Hi erstmal,
was hälst du denn davon, dich mit deinem Hund in die Hände eines Tierarztes mit verhaltenstherapeutischer Zusatzqualifikation zu begeben?
Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und -therapie GTVMT
Diese können sowohl die körperliche Verfassung untersuchen - einschließlich der hormonellen Probleme, die vorhanden sein könnten - als auch konkrete Möglichkeiten zur Verhaltensformung herausfinden. Manche dieser Tierärzte machen dies selber, andere arbeiten eng mit entsprechenden Trainern zusammen.
Meiner Meinung nach befindest du dich in einem "Teufelskreis", und es bedarf Hilfe von Außen, um diesen zu durchbrechen und andere Wege zu finden.
Das hier ist auch der Ansatz, den ich persönlich verfolgen würde:
Ich habe gute Erfahrungen gemacht das Problemverhalten (außer Sicherheit) außen vor zu lassen, sondern die Stärken des Hundes zu fördern. Ich möchte nichts wegtrainieren, sondern das was der Hund mir gibt fördern
Stärken fördern heißt: Es bleibt weniger Raum für die Schwächen und Fehler.
Momentan betreibst du nur ein Management, mit welchem diese Schwächen und Fehler aufgefangen werden.
Ein persönlicher Verdacht: Frisbee und Ball führen zu einer Verstärkung der Problematik.
Auch gesundheitlich birgt diese Art der Beschäftigung große Risiken (Gelenkprobleme z. B.).
Das ist ein KANN, kein MUSS!
Ein weiterer Verdacht: Diese Entwicklung geht ja schon über Jahre, und ich halte es für durchaus möglich, dass die hormonelle Balance deines Hundes sehr durcheinander geraten ist (die Schilddrüsenwerte sind EIN mögliches Zeichen, aber es gibt auch noch andere innere Auswirkungen, die damit im Zusammenhang stehen und sowohl organische wie verhaltensspezifische Auswirkungen haben KÖNNEN).
Die erste Präventivmaßnahme lautet aber für dich: Maulkorb für den Hund!
Damit bewahrst du nicht nur dein Umfeld vor Schädigungen - du gibst auch dir selber erst einmal mehr Sicherheit.
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Ein persönlicher Rat: Ich habe das GEFÜHL, du wirst innerlich immer kleiner und kleiner und kleiner durch die Problematik mit deinem Hund. Was macht das mit dir? Vielleicht hast du ja die Möglichkeit, dir das einmal gemeinsam mit jemandem anzusehen, der dir hier wohlwollend, aber auch kritisch-konstruktiv Unterstützung geben kann?
Ich wünsche dir sehr, dass du einen Weg findest, der deinem Hund und dir aus diesem (mMn) Teufelskreis heraushilft 