Beiträge von Hundundmehr

    Ich habe Domino einfach mit in die Arbeit genommen und da es fast 2 Monate toll geklappt hat habe ich mir auch nichts dabei gedacht.

    Kannst du mal beschreiben, wie er sich in dieser Zeit verhalten hat?

    Was hat er gemacht in der langen Zeit, wo hat er sich da aufgehalten?

    Vorab: Um einen guten Trainer wirst du nicht drum herum kommen, auch für deinen Chef - denn dieser will SEHEN, dass du etwas tust!

    Eine OFFENE Box, die geräumig genug ist als Rückzugsort, ist in meinen Augen unverzichtbar für deinen Hund.

    Ich stelle mir vor: Eine geschlossene Rezeption, die die Sicht versperrt.

    Sowohl der Collie als auch der Schäferhund haben die Aufgabe zu BEOBACHTEN, was in ihrem Umfeld vor sich geht.

    In so einer geschlossenen, dazu noch recht kleinen Umgebung kann ein solcher Hund das nicht.

    Da kommen PLÖTZLICH Menschen in dieses kleine Refugium, und es tauchen "halbe" Menschen über dem Tresen auf, die vorher nicht beobachtet werden können.

    Da fühlt sich schon die Rassewahl für mich äußerst unglücklich an.

    8,5 Stunden NICHT einer Aufgabe nachkommen zu können, die ihm LIEGT - dass er sich eine andere Aufgabe (territoriale und vertreibende) gesucht hat, ist jetzt nicht wirklich überraschend.

    Er hatte ja auch kein anderes Angebot.

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    Was machst du außerhalb der Arbeit mit ihm?

    Also außer der Spaziergänge?

    Ihm in dieser Freizeit etwas anzubieten, was ihm liegt und Spaß macht, wo er seine individuelle Befriedigung (Auslastung) erhält, ist ein ganz wichtiger Baustein um die Seele deines Hundes im Gleichgewicht zu halten.

    Dann vermindert sich VIELLEICHT auch das Bedürfnis für IHN, auf der Arbeit nach etwas zu suchen was ihn - in seinen Augen sinnvoll - beschäftigt.

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    Einen vernünftigen Trainer zu finden ist nicht leicht.

    Trainer kann sich eigentlich jeder nennen, der den 11er hat ... aber die (Ausbildungs-)Methoden zeigen doch deutliche Qualitätsunterschiede.

    Hier kannst du mal schauen, ob da jemand in deiner Nähe ist:

    https://trainieren-statt-dominieren.de/trainer-umkreissuche

    Ansonsten kannst du ja die ersten drei Stellen deiner Postleitzahl mal hier angeben, vielleicht weiß da der ein oder andere User auch jemanden, den er/sie empfehlen kann.

    aber zwei Stunden reiner Hundezeit für einen erwachsenen, gut eingelebten "Mitlaufhund",

    Der große, tägliche Spaziergang ist bei mir nicht unter 1,5 Stunden. Es gibt auch Tage, da gibt es weniger, und damit kommen meine Jungs auch gut klar. An den anderen Tagen gibt es dann dafür mehr.

    Dazu kommen dann noch die als reine Lösegänge gehaltenen Morgen- und Abendrunden.

    Was klar sein sollte: Die Welpenzeit ist anstrengend und dominiert den gesamten Tagesablauf.

    Die Junghundzeit im ersten Lebensjahr ist anders anstrengend, weil hier die Basis für das gesamte spätere Zusammenleben gelegt wird, und viele individuelle Eigenheiten (sowohl vom Hund als auch vom Menschen) erst mal herausgefunden und dann eingebettet werden müssen in ein für alle Seiten angenehmes Miteinander.

    Da kann es durchaus passieren, dass der Mensch über Wochen oder gar Monate seinen Tagesablauf "rund um den Hund" bastelt, weil bestimmte Schwerpunkte intensiver beachtet werden müssen, um sie in umweltkompatible Bahnen zu lenken.

    Wenn man Glück hat, und es passt richtig gut zwischen Mensch und Hund, dann gelingen viele Dinge "mit leichter Hand", nahezu ganz nebenbei (ich habe z. B. nie das Alleine-Bleiben geübt; ich war beim Welpen sowieso eine "Glucke", da wollte ich gar nicht länger als 2 Minuten fürs Müll-Wegbringen beispielsweise außer Reichweite des Welpen sein ... und alles Andere kam von alleine mit der Zeit.)

    Andere Sachen muss man sich "hart" erarbeiten, um da zu einem Team zu werden ... und manchmal entdeckt mensch erst durch den Hund Leidenschaften, die er in seinem bisherigen Leben gar nicht auf dem Schirm hatte.

    Für einen erwachsenen Hund sind die 2 Stunden Nur-Hundezeit schon realistisch - wenn dazu noch z. B. gemeinsame Couchzeit, Besuche, Bürozeit mit diversen erfreulichen Reizen, das Begleiten bei sonstigen Freizeitaktivitäten kommt.

    Es sollte klar sein, dass ein Hund, der 22 Stunden des Tages damit verbringen muss zu pennen und zu warten, bis irgendwas Anregendes für sein Hirn passiert, eine verdammt arme Socke ist ... genau so wie klar sein sollte, dass es mehr als nur Spaziergänge gibt, die dem Hund zeigen, dass er MIT, und nicht nur neben uns lebt.


    P.S.: Ein weiterer Vorteil des Golden ... er bezieht aufgrund seiner Offenheit und Neugier aus VIELEN Sachen - z. B. dem Begleiten des Menschen - eine Bedürfnisbefriedigung. Auch wenn es seinem Naturell entspricht, Spaß und Befriedigung bei jagdlichen Aktivitäten (Apportiertraining z. B.) zu erhalten, beschränkt sich seine Fähigkeit zum Ausgelastet-Sein eben nicht nur auf jagdliche Auslastung.

    Deshalb wurde er ja so beliebt bei Hundeliebhabern ... und deshalb ist so vielen das Bewusstsein dafür, auch mit einem Golden einen Jagdspezialisten zu haben, verloren gegangen.

    Was für „zierlichere“ GR gibt es denn bzw. wo kann ich mehr über diese erfahren? Klänge in erster Linie durchaus interessant!

    "Zierlicher" ist sicher nicht der passende Ausdruck für die Massenunterschiede, die es für den Golden gibt.

    Es gibt auch meines Wissens nach keine klare Unterteilung in Arbeits- und Showlinien.

    Die sogenannte "Showlinie" beim Golden Retriever ist ursprünglich aus dem Bestreben entstanden, diesen von seinen Veranlagungen sehr "familientauglichen" Hund noch familientauglicher zu machen. Dadurch ist der sehr helle bis weiße, als auch massigere Typ entstanden (sowohl Größe, Knochenbau und Gewicht, als auch Fell betreffend). Dieser Typ wurde dann noch "showtauglicher" gemacht - noch tieferer Brustkorb, mehr Fell, kürzere Läufe.

    Über die fatalen Folgen für die Rasse GR will ich mich hier gar nicht auslassen, das führt hier zu weit (und trifft auch grundsätzlich auf jede andere Rasse, die zum Modehund wurde, zu).

    Es gibt Züchter, die - neben den gesundheitlichen Aspekten - ihr Hauptaugenmerk auf die ursprüngliche Spezialisierung legen, und das ist der Golden als Jagdhund. Diese Züchter haben lange Wartelisten, und geben ihre Hunde auch nur in entsprechende Hände ab.

    Diese Modehunderscheinung hat sich in der Gesamtpopulation des GR sehr weit "eingeschlichen", es gibt auch durchaus noch Züchter, die mehr auf die dabei prägnanten äußerlichen Merkmale züchten.

    Der Großteil der Züchter bewegt sich allerdings überwiegend im "Mittelmaß" des Rassestandards, es wird nicht betont entweder auf jagdliche Merkmale oder auf äußerliche Merkmale gezüchtet.

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    Was Verwirrung schafft und für diese scheinbare Unterteilung in Arbeits- und Showlinie sorgt, sind die Ausstellungsklassen der Gebrauchshunde.

    Damit scheint eine Unterteilung in Gebrauchshunde und Nicht-Gebrauchshunde zu bestehen; Tatsächlich ist aber für den Start in einer Gebrauchshundeklasse ein Gebrauchshundezertifikat des FCI (in Deutschland ausgestellt durch den VDH) erforderlich. Dieses kann von JEDEM Golden Retriever (natürlich mit FCI-anerkannten Papieren) erworben werden durch das erfolgreiche Ablegen einer Jagdgebrauchsprüfung.

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    Wenn es nicht zu groß werden soll (es gibt bei den Golden durchaus Hunde, die das Höchstmaß der Zuchtzulassung - bei Rüden 62 cm Schulterhöhe - überschreiten), würde ich nach Welpen suchen, wo der Deckrüde und die Mutterhündin unter diesem Maß liegen.

    Mir wäre allerdings die Gesundheit wichtiger - aber auch mich würde es stutzig werden lassen, wenn ein Züchter eine Hündin mit Höchstmaß mit einem Deckrüden verpaart, der auch hart am Höchstmaß liegt... denn dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch der Züchter Wert legt auf große Hunde und dabei im Blick hat, dass der ein oder andere Welpe wahrscheinlich ÜBER diesem Höchstmaß liegen wird.

    Beim GRC gibt es nicht nur eine Deckrüdenliste, sondern die Möglichkeit, auch als Gast auf eine Datenbank zuzugreifen, die genaue Auskunft über den jeweiligen Rüden gibt.

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    Zum Haaren: Golden haben Unterwolle, die sie benötigen als Jagdhunde, deren Einsatz auch Schwimmen erfordert. Deshalb sollte alle 1-2 Wochen loses Haar entfernt werden durch bürsten, damit das lose Unterhaar nicht verfilzt.

    Golden haaren aber nicht mehr als andere Hunde, nur:

    - als große Hunde haben sie nun mal mehr Fell, alleine aufgrund der Körperfläche

    - lange Haare sind deutlicher sichtbar als kurze Haare (auf Kleidung, Sofa, Teppich)

    Ein - für mich - sehr großer Vorteil bei der Fellbeschaffenheit des Golden: Das Fell ist "selbstreinigend". D.h., der Schmutz nach einem beispielsweise ausgiebigen Schlammbad fällt tatsächlich beim Trocknen komplett raus.

    Ich brauche die Liegestellen meiner Jungs anschließend nur Saugen -und habe dann einen sauberen Hund und sauberen Boden.

    Na ja, über den sauberen Boden lässt sich streiten ... da bin ich tatsächlich hundegeschädigt.

    Aber - wie sach ich immer: "Mein Boden muss nicht so sauber sein, dass man davon Essen kann - dafür habe ich einen Esstisch!"

    Noch ein Vorteil: Der Golden ist grundsätzlich nicht bellfreudig (Ausnahmen bestätigen die Regel, aber im Vergleich zu anderen sehr stimmorientierten Rassen ist der Golden angenehm ruhig).

    Und noch einer: Die Größe ist sehr angenehm, beim Anleinen z. B.

    Und noch einer: Sie sind dem Menschen grundsätzlich sehr zugetan.

    Und noch einer: Sie sind sehr gelehrig.

    Und noch einer: Sie sind Dauerläufer, bei entsprechender Kondition.

    Und noch einer: Sie sind offen und neugierig.

    Und noch einer: Hinsichtlich ihrer sozialen Fähigkeiten sind sie sehr lernfähig.

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    :ops: - merkt man, dass ich Golden habe? :D

    Beim Golden gibt es eine ziemliche Größenspanne, für den kleineren Typ wirst du eher bei dem (ursprünglich) dunkleren Gold-Braun fündig.

    Dazu würde ich an deiner Stelle mal beim DRC suchen.

    Von dem von dir ursprünglich angedachten Mix rate ich dir auch eindringlich ab.

    Bei deiner Zeitvorgabe (2 Std. täglich Zeit) rätsel ich jetzt ein wenig :denker:

    Was meinst du damit?

    2 Std. gehen bei mir an Tagen, wo es knapp ist, alleine schon für die Spaziergänge drauf.

    Das Leben mit einem Hund ist einfach schöner :herzen1: - aber ANDERS.

    Alles schon geschrieben, mehrfach...


    Man hat den Eindruck, es wird eh nicht gelesen.

    ??????????


    Damit hast du mir, glaub ich, gerade ein bisschen die Augen geöffnet. Die Tatsache hab ich bisher unterschätzt.

    Okay, ihr habt mir einige Tipps gegeben, vielen Dank dafür!


    Ich hoffe, ich kann sie zielführend umsetzen :tropf:

    Dieses "von sich aus sich der Gefahr nähern" verwirrt mich.

    Tatsächlich sehe ich das Verhalten deines Hund jetzt nicht zwingend als Indiz dafür an, dass er den Menschen unter "Gefahr" einordnet.

    Was ich vermute: Dein Hund hat diese Situationen schon zum Teil "ritualisiert", und das bedeutet, er bellt und weicht wieder zurück und geht hin und bellt und weicht wieder zurück ... etc., einfach, weil er diese Verhaltenskette so gelernt hat.

    Um dieses Erlernte wieder zu löschen und so zu modulieren, dass es für deinen Hund besser und auch klarer ist, brauchst du für deinen Hund das, was Irish Terrier hier schrieb:

    Was Deine Hund braucht ist eine klare Linie und Berechenbarkeit Deiner Person und Deinen Handlungen. Bietest Du das nicht bist Du nicht verlässlich/ souverän und der Hund traut Deiner kompetenten Führung nicht. Ergo führt der HUnd Euch dann, auf seine Weise und das kann unschön werden.

    Klare Linie und Berechenbarkeit heißt für dich: In erster Linie darfst du, sobald dein Hund mit dabei ist, nicht ihm selber die Entscheidung überlassen, wie er mit dieser Situation (der Kontaktaufnahme von dir zu einem anderen Menschen) umgeht.

    Sobald er dabei ist, gehört IHM deine Aufmerksamkeit, eben auch in Situationen, wo es zunächst gar nicht um ihn geht.

    Die "Nummer" ist dabei die Kontaktaufnahme von dir zu einem anderen Menschen, während dein Hund einfach irgendwo rumschlenderte.

    Du weißt doch jetzt aber, dass dein Hund mit sehr großer Wahrscheinlichkeit mitgeht - eben weil er terriertypisch seinen Menschen nicht alleine lässt.

    Besser wäre gewesen, deinen Hund anzusprechen, ihn zu dir zu holen - und dann erst gemeinsam mit ihm (im leichten Bogen) näher zu diesem Menschen zu gehen.

    Damit ist dein Handeln für ihn klar.

    Das wird in den nächsten Monaten erst mal mühsam für dich sein, denn sobald dein Hund mit dabei ist, kannst du bei allem was du tust nicht nur für dich denken, sondern immer für dich UND deinen Hund. Zumal durch die bevorstehende Läufigkeit und die Pubertät noch mal die Hormone gehörig durcheinander geschüttelt werden.

    Umsicht, eine gehörige Portion Geduld, Freundlichkeit, Nachsichtigkeit ... und: Habe ich es schon erwähnt - VIIIIEEEEL Geduld sind jetzt von dir gefordert!

    Impulskontrolle und Frustationstoleranz üben wir täglich (zu viel?)

    Du hattest die Übungen dazu näher ausgeführt: Ball rollen, Leckerlie und Zergelspielzeug werfen und den Hund dann auf die Freigabe warten lassen.

    So Übungen finde ich prinzipiell gut und richtig.

    Ich persönlich "mische" hier aber auch immer mal wieder, lasse den Hund also auch einfach mal hinterherpreschen, ohne auf eine vorherige Freigabe warten zu müssen.

    Sowas macht nämlich einfach nur Spaß - und der soll ja auch nicht zu kurz kommen.

    Neben diesem Spaßfaktor nutze ich solche Übungen gerne zum "Herunterfahren", mal am Beispiel: Erst wird gezergelt dass die Fetzen fliegen - dann fahre ich runter und werfe das Teil - was dann erst nach Freigabe geholt werden darf.

    Da muss man am Anfang ein wenig "basteln", also herausfinden, was ich für den Hund jeweils als Hilfestellung brauche, damit er aufgrund des vorherigen Hochgepuscht-Seins auch tatsächlich wartet (im Zweifelsfalle eben anleinen), und nicht losrennen kann.

    Das Warten lernen verknüpfe ich gerne mit einem SINN, der für den Hund erkennbar und nachvollziehbar ist. Diese Mitteilung: "Bevor ich dich jetzt gleich losschicke, PASSIERT noch irgend etwas anderes." verschiebt die Erwartungshaltung auf die Freigabe hin zu einer Erwartungshaltung: "Was passiert jetzt erst noch?".

    die frontal auf uns zukommen (nicht vorbeilaufen, sondern dann stehen bleiben und das typische runter beugen fabrizieren, oder auch manche, mit denen ich mich dann unterhalte)

    Ganz einfach: Lass diese Menschen nicht frontal auf dich zukommen - gehe selber einen kleinen Bogen! Da reichen oft nur 20cm - eben so, dass ich beim Entgegenkommen nicht auf der gleichen "Linie" wie der andere Mensch bin. Konfrontation kommt von frontal - und wenn ich will dass mein Hund nicht in eine Konfrontation gerät, lebe ich ihm das vor.

    Zum "typischen Runterbeugen": Es gibt Hunde, die lernen sehr leicht diese eigentlich bedrohliche Geste als völlig unbedrohlich wahr zu nehmen, wenn sie von einem Menschen gemacht wird.

    Es gibt aber auch Hunde, die das zwar auch erkennen - es bleibt aber dennoch ein Leben lang für sie unangenehm. Bei solchen Hunden schütze ich sie, soweit ich das kann, vor solchen "unliebsamen Handlungen" - denn dann ist es auch für den Hund leichter, das zumindest einen Moment auszuhalten, wenn es doch mal dazu kommt.

    Dieses "ja, aber der Hund muss doch..."...nee, der Hund muss das was Dir wichtig und sinnvoll erscheint. Nicht mehr und nicht weniger.

    :bindafür::bindafür::bindafür::bindafür::bindafür:

    Auch wenn diese Einstellung manchmal echt schwierig umzusetzen ist - aufgrund der unliebsamen Kommentare "lieber" Zeitgenossen - so ist das für mich das A und O in einer Beziehung zu MEINEN Tieren. Das schließt natürlich ein, keine Zumutung für meine Umwelt zu werden - aber ob ich meinen Hund durch ein Signal "Platz!" stoppen kann, oder mit einem freudigen "Fleischwuuuuurst!!!" sicher zu mir bringe, ist doch völlig egal.

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    Last not least: Dieses leidige Thema "Hund rennt zur Türe" ... ich verstehe nie den Aufstand, der darum gemacht wird (obwohl ich durchaus Verständnis und auch Mitgefühl für die Probleme habe, die sich für Mensch und Hund daraus ergeben können).

    Der Hund WOHNT mit uns zusammen, es ist auch SEINE Wohnung, in der er mit uns als Gemeinschaft lebt - und natürlich ist er neugierig, wer da kommt!

    Wenn die Probleme schon fortgeschritten sind, vornehmlich also schon dann, wenn der Hund meint einen "Job" zu haben, und selber entscheidet, welchen Besuch er reinlassen will in die heiligen Hallen, und welchen nicht - ja DANN ist sicher ein deutlicheres Training nötig, wie das Abliegen auf einem Platz wo er den Besuch erst mal NICHT sehen kann, evtl. mit dortigem Anbinden; Oder auch die "Zwischenablagerung" in einem anderen Zimmer, mit verschlossener Türe oder auch Türgitter.

    Ist das aber noch nicht der Fall, würde ich nach einer Anbindemöglichkeit im Eingangsbereich suchen (evtl. dafür einen Haken an der Wand anbringen, mit einer entsprechenden Leine/Anbindemöglichkeit), mich beim Hund bedanken, dass er den Besuch gemeldet hat, ihn dort kurz anbinden - und mich DANN selber um denjenigen kümmern, der bis dahin vor der verschlossenen Tür warten musste.

    Dabei behandel ich JEDEN Besucher freundlich - auch wenn es der nervige Vertreter ist, dem ich in keinem Fall etwas abkaufen will und mich auch auf kein Gespräch einlassen will.

    Besucher die ich reinlasse, gebe ich dann ganz klare Anweisungen (z. B. reinkommen aber dann an der Türe warten, bis ich meinen Hund an die Leine nehme und ihn gemeinsam mit dem Besuch führe - hier kommt es immer darauf an, was der HUND braucht!) zu derem Verhalten.

    So lernt der Hund dass es die Aufgabe des Menschen ist, Besuch zu empfangen.

    Äääähm - das brauchst Du mir nicht sagen, das ist mir durchaus klar :???: :ka:

    Anscheinend nicht, denn die Aussage von dir ist: "Er wird in eine Form gepresst, in die er nicht passt."

    Das Dilemma bei diesem Hund ist doch, niemals gelernt haben zu dürfen, wo seine "Natur" (Schutz- und Wehrmotivation) angebracht ist, und wo nicht.

    Genau das KÖNNEN diese Hunde nämlich eigentlich ganz hervorragend. Zumindest die Cane Corso, die ich bisher kennen lernen durfte (wobei ich bisher nur welche im Freilauf kennen lernen konnte. Andere Cane Corso mit anderen Haltungsbedingungen kenne ich persönlich gar nicht. Wie sich ein solcher Hund aber entwickeln KANN, zeigt ja das Video. Was aber nicht nur diese Rasse betrifft.)

    Jemanden unter Druck in eine Form pressen zu wollen, in die er nicht passt, ist Gewalt

    Du beziehst dich da auf den Cane Corso im Eingangsvideo, und dazu sage ich dir nur noch diese zwei Aspekte:

    1. Diesem Hund ist schon deutlich vorher Gewalt an der Seele angetan worden - und zwar durch die Halter, die (wohl eher unwissentlich) erst diese Entwicklung des Hundes ermöglicht haben

    2. Gibt keine Genetik der Welt vor, dass jemand Alles und Jeden als vermeintliche Bedrohung erkennt und vertreibt. Das was der Cane Corso dort zeigt, hatte seinen Ursprung in einem ganz normalen Entwicklungsverhalten mit ungefähr 8 Monaten. Diese "Form" wäre im Zusammenleben mit Menschen, die wissen welchen Hund sie mit einem Cane Corso haben, erst gar nicht entstanden.

    Erkläre das mal einem Hund und hoffe auf ausreichend Kognition durch Deine Erklärung.

    Ja, das ist eine besondere Herausforderung bei Hunden.

    Ist aber sicher kein Grund, nicht dennoch nach einem Weg zu suchen, um genau das zu erreichen.

    Deshalb mache ich lieber Korrekturen, soll heißen: Ein Hund macht etwas falsch, und es gibt keine Strafe (zumindest nicht willentlich von mir), sondern ich mache das Gleiche noch mal, aber diesmal richtig. Dazu muss ich oft überlegen, welche Faktoren ich jetzt evtl. etwas ändern muss, um zu dem gewünschten Erfolg zu kommen. Etwas Kreativität ist dabei hilfreich.

    Aber zurück zum Menschen, er fühlte sich sicherlich immer noch bestraft (er wurde ja auch bestraft), egal, wie Du das auch begründest.

    Schade dass du nicht dabei warst. So musst du mir glauben: Nein, der Junge hat es WIRKLICH genau so verstanden, wie ich es auch genau so gemeint habe.

    Grundvoraussetzung war gegenseitiges Vertrauen, im Besonderen eben auch darauf, dass ich sie (die Kinder) nicht anlüge.

    EDIT: Und Nein, es war KEINE Strafe, sondern eine Hilfe zu dessen Schutz.

    Weitab die meisten möchten nur noch raus aus diesem hochnotpeinlichen Strafszenario und segnen alleine deswegen schon alles ab ...

    Das ist allerdings eine Erfahrung, die ich mit dir teile - und zwar Erwachsene betreffend.

    Kinder finde ich da wesentlich einfacher, ehrlicher, direkter.