Beiträge von Hundundmehr

    Doof wenn der Tag so anfängt ... :bussi:

    Dem Galgöchen und auch dir fehlen stressfreie Tage.

    Hast du jemanden, der dich unterstützen kann?

    So spontan: Gibt es vielleicht eine Mutter bei euch in der Ecke, die zumindest an manchen Tagen einfach dein Kind bei euch abholen und mit ihrem eigenen Sprößling gemeinsam am Kindergarten abliefern kann?

    Nur eine Idee...

    Vielleicht wohnt ja auch jemand vom Tierschutzverein so nah und hat ein Auto, in welches er/sie euch mal einpacken und in die Pampa fahren kann?

    Nur mal so als Ideen.

    ich habe manchmal das Gefühl, dass dir dein Alltag ordentliche Fallstricke legt bei der Planung von Cortisol-Erholungs-Tagen ... :bussi:

    Ich habe es da echt einfach, ich packe meine Jungs ins Auto und fahre die umliegenden Wälder an den Parkplätzen an, von denen aus ich in wenig frequentierte Bereiche ausgedehnte Spaziergänge machen kann.

    Ich finde es gar nicht verwerflich, wenn ein Hund in der Phase des heranwachsens nicht die Gelegenheit hatte, sich an gewisse Dinge zu gewöhnen und dann einfach so reagiert, wie es sein Verhaltensspektrum an dieser Stelle zulässt.

    Nur als Nachfrage: Wie meinst du "verwerflich"?

    Meinst du damit ohne moralisch-menschliche Bewertung des Handelns?

    So (in etwa) verstehe ich das nämlich (und stimme dir zu, wie du sicher schon gemerkt hast :smile:)

    :shocked: - was ist passiert?

    (Fiel mir spontan die einzige Situation ein, bei der ich auch mal ein gefrorenes Kotelett fürs Gesicht, und 2 doppelte Schnaps für die Nerven bekam - mein neues Pferd hatte mich im hohen Bogen über die Wiese gepfeffert, und ich bin sehr unsanft auf meiner linken Gesichtshälfte gelandet, die danach Kühlung benötigte ... :ugly:)

    Es steigt ohne Zögern in Lifte ein und auch in Straßenbahn und Bus.

    Puh - ganz ehrlich, meine Jungs können das nicht. Ich habe allerdings auch ein Auto.

    Ich habe mal ein Hotel gebucht und bei der Buchung darum gebeten, ein Zimmer zu bekommen welches ich fußläufig erreichen kann, weil ich meinen Aufenthalt dort nicht mit Liftfahrenüben verbringen wollte....

    Über diese positive Erfahrung freue ich mich mit dir. Es gibt ja so einige positive Aspekte, vor Allem dass das Galgöchen das Vertrauen hat, Schutz bei dir zu bekommen, ist eine enorme Entwicklung und gleichzeitig überaus gute Basis.

    Du hast dich zu den Hunden auf den Boden gesetzt ... :shocked::respekt::bindafür: ... jaja, ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert :bussi:

    Fällt mir als Spruch dazu ein - und ein solches Verhalten kenne ich auch von mir; Dabei ist mir auch völlig egal, was die Umwelt von mir denkt, von "verschroben" bis "völlig gaga" ist da sicher alles dabei ... aber: was interessiert mich das, es geht um MEINE HUNDE, und wenn es denen hilft, ist mir schlichtweg egal, was die Umwelt von mir denkt :D

    Legst du denn heute (und evtl. auch morgen) mal einen Relaxtag ein?

    Also möglichst reizarme Spaziergänge, Freilauf im Fußballkäfig, schöne Kausnacks, Kuscheln auf der Couch? Ich denke da an das Cortisol beim Galgöchen ...

    :bussi:

    Körperliche Signale können sehr wohl zu Irritationen führen, und lösen unterschiedliches Verhalten aus.

    Verhalten ist sehr stark von den Assoziationen abhängig, und diese sind nun mal sehr individuell, weil Assoziationen sich aus vielen unterschiedlichen Faktoren zusammensetzen, die zum überwiegenden Teil aus Erfahrungen bestehen.

    Was erschwerend für unsere Hunde dazukommt: Die Varietät der Spezies Haushund ist so vielfältig wie bei keiner anderen Spezies.

    Viele ursprünglich einmal eindeutige Merkmale sind dabei verschwommen, ganz verschwunden oder sind so umgeformt, dass die Bedeutung eine ganz andere ist.

    Weder können Hunde andere Hunde immer so eindeutig als Mitglied der eigenen Spezies identifizieren, noch können sie andere Hunde so eindeutig lesen, wie es ursprünglich einmal war.

    Ein weiterer Faktor sind die Erfahrungen, die der jeweilige Hund hat.

    Hunde, die schon sehr früh die Vielfältigkeit ihrer Spezies kennenlernen durften, haben es da sicher leichter als Hunde, die nur wenig (manche sogar nichts) von dieser Vielfältigkeit kennengelernt haben.

    Hunde müssen sehr viel lernen, durch die heutigen Umweltbedingungen noch viel, viel mehr als noch zu Zeiten ihres Ursprungs vor über 10.000 Jahren.

    Sie KÖNNEN auch sehr viel mehr lernen, weil sich im Laufe der Domestikation ihr Gehirn verändert hat, wodurch ihnen deutlich mehr assoziatives Lernen möglich ist.

    Trotzdem sind sie Lebewesen - und diese sind nun mal nicht perfekt.

    Dabei sind die menschlichen Vorstellungen von sozial und asozial menschlich-moralische Maßstäbe, die dem individuellen Hund oftmals nicht gerecht werden.

    Leider nicht so erfreulich, aber so richtig hundegeschädigt ...:

    Kürzlich habe per I-Net einen Hundepool bestellt.

    Wir waren auf der Suche nach einem größeren Pool für unsere Hunde, weil die 30cm-hohen, die üblicherweise angeboten werden, meinen beiden noch nicht mal den Bauch nass macht, wenn sie da reingehen.

    Ich war so begeistert, bei meiner Suche auf einen scheinbar hundegeeigneten großen Pool (Tiefe: 60cm) gestoßen zu sein, dass ich ihn bestellte ... und auf einen Betrüger reingefallen bin...

    Geliefert bekam ich nämlich einen stinknormalen, für Menschen gemachten Pool, der zu 1/7 des für den als Hundepool deklarierten Preises zu bekommen war ...

    Sehr ärgerlich, vor Allem weil die Rückgabe nicht klappt.

    Hundegeschädigt daran ist, dass ich einfach nur geblendet war durch die Freude, für meine Hunde einen solchen Pool zu bekommen, und deshalb völlig ausgeblendet habe, mich etwas näher mit dem Händler zu befassen. Das tue ich sonst IMMER... und hätte mich in diesem Fall auch vom Kauf abgehalten, wenn ich es getan hätte.

    :wallbash::wallbash::wallbash:

    Mit einer vernünftgen Sozialisation schafft man eine Basis. Die je nach Hunder und auch Hundtyp halt hilfreich ist.


    Nicht mehr und nicht weinger.

    Genau.

    Ich als Halter muss diese Basis schaffen; Ich muss aber auch die Grenzen dessen kennen, was mein Hund leisten kann, und was eben nicht. Da muss ich managen.

    Hunde lassen sich nicht perfekt den Vorstellungen des jeweiligen Menschen entsprechend formen. Es sind eigenständige Lebewesen.

    Ich fand den Platz für den Freilauf nicht so gut ausgewählt.

    Da hast du aber auch selber schon erkannt, dass es für solche Plätze wohl noch zu früh ist.

    Wobei diese E-Scooter ein sehr ungewöhnlicher Reiz sind, der die Hormone schnell in ungeahnte Höhen schießen kann.

    Mir kam der Gedanke, hier könnte auch Cortisol eine Rolle gespielt haben - wenn ich das richtig sehe, war ja schon der Vortag etwas stressbelastet?

    Da Cortisol immer 1 oder mehr Tage (manchmal sogar Wochen; je nach Ereignis) benötigt, um wieder abgebaut zu werden, UND dieses Cortisol bewirkt, dass der Organismus in "Alarmbereitschaft" bleibt - also die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin BESONDERS SCHNELL bereitgestellt werden - könnte dies der ausschlaggebende Faktor gewesen sein, der zu dieser übermäßigen Reaktion des Galgöchens geführt hat.

    Meine Idee: Wenn das Galgöchen mal so stressbeladene Situationen hatte (wo war das nochmal, wo er sich so schutzsuchend an dich gedrängt hat, wegen der ungewohnten Situation mit mehr Menschen?) - dann am Tag danach tatsächlich ein "Sparprogramm" fahren, wo du mit großer Wahrscheinlichkeit kein überraschenden neuen (oder bekannt hohen Stress auslösenden) Reize antreffen wirst. Auch den so gut tuenden Freilauf dann eben nur in den sicheren Bereichen (im Fußballkäfig z. B.).

    So kann das Galgöchen auch das Cortisol abbauen - und das gehört zwingend dazu, um auch gut bewältigte hohe Stresssituationen gut (und positiv"!) verarbeiten zu können.

    Nur ein Gedanke :bussi:

    Ist es normal wenn ein erwachsener Hund sein Leben lang wie ein Welpe mit jedem Hund spielen will.

    Nein, ein solches Verhalten entspricht nicht der üblichen Norm.

    Was aber nicht vergessen werden darf: Das Spielen selber ist angeboren, bei jedem Hund (überhaupt jedem Säugetier), weil es einen biologischen Sinn hat.

    Was dabei zum Erfahrungslernen gehört, also NICHT angeboren ist: Die Erkenntnis, dass

    - zum Spielen mit zwei oder mehr Lebewesen gehört, dass ALLE Beteiligten wissen, es handelt sich um Spiel

    - alle Spielbeteiligten sind BEREIT, sich auf spielerische Interaktionen einzulassen

    - LESEN zu können, ob dieses Wissen und die Bereitschaft bei dem/den anderen Beteiligtem/n auch vorhanden ist

    Warum sich ein Hund also als Erwachsener so spielfreudig zeigt, dort möglicherweise sogar häufig auf welpenhaftes Verhalten zugreift, liegt mit sehr großer Wahrscheinlichkeit an seinen Erfahrungen, die er gemacht hat, und weniger an seinen genetischen Veranlagungen (die möglicherweise eine der vier F bevorzugt aufweist).

    An der Stelle, an der bestimmten Rassen bewusst Distanzlosigkeit angezüchtet wird und sie für die Körpersprache/ Signale anderer Hunde blind werden

    Ich persönlich finde schon den Begriff "Distanzlosigkeit" negativ.

    Eigentlich handelt es sich um die Fähigkeit, auch ungewollte Nähe nicht als bedrohlich zu empfinden. Ein Hund, der dies als genetische Anlage mitbekommen hat, muss (und ja, für mich ist das bei einigen Rassen ein MUSS) lernen, dass nicht jedes Lebewesen die gleiche Veranlagung hat, und dementsprechend nicht so "locker" mit zufälliger oder gewollter Nähe klarkommt.

    "Blind" werden solche Hunde deshalb, weil ihnen die notwendigen Lernerfahrungen für ein "Sehen" vorenthalten werden.

    Ich kenne einige Labbis, die absolut gerne spielen, vor Allem wenn sie erkennen, dass dem Gegenüber auch taktiles Spiel genauso Freude macht wie ihnen selbst.

    Sie spielen aber längst nicht mit jedem Hund, und auch im Spiel nicht mit jedem Hund so taktil.

    Haben solche Hunde allerdings Tutnix-Halter, die meinen, nur weil sie einen allgemein als "verträglich" geltenden Hund haben, diesen auch ungebremst überall hinlaufen lassen zu müssen - dann ist es genau diese Ontogenese dieser Hunde, die sie zu solchen Überroll-Knutschkugeln mutieren lässt.

    Manche von ihnen werden dann auch "bissig/aggressiv"* wenn ihnen bei einer dieser Überroll-Aktionen mal ein Hund begegnet, der ihnen für dieses Verhalten mehr als nur die Meinung sagt.


    *"bissig/aggressiv steht bewusst in Anführungszeichen und meint ganz pauschal, ohne Abstufungen oder Wertung, die Exemplare dieser Rasse, deren Verhalten nicht den Vorstellungen des immer freundlichen, sozialen Labradors entspricht, sondern als aggressiv bezeichnet wird.