Beiträge von Hundundmehr

    Ruhetage = total viel physisch ruhen - die haben wir nicht.

    Gab es mal viel Stress (durch ungewöhnliche Ereignisse), dann ist die beste Entspannung: Am Tag danach Hunde einpacken, rausfahren, 2-3 Stunden da laufen, wo wenig los ist, und die Hunde einfach mal Hund sein lassen. Für Amigo gerne mit ein paar kleineren Apportiereinheiten, Vasco freut es wenn er auf diesen Runden dann auch so 1 oder 2 Hunde trifft die kontaktiert werden dürfen.

    Da wird der Kopf wieder so richtig "freigeblasen" - anschließend ihre Haupt-Tagesration, und die Hunde schlafen glücklich.

    Ich halte Bewegung für unglaublich wichtig.

    Bei meinen Hunden ist das Freilauf, bei anderen Hunden, die sich z. B. gerne (gerade unter der Wirkung von Cortisol) in einen Rennflash "schießen", wäre dann z. B. eine langer Schleppleinenspaziergang eine Alternative: Größtmöglicher Bewegungsradius bei gleichzeitiger Kontrolle.

    Ich habe bei meine Lernzielen für die Hunde nie den Fokus auf "Langeweile ertragen lernen".

    Langeweile ist für mich die Stufe nach "Warten" - und deshalb lernen meine Hunde von kleinauf das Warten in so angepassten kleinen Schritten, dass sie es KÖNNEN. Danach gibt es als Lohn für das jeweilige Warten eine angemessene Aktion.

    Dass nicht immer Aktion ist, und die Zeit zu Hause dann mit Schlafen verbracht wird, lernen sie "so nebenbei" - so ein Welpenköpfche hat da irgendwie noch keinen Verstand für, aber diese Zeit der Geduld und Nachsicht (und Augenringen beim Menschen) ist immer sehr schnell vorbei.

    Irgendwann ist es für meine Jungs normal gewesen, dass es auch manchmal Tage gibt, wo die Runden mit ihnen kurz ausfallen - sie WISSEN ja, dass die schönen, langen Runden auch wieder kommen.

    Von daher verpacken sie solche Tage ohne Probleme.

    Im letzten Jahr bin ich für mehrere Monate ausgefallen, und obwohl mein Mann und unser Sohn sich bemüht haben, die Hunde zu versorgen, war das kein Ersatz.

    Das hat sich allerdings bei ihnen bemerkbar gemacht: Beide sind fett geworden (mein Mann meinte, diesen Mangel an gewohntem Alltag mit mehr Leckereien ausgleichen zu müssen), haben deutlich Muskelmasse verloren und sind nicht mehr so mobil gewesen.

    Vasco wurde richtig "lahmarschig", und ihm fielen Belastungen schwer, Amigo war auch nicht so mobil, aber diese langfristige Nicht-Auslastung (auch das gewohnte Dummytraining fiel weg) ließ ihn immer unkontrollierter im Freilauf werden.

    Haben wir alles wieder "aufgearbeitet".

    Weshalb es mir sinnvoll erscheint, weiterhin in dem beschränkten Rahmen unterwegs zu sein, vorerst keine Kommandos und Co. extra zu üben, auch wenn es wirkt, als könnte man sukzessive nun etwas mehr machen.

    Höre da auf dein Bauchgefühl, ich finde diesen Weg derzeit sehr sinnvoll.

    Du vergisst aber einen ganz wichtigen Aspekt: Die Beziehung und Bindung, die sich zwischen dem Galgöchen und dir aufgebaut hat.

    Zu wie vielen Menschen, glaubst du, hatte er vorher eine solche Vertrauensbildung, ein Mensch der ihn schützt und bei dem er jetzt haufenweise Erfahrungen sammelt, dass dieser Mensch gute Entscheidungen trifft, die ihm Ärger ersparen?

    Weil niemand die Betonung und Mimik sieht: Diese Frage ist rhetorisch ..... es gab vorher keinen solchen Menschen für ihn.

    Damit bist du ein ANKER in seinem Leben, und damit verschiebt sich auch die Perspektive des Galgöchens auf diese Welt.

    DAS nimmt ihm Stress, und das Erleben von Alternativen führt sowohl zu einer Erweiterung seines bisherigen Verhaltensrepertoires (siehe das neue Knurren, statt direkt hau-drauf, z. B.), als auch zu mehr Sicherheit im stressfreieren Wahrnehmen seiner Umwelt.

    ER BRAUCHT in seinem neuen Umfeld - bei dem du ein ganz wichtiges Fundament bist - nicht mehr diese Abwehrhaltung/diese Befürchtungen zu haben wie vorher.

    Gerade deshalb finde ich es ja so schön, dass das Galgöchen bei dir bleibt :bussi:

    Die Pflicht hast du jetzt, lass sich das festigen - und für Kür hast du jetzt alle Zeit der Welt!

    Nein, die "verstehen" nicht, was du sagst. die können ihre (An-)triebe und Instinkthandlungen und Affekte nicht im entferntesten so kontrollieren oder steuern, wie ein Mensch.

    Und wenn der Schlüsselreiz passt, dann wird die entsprechende Reaktion abgespult. Vor allem, wenn nix anderes installiert wurde, Impulskontrolle und alternative Kommandos, unmissverständlicher gehorsam etc.

    Sorry, aber - soooo toll ist der Mensch nicht. Menschen können ihre genetischen Veranlagungen bei Weitem nicht so kontrollieren und steuern, wie sie allgemein glauben.

    Ich denke da nur an die Gewaltforschungen von Gerhard Roth... oder was passiert, wenn viele Menschen auf engem Raum zusammengepfercht werden.

    Oder wenn der Mensch in seinem Komfortverhalten gestört wird.

    Eine super Entwicklung, und es ist nicht nur schön, dass du uns daran teilhaben lässt.:bussi:

    Auch für dich scheint dieses "Tagebuch" ja einen Sinn zu geben, was vorher ja weder geplant noch absehbar war ... ach ja, das Leben bringt so manche Überraschung, die sich als Geschenk herausstellt, manchmal muss mensch da einfach sehen und zugreifen xD

    Knurren ist neu. Galgöchen hat vorher gleich geschnappt

    Das finde ich z. B. riesig!

    Jetzt braucht es nur genügend "passende" Hunde, die wie gewünscht auf dieses Kommunikationssignal reagieren: Mit freundlichem Abstand!

    Galgöchen erweitert sein Kommunikations- und Verhaltensrepertoire :bindafür:

    Dass er sich als Sichtjäger eher auf weitem, übersichtlichem Terrain wohlfühlt, in Verbindung mt seinen vorherigen Umfelderfahrungen, finde ich logisch. Schön dass du ihn auch hier angemessen positive Erfahrungen sammeln lässt.

    Das Galgöchen wird nie ein Stadthund, aber es wird stadtkompatibel.

    Das geht, vor Allem deshalb, weil du für den nötigen Ausgleich sorgst.

    Er meinte, dass er auch bissel Schuld hat, weil er so dicht und klingelnd an uns vorbei ist. Gegenseitig schönen Tag gewünscht und gut war das....so kann mans auch machen. ;)

    Das war aber ein netter Radler.:smile:

    Vermutlich hat er auch für sich selber einen Unterschied zwischen Zwicken und Beißen wahrgenommen.

    Dass du sofort Mitgefühl gezeigt und dich entschuldigt hast, hat wohl auch dazu beigetragen, dass der Radler so nett reagiert hat.

    Ich vermute mal, auch der Gasthund hat sich danach nicht wie eine "geifernde Bestie" (Achtung, übertrieben!) benommen, sondern es war zu erkennen, dass er nicht erneut zupacken wollte?

    Sowas sollte natürlich nicht passieren, aber es KANN eben passieren durch unglückliche Verkettung mehrerer Komponenten.

    Entscheidend ist, wie die Beteiligten dann tatsächlich damit umgehen.

    Im vorliegenden Fall (dem Threadauslöser, nicht deinem Erlebnis, usostus) sind da wohl zwei Zeitgenossen aufeinander geraten, die NICHT gut damit umgehen konnten.

    Deeskalation kann halt nicht jeder ....

    (Manche wollen es aber auch nicht.)

    oder der Hundehalter hat gepennt, Ohrstöpsel drauf gehabt, Handy gedaddelt - whatever....

    Ne sorry - aber wer von hinten kommt und überholt, hat sich bemerkbar zu machen.

    Anders als beim Auto haben Passanten nämlich keinen Rückspiegel.

    Laut Ohrenarzt habe ich ein ausgezeichnetes Gehör - und trotzdem hätte mich ein rasender Fahrradfahrer mal fast auf dem Lenker gehabt, weil er völlig unbemerkt von hinten angerast kam.

    Ich stand mitten auf dem recht breiten Waldweg, und war mit meinen vor mir sitzenden Hunden befasst, war dazu leicht vorgeneigt - und als ich mich aufrichtete und dabei einen halben Schritt nach hinten machte, hörte ich nur noch das Schleifgeräusch der bremsenden Reifen DIREKT HINTER MIR :shocked:

    Als dieser wilde Raser mich auf meinen Schreck hin auch noch anpampte, habe ich tatsächlich auch mal zurückgepampt.

    Sowas Rücksichtsloses geht gar nicht.

    Kenne ich auch nicht von den allermeisten Radfahrern (und auch Joggern).

    Irgendwann wurde es dem Hundehalter wohl zu viel, er ließ den Hund los und dieser stürmte auf den Radfahrer zu und biss erneut.

    Hm ... WAS wurde dem Hundehalter zu viel? Wurde er vielleicht bedroht?

    Die Formulierung liest sich auf jeden Fall so, als hätte der bis dahin (wieder) gesicherte Hund deutliche Anzeichen dafür gezeigt, dass er erneut den Radfahrer zumindest angreifen würde, wenn er die Chance dafür hat.

    Ein Hund darf in privater Hand nicht als gefährliches Werkzeug (Waffe) eingesetzt werden.

    In diesem Fall scheint es so, als ob jemand in einer Diskussion zu den Fäusten greift, weil ihm die Argumente ausgehen. Solchen Vollpfosten bin ich schon in meiner Jugend aus dem Weg gegangen.

    Jemanden überholen ohne sich vorher bemerkbar zu machen kann eine Schreckreaktion verursachen. Das wird auch vom Gericht berücksichtigt, es gibt mehrere Urteile wo Radfahrern zumindest eine Teilschuld zugesprochen wurde, auch wenn sie die einzigen Geschädigten waren.

    Fahrradfahrer sind übrigens dazu verpflichtet, ihre Geschwindigkeit den Gegebenheiten anzupassen bis hin zum anhalten, und auch zu berücksichtigen, dass andere Verkehrsteilnehmer durch überraschende Aktionen ihren Weg plötzlich queren können.

    Das kann ein Passant sein, der plötzlich zum auf der anderen Wegseite befindichen Mülleimer geht, aber auch ein Kind, welches noch gar nicht die Fähigkeit hat, die Umwelt in genügend großem Maße zu beachten... oder auch ein Hund, der seiner Nase folgt und von Umsichtigkeit im Straßenverkehr nicht viel Ahnung hat.

    Der Radfahrer war rücksichtslos und hat seinen Schaden damit erst möglich gemacht.

    Der Hundehalter hat seinen Hund als gefährliches Werkzeug eingesetzt, und sich damit strafbar gemacht. Die Art und Weise outet ihn als Volldepp, dem ich persönlich wünsche, dass ihm das Recht auf Hundehaltung abgesprochen wird.

    Fahrradklingeln sind übrigens Pflicht, sobald man mit diesen am öffentlichen Verkehr teilnimmt. Öffentlicher Verkehr sind auch reine Fußwege, die für das Radfahren freigegeben sind.

    Ganz schön off Topic hier, oder? :hust: Wobei schon sehr spannend das Thema...

    So weit off Topic sind wir nicht .... xD

    Es ging um Auslastung und die Frage, ob hier zwingend die (gängigen) "Sport"-Arten notwendig sind ... (und ob man ein schlechter Hundehalter ist, wenn man diesem Trend nicht folgt).

    Dabei wurden Beispiele "ausgelasteter Hunde" benannt, die auch ohne eine der gängigen Sportarten durchaus ausgelastet zu sein scheinen.

    Im Rahmen dessen wurde die Frage, was denn Auslastung an sich bedeutet, zumindest dahingehend beantwortet, dass Auslastung eine Beschäftigung des Hundes ist, die sowohl Körper als auch Geist bedient.

    Besonders zu Berücksichtigen sind dabei Spezialisierungen, die ein Hund aufweist.

    Die dabei aufgekommene Triebthematik ist sicher noch mal einen eigenen Thread wert - aber zumindest bestand ja Einigkeit, dass zur sinnvollen - also den Hund zufriedenstellenden - Auslastung eines spezialisierten Hundes auch das Bedienen der Spezialisierung gehört.

    Dass ein Hund Lust auf spezielle Beschäftigungen mitbringt, brachte dann den Gedanken auf, dass Intelligenz auch Verhaltensweisen entwickelt, die eine Neigung zu "Lust auf Grausamkeit" aufzuweisen scheinen.

    Paradebeispiel ist hier der Mensch, aber auch andere Tierarten wie Delphin und Orca wurden hier genannt.

    Für das Entstehen dieses "Lustgefühls" ist letztendlich maßgeblich die Produktion des Hormons Dopamin verantwortlich.Dopamin wirkt motivations- und antriebssteigernd. Dieser hormonelle Regelkreis ist (nicht nur, aber eben auch) gekoppelt an genetische Vorprogrammierungen (angeborene Verhaltensweisen), wie z. B. Beutefangverhalten.

    Einerseits ist also nachvollziehbar, warum gerade Spezialisten bevorzugt auf ihre Spezialisierung bei Handlungen zugreifen, andererseits ist Intelligenz aber auch für eine Vielzahl unterschiedlicher, teils origineller (scheinbar nicht sinngebunden nachvollziehbarer) Verhaltensweisen verantwortlich.

    Es liegt auf der Hand, dass in einer Hund-Mensch-Beziehung das Bedienen dieser Intelligenz eine Vielzahl von Möglichkeiten ergibt, einen Hund so auszulasten (zu Beschäftigen), dass er ein glückliches, erfülltes Leben führen kann.

    Dass die Extreme "keine Auslastung" und "einseitige Auslastung" Folgen haben, die bei genügend Empathie für das Lebewesen Hund mit dieser nicht vereinbar sind, liegt auf der Hand.

    Wenn wir also einen Hund wollen, der keine Entwicklung Richtung "Lust an Grausamkeiten" zeigt(was immer eine menschliche Wertung ist - der Hund empfindet sein Handeln nicht als grausam im moralischen Sinne), dann sollten wir ihn lehren, seine Dopaminversorgung auf vielfältige Weise zu erlangen.

    Schlußendlich ist auch die Eingangsfrage zu beantworten:

    Nein, es ist nicht verwerflich, wenn jemand mit seinem Hund keinen Hundesport betreibt.

    Wenn er genau hinschaut, und die Bedürfnisse seines Hundes erkennt und diese auch ohne Sport bedienen kann - dann ist auch Auslastung ohne sportliche Aktivität für diesen Hund genau das richtige.

    Dennoch glaube ich nicht, dass es komplett wegfällt, und dass auch so einige wilde Raubtiere "Spaß" haben.

    Ja, das Spaßempfinden ist auch bei Raubtieren nicht unweigerlich abgeschlossen.

    Ich erinnere mich an das Video eines in der Wildnis aufgewachsenen und lebenden Wolfes, der an einem Abhang auf dem Poppes runterrutschte - um dann wieder hochzurennen und erneut zu Rutschen. Das Ganze mehrfach und eindeutig lustbetont.

    Da fällt mir der Spruch bei meinem Frisör wieder ein:

    "Es muss nicht immer alles einen Sinn haben - manchmal reicht es auch, wenn es einfach nur Spaß macht!"

    persica Spaß am Töten bringe ich bei Tieren nicht mit Moral in Verbindung.

    Moral ist eine menschliche Philosophie, die für den MENSCHEN durchaus ihren Sinn hat.

    Bei Tieren hat "Spaß am Töten" allerdings wenig Sinn, weil

    - es Energie verbraucht, die möglicherweise an anderen Stellen fehlen würde

    - es das Beutevorkommen unnötig einschränken würde

    - das Lustempfinden bei Wildtieren lange nicht so viel Raum einnimmt wie beim Menschen

    - es möglicherweise unnötig die eigene körperliche Unversehrheit gefährdet.

    Ich meine, dass bei Tieren überlebenswichtige Motivationen eher dafür verantwortlich sind, wenn wir ein Raubtier beobachten, welches scheinbar grundlos ein anderes Tier erlegt.

    Weil die Erwähnung von Spaß in diesen Fällen auch automatisch den moralischen Aspekt berührt, bin ich einfach sehr vorsichtig und sparsam mit der Verwendung der Bewertung "Spaß". Das triggert einfach das menschliche Kopfkino.

    Möglicherweise befanden sich die Jungtiere des Luchses in der Nähe, und die Schlange stelle eine potentielle Gefahr für diese dar.

    Oder die Schlange bedeutet grundsätzlich eine Gefahr aus dem Hinterhalt, wenn der Luchs gerade völlig konzentriert auf eine andere Beute ist.

    Letztendlich weiß ich es nicht.