Beiträge von Hundundmehr

    Bei vielen Gruselgeschichten über krasse Orgas mit unerfüllbaren Kriterien vermute ich ein verletztes Ego der Interessenten, die sich ungerecht behandelt fühlen.

    Das muss es noch nicht mal sein.

    Oft schon habe ich mitbekommen, dass Interessenten sich grundsätzlich über FRAGEN aufgeregt haben, mit dem Grundtenor: Ich muss das selber wissen, ob ich einen Hund versorgen kann oder nicht, meine Daten gehen die nichts an!

    Ich selber bin allerdings der Meinung: Ein Verkäufer, der nichts fragt, hat auch nur Interesse am Verkauf.

    Das kann man mit Sachen machen, aber nicht mit Lebewesen.

    Z. B. wurde mir der Zahn, einen Hund als Überraschung für meinen Sohn zu holen, direkt beim Ersttelefonat von der Züchterin gezogen: "Nö - ich will die ganze Familie kennen lernen, sonst bekommen Sie keinen Welpen von mir!".

    Tierquälerei, dass die so lange warten mussten.

    Die Tierquälerei nimmt sogar noch mehr Ausmaße an: Sie haben weder gestern abend noch heute früh weitere Pizzabrötchen bekommen xD

    Ich lasse die jetzt trocknen, die werden ja sehr schnell hart ... und dann nehmen ich für beide je 2 Stück mit auf den langen Spaziergang. Da haben sie dann in der Pause auch was zu knabbern.

    Allerdings muss ich den Rest so wegpacken, dass mein Mann die nicht im Blickfeld hat - der kann nämlich den Augen unserer Jungs so gaaaar nicht widerstehen ... und meint es deshalb gerne zu gut.

    Also ein längeres erfreuliches Bewegungserlebnis, welches als Aktion für den Tag ausreicht, ansonsten gibt es nur noch Klopausen (die hoffentlich auch ohne blöde Überraschungen verlaufen), und pennen?

    Das nenne ich "Futter für den Parasympathikus" :D

    Andernorts wird das auch "Ruhetage" genannt.

    Solche Tage, und darin dann dosiert eingebettet "Außerordentliches" lassen ein Nervenkostüm stahlartig werden.

    Wenn einem nur nicht immer das Reallife dazwischen funken würde....

    Ich wünsche euch, der Rest des Tages wird auch noch zu einem stressfreien Genuß!

    Eigentlich passt die folgende Geschichte auch in die Threads: "Das hat er jetzt nicht wirklich gemacht" und "du merkst dass du hundegeschädigt bist ...".

    Da dies aber absolut treffsicher mein "Konsequenz" und "Perfektion" veranschaulicht, und gerade so schön passt, poste ich sie hier:

    Es gab Pizza per Lieferdienst, natürlich!!!! mit Pizzabrötchen für die Jungs.

    Nachdem wir fertig waren, gab es für Amigo und Vasco jeweils 2 Pizzabrötchen.

    Jetzt lag die Tüte, die noch einige Brötchen enthielt, auf dem Wohnzimmertisch.

    Nein, die Jungs waren nun nicht übernervös, oder bettelten irgendwie. Aber wenn sie aufstanden um die Liegeposition zu wechseln, dann ging der Blick doch einmal zur Tüte, und dann zu uns ... ob wir die armen, allein gelassenen Brötchen nicht doch noch mit den Jungs vereinen mögen ... :roll:

    So anderhalb Stunden später, als Amigo (der die größere, schauspielerische Präsenz hat xD) mal wieder so einen Blick zu den Brötchen und dann zu uns warf: "Erbarmt sich doch einer von euch :sweet:???", kicherte mein Mann und meinte: "Die wissen genau dass da noch Brötchen sind... "

    Da ich sehr wohl das Unausgesprochene dahinter hörte, fragte ich meinen Mann, wie viele Brötchen er gegeben hätte: "Jeder zwei." Auch hier deutlich das Unausgesprochene dahinter zu hören: "Also was für den hohlen Zahn..."

    Ich: "Dann gebe ich ihnen heute vor dem Zubettgehen noch jedem ein Brötchen."

    Mein Mann: "Zwei."

    10 Sekunden später bekamen dann beide Hunde von mir jeweils 2 Pizzabrötchen....

    Grund:

    Amigo stand verhaltend wedelnd mit etwas Abstand zu uns und lauschte unserem Gespräch. Ich SCHWÖRE, der hat JEDES WORT verstanden, also zumindest, worum es ging, nämlich: Mehr Brötchen für die Jungs ...

    ... und um meiner latent schlummernden Motivation noch den entscheidenden Stups zu geben, ging er zum Tisch, streckte den Hals, berührte die Brötchentüte SANFT mit der Nase, streckte seine Zunge raus und deutete ein zaghaftes Ablecken der Tüte an, um dann seinen Fang ergeben am Tisch abzulegen, Nase 3cm von der Tüte entfernt.

    Um dem ganzen die Krone aufzusetzen: Natürlich NICHT ohne MIR!!!!! dabei immer mal wieder einen sehnsüchtigen Hund-steht-kurz-vorm-Verhungern-Seitenblick zuzuwerfen.

    Wie gesagt - die Jungs haben dann beide noch 2 Brötchen bekommen .... aber DANN!!!! habe ich die Brötchen GANZ KONSEQUENT in die Küche gebracht, jawoll!!!!

    Unperfekt, hundegeschädigt und "das hat er jetzt nicht wirklich gemacht" in Einem.

    Ich liebe meine Jungs :herzen1:

    Das waren alles Anfängerfehler eines überrumpelt überforderten Anfängers

    Der anfänglich keine Zeit zum Denken und kein Wissen zum bessermachen hatte

    Na ja - ich kann mittlerweile deutlich besser denken, und habe auch eine Menge mehr Wissen als früher ... und mache trotzdem noch Fehler xD

    Deshalb schreibe ich ja auch hier im Club der Unperfekten.

    Gemeinsam hierhin setzen und gemeinsam drüber lachen - ab einem gewissen Alter ist dieser Fokus der Faltenkonstruktion im Gesicht deutlich zuträglicher xD

    Hm - Sachen, die meine Hund nicht (nochmal) aufnehmen sollen, werden als "Pfui!" bezeichnet. Die tausche ich dann auch nicht mit Leckerlie (weil das kein echter Tausch ist) sondern mit einer anderen tragbaren Sache.

    Das klappt hier gut, auch bei Taschentüchern.

    Wobei "gut" nicht "perfekt" heißt .... die vollgeschissene Babywindel am Wegrand fand Amigo äußerst brauchbar, und das "Pfui" bei einem gefundenen Hasenkadaver leuchtete ihm so gar nicht ein ... ganz im Gegenteil, er fand den LECKER!!! :shocked::kotz:

    Er hat drei Tage darauf eine Wurmkur verpasst bekommen ....

    Es darf doch jeder für sich entscheiden, ob er eben der Wattebällchenfraktion oder eben doch der Korrekturfraktion angehört.

    Wie kommst du denn jetzt auf diese Fraktioneneinteilung?????????

    Nur weil ich mich dazu entschieden habe, meinen Erziehungsauftrag nicht auf Basis von Einschüchterung durchzuführen, heißt das doch nicht, dass ich keine Korrekturen durchführe!

    Meine Korrekturen schüchtern nur nicht ein, eben weil ich weiß, dass Einschüchterung zum Lernen innerhalb des Aversionsverhaltens gehört - und diese Einschüchterung wird IMMER auf den Einschüchternden bezogen, und es findet keine bzw. mangelhafte, eingleisige Verknüpfung mit dem tatsächlichen Lerninhalt statt.

    Aber das steht ja da, das ein unter 25 nur mit Ausnahme und mir Vorstand Absicherung.

    Dort ein Hund bekommt.


    Das die da hin vermitteln wo es ihnen passt ist klar.

    Aber ich finde so was abwertend

    Möglicherweise (wahrscheinlich sogar) haben sie die Erfahrung machen müssen, dass es zu viele Probleme mit dieser Altersgruppe gab.

    Ich finde das nicht unlogisch, weil in diesem Alter die Wahrscheinlichkeit für unvorhergesehene Änderungen der Lebensumstände deutlich größer ist.

    Die "Ausnahme" und die Vorstands-Absicherung sind für mich auch ein Hinweis, dass der Verein sich das Recht nimmt, im Einzelfall eben genauere Informationen eines Bewerbers zu erhalten (z. B.: Was ist Plan B und C, wenn die beruflichen Hintergründe sich ändern, oder die Wohnsituation eine andere wird, weil das Auseinanderbrechen einer Partnerschaft finanzielle Einbußen mit sich bringt?).

    Ich stelle mir das mal bei meinem eigenen Sohn vor; Er gehörte zu den U25, als er ausgezogen ist. Hätte er dann den Wunsch gehabt, einen eigenen Hund zu haben, dann hätte er mit uns REDEN müssen, ob wir ihn bei der Betreuung unterstützen, weil er voll berufstätig ist. Dass ein seriöser Verein (oder auch ein seriöser Züchter) hier wissen will, welche Gedanken und realisierbaren Pläne ein Interessent hat, finde ich absolut legitim.

    Ein Hund ist kein Gegenstand, sondern ein denkendes und fühlendes Lebewesen, für das Verantwortung übernommen wird.

    Ich weiß, dass U25-jährige sich dadurch diskriminiert fühlen können - aber besteht nicht doch die Möglichkeit, dies mal aus der Sicht "Verantwortung für den Hund" zu betrachten?

    :smile:

    Schade das jetzt die scheinbare "Wildheit" von Welpen als Legitimisierung zum Einsatz von Einschüchterung genommen, und der Fokus wieder auf "Gehorsam" gerichtet wird.

    Zu Grundsatzdiskussionen hinsichtlich des Nutzens von Schreckreizen ("Kschschscht!") zum Erziehen auf der aversiven Furchtschiene, oder hinsichtlich der 5-Minuten-Regel als Bewegungsgrundlage fehlt mir hier allerdings die Motivation... leider kann ich weder mit einer Schwester von Heli aufwarten, noch bin ich Welpengruppentrainerin.