Beiträge von Hundundmehr

    Den Hinweis auf eine PTBS finde ich ja gut.

    Andererseits empfinde ich aber auch die Entwicklung des Galgöchens sehr rasant.

    Ich habe den Eindruck, da ist vor einiger Zeit "der Knoten geplatzt", und das Galgöchen lernt jetzt immer schneller, dass er sich nicht mehr ängstigen muss.

    @pinkelpinscher hat vor etlichen Seiten auch mal geschrieben, einen Ausraster würde sie unter "Hormonakkumulation" (verhaltensbiologischer Begriff: Reizsummenregel) verbuchen.

    Das zu wissen, im Blick zu behalten und das EIGENE Verhalten dementsprechend auszurichten, finde ich wichtig - und scheint dem Galgöchen auch gut zu tun.

    Ich persönlich halte ja von "Flooding" z. B. gar nichts (Flooding: Massive Konfrontation mit Stressauslösern, ein Begriff aus der Konfrontationstherapie), weil das Ergebnis einfach schlecht bis gar nicht zu beeinflussen ist.

    Ich stehe eher auf "dosierte Erfahrungen" mit Stressauslösern, Mut, Neugier und Selbstbewusstsein gezielt und dosiert fordern und fördern (zu Beginn eben NICHT bei Stressauslösern, zumindest nicht bei den bekannten, die sehr starken Stress auslösen).

    Mein Eindruck in diesem Thread ist, die TE hat hier eine gute Intuition dem Galgöchen gegenüber. Die Fähigkeit, etliches auch mit Humor zu nehmen, tut auch einiges dabei :respekt:

    Ich bin echt gespannt wie es weitergeht (und freue mich sowohl auf Fortschrittsberichte, als auch auf die sehr humorigen "Fehltritte" in diesem Thread xD)

    Von mir gibt es auf jeden Fall ein: Weiter so :bindafür:


    P.S.: Natürlich bin ich auch gespannt, ob du PSV wirst... :hust:

    Ich verstehe Dein Problem nicht :ka:

    Ist ein persönliches, ich bin da als Halterin von Golden einfach persönlich betroffen.

    Das ist nicht gegen dich gerichtet :smile:

    Du hast Recht mit deiner Aussage, der Golden ist fantastisch als Begleithund geeignet.

    Nur wird leider aus dieser Aussage - die ja sehr weit verbreitet ist - die Annahme hergeleitet, der Golden IST ein Begleithund.

    Was mich daran persönlich betrifft: Er wird dann oft eben auch nur als Begleithund behandelt.

    Nochmal zur Erinnerung: Begleithunde zeichnet aus, dass sie keine Spezialisierung haben.

    Auch einen Begleithund stellt man natürlich nicht in die Ecke, er benötigt genau so Auslastung wie jeder andere Hund - nur ist diese Auslastung bei Begleithunden eben dadurch zu bedienen, dass sie überall hin mitkommen.

    Das hält das Gehirn fit - es wird durch diese Konfrontation mit Umweltreizen, die so vielfältig und unterschiedlich sind, gefordert und gefördert.

    Man kann es auch so formulieren: Einem Begleithund das Begleiten zu verwehren und ihn permanent zu Hause zu lassen, ist genauso wenig rassegerecht, wie einem Jagdhund das Jagen/den Jagdersatz zu verwehren.

    Was beim Golden aber passiert ist ... und verstärkt wurde, als sich bei ihm die "Showlinie" entwickelte. Dabei wurde der Fokus genau auf die "Familientauglichkeit" gelegt, die Arbeitseigenschaften wurden hintenan gestellt.

    Das Ergebnis ist bekannt: Größer, "schöner", plüschiger - und ED- und HD-anfälliger, Allergieanfälliger, Herzkrankheiten, Augenkrankheiten und auch Epilepsieanfälligkeit traten auf einmal auf, Fellprobleme (am weitesten verbreitet: Hot Spots) - und die jagdlichen Eigenschaften wurden "verwaschener", was eine Kontrolle erschwerte.

    Gerade Letzteres wurde noch dadurch erschwert, dass viele Menschen den GR tatsächlich nur als reinen Begleithund ansahen, und seine jagdliche Spezialisierung gar nicht erkannten. Die Folgen waren Verhaltensstörungen, Nicht-Abrufbarkeit, unerklärliche Aggressionen.

    Aber ansonsten war der Golden ja soooo liiieeeb ....

    Ich begegne immer wieder Menschen, die gutmeinend sagen: "Ja - der Golden ist ja auch so lieb, und leicht zu händeln!" - und bekommen kugelrunde Augen wenn ich ihnen dann antworte: "Ja - aber er ist ein Jagdhund, das darf man nicht vergessen."

    Das ist ein Dilemma bei dieser Rasse, und ich finde, der Golden kann als prächtiges Beispiel dafür genommen werden, wie schädlich es für eine Rasse ist, wenn sie "zur Mode" wird.

    Ja, der Golden ist ein geiler Begleiter des Menschen. Meine Jungs liegen absolut unauffällig im Restaurant unterm Tisch (wobei ich aufgrund deren Größe mich dann manchmal arg strecken muss, um an das Essen auf meinem Teller zu gelangen xD), sogar, wenn am Nachbartisch ein anderer Hund liegt, der sie anknurrt.

    Ich bediene ihre Spezialisierung, mache mit ihnen das, was allgemein als Jagdersatztraining bezeichnet wird. Das tut ihrer Seele* gut.

    Ist jetzt verständlicher geworden, warum sich bei mir persönlich immer die Fußnägel aufrollen, wenn der Golden als idealer Begleithund bezeichnet wird?


    Ich möchte aber noch einmal den Bogen zur Ausgangsfrage schlagen. Ein Begleithund zeichnet sich ja eben dadurch aus, dass er möglichst oft dabei sein kann. Deshalb nämlich weiter vorne mein (vergeblicher) Versuch der Unterscheidung Begleithund/Familienhund. Wenn ein Hund mich ständig begleitet, trifft er vermehrt auf meine Umwelt, auch außerhalb von typisch hundetauglichen Gelegenheiten. Da kommt dann ein für den Begleithund wichtiger Aspekt hinzu, den der HH nur eingeschränkt beeinflussen kann: die Akzeptanz des Hundes durch die Umwelt. Das sind halt oft nur flüchtige Situationen, bei denen der HH überhaupt nicht die Chance hat zu beweisen, dass sein Hund erzogen ist und die Situation problemlos meistert

    Ich finde, MajaDo hat es sehr gut auf den Punkt gebracht, welche Anforderungen einen Begleithund auszeichnen.

    Was die FCI-Einteilung, die ja nach den Spezialisierungen von Rassen vorgenommen wurde, eben nicht beinhaltet, aber dennoch ein äußerst wichtiger Aspekt für die Begleithundetauglichkeit ist: Die Akzeptanz durch die Umwelt!

    Auch das ist ein Punkt, der gleichzeitig gut und schlecht für den Golden ist: Der Golden ist allgemein als "lieber Hund" bekannt....


    *Seele: Hiermit ist nicht etwas die religiöse Vorstellung einer Substanz/Essenz gemeint, die "nach dem Tod" übrigbleibt. Was die "Seele" des Hundes tatsächlich auszeichnet, hat mMn bisher niemand besser beschrieben als Aldington in seinem Buch: "Von der Seele des Hundes".

    Weil es hier zu weit führt, für hasilein75 im Spoiler:

    Spoiler anzeigen

    ..

    Zitat

    Retriever sind Apportierhunde.... tote Tiere laufen in der Regel nicht weg

    Jagdverhalten beinhaltet mehrere Sequenzen, die zwar auch getrennt voneinander gezeigt werden können (müssen), aber in ihrer Gesamtheit sehr artspezifisch, und deshalb immer als Gesamtpaket genetisch verankert sind. Individuell ist dabei manchmal eine dieser Sequenzen besonders gut ausgeprägt, die anderen dafür nicht so gut, aber es ist IMMER das gesamte Paket des Beutefangverhaltens vorhanden.

    Wenn ein Hund Jagdtrieb hat, dann erfüllt es ihn diesen zu Befriedigen, wenn ein Hund Schutztrieb hat erfüllt es ihn etwas Schützen zu können usw.

    Die Triebtheorie ist völlig überholt- tatsächlich geht es da um Motivationen.

    Das stimmt - und stimmt auch wieder nicht.

    jede Motivation hat auch einen triebigen Anteil - beim Menschen ist das allereinfachste Beispiel dafür die Mutter-Kind-Liebe. Ob ich das als Mutter will oder nicht, ALLE meine Entscheidungen, die ich hinsichtlich meines Kindes gerade in Bezug auf "Verteidigung" gegenüber Umwelteinflüsse treffe, sind maßgeblich von diesem genetisch festgelegten Verhalten bestimmt.

    Die Kernaussage der Triebtheorie ist, dass diese genetisch bestimmten Veranlagungen nur von Außen zu beeinflussen sind.

    Da weiß man heute, dass dies nicht so ist.

    Deshalb verwendet die seriöse Wissenschaft den Begriff der Motivation, weil Verhalten sich aus vielen kleinen Bausteinen zusammensetzt - Erlerntes z. B., oder auch Erfahrungen.

    So wird ein Jagdhund aufgrund seiner Spezialisierung auf jagdliche Fähigkeiten natürlich immer genau diese Fähigkeiten stärker zeigen, als ein Hund, der nicht auf Jagd spezialisiert ist. Das bei der Haltung zu berücksichtigen, dieses als genetisches Bedürfnis zu erkennen und zu bedienen, bedeutet also eine individuelle Auslastung dieses speziellen Hundes - die ihn "zufriedener" sein lässt.

    Goldis sind auch nicht klein, auch diese Rasse ist doch (wenn man wie erwähnt bissel auf die Herkunft achtet) ein prima Mitläufer.

    :hust: - öhm ... Nein!

    Das scheint immer noch die allgemeine Vorstellung beim Golden Retriever (und auch Labrador Retriever) zu sein, ist aber nicht so.

    Die Retriever sind spezialisierte Jagdhunde, die Spezialisierung ist das Bringen von Beute - aber damit sind die gesamten Sequenzen des Beutefangsverhaltens (Jagens) AUSGEPRÄGTER als bei Nicht-Jagdhunden.

    Gerade beim Golden (und auch beim Labrador) wird das gerne vergessen, weil sie neben dieser jagdlichen Spezialisierung ausgeprägte Fähigkeiten im sozialen Bereich haben, die - geschickt gefördert - eine unglaubliche Ausbildung sozialer Kompetenzen, die zur menschlichen Umwelt passen, ermöglichen.

    Das macht den Golden (und Labrador) zu einem tollen, familiären Begleiter - aber lange nicht zu einem Begleithund.

    Ist immer noch ein Jagdspezialist - auch wenn ein Golden sich aufgrund seiner Gesamtkonstitution leicht durch andere Beschäftigungen auslasten lässt.

    Schade - bis auf den letzten Absatz stimme ich mir dir überein.

    Ich bin der Meinung, dass die Vielfalt der Hunde ein Segen für diese Spezies ist.

    Würde diese Vielfalt - durch Fallenlassen von Zuchten bestimmter Rassen z. B. - noch mehr eingeschränkt, zugunsten einer verallgemeinerten, noch größeren Kompatibilität im Zusammenleben mit dem Menschen...

    ... dann kommt das dabei heraus, was schon mancherorts zu sehen ist (bei der Erwartungshaltung der Menschen, und auch an vielen Stellen bei den daraus resultierenden Zuchtergebnissen bei Hunden), und zu dieser Aussage führt:

    Wenn Begleithunde dafür gezüchtet werden, weniger Ansprüche zu haben und ein nicht-artgerechtes Leben zu ertragen, blutet mir das Herz.

    Hunde sind Raubtiere von ihrem Ursprung her, mit einem hochentwickelten Sozialverhalten.

    Sie müssen laufen, sie müssen fressen, sie brauchen Gesellschaft. Sie sind Raubtiere, zeigen also auch Verhaltensweisen, die Raubtiere kennzeichnen.

    Sie sind intelligent, und benötigen deshalb ausreichende Anregungen, die diese Intelligenz bedienen. Sie haben Gefühle, die zu berücksichtigen sind.

    Das zu verleugnen, ist nicht artgerecht.

    Das Äußere (das Gebäude) eines Hundes nach menschlicher Vorstellung so zu deformieren, dass er nicht mehr lange Strecken laufen kann, ist nicht artgerecht.

    Dazu gehört AUCH die Atmung, aber auch zu viel Masse, ein für das Gehirn zu kleiner Schädel, offene Fontanellen, extrem ausgeprägte Körperpartien, extremes Fell, leicht zerbrechliche Knochen, und was es sonst noch gibt.

    Nicht artgerecht ist auch die Degradierung zum reinen Sportgerät (wer sich jetzt auf die Füße getreten fühlt, fragt bitte erst nach, WAS ich damit meine, denn damit sind absolut nicht pauschal alle gemeint, die Sport mit ihrem Hund treiben), genauso wie ungenügende Bewegung für einen Hund.

    Hunde sind unglaublich anpassungsfähig, auch und gerade an menschliche Umfeldbedingungen. Viele Hunde passen sich sogar klaglos an massive, nicht-artgerechte Haltungsbedingungen an.

    Dass manche Menschen hier den Wunsch entwickeln, einen Hund NOCH anpassungsfähiger zu züchten, damit er noch besser und leichter in jegliches menschliche Umfeld passt, wundert mich nicht.

    Aber, hey - es gibt eine gute Nachricht: Diese Hunde gibt es schon!!!

    Im Kaufhaus, typischerweise mit Knopf im Ohr - und sie können sogar auf Knopfdruck Bellen und wieder damit aufhören; Man muss nur gelegentlich die Batterie wechseln.

    .................

    Sorry für den Sarkasmus - aber meiner Meinung nach sind es nicht die Hunde, die sich ändern müssen um umweltkompatibel zu sein, sondern es ist der Mensch, der an seiner Einstellung arbeiten muss, um Hunde als das zu erkennen was sie sind: Denkende und fühlende höhere Säugetiere.

    Canis familiaris (der Haushund) ist eine Unterart der Spezies Canis Lupus (der Grauwolf).

    Der Haushund hat ALLE EIGENSCHAFTEN eines Wolfes, das Gehirn (in seiner jahrtausende währenden Entwicklung) verwirft nichts.

    Was dem Haushund zugefügt wurde: Die Domestikation...

    Diese hat Veränderungen in der weiteren Entwicklung des Gehirns hinzugefügt; Die größte sichtbare Auswirkung ist hierbei Fähigkeit des Haushundes, sich dem Menschen als eine völlig andere Spezies anzuschließen.

    Das macht den Hund zum tauglichen Begleiter des Menschen.

    Rassen sind entstanden über die Nutzungsmöglichkeiten, die sowohl den regionalen als auch dem Verwendungszweck entsprechend angepasst wurden.

    Dabei sind Spezialisierungen entstanden, die sich zunächst wohl mehr auf die inneren Eigenschaften und weniger auf äußere Kriterien bezogen haben.

    Das, was heute als Begleithund klassifiziert wird, sind Hunde, die keine besondere arttypische Verhaltensausprägung (die ja eine Verhaltensspezialisierung wäre) aufweisen.

    Sie sind aber immer noch Hunde, mit allen Fähigkeiten, Verhaltensweisen und Bedürfissen die den Canis Familiaris auszeichnen.

    Warum der Wunsch nach einem nicht-spezialisierten Begleiter heute so groß ist, liegt einfach daran, dass - im Gegensatz zu FRÜHER - die Haltung eines Hundes erheblich leichter ist.

    Spoiler anzeigen

    FRÜHER heißt keinesfalls, dass es "damals" besser war. Es bedeutet viel mehr, die Möglichkeiten für eine Hundehaltung sind enorm gestiegen, und damit auch die Nachfrage. Es gibt einfach viel mehr Hundehalter als früher, eben auch, weil Hunde leichter zu beschaffen, leichter zu halten und leichter zu versorgen sind.

    Denkt nur mal an die Futtermittelindustrie - das ist ein Wirtschaftszweig, der in den letzten Jahrzehnten nahezu explodiert ist.

    Ich lese hier nirgends, Arbeitshunde wären die "besseren Hunde", oder würden ein besseres Leben führen können, als Begleithunde.

    Ich lese auch nirgends, Begleithunde wären keine "richtigen Hunde" mehr.

    Wer sowas behauptet, hat sich nie mit der Spezies Hund befasst (oder ist *xxxxxx* :stock1:)

    Was ich LESE: Es ist absolut fatal, zu versuchen aus einem Arbeitshund einen "Begleithund" zu machen - denn das kann nur in die Hose gehen, weil

    - die Veränderungen innerhalb eines geschlossenen Genpools eben nur die darin enthaltenen Gene zur Verfügung haben; die Spezialisierung kann eben nicht "weggezüchtet" werden, man kann nur auf bestimmte, andere Verhaltensweisen innerhalb dieses Pools selektieren (diese in den Vordergrund stellen), die dann zusätzlich das Verhalten dieser Hunde bestimmen

    - auch die Entstehung der Rassen Zeit benötigte; denn auch die heutigen Rassen, die ja sehr stark durch das äußere Erscheinungsbild gekennzeichnet sind, hatten Vorfahren, bei denen die Spezialisierungen über sehr lange Zeiträume ausgeprägt wurden. Die Modeerscheinungen, die sich nach der jeweiligen Nachfrage richten, haben diesen Zeitraum überhaupt nicht zur Verfügung.

    Begleithunde sind also eher Allrounder, während Arbeitshunde Spezialisten sind.

    Der Begleithund ist nur leichter in einen normalen Familienalltag zu integrieren, weil er eben keine Spezialisierung hat, die es besonders zu berücksichtigen gilt.

    Hunde sind sie alle.

    Na wer kennt's?

    Das ist ein Kacktus...

    :lachtot:

    Mein erster Hund Marco hat es mal geschafft, an einer einsamen Landstraße im Vorgarten des einzigen Hauses, welches dort gebaut war, einer Agave mittendrin ein Kackkrönchen aufzusetzen :ugly:

    Ich habe geklingelt und dort um eine Tüte gebeten .... diese "Blüte" hätten auch die Bewohner nicht besonders dekorativ gefunden....

    Er hat auch mal in einer gefliesten Einkaufspassage vor einem Blumengeschäft, dessen vor dem Geschäft befindliche Auslage an schön gebundenen Blumensträußen ich bewunderte, selber interessiert geschnüffelt ... und dann sein Bein gehoben und einen der Sträuße angepinkelt :shocked:

    Die Verkäuferin war ziemlich froh, dass ich die Pfütze selber aufgewischt habe (musste drinnen nach Papier fragen) - und dann den von Marco "ausgesuchten" Strauß dann gekauft habe ...

    Zum Glück hat er das nicht "verknüpft", denn eigentlich steh ich nicht so auf rosa Sträuße; Ich mag lieber gelb-orange-rot ... :roll:

    Dann mal zurück zum Thema ... für mich mindestens der bemerkenswerteste Satz der Woche:

    "Ich wünsche keinem Menschen etwas Schlechtes. Aber bei manchen wünsche ich, dass sie sich mal selbst begegnen."

    Hat mir gerade eine Freundin per WhatsApp geschickt, als Kommentar zu einer ... hm, wohl etwas unliebsamen Begegnung ... xD

    Die Damen in dem Grüppchen dem ich mich angeschlossen hatte kamen aus dem schimpfen über den unverschämten Bauer gar nicht mehr raus. Sie hätten es auch einfach ignorieren können, aber die Reaktion verstehe ich bis heute nicht...

    Kann ich auch nicht nachvollziehen ... ehrlich jetzt, ICH hätte mich über das Verständnis des Bauern gefreut, denn immerhin ist es SEINE Wiese, die da (ungefragt) genutzt wird.

    Wenn er diese Nutzung schon erduldet (und das tut er mit dem Hinweis, dann doch den Kot aufzusammeln), dann kann ich mich doch auch an seine Regeln halten, oder?

    Ich bleibe auch immer mitten auf dem Weg, bis ich die Hunde eingesammelt habe, und nutze damit natürlich die Hemmschwelle, die bei einem Menschen als Hindernis (unverständlicherweise) größer ist als bei anderen lebenden Hindernissen.

    Es ist dann aber ein Unterschied, ob ich das aus "erzieherischen Gründen" dann extra langsam mache, oder ob ich in Ruhe aber zügig den Weg freiräume.

    Aber auch hier: Ich bedanke mich fürs Warten oder Langsamer Fahren.

    Wobei mir da mein gestriges Erlebnis in den Sinn kommt:

    "Die sollen sich mal nicht so anstellen und Rücksicht nehmen!" war der ziemlich saure Kommentar eines Hundehalters, den ich schon seit Jahren kenne.

    Bemerkenswert an diesem Satz war allerdings: Die beiden gemeinten Radfahrerinnen waren wirklich rücksichtsvoll UND freundlich - die eine hat die Hunde sehr umsichtig passiert, die andere ist sogar kurz stehen geblieben, damit wir für ausreichend Platz zum gefahrlosen Passieren sorgen konnten - und BEIDE taten das mit einem freundlichen Gesichtsausdruck und freundlichen Kommentaren ...

    Das hat mein Bekannter absolut nicht wahrgenommen, er war da so in seiner eigenen Welt - ich musste ihn etwas beruhigen, und ihm tatsächlich erklären, dass die beiden jungen Frauen auf ihren Rädern überaus freundlich und rücksichtsvoll WAREN.

    Er hat dasüberhaupt nicht registriert, wahr zu sehr gefangen in seiner eigenen, destruktiven Wahrnehmung.

    Das hat mir richtig leid getan für die beiden Frauen, denn sie haben wirklich nichts gemacht, was Grund für die Verärgerung gewesen wäre - eher das Gegenteil.

    Wahrnehmung ist wirklich oft von den eigenen Erfahrungen geprägt (und manchmal auch von der Tagesform abhängig... da schließe ich mich nicht aus).