Beiträge von Hundundmehr

    Leider nicht so erfreulich, aber so richtig hundegeschädigt ...:

    Kürzlich habe per I-Net einen Hundepool bestellt.

    Wir waren auf der Suche nach einem größeren Pool für unsere Hunde, weil die 30cm-hohen, die üblicherweise angeboten werden, meinen beiden noch nicht mal den Bauch nass macht, wenn sie da reingehen.

    Ich war so begeistert, bei meiner Suche auf einen scheinbar hundegeeigneten großen Pool (Tiefe: 60cm) gestoßen zu sein, dass ich ihn bestellte ... und auf einen Betrüger reingefallen bin...

    Geliefert bekam ich nämlich einen stinknormalen, für Menschen gemachten Pool, der zu 1/7 des für den als Hundepool deklarierten Preises zu bekommen war ...

    Sehr ärgerlich, vor Allem weil die Rückgabe nicht klappt.

    Hundegeschädigt daran ist, dass ich einfach nur geblendet war durch die Freude, für meine Hunde einen solchen Pool zu bekommen, und deshalb völlig ausgeblendet habe, mich etwas näher mit dem Händler zu befassen. Das tue ich sonst IMMER... und hätte mich in diesem Fall auch vom Kauf abgehalten, wenn ich es getan hätte.

    :wallbash::wallbash::wallbash:

    Mit einer vernünftgen Sozialisation schafft man eine Basis. Die je nach Hunder und auch Hundtyp halt hilfreich ist.


    Nicht mehr und nicht weinger.

    Genau.

    Ich als Halter muss diese Basis schaffen; Ich muss aber auch die Grenzen dessen kennen, was mein Hund leisten kann, und was eben nicht. Da muss ich managen.

    Hunde lassen sich nicht perfekt den Vorstellungen des jeweiligen Menschen entsprechend formen. Es sind eigenständige Lebewesen.

    Ich fand den Platz für den Freilauf nicht so gut ausgewählt.

    Da hast du aber auch selber schon erkannt, dass es für solche Plätze wohl noch zu früh ist.

    Wobei diese E-Scooter ein sehr ungewöhnlicher Reiz sind, der die Hormone schnell in ungeahnte Höhen schießen kann.

    Mir kam der Gedanke, hier könnte auch Cortisol eine Rolle gespielt haben - wenn ich das richtig sehe, war ja schon der Vortag etwas stressbelastet?

    Da Cortisol immer 1 oder mehr Tage (manchmal sogar Wochen; je nach Ereignis) benötigt, um wieder abgebaut zu werden, UND dieses Cortisol bewirkt, dass der Organismus in "Alarmbereitschaft" bleibt - also die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin BESONDERS SCHNELL bereitgestellt werden - könnte dies der ausschlaggebende Faktor gewesen sein, der zu dieser übermäßigen Reaktion des Galgöchens geführt hat.

    Meine Idee: Wenn das Galgöchen mal so stressbeladene Situationen hatte (wo war das nochmal, wo er sich so schutzsuchend an dich gedrängt hat, wegen der ungewohnten Situation mit mehr Menschen?) - dann am Tag danach tatsächlich ein "Sparprogramm" fahren, wo du mit großer Wahrscheinlichkeit kein überraschenden neuen (oder bekannt hohen Stress auslösenden) Reize antreffen wirst. Auch den so gut tuenden Freilauf dann eben nur in den sicheren Bereichen (im Fußballkäfig z. B.).

    So kann das Galgöchen auch das Cortisol abbauen - und das gehört zwingend dazu, um auch gut bewältigte hohe Stresssituationen gut (und positiv"!) verarbeiten zu können.

    Nur ein Gedanke :bussi:

    Ist es normal wenn ein erwachsener Hund sein Leben lang wie ein Welpe mit jedem Hund spielen will.

    Nein, ein solches Verhalten entspricht nicht der üblichen Norm.

    Was aber nicht vergessen werden darf: Das Spielen selber ist angeboren, bei jedem Hund (überhaupt jedem Säugetier), weil es einen biologischen Sinn hat.

    Was dabei zum Erfahrungslernen gehört, also NICHT angeboren ist: Die Erkenntnis, dass

    - zum Spielen mit zwei oder mehr Lebewesen gehört, dass ALLE Beteiligten wissen, es handelt sich um Spiel

    - alle Spielbeteiligten sind BEREIT, sich auf spielerische Interaktionen einzulassen

    - LESEN zu können, ob dieses Wissen und die Bereitschaft bei dem/den anderen Beteiligtem/n auch vorhanden ist

    Warum sich ein Hund also als Erwachsener so spielfreudig zeigt, dort möglicherweise sogar häufig auf welpenhaftes Verhalten zugreift, liegt mit sehr großer Wahrscheinlichkeit an seinen Erfahrungen, die er gemacht hat, und weniger an seinen genetischen Veranlagungen (die möglicherweise eine der vier F bevorzugt aufweist).

    An der Stelle, an der bestimmten Rassen bewusst Distanzlosigkeit angezüchtet wird und sie für die Körpersprache/ Signale anderer Hunde blind werden

    Ich persönlich finde schon den Begriff "Distanzlosigkeit" negativ.

    Eigentlich handelt es sich um die Fähigkeit, auch ungewollte Nähe nicht als bedrohlich zu empfinden. Ein Hund, der dies als genetische Anlage mitbekommen hat, muss (und ja, für mich ist das bei einigen Rassen ein MUSS) lernen, dass nicht jedes Lebewesen die gleiche Veranlagung hat, und dementsprechend nicht so "locker" mit zufälliger oder gewollter Nähe klarkommt.

    "Blind" werden solche Hunde deshalb, weil ihnen die notwendigen Lernerfahrungen für ein "Sehen" vorenthalten werden.

    Ich kenne einige Labbis, die absolut gerne spielen, vor Allem wenn sie erkennen, dass dem Gegenüber auch taktiles Spiel genauso Freude macht wie ihnen selbst.

    Sie spielen aber längst nicht mit jedem Hund, und auch im Spiel nicht mit jedem Hund so taktil.

    Haben solche Hunde allerdings Tutnix-Halter, die meinen, nur weil sie einen allgemein als "verträglich" geltenden Hund haben, diesen auch ungebremst überall hinlaufen lassen zu müssen - dann ist es genau diese Ontogenese dieser Hunde, die sie zu solchen Überroll-Knutschkugeln mutieren lässt.

    Manche von ihnen werden dann auch "bissig/aggressiv"* wenn ihnen bei einer dieser Überroll-Aktionen mal ein Hund begegnet, der ihnen für dieses Verhalten mehr als nur die Meinung sagt.


    *"bissig/aggressiv steht bewusst in Anführungszeichen und meint ganz pauschal, ohne Abstufungen oder Wertung, die Exemplare dieser Rasse, deren Verhalten nicht den Vorstellungen des immer freundlichen, sozialen Labradors entspricht, sondern als aggressiv bezeichnet wird.

    Hm ... du hast ja nun die Option, ob Abgabe oder nicht, erst mal verlängert.

    Das fühlt sich auch für mich als Nur-Mitleserin richtig an.

    Dass dir das Stadtleben für das Galgöchen immer noch im Magen liegt - sorry, aber da halte ich dich einfach "nur" für sehr empathisch, selbstkritisch und gewissenhaft, dem Galgöchen und auch dir gegenüber.

    Zum Maulkorb: Pfeif auf die Bedenken der Mitbürger, du hast deine Gründe, diese machen dir den Umgang und das Üben leichter - und Punkt!

    Auch wenn es dir so virtuell kein Trost ist: Begegne ich Menschen, deren Hund einen Maulkorb trägt, dann ist das für mich nur ein weiterer Aspekt die dazugehörigen Menschen zu fragen was sie BRAUCHEN, damit ihr Hund keinen Stress bekommt.

    Wenn sie Kontakt nicht von vornherein ablehnen - dann mache ich sowieso Platz.

    Eine Begegnung mit einem Maulkorb-Hund ist mir dabei in guter Erinnerung geblieben:

    Ein Cane Corso, der ohne Leine, aber mit Maulkorb geführt wurde.

    Die Frau hat ihn managen können, d. h. sie hat äußerst zuverlässig spontane Kontakte verhindern KÖNNEN - und sich erst mal etwas Zeit genommen, die Hunde und deren Signale zu beobachten, um DANN zu entscheiden: Das klappt.

    Bei meinen fiel die Begutachtung positiv aus, wir sind dann eine geraume Weile gemeinsam in Bewegung geblieben, und der Abschied wurde dann auch ganz klar geregelt durchgeführt: Ich bin mit meinen Hunden stehen geblieben, und sie hat ihren zunächst freundlich auf Abstand gebracht, dabei mit Leckerchen versorgt und ihn bei einem genügend großen Abstand angeleint. Dann haben wir uns verabschiedet und sind in entgegengesetzte Richtungen gegangen.

    Ich selber hatte bei dieser Begegnung auch weniger Bedenken hinsichtlich Verhaltensoriginalitäten; Auch mir hat dieser Maulkorb die Sicherheit gegeben, dass MEINEN Hunden nichts passieren kann - und da ich meine Hunde KENNE, konnte ich gemeinsam mit ihnen einen kleinen Beitrag für eine positive Hundebegegnung für diesen anderen Hund beitragen.

    Es gibt sicher mehr Menschen wie mich da draußen, die den Maulkorb nicht per se als Stigmata ansehen, sondern als HILFE :smile:

    Ich finde es gut, dass Galgöchen jetzt erst mal wieder aus der Vermittlung rausgenommen wurde.

    Du kommst auch mit den Rückschritten vom Galgöchen klar (was mit großer Wahrscheinlichkeit auch geeignete Interessenten doch erst mal mangels Erfahrung mit DIESEM Galgöchen zunächst erstmal aus den Schuhen hauen würde), vergisst die Fortschritte nicht und fokussierst dich darauf.

    Die ja nun wirklich rasanten Fortschritte, die sich auch in so "Kleinigkeiten" wie "halbstarker Pöbelakita wird vom Menschen gehändelt, da hält Hund sich raus" zeigen, müssen sich erst mal festigen.

    Ich finde, Galgöchen hat sein Verhaltensrepertoire schon erstaunlich erweitert.

    Er muss nun einfach lernen (Dürfen!!!), welches Verhalten für ihn in dieser Menschenwelt am Vorteilhaftesten ist (das dies ein menschenkonformes, nach menschlichen Vorstellungen bevorzugtes Verhalten ist, weiß er ja noch nicht).

    Hm - also ich sehe das genau so, wie ich es bei meinen Hunden im Jungsspundalter betrachtet habe: KÖNNEN taten die schon richtig viel - nur GESICHERT war da noch gar nix... xD

    Geduld, Umsicht, Management ... eine gehörige Portion Humor macht es dabei leichter, zumindest die eigenen Nerven zu schonen. Graue Haare bringt es trotzdem :ka:

    Ich bin nett umd hab die Wurst und mache nichts, das ihm schadet,

    Ich finde es immer wieder nett, wie du die wesentlichen, wirklich wichtigen UND WIRKSAMEN Aspekte immer so "ganz nebenbei" mit einfließen lässt... xD

    Gerade dieses Wissen, dieses Art des Vertrauens beeinflusst soooo stark das Handeln und das MITEINANDER.

    Dieses Wissen macht nämlich deutlich besser NACHDENKLICH - und nicht umsonst ist in diesem Wort die Bedeutung von DENKEN mit enthalten.

    Deine Nettigkeit und die Wurst sind Verstärker - nicht mehr, aber bei dir eben auch nicht weniger. :bindafür:

    Kann ich grad schwer in Worte fassen, in welchen Situationen das ist, aber es scheint - in diesen Momenten - zu wirken. Ihn mit "Nein!" zu bremsen ist nicht immer angebracht und brächte nicht immer was, aber wenn Rabiato sich "aus Prinzip aufregen will" klappt das teils sehr gut. Da ist so ein "Okay. Blöde Idee. Dann halt nicht" Moment und Hund fährt wieder runter.

    Du gehst da sehr intuitiv ran. Intuition wird vor Allem mit Wissen gespeist ...

    Für mich persönlich hier im Thread sehr wohltuend, dieses Wissen mal praktisch beschrieben mit zu erleben (wenn auch nur virtuell), ohne dieses ganze theoretische Beiwerk.

    Ist natürlich eine Interpretation von mir, mein ganz persönlicher Eindruck.

    Gestern etwa war unbeabsichtigt indirekt so ne Situation. Nachbarhund läuft aus dem Tor. Galgöchen will mit Getöse drauf. Nachbarin schimpft ihren Hund. Galgöchen bezieht die Korrektur auf sich und ist - lammfromm. Vielleicht Zufall - oder doch damit zusammenhängend. Wir trafen Hund und Besitzerin abends noch im Park und setzten uns dazu. Da war null komma null Gekeife, Gestänkere oder sonstwas von Seiten des Galgöchens.

    Joah ... manchmal ist und bleibt es für uns Menschen einfach ein Rätsel, welcher verdammte Reiz denn jetzt verdammich noch mal zu solchen überraschenden Verhaltensweisen geführt hat ... tja, Rätsel Hund, und überhaupt ... xD

    Was mich dabei "anspringt": Scheinbar hat Galgöchen mittlerweile die Fähigkeit entwickelt, andere Menschen (und deren Verhalten) wahrzunehmen und auch "einzuordnen" - vielleicht hat er für sich "gedacht": "Oh - der andere Hund bekommt Zoff mit seinem Menschen - ich bin dann mal lieber ruhig, sonst bekomme ich auch noch Ärger ..."

    Ganz ähnlich bei der Situation mit dem halbstarken Akita: "Ups - der Hund bekommt Ärger mit unserem Menschen :shocked: - und obwohl ich ja Lust darauf habe, Ärger zu machen, lasse ich es lieber, weil ich sonst vielleicht auch noch Ärger mit meinem Menschen bekomme ... außerdem: Sie KANN es ja ...:denker:"

    Scheint so, als hätten die jetzt gelernten Verhaltensalternativen die "Lust auf Ärger"-Motivation schon zumindest ein Stück weit verdrängt.

    Irgendwie lese ich bei dir zwischen den Zeilen raus, dass du diese Arbeit mit Freuden machst und dir der Lohn dafür - nämlich die erfreuliche Entwicklung des Galgöchens - zugleich Dank und Ansporn genug ist...

    :bussi:

    Ich lese hier total gerne mit.

    P.S.: Ich mag diesen - deinen! - Fokus auf das Vertrauen des Galgöchens, und bin da auch ganz deiner Meinung.