Beiträge von Hundundmehr

    Das widerspricht sich aber mit Deinen Ausführungen zu auf den Hund verbal einwirken, um eine ... hhhm ... friedvolle Stimmung zu erzeugen (um zu splitten)?

    Wir haben dabei unser eigenes Kopfkino, gell? :bussi:

    Ich habe gerade die Situation vor Augen mit einem Schäferhund, der von seinen eigenen Haltern als - moderat ausgedrückt - verhaltensoriginell bezeichnet wurde.

    Da habe ich jedes Mal den Hund angesprochen, sobald er die Richtung zu meinem ansteuerte, und mich dabei so positioniert dass ich den direkten Weg zu meinem blockierte. Freundlich angesprochen, aber eben unmissverständlich deutlich gezeigt, dass ich sein Vorhaben SEHE - und nicht will.

    Da bin ich cool, souverän und unbeeindruckt gewesen - und habe mit meiner Stimme signalisiert, dass ich dem Hund NICHTS BÖSES will.
    So ein Blocken (Weg abschneiden) kann durchaus auch bedrohlich auf den Empfänger dieses Signals wirken - und bedrohen will ich gar nicht.

    Ich will nur, dass er sein Vorhaben nicht ausführt, weil ich das doof finde.

    Hunde die splitten, bedrohen nicht.

    P.S.: ich finde es überaus schwierig, Realsituationen zu beschreiben, bei denen ich die Stimme als Medium zur Stimmungsübertragung nutze.
    Vielleicht ergibt sich ja mal für mich die Möglichkeit, das mit Video aufzunehmen - wobei das schwierig wird, weil es dafür eine weitere Person bedürfte, die das aufnimmt. Ich kann das in solchen Situationen nicht, weil ich zu sehr anderweitig beschäftigt bin.

    Bevor ich jetzt viel schreibe, obwohl du vielleicht etwas ganz anderes meinst.
    Meinst du mit Splitten nur ein körperliches Splitten, wie du es beschreibst (dazwischen stellen, auf die Hunde einreden, etc.) oder jede Art von Handlung, die innerhalb von Auseinandersetzungen zwischen Hunden dazu führt, dass sie Distanz zueinander aufbauen? (Also auch weiterschicken, wegschicken, abrufen, etc.)

    Zumindest für mich geht es genau darum, eben diesen Unterschied und die damit verbundenen unterschiedlichen Wirkungen von "Dazwischengehen" als rein körperliche Aktion zum "Splitten" herauszufinden :smile:

    Eine Splitting-Variation meines Vasco ist z. B., sich NEBEN die Hunde zu stellen oder mit zu laufen, und die Aufmerksamkeit des Mobbers so auf sich zu lenken, dass dieser seine Aktivität auf Vasco umlenkt.

    Deshalb lasse ich genau diese Imponiersituation (wenn BEIDE Hunde imponieren) auch laufen - und ich bin ein absoluter Vertreter von: "Ich lasse Hunde NICHT alles alleine regeln!".

    Das habe ich jetzt noch mal aus dem Ursprungsthread hervorgegraben.

    Kann es sein, dass irgendwo diese Info "Ich bin absolut kein Vertreter von: Ich lasse Hunde alles unter sich regeln!" aus dem Blick geraten ist?

    Eines der ersten Dinge, die meine Hunde quasi mit dem Welpenfutter intravenös von mir verabreicht bekommen ist die Tatsache, dass ich IMMER präsent bin bei jeglichen Aktionen außerhalb des Hauses/des Gartens. Auch wenn ich abseits stehe, scheinbar gar nicht beteiligt bin.

    Wir sind GEMEINSAM unterwegs, was anderes kennen wir nicht.

    Es ist genau diese Imponiersituation, wo die Hunde sich im Abstand von weniger als 30cm, zumeist parallel zueinander mit dem Kopf jeweils in Richtung des Hinterteils des anderen Hundes gewandt, gegenüber stehen; In DIESE 30cm quetsche ich mich nicht (mehr) hinein, als Splittingversuch, und diese Situation lasse ich die Hunde "unter sich ausmachen".
    Da komme ich höchstens etwas näher (also von 10m Abstand auf 3m), um mich "zu präsentieren".
    Da säusel ich auch nicht mehr (mache ich sowieso nie, finde ich albern - freundliche Ansprache und säuseln sind für mich zwei unterschiedliche Welten), da räuspere ich mich höchstens, so nach dem Motto: ICH bin auch noch da.

    Freundlich ansprechen, mit der Intention der Besänftigung, aber auch mit dem Hinweis auf meine Präsenz, und dabei gleichzeitig mich so positionieren dass ich zwischen den Hunden bin - das tue ich, wenn wir alle gemeinsam in Bewegung sind, wenn ich SEHE, dass jetzt doch einer der Hunde mal so ganz gepflegt zielgerichtet den anderen ansteuert, um nicht doch vielleicht noch das ein oder andere "Wörtchen" miteinander zu wechseln.
    Da haben die Hunde aber deutlich mehr als 30cm Abstand...

    Ganz im Gegensatz wahrscheinlich zu @Hundundmehr (nicht böse gemeint, passt aber gerade gut). Bei ihrem Gespann hört man vermutlich schon aus der Distanz, was und wie gerade etwas kommuniziert/korrigiert wird.

    xD
    Wahrscheinlich ... eher nicht. Was ich hörbar mit meinen Hunden kommuniziere, kommuniziere ich hörbar weil ich will, dass auch andere das hören.

    Das ging ja an die Adresse der Userin, die beschrieben hat, was splitten ist.
    Da wollte ich einfach das nicht so stehen lassen.

    Wenn man schon so Fachausdrücke gebraucht, dann sollte das korrekt sein.

    Mit "der Userin" bin ja wohl ich gemeint - was war an der Beschreibung unkorrekt?

    Meiner Erfahrung nach wird allgemein üblich "Splitten" eben genau mit "Dazwischengehen" gleichgesetzt - und dass es das nicht ist, weiß ich ... aber Mitleser auch, die hier von anderen zu lesen bekommen, dass diese "Splitten" ?

    Dass man das Splitten auch als Mensch kann, sehe ich auch so.

    Aber was ist dafür tatsächlich nötig?

    Einfach hingehen und dazwischen stellen reicht nicht aus, führt sogar häufig zur Eskalation - wie es mir auch passiert ist.

    Vorausschauend agieren und diese spannungsgeladenen Situationen erst gar nicht zustande kommen zu lassen, ist dabei sicher der Weg, wie am Besten überhaupt ein solcher Konflikt erst gar nicht provoziert wird.

    Ich kann aber meinen Hund nicht immer vor solche Situationen bewahren, und dieses Imponiergehabe gehört nun mal zu den ritualisierten passiven Drohgebärden, die vor Allem schadensvermeidende Intention haben.

    Dazu muss ein Hund das aber können - und ich helfe ihm eben NICHT dabei, eine solche Situation auch deeskalierend zu lösen, wenn ich mich gut gemeint, aber doch schlecht gemacht einbringe.

    Gibt ja viele Situationen, wo ein "gut gemeint" eben nicht "gut gemacht" ist - und gerade weil das Splitten offensichtlich eine "gute Methode" zur Deeskalation ist, aber die große Gefahr birgt, falsch ausgeführt das genaue Gegenteil zu bewirken, war es mir einen eigenen Thread wert.

    Mit dem Mali war es so, er stand einfach da, Marley ist eben mit entsprechendem staksigen Gang zu ihm hin und man hat kurz gesehen, dass er überlegt hat seinen Kopf über den Rücken des Malis zu schieben. Hat aber innegehalten, ist weich geworden und hat sich rumgedreht. ICH als Laie konnte in dem Moment nichts erkennen, das der Mali gemacht hätte damit Marley sich so entscheidet. War wohl einfach die Ausstrahlung. Also ja er hat es einfach abprallen lassen.

    Genau wie der Mali macht das auch mein Vasco - gerade bei Jungspunden, die gerne mal "größenwahnsinnig" werden.
    (Fast) immer reagieren diese Jungspunde auch genau so darauf wie dein Marley.

    Es scheint, als würde Vasco signalisieren: "Überlege dir, was du tust und ob du das wirklich willst!"

    Die allermeisten Jungspunde überlegen .... und entscheiden sich lieber dafür, jetzt doch keine dominante Klärung zu provozieren mit ihrem Verhalten.

    Zitat

    Splitten kannst du nur, wenn du komplett cool, souverän und unbeeindruckt bist.
    Rumlabern erweckt diesen Eindruck nicht.

    Jep - in der von mir beschriebenen Situation zwischen der Dogge und meinem Vasco war ich sehr wohl

    - "beeindruckt" - das war schon überhaupt eine Überwindung, mich dazwischen bringen zu WOLLEN
    - unsouverän - mein selbstsicheres Auftreten war gespielt, mir war schon mulmig dabei, mich zwischen zwei so nah stehenden großen Hunden zu stellen
    - Coolness - jep, auch gespielt

    charmant ausgedrückt hat mich da eher eine Profilneurose geritten - ich hatte von diesem Mittel des Splitting gehört, und wollte es ausprobieren...

    Ich hätte mich vielleicht mal vorher genauer damit befassen sollen, um zu Erkennen, dass ich dazu überhaupt nicht in der Lage war, das in dem Moment, in der Situation umzusetzen.

    Vielleicht komme ich ja mal in die Situation, wo ich genau mit dieser Coolness, der Souveränität und vollkommen unbeeindruckt zwei so nahe Kontrahenten zu splitten vermag - aber solange ich in solchen Situationen mehr Angst um ein Misslingen (und meine Knochen, die ja dann dazwischen sind) habe, versuche ich lieber durch vorausschauendes Management und vorheriges "Splitten", also bei mehr Distanz, diese Situation erst gar nicht aufkommen zu lassen.

    Kommt es DENNOCH dazu, dass sich einer meiner Hunde in dieser direkten, nahen Konfrontation befinden, warte ich lieber ab und baue darauf, dass es bei diesem distanzvergrößerndem Verhalten bleibt.

    Denn das ist Imponiergehabe: ungerichtete Drohung mit distanzvergrößernder Intention. Da ist NOCH KEINE Beschädigungsabsicht vorhanden.

    Ich rede da nicht. Finde ich kontraproduktiv.Splitten kannst du nur, wenn du komplett cool, souverän und unbeeindruckt bist.
    Rumlabern erweckt diesen Eindruck nicht.

    Ich teile allerdings die ansicht, dass das nicht immer und in jeder situation ratsam und angebracht ist. Splitten klappt wenn beide auf dicke Hose machen, aber eigentlich den Stress gar nicht wollen. Und wenn beide eine ähnliche Kragenweite haben. Oder, wenn einer von beiden nur auf die Gelegenheit wartet, den Rückzug anzutreten, und der andere das auch akzeptiert. Dann schafft man dem einen damit ein bisschen Raum.

    Wenn aber beide richtig Stunk suchen, oder einer von beiden es wirklich ernst meint, dann muss man schon entschiedener eingreifen.

    Jupp, das ginge hier auch nicht, sondern nur und ausschliesslich so (wenn man splitten sollte).

    Nun, ich hatte dabei geschrieben, dass man das nur machen kann, wenn man wirklich davon überzeugt ist. Halbherzig läuft dabei gar nichts.

    :bindafür: Um solche Situationen ging es (so hatte ich zumindest die bisherigen Fall-Schilderungen interpretiert), der Hund ist noch jung und wirkt eher unentschlossen. Statt hier schon anzusetzen, wird (wurde) bisher aber wohl einfach laufen gelassen. Offensichtlich, weil viele die Ansicht vertreten, nichts zu tun sei der beste Weg. U.U. deshalb?

    Klar, können wir das, als Menschen. Vermutlich in ähnlicher Verteilung, wie bei den Hunden. Denn auch bei Barbara Handelmann steht offensichtlich NICHT, dass es völlig unmöglich sei und immer ins Desaster führt (führen müsse), bloss, weil es bei anderen Menschen mal nicht funktioniert hat. So wird es Menschen geben, die es nie anwenden, Menschen, die es nur bei bestimmten Hunden anwenden und Menschen, die das verstärkt ausüben (man spürt es einfach, wann es angebracht ist und wann nicht). Und das sich alle immer zu 100 % auflösen lassen, kann generell mit nichts garantiert werden. Auch nicht mit Nichtstun (wie Nichtstun ausgehen kann, lässt sich auch hervorragend im DF lesen, meistens von Seiten der Geschädigten ... der andere HH, der nichts getan hat, seinen Hund hat machen lassen, man selbst zu weit entfernt gewesen ist, um dem eigenen Hund zu helfen).
    Würde wetten, gerade der Trainer von @iinas wird dieses Verhalten oft zeigen, wenn er sich auf Spätsozialisierung spezialisiert hat (und @iinas vormachen). Wenn es im menschlichen Verhaltensrepertoire nicht verankert (und/oder trainiert) wurde, kann ich mir vorstellen, dass es nicht dieselbe Wirkung hat (und in ein Desaster führen könnte, bin mir aber nicht sicher, ob nicht schon im Vorfeld die Situation völlig falsch eingeschätzt wurde und man zum falschen Zeitpunkt das falsche Signal bzw. widersprücheliche gegeben hat).

    Ohne diese Fähigkeiten sollte ich Rassen wie die meinigen besser gar nicht erst führen, meine Einschätzung (zumindest würde es mir um einiges schwerer fallen).

    Neee ich rede schon auch viel und gern (eher zu viel).

    Aber wenn man Hunde beim Splitten beobachtet, sieht man, dass die dabei so unbeteiligt und fast schon gelangweilt wie möglich wirken. Die zeigen klar und deutlich - das ist mir zu blöd hier, ich interagiere nicht mir euch, ich stehe hier einfach nur im Weg und ignoriere euch zwei Vollpfosten.
    Ganz toll beobachten kann man das übrigens auch bei Pferden, die machen das ganz genauso. Je aufgebrachter die Streithähne, umso betont gelangweilter guckt das splittende Pferd in der Gegend rum - und schaut GANZ SICHER nie eine der beiden Konfliktparteien an.

    Diese unbeteiligt Coolness bringt man eben gerade NICHT rüber, wenn man redet. Durch das sprechen steigt man ja aktiv in die Interaktion ein.

    Natürlich kann man auch verbal auf die Hunde einwirken, das ist oft auch sehr sinnvoll und angebracht (ich regel unangenehme Sachen gerne mal mit einem kurzen, aber deutlichen Anschnauzen), das ist dann aber einfach was anderes, und eben kein Splitten. Der Begriff passt dann schlicht nicht.

    Man kann als Mensch ganz viel von solch tierischen Charakteren lernen. :nicken:
    Es gibt hier sogar jemand im Ländle, der bietet für Kadermitglieder Kurse mit Pferden an, um einiges anhand solcher Vorführungen zu verdeutlichen, weil gerade im Umgang mit Pferden die innere Stimmung und die körperlichen Signale sofort (Ursache-Wirkung) aufgegriffen/umgesetzt werden.

    Weil ich es jetzt zu sehr OT finde, habe ich die Thematik "Splitten" aus dem Ursprungsthread Pubertierender Rüde, übersteigertes Ego? mal ausgekoppelt.

    Mir geht es darum, dass dieses "Splitten" als "sich zwischen zwei hündische Kontrahenten als Mensch bringen, um die aufkommende Spannung auszulösen" NICHT einfach planlos angewandt wird, weil "Splitten" allgemein als alltagstaugliche Möglichkeit zum Auflösen von Spannung dargestellt wird.

    Die Fehlerquelle ist dabei unglaublich hoch (= führt deshalb genau zum Gegenteil, nämlich dem Explodieren der Spannung).

    Hier erstmal die bisherigen posts zu der Thematik:


    Da nicht alle in diesen post reinpassen, im nächsten post der Rest.

    Ich rede da nicht. Finde ich kontraproduktiv.

    Hm...

    Das ist wohl auch mentalitätsabhängig.

    Spoiler anzeigen


    Ich kann mit meiner Stimme sehr gut eine Stimmungsübertragung forcieren.
    Das ist ein Stück weit erlernbar - aber wenn es einem Menschen z. B. gar nicht liegt, dann kann er sich noch so sehr bemühen - es liegt ihm dann einfach nicht.

    Damit will ich jetzt nicht sagen, dir LIEGT das möglicherweise nicht - ich kenne dich ja gar nicht :bussi:

    Ich denke, jeder Mensch hat seine eigenen Stärken, und bringt diese ein - auch in der Kommunikation mit Hunden.
    Ich arbeite sehr viel mit Stimmungsübertragung - und NATÜRLICH wirkt das nicht bei jedem Hund, und auch nicht gleichermaßen.
    Ist für mich persönlich aber ein gutes Medium im Zusammenspiel mit Hunden.
    Bei anderen ist das vielleicht der Clicker - oder die intermediäre Brücke, um nur mal weitere Beispiele zu nennen :smile: