ihr gleich kommt - NICHT schellen!!! Kurz anrufen/anschreiben, wenn ihr da seid - ich komme dann zur Tür!"

    Wenn man dann da ist, öffnet einem die Mutter/der Vater mit Verschwörermiene die Tür und flüstert: "Psst - geht leise mit mir durch ins WZ, der Kleine schläft!" Wahlweise ergänzt mit: "Die Nacht war furchtbar - wir sind froh, dass er jetzt endlich mal ruhig ist ..."

    Ehrlich, ich bin auf Samtpfoten durch die Bude geschlichen, wenn der Welpe geschlafen hat ... und habe oft genug diese "Pause" genutzt, um selber eine Mütze Schlaf zu bekommen.

    In den ersten 3 Wochen - danach war es schon deutlich leichter, auch, weil da einfach schon mehr Aktivität draußen mit dem Welpen möglich war, er schon einige Regeln (größtenteils...manchmal :hust: ) kennengelernt und umgesetzt hat, weil die Darm- und Blasenkontrolle schon Fortschritte gemacht hat...

    Echt jetzt - ICH war diejenige, die den Welpen keine Minute aus den Augen gelassen hat, in der ersten Woche - danach hatte ich schon etwas "Routine" (heißt: MEINE Nerven flatterten nicht mehr so), und ich konnte schon mal in die Küche gehen und dort etwas machen, wenn der Welpe irgendwo im WZ eingepennt war ... und bin doch alle 2 Minuten schauen gegangen, ob er nicht wieder wach geworden ist.
    Auf Zehenspitzen hin und wieder zurück in die Küche geschlichen...
    Wenn meine Mutter da war (ich war alleinerziehend, aber Muttern wohnte unter mir - sonst hätte ich den Welpen von meiner Züchterin gar nicht bekommen!), dann habe ich die Zeit genutzt und die gröbsten Hausarbeiten gemacht, die unbedingt nötig waren ... Boden wischen gehörte nicht wirklich dazu in der Zeit xD

    Nie werde ich den ersten Tag nach der Abholung vergessen, als ich irgendwann mittags auf die Idee kam, mich gemeinsam auf die (extra für den Hund dort platzierte) Matratze unter dem Hochbett meines Sohnes zu legen und dort mit dem Kleinen ruhig zu kuscheln, damit er mal einschläft und diesen Platz als Ruhezone annimmt - wir sind beide kuschelnderweise eingeschlafen, und dieses Glück, als mein Marco mich dann begeisternd im Gesicht abschleckend geweckt hat: "Duhuuuuuuu! Ich bin jetzt wieder wahach!!!!" ... :herzen1:
    Am nächsten Tag ist er mittags zu etwa der gleichen Zeit auf diese Matratze gehüpft, und hat mich begeistert aufgefordert: "Komm - kuscheln und ausruhen :cuinlove: " ...

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    Ich werde nie verstehen, wieso Ersthundebesitzer als erste Lernlektion gerade bei einem Welpen im Kopf haben: Der Welpe muss lernen, dass Alleine-Sein nichts Schlimmes ist, und dass ich als sein Sozialpartner bestimme, WANN ich mich mit ihm befasse, und wann nicht.

    Ich bin absolut davon überzeugt, dass die allererste Lektion, die ein Welpe bei seiner neuen Familie lernen und verinnerlichen sollte, genau diese eine ist:

    Ich (wir) sind IMMER DA, ich (wir) sind genau so verlässliche soziale Partner für dich, wie du es mit den Lebewesen gewohnt warst, die du vom ersten Tag an um dich gehabt hast.

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    Die Sorge, einen Welpen RICHTIG zu erziehen, damit er einem später nicht auf der Nase rumtanzt, kann ich sehr gut verstehen.

    Nur: Liebe Welpenbesitzer - vergesst dabei doch bitte nicht, ihr habt da ein BABY, ein furchtbar kleines Lebewesen, das noch nix kennt, mit einer ihm völlig neuen Umwelt konfrontiert wird, rausgerissen aus dem Sozialverband, der ihnen von Geburt an vertraut war, und somit fürchterlich BEDÜRFTIG ist!

    Die Grundregeln des üblichen Miteinanders lernt so ein Welpe nicht durch Training und Fokussierung auf ebensolches - sondern im alltäglichen Miteinander.

    Zunächst einmal eine grundsätzliche Fage:

    Was ist für dich ein ANGRIFF?

    Dass du dich ärgerst, wenn anderleuts Hunde einfach ungefragt zu deinem rennen dürfen - das kann ich verstehen.

    Es ist aber NICHTS passiert, und du schreibsst selber, dass Marley die Situation vermutlich schon verpackt hat, während deine Nerven immer noch flattern.

    Irgendwie habe ich auch den Eindruck, die gesamte Situation hatte etwas von "sich-selbst-erfüllender-Prophezeiung" - im Grunde genommen hast du doch damit gerechnet, eben nicht unbehelligt vorbei zu kommen; Dazu kommt, dass du absolut unsicher bist, weil dir völlig klar ist dass du die erwünschte Position des Beschützers deines Hundes nicht ausfüllen kannst.

    ICH könnte auch keine drei Hunde gleichzeitig abwehren, da geht es mir nicht anders als dir.

    Weißt du was ich mache, wenn uns mehrere Hunde so entgegenlaufen?

    Ich blase denen ein übertrieben freundliches: "Ja hiiiiiiii - wer seid IHR denn???" entgegen, und habe die Hand schon in der Tasche um notfalls Leckerchen zu werfen.
    Dabei versuche ich, mich selber körperlich auch so zu positionieren, dass die Hunde an MIR vorbei müssen, um zu meinen Hunden zu gelangen.
    Meistens bremsen die Hunde dann erst mal ab, weil ich mich so freundlich-präsent in den Fokus bringe.

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    Eine andere Möglichkeit wäre, die Halter freundlich darum zu bitten, die Hunde mal eben bei sich zu behalten.

    Hör doch auf dein Bauchgrumbeln - du hast doch damit gerechnet, dass das schief geht :bussi:

    Dann versuche es nicht DENNOCH - sondern anders!

    Ein unfreundliches Gesicht hat noch niemals Verständnis gebracht bei unbeteiligten Personen.
    Das Verständnis der Mitmenschen ist aber nötig, damit sie ihr Handeln auf deine Bedürfnisse abstimmen können.

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    Ich persönlich sehe aus deinen Schilderungen nichts, was meinem Empfinden für einen Angriff entspricht. Hier brachial zu werden, ist mMn nicht nur überzogen - es bietet dem eigenen Hund auch kein gutes Vorbild, WIE solche Situationen zu lösen sind.

    Je mehr du erzählst, desto weniger problematisch finde ich Onnos Verhalten.

    Geht mir genau so :smile:

    Er bedrängt die anderen Hunde , natürlich hat er dafür schon was kassiert, braucht aber schon ein paar Ansagen, damit er es dann lässt.

    Dann ist es richtig, die anderen Hunde zu unterstützen.

    Bei souveränen Hunden funktioniert es so gut.

    Dann sind längere gemeinsame Spaziergänge derzeit nur mit solchen Hunden möglich. Du siehst aber, das es bei den souveränen Hunden funktioniert.
    Genau DAS ist normal - und weißt darauf hin, dass auch Onno trotz der derzeitigen Rosinen im Kopf ganz schön normal ist.

    Aber nicht jeder andere Hund ist da deutlich, und dann lass ich es natürlich nicht laufen.

    ja, nicht jeder andere Hund ist da so deutlich. Hier hilfst du dem anderen Hund, das ist richtig. Merkst du aber, dass Onno nicht von diesem Hund ablassen KANN, dann musst du einen anderen Weg mit Onno gehen. Ihn dann für einen längeren Zeitraum noch weiterhin diesem "unwiderstehlichen Duft" auszusetzen, erhöht dann den Stress bei Onno.
    Dann lieber erst mal weg, Onno dann ablenken (mit Spiel z. B.), und ihn dann wieder ableinen (wenn kein anderer Hund da ist).

    Und vor allem möchten die wenigsten anderen Halter, dass ihr Hund bedrängt wird, verständlicherweise.

    Das kenne ich auch. Solche Hundehalter habe ich auch nicht über deren Gebühr in die pubertätsbedingte "Erziehung" meiner Jungspunde mit einbezogen.
    Aber die Halter souveräner Hunde haben damit kein Problem - und genau die braucht Onno jetzt.

    Und weiterziehen brauche ich Onno nicht, er kommt auf Kommando freiwillig mit .

    Lässt du ihn denn diese derzeit superinteressanten Schnüffelstellen erkunden, so lange es GEHT?
    Das ist schwierig, auch für uns Menschen auszuhalten - ich weiß das, ich habe das bisher 3 mal mitgemacht xD

    In der Pubertät meiner Hunde habe ich die Strecken gemieden, die geruchstechnisch zu anstrengend waren. Wir haben hier eine Strecke, wo des öfteren läufige Hündinnen sehr viele "Nachrichten" hinterlassen - und mit einem Pubertierling ist das ... ätzend, dann dort zu laufen. Ich bin dann lieber in den Wald und habe diese "Kontaktbörsenstrecke" erst mal gemieden.

    Zitat doppelt.

    Vor Kurzem sah das aber noch anders aus. Bei kastrierten Rüden und Hündinnen allgemein, hing er lange am Hintern. Ein Rüde knurrte ihn dafür an, dann hörte er auf. Ansonsten habe ich eingegriffen. 1x sagte ich Nein, hörte er auf, alles gut. Hörte er nicht auf, habe ich ihn am Geschirr weggezogen und hörte er dann noch nicht auf, kam die Leine dran.

    So bin ich auch vorgegangen.
    Manchmal habe ich einige Minuten später noch mal eine Chance gegeben, und wieder abgeleint. Dann gab es bei dem Versuch, wieder an den Hintern zu gelangen, noch mal ein "Nein" - und wenn das dann immer noch nicht reichte, habe ich angeleint und bin weg von dem anderen Hund gegangen.

    Auch Hunde können nur lernen, wenn sie die Chance dafür bekommen.

    Jeder Spaziergang mit einem Hund, der ihn souverän selber durch EINE Ansage von weiteren Aktivitäten in dieser Richtung abhalten kann, ist dabei ein SIEG gegen die derzeit unkontrollierten Hormone.

    Onno KANN das noch nicht selber steuern (und auch bei erwachsenen Hunden gibt es manchmal sehr seltene Momente, wo die Hormone sie doch mal wegschießen - es sind auch nur LEBEWESEN, wie wir Menschen - wir haben uns auch nicht immer unter Kontrolle xD ).

    Er kann es aber LERNEN. Aber eben auch NUR, wenn er sich damit befassen darf.


    Und nein, ich habe kein Problem mit der Sexualität meines Hundes

    Dann war das mein Kopfkino, welches aufgrund deiner Beschreibungen bei mir entstanden ist. Tut mir leid, dass ich dich da angegriffen habe.

    Ich wünsche dir ganz starke Nerven, und schick dir mal eine Portion Geduld und Mitgefühl rüber :bussi:

    Natürlich wünsche ich dir auch andere Hundehalter, die für deinen Pubertierling auch genügend Verständnis aufbringen und dir die Gelegenheit geben, Onno LERNEN zu lassen.

    Das macht nicht jeder...

    Jetzt muss ich noch mal nachfragen, weil ich so einiges nicht mehr verstehe :???:

    Nur kurz zur Richtigstellung- Onno hat noch keinen anderen Hund gerammelt, ich unterbinde schon im Ansatz. Beim letzten walk habe ich es unter der Aufsicht der Trainerin einmal laufen lassen, um zu schauen, wie er sich ohne Reglementierung verhält, und dann hat er in die Luft gerammelt , während er den anderen Hund geleckt hat, dann haben wir natürlich sofort abgebrochen.

    Er HAT noch keinen anderen Hund gerammelt - woher kommt denn dann die Feststellung im ersten post:


    Was mir aber wirklich Sorgen macht ist, dass aktuell keinerlei Spiel mit anderen Hunden funktioniert, er läuft hin und fängt gleich an, deren Genitalien zu lecken und in die Luft zu rammeln. Das unterbinden wir natürlich sofort, ändert aber beim nächsten Kontakt natürlich nichts.

    Verstehe ich jetzt nicht.

    Intakte Rüden kennen wir leider nicht. Sind immer alle kastriert und dann s.o.

    Es gibt KEINE intakten Rüden? Liegt es vielleicht daran, dass ihr nur Hundeschulenkontakte habt?


    Das funktioniert leider auch nicht, auch mit einem Hund haben wir das gleiche Problem. Zumal der andere Hundehalter dann ja möchte, dass die Hunde spielen können, was ja eben nicht klappt.

    Woher willst du das wissen, wenn du doch erst gar nicht einen Kontakt zulässt?

    Wenn ich es richtig verstehe, dann NIMMST DU AN, Onno würde sofort hingehen und lecken und in die Luft rammeln - weshalb du eine so nahe Interaktion erst gar nicht zulässt.

    Weder kann Onno so selber Erfahrungen sammeln, NOCH kann er erfahren, welche Reaktion dieses Verhalten bei anderen Hunden auslösen WÜRDE ...

    Dass diese "verbotenen Gerüche" für ihn immer interessanter, und das Nicht-damit-auseinander-setzen-dürfen bei ihm immer mehr Stress auslöst (und zwar noch BEVOR er überhaupt mit seiner Nase da hin kommt), dass sich da auch FRUST entwickelt, weil seine Hormone ihm ein Verhalten vorgeben, dem er aber absolut keinen Raum geben kann ...

    also MIR ist dabei sehr klar, warum dein Hund aus dieser Spirale gar nicht rauskommen KANN!

    Ich wette, das "Managen" bei dem sabbernden und klappernden Jungspund sieht auch so aus, dass er schleunigst weggezogen wird, sobald er irgendwelche Anzeichen zeigt die auch nur im Entferntesten eine sexuelle Motivation anzeigen.

    Hast du dir die von mir verlinkten Ausführungen von Marc Bekoff denn mal durchgelesen?

    Mittlerweile habe auch ich - wie schon von @Czarek angedeutet - den Eindruck, nicht dein Hund hat ein Problem mit seiner Phase, sondern du selber bist das Problem, weil dir diese natürliche Phase deines Hundes sehr unangenehm ist.

    Nur kurz zur Richtigstellung- Onno hat noch keinen anderen Hund gerammelt, ich unterbinde schon im Ansatz.

    Dann ist diese Ausführung von Marc Bekoff für dich sehr interessant - und warum es tatsächlich falsch ist, das permanent immer schon im Ansatz zu unterbinden:

    Easy Dogs / Warum Hunde rammeln, Marc Bekoff, Übersetzung von Maria Rehberger, Easy Dogs – Hundetraining Nürnberg

    Vielleicht bekommst du ja einen anderen Fokus auf diesen "Rammelaspekt" beim Hund - aus meiner Sicht ein distanzierterer, nicht-vermenschlichter und der Spezies Hund angemessenere Blick :smile:

    Meine Hunde durften und dürfen immer noch rammeln ... es kommt so dermaßen selten vor, dass ich es ihnen absolut nicht verüble, wenn sie durch eine stressige Situation mal nicht dem menschlichen Empfinden entsprechend agieren. Ich achte dann auf Stress, sorge dafür, dass es dann wieder ruhiger wird von den Interaktionen her. Ist das nicht möglich, gehe ich komplett aus der Situation.

    ...............

    ich hatte in einem Vorpost gefragt, wie denn die anderen Hunde auf die Rammelei von Onno reagieren. Deiner letzten Äußerung nach kannst du dazu aber gar nichts sagen, weil du wohl schon immer VORHER abbrichst.
    Es geht aber für Onno auch genau um diese Erfahrung, was ANDERE Hunde von seinem hormonellen Höhenflug halten - bis zu einem gewissen Grad braucht er auch das "Feedback" seiner Artgenossen, um zu verstehen dass er sich damit doch sehr "unerwachsen" verhält.

    Klar - es ist eine Kunst für sich dann bei dem anderen Hund zu erkennen, ob er zu duldsam ist und Unterstützung benötigt - oder ob der andere Hund völlig unangemessen und überzogen den Jungspund zurechtweist (evtl. sogar mit Löchern im Pelz - DAS braucht kein Hund!)

    Gerade deshalb ist es wichtig, souveräne und sozial kompetente Hunde als Begleiter deines Hundes in dieser Phase zu haben. Vielleicht findest du diese, auch nach Rücksprache mit deiner Trainerin, ja in der Hundeschule :smile:

    Allgemein ist Kuscheln grade nicht so sein Ding,
    eher beissen...

    Völlig normal!

    Säuglinge erkunden ihre Welt mit Tasten - dafür haben sie Hände (und dieses Tasten fördert die notwendige Entwicklung des Gehirns)

    Hunde haben keine Hände - sie "bearbeiten" mit ihrem Maul.

    Dieser Kaubedarf stellt sich automatisch ein, er ist ein begleitendes Verhalten, gerade bei Interaktionen mit Berührungen...

    Deshalb habe ich auch beim Einführen der Fellpflege (mit einer ganz weichen Welpenbürste) immer ein ganz weiches Welpendummy zur Hand gehabt, welches ich dem Welpen immer wieder sanft als Alternativangebot ins Maul geschoben habe.

    Der vehementere Einsatz der Zähne wird zumeist genau deshalb hervorgerufen, weil unser Widerstand dagegen dies herausfordert.

    Bei mir DURFTEN die Welpen kauen - aber eben auf diesem Kauteil.
    Mit geduldiger Freundlichkeit und einer großen Portion Hartnäckigkeit haben meine Jungs das als Welpen sehr schnell begriffen.

    Klar gab es auch mal Kollateralschäden, ein paar Jacken und Shirts haben dekorative Löcher erhalten, und ohne ein paar Kratzer ist ein Welpenbesitzer nicht komplett :D

    Nur: BEISSEN ist das nicht!

    Eine Rinderhautplatte oder ein getrockneter Kalbsfuß sind wunderbare langfristige Kauangebote für einen Welpen, wo er sich (und seine Zähne) selbst mit beschäftigen kann.

    Es wird doch aber gar nicht gegen Kastration gewettert?

    Bisher geht es nur darum, dass in diesem speziellen Fall ein Hauptsymptom (das Lecken und in die Luft rammeln) als Argument für eine MÖGLICHE Kastration herhält - und das ist zu Recht den meisten hier nicht ausreichend!

    MMn sind in diesem Fall noch lange nicht alle Möglichkeiten für eine GESUNDE Entwicklung dieses Hundes ausgeschöpft. Da ist eine Kastration tatsächlich übereilt.

    Was ICH bei allen meinen Pubertierlingen gemacht habe: Noch sorgfältiger überlegt, WO ich mit ihnen spazieren gehe; Areale aufgesucht, wo Fehler beim Freilauf nicht tragisch sind, eben weil so einen Jungspund die Hormone ins Off schießen und ich mich auf bis dahin Erlerntes nicht verlassen kann.
    Sorgfältig Kontakte ausgesucht, und die auch nur zugelassen, wenn keine weiteren Reize vorhersehbar waren (wobei auch da oft genug der Zufall mir einen Strich durch meine sorgfältigen Überlegungen gemacht hat).

    ICH muss mich auf MEINEN Hund konzentrieren können, damit ICH zeitig Tendenzen erkenne, und zeitig managen kann, damit mein Hund noch von mir kontrollierbar bleibt.

    Die Pubertät ist halt eine Zeit, bei der ich Abstriche bei MEINEN Kontaktvorstellungen machen muss.
    Aber das geht vorbei - und dafür habe ich heute Hunde, bei denen ich genau weiß, wann mit wem welche Kontakte möglich sind ... und das sind überaus viele Gelegenheiten :smile:

    Was mir aber wirklich Sorgen macht ist, dass aktuell keinerlei Spiel mit anderen Hunden funktioniert, er läuft hin und fängt gleich an, deren Genitalien zu lecken und in die Luft zu rammeln. Das unterbinden wir natürlich sofort, ändert aber beim nächsten Kontakt natürlich nichts. Ich war schon vor 2 Monaten zur Beratung bei der Tierärztin, sie meinte, wir sollen wegen Entwicklung usw einfach noch ein bisschen warten, aber es wird eher schlimmer.

    Erst mal ein Lob an diese Tierärztin: Recht hat sie!

    Sexualität ist auch bei Hunden eine ganz normale, naturgemäße Sache. Auch bei Menschen gibt es in der Jugend eine Phase, bei der die Hormone sowohl den Jugendlichen, als auch in Folge dessen sein Umfeld gehörig durchschütteln.

    Das ist eine lästige Zeit ...

    Eines darf dabei aber nicht vergessen werden: Zwar kommt in dieser Phase beim Rüden das Hormon Testosteron so wirklich zur "Entfaltung"; Auch wird dieses Hormon zwingend zur gesunden Entwicklung eines Rüden benötigt.
    Es sind aber auch noch andere Hormone beteiligt, die in dieser Phase mit wirken.

    Gerade die Stresshormone (Adrenalin, Noradrenalin und auch Cortisol) sind in der Zeit hochaktiv, sie tragen mit dazu bei, dass die sowieso schon sehr aktive Testosteronproduktion noch mal gesteigert wird.

    Es ist also sehr wichtig, gerade Stresssituationen umsichtig und möglichst gering dosiert zu halten in dieser Phase, gleichzeitig aber gerade dafür zu sorgen, dass das parasympathische Nervensystem als ausgleichender Faktor für das sympathische Nervensystem GESTÄRKT wird.

    Der Parasympathikus sorgt für die Erholung des gesamten Organismus; so können stressige Situationen verarbeitet werden.

    Gestärkt wird er durch:

    - Sättigungsgefühl (=ausreichende Hauptmahlzeiten, mindestens 2 am Tag)
    - ausreichende Bewegung ohne zusätzlichen Stress (Spaziergänge in reizärmerer Umgebung, die Möglichkeit zu Freilauf)
    - Zuwendung ( Kuscheleinheiten, angenehme Fellpflege, aber auch Situationen mit diesem besonderen "Augenblick", bei denen die Herzchen leuchten wenn Mensch und Hund sich ansehen ... das ist Oxytocin :herzen1: )
    - ausreichende Ruhephasen
    - angepasste Ernährung (z. B. tryptophanreich, KEIN MAIS, weil er der Serotoninspiegel im Gehirn senkt) - normalerweise reicht ein GUTES Futter aber aus.

    Beim letzten social walk habe ich dann mit ihm gespielt, während die anderen Hund am Ende rumflitzen durften. :fear: :( :rotekarte:

    Nach dem was ich vorher geschrieben hatte dürfte wohl klar sein, dass ein solcher social walk für deinen Hund derzeit einfach zu viel ist - die gesamten Hormone, deren Produktion bei deinem Hund dort getriggert werden, sind einfach too much.

    In dieser Situation KANN dein Hund nichts lernen - erst Recht nicht, mit seinen hormonellen Anwandlungen umzugehen. Den schießt es einfach komplett weg.

    Dass er aber tatsächlich noch mit dir SPIELEN konnte, ist eigentlich nur ein Anzeichen dafür, wie normal dein Hund eigentlich organisch gestellt ist - da ist nix mit krankhaft-übersteigertem Sexualtrieb!

    .................

    Wie gehen denn die anderen Hunde mit seinem Verhalten um? Wie reagiert dein Hund z. B. auf eine "Ansage" eines Hundes, dem dieses Aufreiten lästig ist?

    So als Tipp: Vermeide solche Gruppenbegegnungen derzeit. Lieber souveräne, erwachsene Hunde, die angemessen mit dem Verhalten deines Jungspundes umgehen.
    Diese kannst du dann UNTERSTÜTZEN, wenn du merkst dass deren (bis dahin ANGEMESSENE!!!) Reaktionen nicht ausreichen, um deinen Jungspund von weiteren Leck- und Besteigungsaktionen abhalten, indem du selber deine Jungspund von diesen fernhälst - bzw. von deren Hintern.

    Andere, erwünschte Interaktionen LOBST du dann aber - JEDES MAL!

    So bekommt dein Hund ein eigenes Gefühl dafür, was auch von dir erwünscht ist, und was du selber doof findest.

    Das gesteigerte geschlechtliche Interesse deines Hundes ist völlig normal - und du musst ihm jetzt dabei helfen, dieses gesteigerte in normales Interesse entwickeln zu lassen.