Und es ist nunmal so, dass Hunde später "diskutieren", wenn sie ihren Menschen dann kennen und nicht mehr fürchten, dass der Mensch vielleicht doch was komisches macht. Der eine mehr, der andere weniger.
Dieser Gedanke beruht auf der Annahme, ein Hund fürchtet zunächst den Menschen.
Dem ist aber nicht so, zumindest nicht pauschal.
Aus genau diesem Grunde lege ich z. B. auch wert darauf, einem Hund von Beginn an zu vermittlen dass ich niemand bin den er fürchten muss.
Insofern sehe ich es auch nicht als "Diskussion" mit mir, wenn ein Hund sich z. B. weiter entfernt als ich es wünsche.
So schauts auch mit dem Abstand zum Menschen beim Spazieren aus, wenn aus dem Angsthasen eine selbstbewusste Persönlichkeit wird.
Genau das war bei meinen Hunden für mich ein Anlass zur Freude; dieses Wachsen der Persönlichkeit mitzuerleben, das Wachsen an Selbstvertrauen, welches sich dann durch mehr Explorationsverhalten zeigt - das ist für mich ein Zeichen für eine gesunde psychische Entwicklung eines Hundes.
Als Mensch dann beizeiten darauf zu achten, die notwendigen Lerninhalte zu vermitteln die es mir ermöglichen, meiner Aufsichts- und Sorgfaltspflicht diesem mir anvertrauten Lebewesen nachzukommen (einen funktionierenden Rückruf z. B., aber auch Anleinen als etwas völlig Normales, und nicht als Übel), ist für mich selbstverständlich.
Ja, Hunde "packen" innerhalb einer Entwicklung aus - aber doch nicht zwingend um Widerspruch gegen den Menschen zu leisten, sondern weil sie wie der Mensch hochsoziale Säugetiere sind.
Deshalb auch mein Tipp an die TE, die derzeit erstaunlich gute Basis direkt zu nutzen, um POSITIV schon mal die zwingend notwendigen Regeln des Miteinanders zu etablieren.
Bei einem Hund, der so viel Vertrauen und Kooperationsbereitschaft seinem Menschen gegenüber aufbringt, fällt ein positiv aufgebauter Rückruf auf äußerst fruchtbaren Boden.