Wenn man IPG-Sport betreibt, bekommt man vom Richter gesagt, ob sein Hund TSB (Trieb, Selbstsicherheit, Belastbarkeit) "ausgeprägt" hat oder nicht.
Gibt es das bei anderen Prüfungen/Sportarten auch?
Beim GRC gibt es die FdW (Feststellung der Wesensveranlagung), bei der die jagdlichen Anlagen, die Bindung an den Hundeführer, das Verhalten in der Meute, das Verhalten am Schuß, die Sicherheit bei ungewöhnlichen Umweltreizen, das Verhalten innerhalb einer lockeren Gruppe von Menschen (incl. Jogger), das Umweltinteresse und in diesem Zusammenhang auch die Fähigkeit, sich vom Hundeführer zu lösen, geprüft.
Unsicherheit, nicht schussfest, aggressives Verhalten sind Gründe für das Nicht-Bestehen dieser Prüfung, die einer der Pflichtbestandteile für eine spätere Zuchterlaubnis ist.
Trieb ist weder Passion, noch Leidenschaft, noch Workaholic-Verhalten.
Trieb ist eine genetische Vorprogrammierung für Verhaltensweisen, die DURCH ÄUSSERE REIZE in Gang gesetzt werden.
Allen Triebtheorien (die durchaus unterschiedlich sind) liegt der Grundgedanke zugrunde, dass ein einmal in Gang gesetzter Trieb auch nur von Außen beeinflusst werden kann.
Dies stimmt nicht, weil (vor Allem durch die noch recht "junge" Erforschung von Lernverhalten und den dadurch entstandenen Lerntheorien) mittlerweile völlig klar ist, dass Verhalten eben nicht nur aus Trieb besteht, sondern mannigfaltige Faktoren ursächlich an der Entstehung von Verhalten beteiligt sind.
Deshalb wird heute der Begriff der Motivation verwendet, der diese Faktoren mit einbezieht.
"Trieb" als Fachbegriff findet heute nur noch seine Anwendung in der Psychologie und beschreibt ein krankhaftes Verhalten.