Beiträge von Hundundmehr
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ich gebe nur direkte Antworten auf das, was mir direkt geschrieben wird. Ich kanns natürlich auch lassen, dann bin ich jetzt raus hier
Hm - das war deine direkte Antwort auf eine Aussage von Stinkelilly:
Ja völlig richtig. Was ich meinte, ist, dass sich an Angst vor Menschen besser arbeiten lässt, wenn nicht ein Deprivationssyndrom oder generalisierte Ängste vor allem Unbekannten dazukommen.
was aber nicht bedeutet, daß es sich immer lösen läßt. Streunerhunde sind in der Regel ja nicht depriviert, sie hatten ja eine normale Welpenzeit - nur war der Mensch nicht mit dabei. Fehlt also in der Prägephase als möglicher Sozialpartner. Und wird evtl auch nie wieder als solcher angesehen
Dabei machst du aus einem "lässt sich besser mit arbeiten" ein "lässt sich lösen" - um das dann zu verneinen.
Ich verstehe nicht, was daran "direkt" ist - denn direkt kann das nicht sein, weil deine Argumentation auf einer Verfälschung der Aussage von Stinkelilly basiert.
Für viele Probleme gibt es unterschiedliche Lösungen, und all diese müssen auf ihre Realisierbarkeit hin geprüft werden.
Eine Lösung kann auch sein, dass der Hund sich bei der Annäherung von fremden Menschen hinter seinem Menschen postiert, in der Gewissheit, sein Mensch hält zuverlässig andere Menschen von ihm fern.
Hm ... meine Reitweste schützt mich vor einem Rippenbruch bei einem "unvorhergesehenen Verlassen meines Pferdes".
Sie nimmt mir weder die Angst, die ich vor einem Rippenbruch habe, noch kann sie ein "unvorhergesehenes Verlassen meines Pferdes" verhindern.
Trotzdem gibt sie mir Sicherheit beim Reiten, weil sie mich vor diesem (angstbesetzten!) Rippenbruch schützt - wodurch sie positiven Einfluss auf mein Verhalten beim Reiten ausübt.
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@Cindychill "Wegtrainierbar" - das ist so ein komisches Wort, finde ich
Ich persönlich will z. B. gar nicht alles wegtrainieren, je nach Veranlagung geht das auch gar nicht (zumindest nicht, ohne das betroffene Lebewesen psychisch zu verstümmeln, was unterschiedliche Folgen haben kann, die nicht immer so offensichtlich für das Umfeld zu erkennen sind).
Es gibt Hunde, die rassetypisch so selektiert sind, dass sie IHRE Menschen heiß und innig lieben (sich ihnen eng und überaus innig anschließen) - denen aber andere Mensch völlig peng sind. Nicht aus Angst, sondern einfach, weil sie an anderen Menschen gar kein Interesse haben.
Das lässt sich auch nicht "wegtrainieren", genauso wenig wie sich bei einem Hund die genetische Veranlagung zum Jagen wegtrainieren lässt ... oder seine hohe Motivation, Angehörige seines sozialen Gefüges zu beschützen, oder ...etc.
So wie ein jagdambitionierter Hund lernen kann, seine jagdlichen Bedürfnisse in einem Rahmen auszuleben der umweltkompatibel ist, ohne dass er dabei zu kurz kommt, oder ein besonders schutzmotivierter Hund lernen kann, Umweltreize (noch) besser zu unterscheiden nach "tatsächliche Gefahr" und "ungefährlich, harmlos", so kann ein Hund auch lernen, dass andere Menschen nicht per se eine Gefahr sind, die ihm Angst einflösst.
Gerade in diesem Fall kommt unseren Haushunden die jahrtausende wirkende Domestikation zugute, die sie - und zwar UNABHÄNGIG von einer postnatalen Prägung auf den Menschen - die Nähe zum Menschen als erstrebenswert "erkennen" lässt.
Genau das meint @Stinkelilly mit ihrer Äußerung "daran lässt sich arbeiten", eben gerade weil - wie du selber auch geschrieben hast - diese enge Bindung und vertrauensvolle Beziehung zu seinem/n Menschen eine Basis ist, die es dem Hund ermöglicht, andere Menschen als nicht-beängstigend einstufen zu können.
Das macht einen Hund nicht zu einer Knutschkugel, der auf einmal alle Menschen lieb hat - muss er doch auch nicht!
Es reicht doch für diesen Hund zu wissen, vor anderen Menschen keine Angst mehr haben zu müssen. Eben weil er seinem/n Menschen vertraut, und dieser ihm Sicherheit gibt.
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"Überlade" dich jetzt nicht so
Du musst nicht perfekt sein, erst recht nicht von jetzt auf gleich!
Geh den Weg, gemeinsam mit deiner Hündin, Schritt für Schritt.
Du bist ja offen, für Anregungen und Kritik. Das gefällt mir gut
Einen Tipp als Soforthilfemaßnahme gegen unerwünschte Zerstörungsakte in der Wohnung (die ja auch einfach menschlich betrachtet ärgerlich sind!), hätte ich:
Ich habe meine Wohnung "welpensicher" gemacht, VOR dem Einzug des Welpen (und trotzdem hat mir der Welpe noch einige Ecken gezeigt, die nicht welpensicher genug waren ...
).
Welpensicher heißt dabei: Kleinkindsicher für Krabbelkinder - alles was Gefahr laufen konnte zerstört zu werden oder Gefahr für ein Krabbelkind (oder Welpen) darstellen konnte, wurde weggeräumt, verpackt, zugestellt... sah in manchen Bereichen meiner Wohnung ziemlich kahl ... oder komisch aus (Hasengitter am Treppengeländer ist nicht besonders dekorativ, z. B.
- aber praktisch und BILLIG!).
Türen zu Räumen, wo der Hund nicht rein sollte, wurden geschlossen gehalten, an der Treppe gab es eine kindersichere Absperrung ...
Schau mal deine Wohnung an, aus der Perspektive deines Hundes, und überlege, wie du ausreichend Bereiche so gestalten kannst, dass dein Hund dort sicheren Aufenthalt haben kann, gemeinsam mit dir ... wir haben schon mal ein Sofa verstellt, um damit eine "Kabelecke" abzusichern (auch nur als Beispiel).
Freu dich statt dessen mal, wenn deine Hündin gefahrlos neugierig ihre Nase dort reinsteckt, wo sie sie reinstecken kann und darf - DAS sind die Momente, wo du sie loben kannst, und ermuntern ... und sie damit stark machen kannst.
Ein Hund, der aus Angst davor etwas falsch zu machen sein Erkundungsverhalten einstellt ... ist vielleicht aus Sicht von Menschen ein "bequemer" Hund ... aber ein selbstbewusster und glücklicher Hund wird das niemals.
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Ich versuche es mal bei der Weltstadt mit Hund, die klingen wirklich sehr gut und einfühlsamer.
Uih - diese Trainerin gibt nicht nur ausführlich auf ihrer Seite Auskunft über ihre Ausbildung/Weiterbildung - sie hat sogar mehrere Seminare der Trainerin besucht, deren Buch ich dir empfohlen habe
Ich drücke die Daumen, dass du dort schnell einen Termin bekommst ... und die Wartezeit kannst du dir ja verkürzen mit dem von mir empfohlenen Buch
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Was spricht dagegen, die Orga zu bitten, eine Pflegestelle für sie zu suchen (meist gibt es ja auch Notpflegestellen für genau solche Geschichten)?
Hatte die TE schon beantwortet ... nach Rücksprache mit der Orga wurde ihr gesagt, dass sie dann die Pflegestelle sein muss, weil die Orga selber (derzeit? ... oder nie????) keine Pflegestelle frei hat.... Ein Schelm, wer Übles dabei denkt ...
Zur Hundeschule Hunderudel in München:
Gefällt mir nicht, ich würde sie - wenn überhaupt - mit Vorsicht angehen.
Begründung:
- Bei der Vorstellung auf deren HP steht zwar, die Betreiberin wäre "zertifizierte Hundetrainerin"; Es gibt aber keinerlei Hinweise, wie und welches Zertifikat erworben wurde. Ausbildung/Weiterbildung werden nur auf Nachfrage im persönlichen Gespräch bekannt gegeben. Über die Mitarbeiterin der Betreiberin ist gar nichts bekannt.
- In der Vorstellung wird "gewaltfrei" betont. Das kommt natürlich gut an. Mehr wird aber nicht direkt über die Methode gesagt. Dafür werden aber die Schlagworte "Hierarchie, Rudel, Rudeleinordnung" sowie "der Hund muss wissen wo sein Platz ist" teilweise betont erwähnt. Machte mich stutzig, weil mir hier zu sehr der Fokus auf: "Der Hund ist mein Untergebener" gelegt wird. Deshalb habe ich mir noch mal das Interview durchgelesen:
- Im Interview bei einer Münchener Zeitung kommen - neben den üblichen Platitüden (was verständlich ist - das ist keine Fachzeitschrift, sondern ein Interview in einer Tageszeitung) - auch wieder die betonten Rudel-Einordnungs-Hinweise.
Mein persönliches Fazit basiert natürlich hauptsächlich auf meiner Einstellung, allgemein was den Umgang mit Lebewesen betrifft, insbesondere gegenüber Hunden:
Wer eine Hierarchie benötigt, um sich durchzusetzen, hat genau mit dem Durchsetzen seine Probleme. Damit wird der Fokus - evtl. auch die BASIS der gesamten Erziehung - auf das Etablieren UND Aufrechterhalten eben dieser Hierarchie gelegt.
So KANN man auch miteinander leben.
Muss aber insbesondere ich nicht.
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Sie ist leider sehr ängstlich. Das Problem ist, dass ich sie nicht maßregeln kann. Wenn sie etwas anstellt und ich dann etwas lauter werde pinkelt sie einfach unter sich :/
Ich weiß nicht ob es eine Trotzreaktion oder Angst ist?
Hi erstmal
Ich habe mir jetzt deine Beiträge durchgelesen, und weiß von daher, dass du ja schon einige Hinweise und praktische Tipps bekommen hast.
Von daher von mir ein paar Gedanken zum Grundproblem, weshalb ich auch oben die Stelle aus deinem ersten Beitrag in diesem Thread zitiert habe:
Wieso kommst du auf den Gedanken, einen Hund über Maßregelung erziehen zu müssen?
Betrachte diese Situation für deinen Hund doch mal aus dessen Blickwinkel:
Völlig neue Umwelt, fremder Mensch, keine Ahnung von irgendwelchen Regeln, die in dieser neuen Gemeinschaft (die für deinen Hund noch keine Gemeinschaft ist!) - und dann wird dort jemand, mit dem der Hund derzeit seinen gesamten Tagesablauf verbringt, immer wieder mehr oder weniger "ungehalten".
Wie würdest du dich - herausgerissen aus deiner bisherigen Welt, einem Fremden überlassen, mit keinerlei "Zuverlässigkeit" über das morgen und übermorgen - dort fühlen?
Ganz ehrlich - wenn ich Regeln bei den Hupfdohlen von Erstklässlern über Maßregelungen versucht hätte zu etablieren ... dann hätte ich zwar im Laufe der Zeit ein paar diziplinierte Kinder in diesen Klassen gehabt, aber keine freudige Motivation zur Kooperation. Diese baut nämlich auf auf Geduld, Zuwendung, Verständnis, Empathie ... und dem Wissen um das Vermögen (kognitive Fähigkeiten zum Erfassen von Zusammenhängen sowie die Fähigkeit zur Einsicht) diesen Individuen gegenüber.
Druck ist immer furchterregend, und zum Aufbau von Vertrauen ist Einschüchterung (als eine Stufe von Furcht) IMMER ungeeignet.
Hunde und Menschen haben von Geburt an KEINE gemeinsame Kommunikationsbasis.
Diese wird im Laufe der Zeit (des Zusammenlebens) ERARBEITET - und es gibt dabei so manche Überraschungen, weil die Schlüsse, die Hunde aus dem Zusammenleben ziehen zum "Verstehen ihrer Sozialpartner auf zwei Beinen" nicht immer mit dem übereinstimmen, was wir eigentlich verstanden haben wollen ...
Was du z. B. benötigst ist ein "Nein", als reines Kommunikationssignal, welches dem Hund mitteilt dass du mit einer seiner Handlungen nicht einverstanden bist - aber OHNE dabei Druck bei deinem Hund aufzubauen.
Ich gebe dir mal einen Buchtipp:
"Hundeschule" von Viviane Theby, Kosmos-Verlag.
Dort wird u. A. auch der Aufbau des Stimmsignals "nein" beschrieben.
Das Buch gibt aber grundsätzlich ein Instrumentarium (u. A. Clickertraining) auch für Ersthundehalter an die Hand, mit dem sie in die Lage versetzt werden, Kommunikation und Verhaltensformung beim Hund positiv und mit freudiger Motivation durchzuführen.
Meiner Ansicht nach musst du deinen Fokus ändern, und deine eigene Erwartungshaltung an diesen Hund erst mal auf Null stellen.
Dein Hund wird nicht zu dem "freundlichen, neugierigen Partner für alle Lebenslagen" auf Bestellung - dass musst du dir erarbeiten!
Dazu musst du in Vorleistung gehen.
Ich wünsche dir und deinem Hund das Allerbeste, dass DU einen Weg findest, der deinen Hund und dich zu einem Team zusammenwachsen lässt, mit dem beide Teampartner zufrieden sind.
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Ach ja, der Thread der Peinlichkeiten ...
Am See, die Jungs hatten viel Spaß.
Bei dem Wetter war mehr los als sonst, viele der "Buchten" waren belegt.
Ich achte dann immer sehr auf Amigo, leine ihn öfter an, weil er immer voller Freude von Bucht zu Bucht sprintet und dort IM WASSER darauf wartet, ob er ein Apportel geworfen bekommt.
Vasco ist da deutlich "gemäßigter", ich beschreibe ihn gerne mal als "Seele von Kamel", weshalb er diese erhöhten Sicherungsmaßnahmen nicht benötigt... normalerweise...
An einer kleinen Liegewiese, wir gingen oberhalb vorbei, Amigo angeleint, Vasco nicht.
Ein kleine Gruppe jüngere Erwachsene hatte es sich auf einer Decke bequem gemacht.
"Oh - schau mal, da sind ja zwei von den Hunden, die sind ja hübsch!"
Solche freundliche Wahrnehmung meiner Hunde pudert immer meine Seele
"Ja komm doch mal her!" sagten die jungen Frauen zu Vasco ...
Leider hatten sie nicht beachtet, dass See + Hund = nasser Hund ergibt ... und Vasco gesellte sich - noch zu deren Freude! - zu ihnen an die Decke ... und SCHÜTTELTE sich einmal kurz ...
"IIIIIIIHK!!!!!"
......
"UPS ... sorry, nasser Hund ...
!"
Zum Glück gab es anschließend Gelächter ...
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ich sagte ihm
los grad, du muesch zersch mau hurtig abhocke bevor dass es öppis gitt.
Also da würde ich mich auch freundlich-fragend blickend vor dir postieren
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Am Mãnnerflüstern musst du aber noch arbeiten.
Zwecklos. Dieser Erkenntnis liegt jahrelange Erfahrung zugrunde
Bei meinen Jungs ist es übrigens auch umgekehrt:
Mann: "Amigo - HIER!"
Amigo guckt - und hüpft fröhlich von dannen ...
Ich: "Amigo
- kommst du mal bitte hier
?"
Amigo hüpft fröhlich zu mir und schaut mich an mit diesem "Jaaaa - was kann ich für dich tun?"-Blick...
Ein: "A-mi-go
- Hier
!" hat übrigens die gleiche Wirkung... das Geheimnis liegt in den Smilies ...